Wie der Segen und die Gunst Gottes zu bekommen und zu bewahren sind

Das Buch Haggai ist eine wunderbare Lektion, wie man den Segen und die Gunst Gottes bekommen und bewahren kann. In äußerster Einfachheit skizziert der Prophet Haggai, wie Gottes Kinder unter Seinem fortwährenden Segen und Seiner fortwährenden Gunst leben und wandeln können.

Doch Haggai zeigt auch die Ursachen und Gründe auf, warum Leute den Segen Gottes verlieren – und was sie tun müssen, um in Seine Gunst zurückzukommen! Dies gilt für Nationen, Familien, Einzelne.

Die wundervolle Wahrheit ist, dass Gott jene segnet, die in Treue wandeln – Er erweist jenen Gunst, die Ihn favorisieren. Ich weiß das nicht über Sie, aber ich liebe es, in der Nähe von Menschen zu sein, die die Gunst Gottes haben! Da ist etwas vom Überschwang Christi bei ihnen. Und sie haben einen beständigen Frieden. Sie brauchen sich nicht von einem Tag zum anderen zu sorgen, dass sie oben oder unten sind, weil eine Beständigkeit bezüglich des Wandels mit Gott da ist.

Eine der größten Sorgen, die ein Pastor aushalten muss, ist jedoch, Zeuge der furchtbaren Veränderungen zu werden, die in Christen stattfinden, die sauer werden. Diese sind Gläubige, die einmal für Gott entflammt waren, hingegeben und eifrig für Sein Werk. Sie waren glücklich, gesegnet, wuchsen im Glauben, reiften geistlich.

Dann eines Tages begannen Sie zu spüren, dass irgendetwas falsch gelaufen war. Ein Stirnrunzeln hatte ihr Lächeln ersetzt. Plötzlich hatten sie aufgehört, zu wachsen. Der geistliche Verfall hatte eingesetzt!

Dies passiert verheirateten Paaren! Vielleicht gilt das für Ihre Ehe. Vor nur einem Jahr oder so schienen Sie beide so glücklich. Da war ein Funkeln in Ihren Augen und Sie waren Lieblinge. Überall, wohin Sie sich wandten, segnete Gott Sie. Die Leute um Sie herum dachten, nichts könnte jemals zwischen Sie kommen. Sie lebten beide in der Fülle der Gunst Gottes.

Aber jetzt stimmt etwas nicht. In einer Angelegenheit von nur Monaten wandeln Sie beide in Kummer! Sie können bei nichts übereinstimmen – es ist ständiges Missverständnis zwischen Ihnen da. Ihre Liebe zueinander und für Gottes Werk schwindet. Sein Segen und Seine Gunst für Ihre Ehe sind entzogen worden!

Dies geschieht auch einzelnen Christen! Ich bin durch die Treue und den Eifer vieler einzelner Christen großartig gesegnet worden, von denen viele Singles sind. Sie sind so voller Freude, begeistert vom Wort Gottes, setzen das Werk des Herrn immer an die erste Stelle. Wenn ich sie sehe, sage ich mir: „Da geht einer, der niemals aufgeben und fade werden wird. Er [oder sie] ist entschlossen, den ganzen Weg mit dem Herrn zu gehen!“

Doch traurigerweise beginnen sich einige dieser eifrigen Gläubigen zu verändern. Sie fangen an, Versammlungen zu versäumen, während sie bisher gewöhnlich zu jedem Gottesdienst kamen. Und ein trauriger, düsterer Anblick hat ihr Antlitz überdeckt. Der Segen Gottes ist nicht mehr da – Sie können ihn fast aus ihnen abfließen sehen!

Wenn ich sie jetzt sehe, wundere ich mich: „Herr – was geschah? Wie konnten sie einfach wegtreiben? Wie konnte eine solche Kälte in Ihren Geist gelangen? Wie konnten sie das Geheimnis vergessen, Deinen Segen und Deine Gunst auf sich zu haben?“

Dasselbe geschieht auch Nationen! Von dem Tag an, als Gott Seinen Segen auf Israel herab befahl, bis hinab zum modernen Amerika – haben Nationen, die einmal unter freigebiger Güte lebten, Gott schon bald vergessen! Sie vergessen, warum Er sie segnete – und sie werden Seine Feinde, gehen von der Gunst weg auf furchtbare Gerichte zu!

Keine Nation war jemals so gesegnet wie Israel. Gott sagte ihnen: „Ich habe euch aus all den Völkern herausgepickt – und Ich trug euch in Meinen Armen! Ich fand euch, badete und bekleidete euch. Aber dann wurdet ihr sauer auf mich. Ihr habt euch gegen Mich gewandt und geistlichen Ehebruch begangen!“

Wie Israel hat auch Amerika Gottes Segen und Gunst verloren! Diese Nation wurde einmal großartig gesegnet. Unsere Vorväter waren zum größten Teil gottgefällige Menschen. Und bis vor nur wenigen Jahren segnete Amerika die ganze Welt als die Verleiher-Nation Nummer eins. Jetzt nicht mehr! Wir sind jetzt die Schuldner-Nation Nummer eins, schulden mehr Geld als der Rest der Welt zusammengenommen! Wir stecken so tief in Schulden, dass wir niemals wieder herauskommen werden!

Was ist mit Amerika geschehen? Es hat seine Seele, seinen Segen, seine Gunst bei Gott verloren! Wir sind nicht länger eine Nation unter Ihm – weil Er uns unseren Sünden übergeben hat. Wir sind gottlos geworden – und jetzt stehen wir unter Seiner göttlichen Disziplinierung!

Wie verlieren Nationen, Familien, Einzelne den Segen und die Gunst Gottes? Was verursacht diesen Fall in Zerstörung und Schande? Haggai listet drei Gründe für dies auf:

„Dieses Volk sagt: Die Zeit ist <noch> nicht gekommen, das Haus des HERRN zu bauen“ (Haggai 1,2). Die Israeliten gaben es auf, das Haus des Herrn zu bauen – um ihre Eigenheime zu bauen!

Diese Szene fand achtundsechzig Jahre nachdem der Tempel zerstört wurde statt. Ein Überrest war aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem zurückgekehrt, um speziell Gottes Haus wieder aufzubauen. Und in der Tat legten sie mit großem Eifer und großer Begeisterung das Fundament des Tempels!

Doch dann stießen sie auf einige harte Stellen – Schwierigkeiten, Entmutigungen. Langsam verloren sie das Interesse am Werk Gottes. Sie sagten: „Jetzt ist einfach nicht die Zeit dafür – wir haben zu viele Probleme. Außerdem verbringen wir so viel Zeit hier. Wir vernachlässigen unsere Familien und unser Geschäft.“

Einer nach dem anderen spazierte davon, um nach seinen eigenen Interessen zu schauen. Und die Interessen des Herrn – die alles mit ihrem eigenen Wohlbefinden zu tun hatten – wurden zweitrangig!

Sie begannen ihre eigenen Häuser zu bauen. Und sie benutzten das Bauholz, das für den Bau des Tempels bevorratet worden war – all das wunderschöne Zedernholz, das von den Bergabhängen gekommen war!

Als Haggai zum Schauplatz kam, hörte er das Hämmern von Nägeln und sah überall Häuser entstehen! Dann ging er zum Haus Gottes – und es war vernachlässigt worden! Niemand arbeitete am Tempel!

Er begann auszurufen: „Ist es für euch selber <an der> Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus verödet daliegt?

... so spricht der HERR ... Richtet euer Herz auf eure Wege!“ (Haggai 1,4-5). Er sagte dabei mit anderen Worten: „Wacht auf – denkt darüber nach, was ihr gerade tut.“

Sie könnten fragen: Was ist der Tempel Gottes, der heute gebaut wird? Die Schrift sagt, es sind unsere Körper: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?“ (1. Korinther 6,19).

In der Tat, die Kirche Jesu Christi ist Sein Leib auf Erden. Er ist das Haupt, in Herrlichkeit – und unsere erstrangige Arbeit hier auf Erden ist es, Seinen geistlichen Leib aufzubauen. Alles, was wir für Jesus tun, baut nicht nur eine lokale Kirche oder einen Dienst auf – es baut den Leib Christi auf Erden auf!

Wie verlieren dann die Gläubigen heute den Segen und die Gunst Gottes? Indem sie aufhören, an Seinem Tempel zu arbeiten! Es geschieht, wenn wir aufhören zu beten und Gott zu suchen – wenn wir aufhören, Seinen geistlichen Leib auf der Erde aufzubauen!

Die Schrift sagt, dass, wenn nur ein Glied verletzt ist, der ganze Leib leidet. Ich weiß, wenn ich mir den Finger anschlage oder mich am Zeh stoße, dass dann mein ganzer Leib reagiert – sogar mein Kopf spürt es! Deshalb, wenn Sie Ihren Teil am Bau des Hauses Christi nicht tun – wenn Sie Ihn nicht mit Ihrem ganzen Herzen suchen – dann verletzen Sie dabei den ganzen Leib. Sie verletzen dabei sogar das Haupt, Jesus!

Hier ist das Problem, auf das Haggai hinweist: Als die Leute Gottes Interessen an die erste Stelle setzten, versorgte Er Sie mit Nahrung und Zuflucht. In der Tat kümmerte er sich in jeder Weise um sie: Ihre Weinberge wuchsen, ihre Weintrauben waren schwer. Sie schliefen friedlich in der Nacht und ihre Kinder tanzten auf den Straßen. Keiner ihrer Feinde überwältigte sie. Es war eine wunderbare Zeit der Segnungen Gottes. Doch dann wurden die Leute von ihren eigenen Interessen aufgesogen!

Nun, Gott ist nicht gegen das Sorgen für unseren eigenen Haushalt. Wir sollen bei unserer täglichen Arbeit und in unserem Geschäft fleißig sein. Aber die Israeliten hatten aufgehört, Gottes Werk vollständig zu tun. Eigeninteresse hatte jeden ihrer Gedanken in Besitz genommen!

Heute kommen viele Christen zum Haus Gottes und sitzen einfach da. Sie tun niemals etwas, um Seinen Leib zu bauen. Sie sind viel zu sehr um ihre eigenen Karrieren und Familien besorgt – zu sehr mit ihren eigenen Interessen beschäftigt!

Sie sagen: „Eines Tages werde ich Zeit haben – dann werde ich in der Lage sein, Gottes Interessen an die erste Stelle zu setzen. Sobald ich meine Rechnungen bezahlt und einen kleinen Notgroschen beiseitegelegt habe, werde ich mehr Zeit in geistliche Angelegenheiten geben.“ Nein! Die sind lauwarm, sogar kalt – wobei sie Gott weniger und weniger von ihrer Zeit und ihren Ressourcen zur Verfügung stellen!

Vielleicht kamen Sie einmal mit echtem Eifer für Ihn zum Haus Gottes. Sie waren erfüllt von Christus – Er war Ihr Alles, Ihr Leben. Aber jetzt sind Sie darin eingehüllt, Geld zu machen, zu versuchen Ihren Lebensstil zu verbessern. Plötzlich haben Ihre eigenen Interessen die Anliegen Gottes überwältigt. Sie haben Sein Werk aus Ihrem Leben hinausgeschoben!

„Ihr habt viel gesät, aber wenig eingebracht; ihr esst, aber werdet nicht satt; ihr trinkt, aber seid noch durstig; ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm; und der Lohnarbeiter erwirbt Lohn in einen durchlöcherten Beutel“ (Haggai 1,6).

Gott sagte dabei dem Volk: „Ihr rennt hinter materiellen Dingen her – Häuser, Grundbesitz, Geld – und sie fressen eure ganze Zeit und Energie auf! Wenn Ihr davon verzehrt wärt, Mein Werk zu tun, dann hättet ihr Freude und Zufriedenheit. Aber jetzt seid ihr leer, desillusioniert, unzufrieden. Und egal was ihr tut, nichts wird euch jemals zufriedenstellen!“

„Ihr habt nach vielem ausgeschaut, und siehe, es wurde wenig. Und brachtet ihr es heim, so blies ich hinein. Weshalb das?, spricht der HERR der Heerscharen. Wegen meines Hauses, das verödet daliegt, während ihr lauft, jeder für sein eigenes Haus“ (1,9).

Gott sagte: „Ihr wolltet es so dringend und arbeitetet so hart dafür. Aber ihr habt von Mir geraubt, um es zu bekommen! Ihr brachtet es nach Hause und es befriedigte euch nicht – weil Ich all die Befriedigung weggeblasen habe!“

Dies ist es, was heute in Amerika geschieht! Denken Sie darüber nach: Niemals in der Geschichte der Menschheit ist ein Land von so vielen mit so vielem dagewesen – ohne Befriedigung. Sie kaufen Dinge, die Sie begehrten und für die Sie so hart gearbeitet haben, um sie zu bekommen – doch sobald Sie sie nach Hause bringen, lässt all die Neuheit nach! Es bringt keine Freude, keine Befriedigung. Sie können sogar spüren, wie diese Leere in Sie hineinfließt.

Unsere Nation wird vom Selbst verzehrt – Selbst-Stolz, Selbst-Ehrgeiz, Selbst-Wille – wobei jede Person nur auf ihre eigenen Interessen aus ist! Kein Wunder, dass so viele betrunken und von Drogen benommen in Dunkelheit und Konfusion umherirren. Gott hat auf unsere materiellen Bestrebungen geblasen – und nichts davon kann jemals zufriedenstellen!

Gott sagt: „... Ich habe eine Dürre gerufen über (euch) ... und über allen Arbeitsertrag (eurer) Hände“ (Haggai 1,11). Er sagt dabei: „Wenn ihr beginnt, eure Seele zu vernachlässigen und euch materiellen Dingen zuzuwenden, werdet ihr freudlos, unbefriedigt, leer, trocken enden! Ich werde eine geistliche Dürre bringen – und all eure harte Arbeit wird euch euch nur noch schlimmer fühlen lassen. Ihr werdet sagen: ‚Ist das alles, was zum Leben gehört?’“

Zum fleischlichen Christen sagt Gott dabei: „Ich habe Elend, Trockenheit ausgerufen, so dass du nicht irgendeine Befriedigung finden konntest – damit es dich zu Mir zurücktreiben würde! Ich möchte, dass du Meine Interessen an die erste Stelle setzt, damit Ich dich noch einmal segnen kann!“

Dank sei Gott, dass Er das tut! Jeder von uns sollte beten: „Herr, jedes Mal, wenn ich anfange, von Dir abzugleiten, dann mach mich elend!“

„... das Volk fürchtete sich vor dem HERRN ... sie kamen und [machten] sich an die Arbeit am Haus des HERRN der Heerscharen, ihres Gottes ...“ (Haggai 1,12-14). Endlich wurden die Leute von ihrem Eigeninteresse überführt und kehrten zurück zum Arbeiten am Tempel. Sie waren dort zurück, wo sie sein sollten – beim Bauen des Hauses des Herrn!

Als sie vor dem Fundament des Tempels standen, fingen die Mauern an zu wachsen. Aber irgendetwas stimmte nicht – viele der älteren Leute begannen zu weinen. Warum? Weil sie den Glanz des Tempels von Salomo achtundsechzig Jahre davor gesehen hatten – und dieser neue genügte dem Maßstab nicht!

Sie begannen, von der vergangenen Herrlichkeit zu sprechen und sagten: „Dieser Tempel hat keine Bundeslade in sich. Da ist kein Gnadenthron (Sühnedeckel), kein Cherubim. Da ist kein verzehrendes Feuer auf dem Altar, keine Shekinah-Herrlichkeit, die auf das Haus herabkommt. Nach all unserer harten Arbeit – all unserem Opfer und Gehorsam, all unserem An-die-erste-Stelle-Setzen von Gottes Interessen – genügten wir dem Maßstab nicht! Dies ist nichts im Vergleich zu dem, was wir einst sahen. Warum kämpfen, warum weitergehen, wenn wir nur so wenig von allem sehen, was wir getan haben?“

Die Implikationen dieser Haltung waren sehr ernst – und sie erzürnte Gott! Haggai sagte zu ihnen: „Wer ist unter euch <noch> übrig geblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? ... Ist es nicht wie nichts in euren Augen?“ (Haggai 2,3). Er sagte dabei: „Ihr steht hier und messt eure gegenwärtige Situation an etwas aus der Vergangenheit – und es macht euch elend.

Das trifft genau das Herzstück dessen, was in der Kirche Jesu Christi heute geschieht. Es ist einer der Schlüsselgründe, warum die Leute den Segen und die Gunst Gottes verloren haben.

Ein Heer aus Gottes Volk gibt heute auf – weil sie nicht denken, dass sie jemals dem Maßstab genügen werden! Wie die Israeliten sind sie zu Gott zurückgegangen, zurück dazu, Ihn an die erste Stelle zu setzen, Seinen Willen zu suchen, Sein Haus zu bauen. Aber wenn sie auf ihr Leben schauen, sagen sie: Ich habe so wenig nach all meinen Kämpfen vorzuweisen! Ich habe so wenig von Gottes Heiligkeit, so wenig von Seiner Herrlichkeit in meinem Leben. Verglichen mit anderen Christen werde ich niemals dem Maßstab genügen. Was ist der Nutzen dabei, zu kämpfen? Ich werde niemals Sieg haben!

Ich bin überzeugt, dass es dies ist, warum viele ergebene Christen den Kampf aufgeben. Sie vergleichen sich mit anderen Gläubigen – und sie werden entmutigt, weil sie sich hoffnungslos unterlegen fühlen!

Das passierte mir vor Jahren, als ich begann, die Schreiber der Puritaner zu lesen. Ich sah ihr heiliges Feuer für Gott – wie sie morgens um vier und fünf Uhr aufstanden, sechs und acht Stunden am Tag beteten, niemals ein törichtes Wort sprachen, vom Wort Gottes verzehrt waren. Sie erschienen so heilig, so gottgefällig. Es schickte mich auf einen Schuld-Trip – Ich spürte, dass ich niemals an sie heranreichen könnte!

Geliebte, das Problem ist, dass wir unsere Augen auf unseren eigenen Zustand gerichtet haben! Wir realisieren nicht, dass, wenn wir es mit Gott in unserem Leben zu tun haben, wir genau am richtigen Platz sind. Wir dürfen unser geistliches Leben nicht an dem von jemand anderem messen. Wenn Sie damit fortfahren, das zu tun, werden Sie beginnen zu denken, dass Gottes Herrlichkeit zusammengeschrumpft ist, dass sie Ihnen ausgegangen ist. Sie werden sie in Ihrem eigenen Leben nicht erwarten!

Haggai zeigte Israel, dass sie auf das falsche Objekt fokussiert waren. Sie hatten die Sicht auf die Tatsache verloren, dass Gottes Herrlichkeit nicht abgeflossen oder zusammengeschrumpft war! Gott sandte dieses Wort zu ihnen:

„... ich bin mit euch, spricht der HERR der Heerscharen ... seid stark, alles Volk des Landes ... und arbeitet! Denn ich bin mit euch ... mein Geist bleib(t) in eurer Mitte bestehen: Fürchtet euch nicht!“ (2,4-5). „Größer wird die Herrlichkeit dieses künftigen Hauses sein als die des früheren, spricht der HERR der Heerscharen ...“ (2,9).

Gott sagte ihnen dabei: „Ihr mögt gedacht haben, dass die Herrlichkeit des ersten Tempels etwas gewesen sei. Aber es war nichts, verglichen mit der Herrlichkeit, die bevorsteht! Ihr werdet Meinen Frieden auf euch haben – Meine Herrlichkeit wird eure Seele fluten! Bleibt einfach in der kostbaren Furcht Gottes. Geht weiter, tut weiter Mein Werk, egal wie ihr euch fühlt. Seid stark, denn Ich bin mit euch!“

Wenn Sie einfach standhaft treu sind – wenn Sie dem Herrn gegenüber wahrhaftig bleiben und nicht versuchen, sich an irgendetwas zu messen , außer Ihrer eigenen Liebe zu Jesus – dann können Sie gewiss sein, dass Sie wachsen. Und Gott verheißt, mit Ihnen zu sein!

Haggai warnte sie: „Ich bitte euch – bevor ihr darüber entmutigt werdet, dem Maßstab nicht zu genügen, schaut zurück auf euren vorigen Wandel mit Gott. Erinnert euch, wie es war, als ihr Gott aufgabt. Ihr verlort Seine Gunst und Seinen Segen. Wollt ihr zu jenen Tagen zurückgehen, in denen Gott euch mit Mehltau schlagen musste? Als er den Hagel der Enttäuschungen auf euch herabregnen ließ und alles, was ihr tatet, umsonst war?

Nein – ihr müsst zum Herrn zurückkommen und ihr seid auf der richtigen Spur! Gott ist mit euch, egal, wie geringe Fortschritte ihr zu machen scheint. Macht weiter – die Herrlichkeit liegt in greifbarer Nähe vor euch!“

Dann kommt dieses unfassbare Wort von Gott:

„Richtet doch euer Herz <auf die Zeit> von diesem Tag ... Vom 24. Tag des neunten <Monats> an, nämlich von dem Tag an, als die Grundmauern des Tempels des HERRN gelegt wurden, richtet euer Herz darauf [markiert ihn euch] ... Von diesem Tag an will ich segnen“ (Haggai 2,18-19).

Geliebte, Sie können sich dies auch markieren – es ist Gottes Verheißung für Sie! Von genau der Stunde an, zu der Sie wieder darauf fokussiert sind, den Leib Christi zu bauen – dabei alle selbstsüchtigen Wege beiseitelegen, Ihn Ihr Alles werden lassen – können Sie danach ausschauen, Seinen mannigfaltigen Segen zu sehen. Sie können es buchstäblich markieren! Sie werden erkennen, dass Er Sie begünstigt, Sie anlächelt – sich in Ihnen freut!

Das jüdische Gesetz hatte gesagt: „Wer einen Toten berührt, die Leiche irgendeines Menschen, der wird sieben Tage unrein sein ... Jeder, der einen Toten berührt, die Leiche eines Menschen, der gestorben ist, und sich nicht entsündigt, hat die Wohnung des HERRN unrein gemacht“ (4. Mose 19,11.13).

Hören Sie nun Haggais Wort an Israel:

„Darauf sagte Haggai: Wenn jemand, der sich an einer Leiche verunreinigt hat, dies alles berührt, wird es <dadurch> unrein? Und die Priester antworteten und sprachen: Es wird unrein. Da antwortete Haggai und sprach: So ist dieses Volk und so diese Nation vor mir, spricht der HERR, und so ist alles Tun ihrer Hände. Und wo sie etwas <als Opfer> darbringen, unrein ist es!“ (Haggai 2,13-14).

Haggai sagte dabei: „Wenn euch an irgendeinem Punkt der Tod berührt oder ihr den Tod berührt, dann seid ihr befleckt worden. Ihr seid unrein – ihr habt euren ganzen Leib befleckt, den Tempel Gottes!“

Gott hatte diese strengen Gesetze zu Gesundheitszwecken verordnet, um das Volk gegen die Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten zu schützen. Doch für das jüdische Denken war Tod immer eine Form von Verdorbenheit und Sünde. Sogar das Neue Testament verbindet Tod mit Sünde: „Auch euch <hat er auferweckt>, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden“ (Epheser 2,1).

Gemäß Esra und Nehemia war der Tod, der Israel berührte, Sinnlichkeit und die Vermischung mit der Welt. Israelitische Männer waren lüstern auf heidnische kanaanitische Frauen und heirateten sie. Sie hatten Kinder, die nicht einmal Jüdisch sprachen. Es war eine unheilige Mixtur!

Geliebte, wenn Sie an irgendeinem Punkt in Ihrem christlichen Leben eine Berührung mit der Welt haben – einen Hauch von Kompromiss, ein Begehren, das an Ihnen zieht – dann ist das eine Berührung mit Tod. Und es wird Sie den Segen und die Gunst Gottes kosten!

Haggai warf vor dem Volk eine weitere Frage auf: „Wenn jemand heiliges Fleisch im Zipfel seines Gewandes trägt und mit seinem Zipfel Brot oder Gekochtes oder Wein oder Öl oder irgendeine Speise berührt, wird das <dadurch> heilig? Und die Priester antworteten und sprachen: Nein“ (Haggai 2,12).

Haggai malt hier das Bild eines Priesters aus, der ein Stück geweihtes Opferfleisch vom Opferaltar nach Hause trägt. Der Prophet fragt: „Überträgt jenes heilige Fleisch Heiligkeit auf sein Gewand? Wenn er es zu Hause auf den Tisch legt, vermittelt es dann irgendeiner anderen Speise dort Heiligkeit?“ Die Antwort war ein nachdrückliches „Nein!“

Hier ist Haggais Punkt: Von heiligen Dingen umgeben zu sein überträgt keine Heiligkeit auf Sie!

Diese Israeliten dachten, das Land selbst sei heilig, so dass das Leben auf diesem Land sie heilig machen würde. Ebenso kommen viele Christen heute selbst zu der Überzeugung, dass sie mit Gott im Reinen sind, solange sie zu Seinem Haus kommen. Sie denken, dass durch den heiligenden Lobpreis und durch Gebete von Gottes Volk irgendwie die Heiligkeit Gottes auf sie übertragen werden wird.

Doch im Chor singen, gute Werke tun, am Tisch des Herrn sitzen – keines dieser geistlichen Dinge aus sich selbst heraus kann Sie gerecht machen. Sie können in einer Heilig-Geist-Versammlung sitzen und all den Segen Gottes einsaugen – aber es wird Sie nicht heilig machen, wenn Tod Sie berührt!

Auf der anderen Seite sind Tod und Verdorbenheit durch Sünde übertragbar! Sünde ist eine ansteckende Krankheit – sie breitet sich auf allem aus, was sie berührt! Wenn Sünde Sie an irgendeinem Punkt berührt, wird sie beginnen, sich auf Ihren ganzen Körper auszubreiten. Zeigen Sie mir einen Mann, der irgendwo in seinem Leben den Tod berührt, und ich zeige Ihnen, wie er über seine Frau, seine Kinder, seinen gesamten Haushalt gekrochen ist!

Das hier ist es, warum Gott Seine Segnungen für Israel unterbrach! Das ist es, warum Er sie mit Blasen und Mehltau schlug und Missgunst, Dürre, Unzufriedenheit, ökonomisches Chaos, Leere, armselige Ernten brachte. Es war, weil Sie unrein vor Seinem Altar waren! Sie waren unachtsam demgegenüber geworden, zu berühren, was tot war, und sind verdorben worden, böse geworden.

Wenn da in Ihrem Herzen etwas von der Welt ist – wenn die Berührung mit Tod nicht gereinigt ist – können Sie keinen Segen von Gott haben. Sie sind in Seiner Missgunst – und alles, was Sie tun, ist aus seiner Sicht unrein.

Sind Sie in einer Schlacht gegen verborgene Sünde? Hat jene Sünde den Fluss von Gottes Segen zu ihnen verhindert? Fühlen Sie sich leer, trocken, einsam? Hören Sie auf Gottes Wort an Sie:

„Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt; und wenn jemand sündigt — wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Und er ist die Sühnung für unsere Sünden ...“ (1. Johannes 2,1-2).

Wenn Sie rein sein wollen, dann laufen Sie zu Jesus! „In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade“ (Epheser 1,7). „Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und in dem Unbeschnittensein eures Fleisches, hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat“ (Kolosser 2,13).

Neues Leben und neue Segnungen gehören Ihren – gerade jetzt, in Christus! Gott braucht nicht lange, um das alles sauber zu machen. Bekennen Sie einfach vor Ihm: „Herr, ich habe Dir gegenüber versagt. Aber ich möchte es draußen haben – ich möchte Deinen Segen!“

Fordern Sie Seine reinigende Kraft an. Gott wird Ihnen alles von Seiner Gunst zurückbringen: „Ein zuverlässiger Mann ist reich an Segnungen ...“ (Sprüche 28,20).

Lieber Heiliger, liebe Heilige, ich dränge Sie – entschließen Sie sich in Ihrem Herzen, nicht auf die Vergangenheit zu schauen. Werden Sie noch einmal treu darin, Ihn mit Ihrem ganzen Herzen zu suchen. Fangen Sie an, wieder am Tempel des Heiligen Geistes zu arbeiten. Der Herr hat Ihnen verheißen: „Markiere es dir auf deinem Kalender – von diesem Tag an werde ich darangehen, Dich zu segnen! Ich werde dich begünstigen.“

Halleluja!

---
Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – in Anlehnung an die Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.