Die Gefahr sich auf seinen eigenen Verstand zu stützen!

Schon als Kind wusste ich, was es heißt, die Stimme des Herr zu hören.

Vor Jahren führte Er mich durch Seine Stimme aus den Hügeln von Pennsylvanien und durch die Gründung von Teen Challenge, welches jetzt ein weltweiter Dienst an Süchtigen und Alkoholikern ist. Seine Stimme führte mich um die Welt, um zu den Verlorenen in vielen Nationen zu predigen. Und die gleiche Stimme führte mich zurück nach New York City, um am Times Square eine Kirche aufzurichten.

So viele Male habe ich seine Stimme so klar gehört, dass ich lernte in Seinem Wort zu mir zu ruhen - und es ist immer eingetroffen.

Trotzdem weiß ich auch, was es heißt, Seine Stimme zu verwechseln. Viele Male hörte ich eine Stimme, von der ich dachte sie sei die des Herrn - und doch ist daraus nie etwas geworden. Es verwirklichte sich nie.

Viele aus Gottes Volk wissen wovon ich rede. Andere Stimmen erheben sich in uns, um uns zu verwirren - Stimmen so süß und so klar, doch mit Worten, die fehlschlagen. Gelegentlich mögen Sie gedacht haben, dass der Herr einem etwas über Leute, Ereignisse und Umstände sagt - Dinge, von denen man überzeugt war - aber es stellte sich nicht auf die Weise heraus, wie man gedacht hatte, dass man es gehört habe!

Tatsächlich entwickelten sich viele Dinge nicht, so dass Sie entmutigt und verwirrt wurden. Vielleicht kamen Sie in eine große Prüfungszeit hinsichtlich der Stimme Gottes - und Sie fragten sich, ob Sie je Seine Stimme überhaupt kannten!

Viele haben zu Ihm im Gebet aufgeschrien:
"Herr, warum bekomme ich so viele falsche Stimmen? Warum kann ich Dich nicht deutlich hören? Ich war so sicher es war Deine Stimme - aber sie war es nicht! Tatsächlich haben sich die Dinge geradewegs entgegengesetzt von dem entwickelt von dem ich dachte, Du hättest es mir gesagt. Nach all diesen Jahren des derart überzeugten Wandels glaube ich nicht mehr, dass ich Deine Stimme kenne. Was ist los?"

Als mir das geschah, flüsterte der Heilige Geist gnädig zu meiner Seele:
"David, ich sprach mit Dir, als Du Mich aufs vertrauteste gesucht hast und geduldig darauf wartetest, dass Mein Wort kommt. Aber jetzt in Deinen 60ern, probierst Du aus, die Dinge logisch zu ergründen! Du hast deinem eigenen persönlichen Verständnis erlaubt, sich eine Stimme anzueignen - und sie gibt vor, Meine Stimme zu sein!"

Die Bibel sagt deutlich: "Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Auf all deinen Wegen erkenne nur ihn, dann ebnet er selbst deine Pfade" (Sprüche 3,5).

Der Herr weiß, dass unser eigener Verstand verderbt ist - selbstsüchtig, ichbezogen. Dabei spielt es keine Rollte, dass wir wiedergeboren sind und Christi Blut unser Herz gereinigt hat. Unser Urteilsvermögen bleibt unzuverlässig!

Gott sagt: "Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken." (Jesaja 55,8-9).

Unser menschliches Verständnis ist suspekt, voller Angst. Und vielmals erhebt sich unser Verständnis und gibt vor, die leise, kleine Stimme des Heiligen Geistes zu sein - und beginnt, uns vom rechten Wege wegzuführen!

Ich will Ihnen einige der Gefahren zeigen, wenn man sich auf den eigenen Verstand stützt:

In der Gemeinde heute gibt es viel Verwirrung hinsichtlich des Hörens und Kennens der Stimme Gottes. Überall wohin man sich wendet, sagen die Leute: "Der Herr hat zu mir geredet..." "Der Herr hat gesagt..." Doch nur sehr wenig von dem, was Sie von ihnen hören, ist wirklich von Gott!

Viele Gläubige machen meiner Meinung nach etwas sehr Gefährliches: Sie wollen schnelle Antworten - aber sie erkennen nicht, dass das Kennenlernen der Stimme Gottes viel Zeit und Vertrautheit mit Ihm erfordert. Es erfordert ehrliche Selbstprüfung, wobei der Wille Gottes der völlige Mittelpunkt wird. Aber jene wollen keine mit Gott eingeschlossene Zeit verbringen oder ihr Wesen ihrer selbst entleeren!

Stattdessen sinnen sie nach. Sie reinigen ihr Gemüt, versetzen es in einen neutralen Zustand und werden passiv. Und dieses passive, leere Gemüt wird leicht vom Fleisch und dem Teufel manipuliert! Dieses ist ein fruchtbarer Boden für den Teufel, der hereinkommt und irgendetwas säuselt!

Wenn solche faulen Christen ein Wort hören, prüfen sie es nicht anhand von Gottes Geist oder Seinem Wort. Sie haben nicht gelernt, Seine Stimme zu kennen - und sie denken, dass, was auch immer in ihren Verstand schießt, von Gott sei!

Unser menschlicher Verstand kann zu uns als ein Engel des Lichts kommen und klar und deutlich reden. Aber es ist unser Fleisch - eine angebliche Stimme Gottes!

Dies passierte mir, als Gott unser Werk dazu führte nach New York City zu kommen und eine Kirche zu errichten. Wir hatten sehr wenig Geld. Aber Gott hatte uns versprochen, dass Er uns einen Gottesdienstort geben würde, der uns den Atem raubt!

Ich betete: "Herr, wo können wir so einen Ort finden?" Wir hatten das Rathaus als vorläufiges Quartier gemietet. Dann sah ich, dass ein Ort zum Verkauf stand - das Biltmore, ein kleines Theater an der 47th Street.

Nun, das Biltmore war nicht atemberaubend! Es war mitgenommen und hatte für nur etwa 750 Menschen Platz. Aber es stand zur Verfügung - für 2,5 Millionen Dollar. Eine Stimme flüsterte mir zu: "Dies ist es - das ist eure neue Heimat! Nimm es in Anspruch!" Die Stimme war so laut und so klar - und sie stieg immer wieder in mir auf.

Tatsächlich konnte ich mir nicht vorstellen, dass Gott uns etwas viel besseres geben würde. Ich argumentierte: "Dies ist ein Wunder, das groß genug ist für mich. Es wird allein ein großes Wunder sein, die 2,5 Millionen Dollar zu bekommen. Und 750 Leute sind eine Menge Leute!"

Also ging ich Nacht um Nacht vor dem Biltmore hin und her und beanspruchte es als Kirche. Und die ganze Zeit flüsterte jene süße, engelhafte Stimme: "Ich gebe euch das Biltmore!"

Nun - Gott gab uns das Biltmore nicht! Ich betete: "Herr, wo kam jene Stimme her - jenes Drängen?" Gott zeigte mir - es war die Stimme meines eigenen Verständnisses, meine eigene menschliche Vernunft, die vorgab Gott zu sein!

Loben Sie Gott - heute feiern wir in diesem verheißenen, atemberaubenden Theater, dem Mark Hellinger, welches beinahe 2.000 Menschen fasst - und wir besitzen es schuldenfrei und ledig! Dies war die ganze Zeit Gottes Plan gewesen. Aber ich hatte nicht den Glauben, es zu glauben! Ich hatte meinem eigenen Verstand vertraut und mich auf ihn gestützt!

Die Bibel gibt uns in 2. Könige 7 ein deutliches Beispiel für diese Art von Denken, als das Wort des Herr zu Elisa in dem von Hungersnot geplagten Samaria kam. Alle Nahrungsmittel und alles Wasser war weg. Alles war so aussichtslos geworden, dass zwei Mütter zu Kannibalinnen wurden, indem sie übereinkamen ihre jeweiligen Kinder zu essen!

Dann stand Elisa auf und prophezeite vor dem König und dem Volk:
"Morgen um diese Zeit wird ein Maß Weizengrieß für einen Schekel verkauft werden und zwei Maß Gerste für einen Schekel im Tor von Samaria." (2. Könige 7,1).

Das war die Stimme Gottes! Aber das Wort war zu ungeheuerlich für den königlichen Beamten, den Wächter des Stadttores. Preiswerter Weizen und Gerste? Sollte dies etwa über Nacht auftauchen, wo überhaupt nichts in Sicht ist - nicht einmal eine Tasse Getreide?

Der Verstand des Torwächters erhob sich - und er sagte spöttisch: "Siehe, wenn der HERR Fenster am Himmel machte, könnte wohl so etwas geschehen?" (Vers 2). Anders gesagt: "Die einzige Möglichkeit zur Erfüllung dieser Prophetie besteht darin, dass Gott die Himmel öffnen und wortwörtlich Getreide auf uns herabregnen würde. Das ist völlig unmöglich!"

Wenn Gott mit uns spricht, ist Sein Wort zu uns oft so wunderbar, unglaublich und lebensrettend, dass wir es gar nicht alles aufnehmen können! So erhebt sich unser Fleisch - unser menschlicher Verstand - und legt sich eine Stimme an. Anstatt einfach zu ruhen und Seinem Wort zu vertrauen, beginnen wir, uns auf unser eigenes Denken zu verlassen. Wir fragen uns: "Wie könnte dies jemals geschehen? Das wäre menschlich unmöglich!" Auf einmal setzen wir Gott Rahmenbedingungen - wir zäunen Ihn auf allen Seiten ein!

Geliebte, unser menschlicher Verstand begrenzt Gott immer! Gott sagte der betagten Sara, dass sie ein Kind bekommen und Mutter vieler Nationen werden würde. Was für ein unglaubliches, herrliches Wort! Aber Saras menschliches Verständnis herhob sich schnell und sagte: "Ich, eine Mutter mit 100 Jahren? Warum das, meine Gebärmutter ist schon hinüber. Mein Ehemann ist ein alter Mann. Das ist unmöglich!" Sie lachte bei dem Gedanken!

Hat Gott Ihnen jemals etwas gesagt, das derart unmöglich zu sein schien? Haben Sie Ihm geglaubt und vertraut, dass das Ergebnis zu Seiner Zeit und auf Seine Weise kommen wird? Oder haben Sie sich über den Gedanken lustig gemacht, indem Sie sich auf Ihr eigenes Verständnis stützten und auf die Umstände sahen anstatt Seinem Wort zu vertrauen?

Lieber Heiliger, Sie müssen zu dem Glauben zurückkommen, was Gott Ihnen gesagt hat! Sie dürfen Sein Wort an Sie - das einst Leben in Ihr Herz gesprochen hat - nicht verlieren! Gott ist sogar größer als die Verheißung, die Er Ihnen gemacht hat. Er ist zu mehr in der Lage als Sie jemals gehört hätten!

Tatsächlich ist es Ihm ein Vergnügen, die Fenster des Himmels für Seine Heiligen zu öffnen! Sein Geschäft ist es Wunder zu senden, das Unmögliche zu tun. "Prüft mich doch darin, ... ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen ausgießen werde bis zum Übermaß!" (Maleachi 3,10).

Paulus sagte: "Wir wissen aber, dass das Gericht Gottes der Wahrheit entsprechend über die ergeht, die so etwas tun" (Römer 2,2).

Gott beurteilt dem Herzen gemäß - aber menschliche Richter nach der äußerlichen Erscheinung, mit ihrem eigenen verderbten, menschlichen Verständnis. Und es gibt so viel falsches Beurteilen durch Christen - anderen Christen gegenüber! Das meiste davon schadet, ist verletzend und vollkommen unnötig.

Ich muss zugeben, ich bin hierin gelegentlich schuldig geworden. Vor ein paar Jahren kam eine junge Dame zur Beratung zu unserem Büro. Da war eine Dunkelheit in ihren Augen. Ihre Stimme war tief und teilnahmslos. Mein erster Eindruck war: "Sie ist eine Lesbe. Ihre Augen waren böse, Unheil verkündend. Ich hatte diesen Blick vorher schon mal gesehen. Bei so einem Blick musste sie in tiefer Sünde verwickelt gewesen sein!"

Doch innerhalb von fünf Minuten weinte ich innerlich - weil ich erkannte, wie arg ich sie verkannt hatte! Ich hatte ihre äußerliche Erscheinung studiert - und doch spiegelten ihre dunklen Augen in Wahrheit lange Jahre der Mühsal und des Leidens wider. Sie war eine gottergebene Gebetskriegerin, die tatsächlich nie in Sinnlichkeit verwickelt gewesen war. Sie war mit Christus verheiratet! Wie beschämt kam ich mir vor!

Bei einer anderen Gelegenheit tadelte ich sanft eine Frau in unserer Gemeinde für das Tragen einer dunklen Sonnenbrille. Mein menschliches Verständnis flüsterte mir zu: "Sie versucht 'cool' zu sein - um jünger auszusehen als sie ist." Jedes Mal wenn ich sie sah, hatte sie jene dunkle Brille auf. So sagte ich schließlich zu ihr: "Warum die dunkle Brille? Versuchen Sie 'cool' zu sein? Sie tragen sie sogar in der Kirche."

Ihre Antwort demütigte mich: "Mir tut es leid, wenn sie Ihnen ein Anstoß ist. Sie ist eine ärztliche Anordnung - meine Augen sind gegenüber der Sonne und dem Staub empfindlich. Ohne sie würden meine Augen zuschwellen. Anderenfalls würde ich sie nie tragen."

Ich hatte sie völlig verkannt - sogar bis zu dem Punkt einer bösen Schlussfolgerung! Ein junger Mann kam vor einiger Zeit zu meinem Büro, um mir zu erzählen, wie Jesus ihn von einer schrecklichen Sucht des Kokainkonsums befreit hatte. Sein Geschäft war in die Brüche gegangen, weil er das ganze Geld, das er verdiente, gebrauchte um Crack zu kaufen.

Schließlich führte seine Sucht zu angsterfüllenden Visionen dämonischer Aktivität. Wenn er im Bett lag sah er, wie sich okkulte Symbole in die Wände seines Schlafzimmers brannten.. Gesichter von Menschen erschienen in ihnen, und ihr Fleisch löste sich auf und hinterließ schreckliche Schädel.

Eines Nachts hatte er eine grauenvolle Vision. Er war von seiner Familie umgeben, die alle auf ihn hinunterschauten. Er erkannte, dass das seine Beerdigung war - und er tot war!

Eine junge Frau aus unserer Gemeinde hatte für diesen jungen Mann gebetet und ihm Zeugnis abgelegt. Bald nach dieser Vision rief sie ihn an und sagte: "Der Herr hat mir gezeigt, dass du nur noch zwei Wochen zu leben hast". Er wusste, dass Gott ihm sagt, dass der Tod vor der Tür steht!

In völliger Verzweiflung fiel er auf den Boden seines Wohnzimmers und schrie auf: "Oh Gott, gegenüber diesem höllischen Crack bin ich hilflos. Es übermannt mich! Wenn Du real bist, wenn das, was sie sagt, wahr ist, dann musst Du Dich mir selbst offenbaren. Bitte hilf mir!"

Auf einmal war das Zimmer mit Licht durchflutet. Er wusste, dass das übernatürlich war! Er konnte die Anwesenheit Gottes überall um ihn herum spüren. Als das Licht wegging wusste er, dass er zurück in sein Schlafzimmer gehen musste - aber er wollte diese brennenden okkulten Symbole nicht mehr sehen. So beschloss er Bilder dort aufzuhängen, wo die Symbole auf den Wänden erschienen waren.

Er nahm einen Hammer auf und einen Nagel in jede Hand. Als er auf die Nägel in seinen Handflächen herabsah, hörte er Jesus sagen: "Meine nägelvernarbten Hände geben Dir Macht über Deine Sucht. Vertraue Mir - es ist nicht mehr Deine Schlacht, weil ich sie schon am Kreuz errungen habe. Du kannst frei sein!"

Sein Verlangen nach Crack wurde sofort weggenommen! Und die beiden vergangenen Jahre hat der junge Mann unsere Gemeinde besucht und ist in Christus gewachsen. Was für ein unglaubliches Zeugnis für Gott!

Aber vor ein paar Monaten erzählte mir derselbe junge Mann etwas, das meine Theologie wirklich auf die Probe stellte. Er sagte mir, dass er an einer Oben-ohne-Bar vorbeikam, als er einer großen Eingebung folgend hineinging. Aber es war kein lüsternes, fleischliches Drängen. Er erzählte mir: "Ich wusste, dass es nicht der Teufel war - so ging ich hinein. Aber ich dachte: "Was mach ich hier? Gott kann das nicht sein!"

Eine junge Darstellerin setzte sich neben ihn und sagte: "Sie sehen nicht so aus, als dass sie hierher gehören würden. Sie sind anders." So begannen sie ein Gespräch.

An diesem Punkt in der Geschichte, dachte ich: "Dieser Junge steht kurz davor mich zu verlieren. Er ist entweder unglaublich naiv oder nur halb gerettet!"

Dann sagte er, dass er und das Mädchen sich zu einem Treffen draußen verabredeten, und sie spazieren gingen. Er erzählte ihr von seiner Befreiung, wie Jesus ihn von Crack frei gemacht hatte.

Das Mädchen bekannte: "Ich hasse was ich tue. Ich muss aufhören! Ich habe den Job angenommen, weil ich zerbrochen war und keine andere Möglichkeit finden konnte um zu überleben. Ich gehöre nicht zu dieser Clique!"

Sie kündigte - und sie gab dem Herrn ihr Herz! Bald darauf heirateten sie und der junge Mann. Jetzt kommen sie zur Gemeinde Feuer und Flamme für Gott!

Doch die ganze Zeit als dieser junge Mann am Reden war, dachte ich mir: "Oh, nein! Wie ist das möglich?" Ich dachte an allerhand Schriftstellen um zu beurteilen, was er mir erzählte.

Aber gerade als ich kurz davor war, die ganze Sache zurückzuweisen kam mir eine andere Schriftstelle in den Sinn. Ich erinnerte mich daran, was Gott dem Propheten Hosea aufgetragen hatte:
"Da sprach der HERR zu Hosea: Geh, nimm dir eine hurerische Frau und Hurenkinder ... liebe eine Frau, die von einem Freunde geliebt wird und im Ehebruch lebt" (Hosea 1,2; 3,1). Gott sagte zu ihm in anderen Worten: "Geh, hol dir eine Dirne und heirate sie!" Dieses Mädchen war keine Dirne - aber sie befand sich in einer Umgebung, die sich für Hurerei eignet. Dahin wandte sich mein ganzes Urteil!

Wie wahr, dass Gottes Wege höher sind als unsere Wege, Seine Gedanken höher sind als unsere Gedanken. Seine Wege befinden sich jenseits unseres "Herausfindens"!

Paulus ermahnt uns: "Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden ... Also wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben" (Römer 14,10.12).

Paulus sagt hier: "Ihr habt eine Aufgabe vor der Nase, die groß genug ist, um euer eigenes Herz zu beurteilen. Ihr könntet also gut damit aufhören, euch um das Herz eines jeden anderen Sorgen zu machen!"

Ich möchte nicht vor dem Richterstuhl Christi stehen und beim Anblick von Menschen zusammenzucken, die ich falsch eingeschätzt habe, die aber von Ihm als Seine Geliebten herbeigewunken werden. Ich habe bei vielen Heiligen gedacht: "Da ist etwas an seinem Wesen, das mir kein Zeugnis ablegt. Bei ihr ist mir nicht wohl!" Doch wenn Gott die Bücher öffnen wird und ich gerichtet werde, was wird er mir hinsichtlich des Vertrauens gegenüber meinen eigenen Beurteilungen sagen - meinen eigenen menschlichen Ängsten und Schlussfolgerungen, die so falsch waren?

Sie nannten den Sohn des Gottes einen Weinsäufer, einen Party-Fan - einen, der in einer Liga mit dem Teufel spielt! Wie konnte jemand einen jemals falscher beurteilen?

Christus kannte die blindmachende Kraft eines solchen Richtens! Er sprach die Warnung aus: "Richtet nicht nach dem Schein, sondern fällt ein gerechtes Urteil" (Johannes 7,24).

Wir sollen ein gerechtes Urteil fällen - und nicht das unseres eigenen fleischlichen Verstands! Wenn Gott uns etwas zeigt, ist es für uns dazu gedacht, dass wir in unserem Herzen darüber nachsinnen und beten.

Einigen Leuten gibt Gott wirklich einen ausgeprägten Geist der Unterscheidung. Jene, die mit Jesus vertraut sind, wissen durch seinen Geist wenn Böses in jemandem gegenwärtig ist. Sie erkennen das in ihrem geistlichen Gemüt.

Aber die Gabe der Unterscheidung darf nie dazu verwendet werden, um die Sünde von jemandem herauszutrompeten oder den Ruf einer Person zu zerstören. Das macht den Unterscheidenden zu einem schlimmeren Sünder als den, der einen bösen Geist hat!

Ich habe gehört, dass gesagt wird: "Alle Frauen haben eine natürliche Intuition. Sie können sagen, wenn ein Mensch Böses in seinem Herzen hat." Eine Frau sagte mir einmal: "Ich liege nie falsch! In mir geht immer ein Alarm los, wenn ich in der Nähe von jemandem bin, der ein falscher Fuffziger ist".

Es tut mir leid - aber ich kaufe das nicht ab! Das Wort sagt: "Setze dein Vertrauen nicht darauf - es ist dein eigenes menschliches Verständnis!"

Jesus sagte: "Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es vorher von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut?" (Johannes 7,51). In anderen Worten: Wagen wir jemanden zu beurteilen, bevor wir ihn kennen, mit ihm sprechen und sehen worum es ihm geht?

Eine andere Warnung von Jesus gräbt sich tief in meinen Geist: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden" (Matthäus 7,1-2).

Gerade wenn Sie die Geistlichkeit und Aufrichtigkeit einer anderen Person infrage stellen, stellt jemand anderes die Ihre infrage! Seien Sie versichert - wenn Sie austeilen, erhalten Sie es zurück!

Gerade in diesem Augenblick wird eine große Anzahl von Gottes vorzüglichsten Dienern äußerst geprüft und versucht! Vielleicht werden Sie gerade jetzt von jähen Trübsalen, feurigen Anfechtungen, unglaublichen Zeiten des Stresses überwältigt. Ihre Anfechtung mag geistlich sein, finanziell, emotional.

Vielleicht sind Sie beim Lesen dieser Botschaft zu der Überzeugung gelangt, dass Sie sich unter Gericht befinden - unter dem Zorn und der Rute Gottes. Immer wieder kommt Ihnen der Gedanke: "Hier gehst Du gerade durch, weil du Gott enttäuscht hast! Du befindest dich im Feuer der Trübsal, weil Er dich dem Teufel überliefert hat um dich zu züchtigen!"

Geliebte, wenn Sie durch das Feuer oder die Flut hindurchgehen, dann wagen Sie es nicht Ihrem eigenen Verständnis zu vertrauen! Sie können Ihren Weg durch harte Zeiten nicht logisch ergründen. Ihre eigenen Gedanken hinsichtlich Ihrer Prüfung täuschen Sie!

Was ist Gottes Absicht, Sein Wort, hinsichtlich Ihrer derzeitigen Schwierigkeiten und Anfechtungen?

Der Schreiber von Psalm 66 sagte: "Denn du hast uns geprüft, Gott: Du hast uns geläutert, wie man Silber läutert" (Psalm 66,10). Er sagt: "Das alles ist Gottes Wirken! Er hat Sie in diese Anfechtung zu einem besonderen Zweck hineingeführt! Gott beweist Ihnen - es ist nicht das Werk des Teufels".

Egal wo Sie hindurchgehen, Sie können sicher sein: Der Herr steht dahinter - Er testet Sie! Er prüft Sie, um etwas Herrliches aus Ihnen hervorzubringen - und das ist vollkommenes Vertrauen Seiner Treue gegenüber!

Aber dann geht der Psalmschreiber weiter: "Du hast uns ins Netz gehen lassen, hast eine drückende Last auf unsere Hüften gelegt" (Vers 11). Er sagt, dass Gott es war, der Sie ins Netz geführt hat! Gott hat diese schwere Last auf Sie gelegt. Er ist es, der Sie niedergebeugt hat!

"Du hast Menschen auf unseren Kopf reiten lassen; wir sind durch das Feuer und das Wasser gekommen" (Vers 12). Gott hat anderen erlaubt, auf Ihnen zu laufen, Sie auszunutzen. Der Herr hat es zugelassen, dass Sie durch lodernde Feuer und große Fluten gehen. All das ist Gott, der in Ihnen arbeitet!

Unser menschliches Verständnis kann so eine Sache nicht verstehen. Unsere Logik sagt uns: "Der Teufel versucht, mich umzubringen! Er hat Trübsale und große Lasten auf mich gelegt. Er versucht, dass ich Schiffbruch erleide!"

Doch von vorne bis hinten stellt die Bibel klar, dass all unsere Läuterungen und Prüfungen vom Vater kommen - nicht von Satan! "Und ich werde meine Hand gegen dich wenden und werde deine Schlacken ausschmelzen wie mit Pottasche und all deine Schlacke beseitigen" (Jesaja 1,25).

Ich habe aufgehört, Gott zu fragen, warum ich durch solch ein Feuer und durch solche Fluten gehen muss - weil ich durch sie alle etwas über Seine Wege lerne. Gott sagt uns: "Lasst euch durch das Feuer unter euch, das euch zur Prüfung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes: Sondern freut euch" (1. Petrus 4,12-13).

Lieber Heiliger, höre auf Deine Anfechtungen zu verstehen. Höre auf zu fragen: "Gott, warum muss ich diese Schlacht erleiden?" Lege Deine menschliche Vernunft auf die Seite - und ruhe in diesem Gedanken: "Gott bewirkt etwas in mir. Gottes Hand ist in dieser Sache dabei!"

Vielleicht magst Du die Prüfung nicht, in der Du Dich befindest - sie mag erdrückend erscheinen. Aber Gott hat Dich in Deiner Anfechtung nie verlassen. Sogar wenn Du den Eindruck hast, dass Du Ihn enttäuscht hast, ist Gott die ganze Zeit schon da!

Der Psalmschreiber sagte: "[Er] erhält unsere Seelen am Leben und lässt unsere Füße nicht gleiten" (Psalm 66,9). Er sagte damit: "Gott bewahrt meine Seele in Seinem Leben! Er wird meine Füße nicht unter mir weggleiten lassen. Er hält mich beständig fest, bis all dies vorbeigeht!"

Er kam dann aus seiner Anfechtung vollen Glaubens hervor und verkündete: "Kommt, hört zu, alle, die ihr Gott fürchtet, dass ich erzähle, was er an meiner Seele getan hat" (Vers 16). Er sagte damit: "Sammelt euch um mich! Ich habe eine große Befreiung erlebt. Ich will von den großen Dingen Zeugnis ablegen, die Gott für mich getan hat!"

Hier ist das Zeugnis jener, die nicht in Panik geraten, sondern Gott in all dem vertrauen: "Du hast uns herausgeführt in die Fülle" (Vers 12).

Geliebte, hören Sie nicht darauf, was Ihre Ängste Ihnen auch zuflüstern mögen. Vergessen Sie die Bestrebungen, es alles zu verstehen. Bleiben Sie einfach ruhig stehen, vertrauen Sie - und sehen Sie Gottes Hand am Wirken.

Er wird Sie dort heraus und an einen fruchtbaren Ort der Fülle bringen. Und Sie werden mit einem Zeugnis der äußersten Treue Ihres Gottes leuchten! Halleluja!