Wir sehen Jesus

Gott sagt uns, dass er alles Erschaffene unter die Füße des Menschen gelegt hat. Betrachten Sie diese Passage aus dem Hebräerbrief:

„Was sind die bloßen Sterblichen, dass du über sie nachdenken solltest, oder ein Sohn des Menschen, dass du dich um ihn kümmern solltest? Du hast sie nur ein wenig niedriger gemacht als die Engel und sie mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Du gabst ihnen Autorität über alle Dinge. Wenn es nun besagt: alle Dinge, bedeutet das, nichts ist ausgelassen. Aber wir haben noch nicht alle Dinge unter ihre Autorität gestellt gesehen“ (Hebräer 2,6-8; a. d. englischen New Living Translation).

Diese Passage bezieht sich auf alles, was mit dem sterblichen Leben auf dieser Erde zu tun hat. Einfach ausgedrückt: auf alles, was mit dem täglichen Leben zu tun hat – so etwas wie Landwirtschaft, Kommerz, Regierung usw. –, wurde in die Verantwortung der Menschheit gelegt.

Der Psalmist bezieht sich auf dies, wenn er schreibt: „Du machst ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine Füße gestellt: Schafe und Rinder allesamt und auch die Tiere des Feldes, Vögel des Himmels und Fische des Meeres, was die Pfade der Meere durchzieht“ (Ps 8,7-9). Einige Übersetzungen übertragen diese Passage auf diese Weise: „Du gabst ihnen Verantwortung für alles, was du auf Erden machtest.“

Gelehrte sagen, dass dieser Psalm sich primär prophetisch auf Christus bezieht. In der Tat, Jesus wurde tatsächlich menschlich gemacht und litt im Fleisch, obwohl er mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt war. Und die Schrift sagt uns, dass der Vater alle Dinge unter die Füße seines Sohnes gelegt hat.

Aber der Autor des Hebräerbriefs bezieht sich hier spezifisch auf sterbliche Menschen als Verwalter. Also, wie sehen die Dinge heute unter der Autorität des Menschen aus?

Sie hätten damit Recht, zu beobachten: „Sicher stehen die Dinge heute nicht unter Autorität.“

Was sehen wir in der Welt heute? Wie schauen die Dinge in unserer eigenen Gesellschaft aus? Hier ist das, was wir sehen: eine zerbrochene Regierung, Außer-Kontrolle-Schulen, konfuse Leiter, kollabierende Banksysteme, weit verbreitete Arbeitslosigkeit, undurchführbare Sozialprogramme, ein kompletter Zusammenbruch moralischer Werte.

Das alles geschieht in der am meisten entwickelten Nation und Überflussnation in der Welt. Geliebte, daraus ist nur ein Schluss zu ziehen: Der Mensch hat die Kontrolle total verloren.

Denken Sie darüber nach. Gerade jetzt könnte die Erde am Rand einer Nuklearkatastrophe stehen. Der Iran fordert andere Nationen heraus, ihn zu stoppen, Atombomben und Raketen zu bauen. Er will Israels Existenz völlig ausradieren. Die iranische Regierung glaubt, sie muss Chaos erzeugen, um ihren Messias zur Erde bringen.

Kurz: Die Dinge scheinen aus der Kontrolle zu trudeln, nicht unter irgendeine Autorität zu kommen. Das ist es, warum wir überall, wohin wir uns wenden, Furcht und Konfusion sehen. Wir alle wissen, dass das, was wir sehen, eine satanische Flut aus der Hölle ist. Es ist eine Flut, die die Herzen der Menschen vor Angst versagen lässt, wie Christus es voraussagte.

Hebräer 2,8 beschreibt sicher unseren heutigen Tag, eine Periode, in der die Dinge total außer Kontrolle sind. Doch inmitten all dieses Chaos’ ist hier, was der Autor schon im nächsten Vers betont: „Wir sehen aber Jesus“ (Hebräer 2,9).

Es ist unerlässlich für jeden Christen, dass wir in all unseren Prüfungen, Bedrängnissen und Schwierigkeiten Jesus in allem sehen

Wie können Gläubige in Zeiten wie diesen möglichst fest und standhaft stehen? Der Autor des Hebräerbriefs antwortet uns: Wir müssen Jesus in allem sehen, was in unserem Leben geschieht.

Einige mögen sich wundern: „Wie könnte der Herr in irgendetwas von dem sein? So viele Dinge in meinem Leben fühlen sich außer Kontrolle und chaotisch an.“ Lassen Sie mich Ihnen drei Beispiele aus der Bibel mitgeben. Ich spreche von Menschen, deren Welten durch Chaos völlig auf den Kopf gestellt wurden, wobei die ureigensten Fundamente ihres Glaubens erschüttert wurden. Doch mitten in dem allen sahen sie den Herrn.

Betrachten Sie die Apostel Stephanus, Johannes und Paulus in ihren Stunden großer Prüfung

Stephanus war ein Mann, der unbewegt dastand, als ihn ein Mob von Christus-Hassern, mit Steinen bewaffnet, umringte, und bereit war, ihn zu Tode zu bringen. Stephanus wusste, dass es nur noch eine Angelegenheit von Minuten war, zu leben – doch er war mit Frieden und Ruhe erfüllt. Was war das Geheimnis der Ausdauer dieses Mannes?

In genau diesem Moment bezeugte Stephanus: „Siehe, ich sehe [Jesus] ... Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!“ (Apostelgeschichte 7,56). Er hielt seine Augen auf Jesus allein fokussiert. Er konnte einem grausamen Tod ins Gesicht sehen, wissend, dass Jesus in dem allen mit ihm war.

Ich bin überzeugt, da ist etwas von großer Wichtigkeit in diesen Beispielen für alle, die den Herrn lieben und ihm dienen. Es ist dies: Wenn wir wirklich Jesus mitten in unseren Bedrängnissen und Härten sehen, werden wir ihn immer uns sagen hören: „Fürchte dich nicht!

So war es auch bei Johannes. In seinen späteren Jahren wurde der treue Jünger auf die Insel Patmos verbannt. Dies war praktisch eine Bestrafung mit Einzelhaft. Johannes hatte keinen menschlichen Kontakt auf Patmos, außer zu seinen Gefängniswärtern. Es war eine Zeit extremer Kälte, des Hungers und der quälenden Isolation für diesen älteren Diener. Doch mitten in seiner Prüfung hatte Johannes eine kraftvolle Vision des Herrn. Er schreibt:

„Als ich ihn [Christus] sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades“ (Offenbarung 1,17-18).

Heute versuche ich mir vorzustellen, in Johannes’ Situation zu sein. Es musste selbst für diesen gottgefälligen Mann eine Zeit großer Konfusion und des Hinterfragens gewesen sein. Tatsächlich glaube ich, dass die Dinge für Johannes nicht hätten schlimmer sein können. Doch die ersten Worte, die Jesus zu diesem gequälten Diener sagte, waren: „Fürchte dich nicht.“

Sogar der Apostel Paulus kannte diese Art verzweifelter Isolation. Doch mitten in seinen eigenen Prüfungen hatte Paulus eine Vision von Jesus, neben ihm stehend. Paulus war in der Lage, mitten in der Verfolgung zu sagen: „Alle verließen mich … Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich“ (2 Timotheus 4,16-17).

Für Stephanus, Johannes und Paulus hätten die Lebensumstände nicht dunkler sein können. Doch jeder dieser Männer bezeugte, dass er in seiner Prüfung Jesus sah. Jetzt, lieber Christ, habe ich eine Frage für Sie: Sehen Sie Jesus in Ihrer gegenwärtigen Situation?

Sind Sie in der Lage, zu sagen, wie es diese drei Männer taten: „Christus steht mir bei. Er gibt mir trotz meiner Umstände Stärke.“? Ich glaube, wir sind in einer Zeit der Geschichte, in der Gottes Volk in der Wahrheit ruhen muss, dass Jesus in jeder Erprobung, jeder dunklen Stunde mit uns ist. Ist Ihre Prüfung eine Krankheit irgendeiner Art? Arbeitslosigkeit? Furcht vor der Zukunft? Ich sage Ihnen: Jesus ist dort.

Paulus schrieb: „Ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt.“ (1 Korinther 2,2)

Betrachten Sie, wie Paulus seinem jungen Mitarbeiter Timotheus seine eigenen Zeiten beschrieb: „Wir sind in einem Krieg. Wir sind Soldaten, also verfange dich nicht in den Angelegenheiten dieses Lebens … Andernfalls kannst du Christus nicht gefallen … Erdulde Leiden!“ (siehe 2. Timotheus 2,4.3). Mit anderen Worten: „Timotheus, lass dich aus keiner Ursache einfangen – irgendeine Transaktion, irgendeine Sorge, irgendetwas –, die deinen Fokus auf Christus unterbrechen könnte.“

Sagen Sie mir, wo sehen wir dies im Leben von Paulus demonstriert? Erstens weigerte sich Paulus, in der theologischen Argumentation seiner Zeit gefangen zu werden.

Er lebte in einer Zeit, in der Splittergruppen links und rechts reichlich vorhanden waren, und sie kämpften erbittert. Diese Parteien waren sogar willens, um ihrer Doktrinen willen zu töten.

Paulus reagierte auf den Konflikt, indem er sagte: „Ich habe mit dem nichts zu tun. Ich bin nur zu einem Zweck hier: zu leben und Christus als gekreuzigt und auferstanden zu predigen. Als ein Diener des Herrn weigere ich mich, in solchen Angelegenheiten verfangen zu werden.“

Paulus sah sich dann genötigt, Timotheus zu schreiben, mit folgender Warnung: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind“ (1.Timotheus 4,1-2).

Paulus’ Warnung hier ist klar: „Menschen werden auftreten und dabei ein anderes Evangelium predigen.“

Das Evangelium, das von diesen Scharlatanen angeboten werden wird, wird eine Perversion des wahren Evangeliums Christi sein. Sie werden einen völlig neuen Jesus einführen.

Gerade jetzt wird ein falscher Christus sogar in einigen evangelikalen Kirchen gepredigt. Ihrer ist ein Christus, der nicht zur Buße ruft. Es ist ein Christus, der Homosexualität und gleichgeschlechtliche Ehe umarmt. Es ist ein Christus der Akzeptanz falscher Religionen, alles angeblich im Namen der Toleranz und Liebe.

In seinen eigenen Tagen reagierte Paulus auf solche Perversionen kühn, indem er herausschrie: „Ich bin schockiert! Was ist in so kurzer Zeit mit euch geschehen? Ich wundere mich, dass so viele von euch sich in solch einem dämonischen Evangelium verfangen haben.“

Paulus nahm dieses Thema so ernst, dass er folgende Instruktion gab: „Selbst wenn ein Engel vom Himmel irgendein anderes Evangelium zu euch predigt als das, was wir euch gepredigt haben, lasst ihn verflucht sein“ (siehe Galater 1,8). Dies ist das Endergebnis dessen, den Fokus auf den Jesus zu verlieren, den Paulus predigte.

Heute ist die Kirche, die wir sehen, nicht so wie sie sein sollte. Alle Dinge sind nicht unter Autorität. Was ist unsere Reaktion auf diese Travestie? Wir sehen den wirklichen Jesus – den unveränderlichen Christus – siegreich über dem allen stehen! Alle anderen menschlichen, erfundenen Evangelien, werden in der Stunde der Not kein Jota Trost bieten können.

Wie Paulus instruiert, dürfen wir uns nicht einmal von dieser Art eines Themas ablenken lassen. Wir sollen nicht „von der Einfalt [Hingabe] und Lauterkeit Christus gegenüber ab<gewandt und> verdorben“ werden (2. Korinther 11,3).

Paulus weigerte sich auch, in den erbitterten politischen Schlachten seiner Tage verfangen zu werden

An einem Punkt wurde Paulus des Führens einer fanatischen politischen Sekte beschuldigt. Für dies wurde er inhaftiert und vor den Statthalter Felix zum Gerichtsverfahren gebracht.

Als Paulus vor Gericht erschien, hörte er, wie außerirdische Anklagen gegen ihn erhoben wurden: „Dieser Mann ist ein politischer Zelot. Er ist ein Unruhestifter, der die jüdische Bevölkerung weltweit aufrührt. Er ist ein Sektenanhänger der Nazarener. Und er ist des Aufruhrs schuldig! Er wiegelt große Menschenmengen gegen Rom auf.“

Es war alles eine Falle, die von Paulus’ Gegnern gestellt wurde. Doch Paulus sah eine sogar noch größere Falle. Satan selbst versuchte, Paulus davon wegzubekommen, dass die Botschaft von Jesus zentral ist, und ihn in den erbitterten Konflikt der Juden mit ihren römischen Feinden zu verwickeln.

Als erfahrener Debatter hätte Paulus es leicht mit seinen Gegnern aufnehmen können. Aber er weigerte sich, in ihrem politischen Kampf verfangen zu werden. Er traf diese Wahl um des Evangeliums willen, das er predigte.

Schließlich wurde Paulus vor König Agrippa gebracht, um sich zu verteidigen. Doch am Königshof entschied sich Paulus, Christus zu predigen. Er erzählte Agrippa kühn seine dramatische Geschichte, sogar auf seine eigene Gefahr hin: „König, ich hörte die Stimme des Herrn! Er stieß mich von meinem Pferd und nannte mir seinen Namen. Er sagte, er sei Jesus.“

Der König wurde durch Paulus’ Botschaft aufgestört. Und er weigerte sich, über den Apostel zu entscheiden und erließ stattdessen ein Dekret, dass Paulus nach Rom geschickt würde, um vor Cäsars Hof zu erscheinen. Während der Nacht vor Paulus’ Verlegung stand der Herr neben ihm und sagte: „Sei guten Mutes! Denn wie du meine Sache in Jerusalem bezeugt hast, so musst du <sie> auch in Rom bezeugen“ (Apostelgeschichte 23,11).

Das war all die Ermutigung, die Paulus brauchte. Wenn er vor dem höchsten politischen Führer jener Tage erscheinen würde, würde er bei seiner Botschaft bleiben: „Jesus ist der Herr von allem!“

Heute versucht Satan, die Kirche von ihrer Botschaft der Zentralität Jesu Christi wegzubekommen

Satan begehrt nichts mehr, als Gottes Leute von ihrer Botschaft abzuwenden. Ein Weg, auf dem er dies tut, ist, indem er Christen mit einem politischen Thema anzieht, bis es sie verzehrt. Wenn dies geschieht, wird das Thema zu allem, worüber man reden kann. Jesus ist nicht mehr die verzehrende Angelegenheit.

Es sind Themen da, um die sich Gottes Volk kümmern muss, aber nicht bis zu einem Extrem, das unser Herz für Bitterkeit und nicht Christus-ähnliche Aktivität öffnet. Wir müssen fähig sein, ohne einen beunruhigten Geist zu beten.

Unser Herr besteht darauf, dass wir keiner Sache erlauben, uns seiner Ruhe zu berauben. In der Tat, er befiehlt, dass wir in seine Ruhe eintreten und in ihr bleiben: „Gottes Verheißung, in seine Ruhe einzutreten, besteht noch, also sollten wir mit Furcht zittern, dass einige von euch darin versagen könnten, sie zu erfahren“ (Hebräer 4,1; a. d. englischen New Living Translation).

Das Zeugnis von Jesus Christus ist, dass wir in dieser Welt sein können, doch nicht von ihr

Dies bedeutet, dass wir nicht an ihrem Geist oder Ziehen teilnehmen. Tatsache ist, dass es dies ist, wie wir ein Zeugnis der Hoffnung in einer Welt ohne irgendeine Hoffnung werden. Wenn eine etwas ängstliche Person uns fragt, können wir in Glauben und Zuversicht antworten: „Jesus ist meine Hoffnung und mein Frieden.“

Bitte missverstehen Sie die Bedeutung hier nicht: Ich gebe hier keine politische Erklärung ab. Vielmehr warne ich Christen davor, sich in der zunehmenden Verbitterung der heutigen Politik zu verfangen. Paulus sah die Fallgruben dessen, und das sollten wir auch.

Jesus muss zentral in unseren Herzen, unseren Gesinnungen und unseren Taten bleiben, nicht Politik oder Politiker. Obwohl solche Dinge wichtig sind, können sie uns unserer zentralen Angelegenheit berauben, des Evangeliums von Christus. Unsere Zuversicht als Christen ist, dass wir wissen, dass alle Nationen unter die Autorität unseres Herrn Jesus Christus kommen werden.

Überall um uns herum ist die Welt am Zusammenbrechen. Aber wir sehen Jesus! Wir sehen ihn in all unseren gegenwärtigen Prüfungen. Wir sehen ihn bei uns stehen in unserem Schmerz, unserem Leiden, unseren Krisen, in allen Dingen.

Am meisten sehen wir Jesus alle Dinge auf sein Kommen vorbereiten. Halleluja!

---
Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – in Anlehnung an die Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.