Wenn Gott sein Herz auf Sie richtet

Hiob fragt: „Was ist der Mensch, dass du [Gott] ihn groß achtest und dass du dein Herz auf ihn richtest und ihn alle Morgen heimsuchst, ihn alle Augenblicke prüfst?“ (Hiob 7,17-18; Kursiv von mir).

Hebräer 12,1 sagt uns, dass die Welt von einer Wolke von Zeugen umgeben ist, die bei Christus in der Herrlichkeit sind. Meine Frage ist, was diese große Menge bezeugt. Und für wen ist ihr Zeugnis bestimmt?

Diese Wolke von Zeugen spricht zu unserer Generation, durch ihr Leben und ihre Worte, wie sie in der Bibel aufgezeichnet sind. Ich glaube, dass sie uns drei Dinge zu sagen haben:

  1. Sie sind Zeugen dafür, dass Gottes Herz immer noch darauf ausgerichtet ist, diese verlorene Welt zu retten. Es gibt keinen Bericht in der Bibel, dass Gott diese Welt aufgegeben hätte. Er ist immer noch am Werk, indem er seinen Geist auf alles Fleisch ausgießt und an Männern und Frauen in jeder Nation wirkt.
  2. Sie bezeugen uns, dass Gottes Herz immer noch darauf ausgerichtet ist, seine Gemeinde zu lieben und zu bewahren. Selbst wenn Abfall und Rückfall steil ansteigen, umhegt der Herr seinen Leib.
  3. Sie bezeugen uns, dass Gottes Herz immer noch auf jedes seiner Kinder ausgerichtet ist. Der Herr wird niemals auch nur einen einzigen seiner Diener zurücklassen, egal wie tief dieser Diener gefallen sein mag.

Wir leben in einer Generation, die böser ist als die zu Noahs Zeit. Was kann diese Wolke von Zeugen zu einer menschlichen Rasse sagen, deren Sünden sogar die von Sodom noch übertreffen?

Unsere Zeit ist eine des großen Wohlstands. Unsere Wirtschaft ist gesegnet, doch unsere Gesellschaft ist so unmoralisch, gewalttätig und antigöttlich geworden, dass sogar Säkularisten beklagen, wie tief wir gesunken sind. Christen überall fragen sich, warum Gott sein Gericht in einer so bösen Gesellschaft hinauszögert hat. Sie fragen: „Herr, wie kannst du erlauben, dass solche Schande auf deinen Namen aufgehäuft wird? Dein Wort wird buchstäblich aus unserer Mitte gerissen. Wie lange wird das weitergehen? Und wie kannst du die Flut der sexuellen Perversion dulden? Du hast Sodom aus weit geringerem Anlass vernichtet. Wie weit willst du das noch gehen lassen?“

Wir, die wir Christus lieben, mögen nicht verstehen, warum diese große Bosheit weitergehen darf. Aber die Wolke der himmlischen Zeugen versteht es. Sie zweifeln nicht an der Barmherzigkeit und Geduld, die Gott erwiesen hat.

Der Apostel Paulus ist in dieser Wolke von Zeugen, und er bezeugt Gottes unbegrenzte Liebe selbst zu dem „ersten aller Sünder“. Paulus‘ Leben und Schriften sagen uns, dass er den Namen Christi verflucht hatte. Er war ein Terrorist, der Gottes Volk hetzte und verschleppte, um es ins Gefängnis zu werfen oder zu töten. Aber er tat das alles in Unwissenheit.

Paulus würde zu uns sagen, dass Gott mit dieser gegenwärtigen Generation Geduld hat, weil es viele gibt, die so sind wie er war: Menschen, die in Unwissenheit sündigen. Terroristen werden von ihrer Kindheit an geschult, zu hassen, genau wie Paulus. Und dieser Hass ist alles, was sie je gekannt haben. Sie wurden nicht dem Evangelium ausgesetzt. Ich sage Ihnen, wie Paulus sind da viele Apostel und Evangelisten, die aus den übelsten aller Menschen hervorgehen werden.

Der Apostel Petrus ist ebenfalls in dieser Wolke von Zeugen, und auch er versteht, warum Gott so geduldig ist. Petrus‘ Leben und Schriften erinnern uns daran, dass er Jesus verfluchte, und dabei schwor, dass er ihn niemals gekannt hatte. Gott hält sein Gericht zurück, weil es noch eine Vielzahl gibt, die ihn wie Petrus beschimpft und verleugnet. Sie sind zurückgefallen und brauchen Gnade. Und der Herr wird sie nicht aufgeben, so wie er Petrus nie aufgab. Es gibt viele wie ihn, für die Christus immer noch betet.

Wenn ich an diese Wolke von Zeugen denke, sehe ich die Gesichter ehemaliger Drogenabhängiger und Alkoholiker, ehemaliger Prostituierter und Homosexueller, ehemaliger Gangster und Schieber, ehemaliger Mörder und Frauen-Schläger, ehemaliger Ungläubiger und Pornografie-Süchtiger – Scharen, die von der Gesellschaft aufgegeben wurden. Sie alle haben Buße getan und sind in den Armen Jesu gestorben, und jetzt sind sie Zeugen für die Barmherzigkeit und Geduld eines liebenden Vaters.

Ich glaube, dass jeder von ihnen sagen würde, in einem übereinstimmenden Zeugnis, dass Jesus sie nicht richtete, bevor sie seine Gnade empfingen. Gott hielt die Gerichte zurück, die über sie hätten kommen sollen. Er zögert seinen Zorn hinaus, weil er nicht will, dass jemand in Hoffnungslosigkeit oder Verzweiflung verloren geht. Und Gott hat seine Haltung der Hoffnung für diese Welt nicht geändert.

Seit Christus in diese Welt kam, ist die Menschheit schlimmer und schlimmer geworden, bis zu dem Punkt, an dem das Fass der Ungerechtigkeit nun überzufließen scheint. Sie mögen sich fragen, so wie ich, wie Gott solch unfassbare Barmherzigkeit, solch andauernde Geduld zeigen kann. Wie kann er sein Gericht gegen die Sünde so lange verschieben? Warum erlaubt er bösen Gesellschaften, damit fortzufahren, seinen Namen zu entehren und ihn auf solch perverse Weise zu provozieren?

Es kann nicht sein, dass Gott die Bösen in immer größerer Perversität versinken sehen will, damit er größeren Zorn über sie ausschüttet kann. Wenn das so wäre, würden wir jetzt alle Geschichte sein. Nein, Gott wartet nicht mit dem Richten, so dass er sich für seine zertrampelte Herrlichkeit rächen kann.

Manche Menschen fragen sich, ob das alles ist, was Gott im Sinn hat: Gericht über eine sündige Welt zu bringen. Gott bewahre! Wie viele Christen war auch ich manchmal allzu bereit, diese schlechte Welt dem Gericht zu übergeben. Viele Gläubige sind verständlicherweise über den Stolz und die Dreistigkeit derer betrübt, die den Herrn ständig verspotten. Aber bei unserem himmlischen Vater ist das anders. Er sehnt sich nicht danach zu richten, sondern zu erlösen.

Petrus schreibt: „Die jetzigen Himmel und die <jetzige> Erde aber sind durch dasselbe Wort aufbewahrt und für das Feuer aufgehoben zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen“ (2. Petrus 3,7). Ja, es wird ein verzehrendes Feuer aufgehoben, reserviert für eine Stunde, in der der Herr es über sündige Menschen kommen lassen wird. Aber Petrus erinnert uns daran, dass Gott Zeit nicht in gleicher Weise wie wir misst. Tausend Jahre sind für ihn wie ein 24-Stunden-Tag für uns: „Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen“ (3, 9).

Also, was sollen wir nun mit diesen Dingen anfangen? Jesus sagt uns: „Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann“ (Johannes 9,4). Dasselbe gilt für uns. Wenn wir sehen, dass alles in dieser Welt verbrannt werden wird ... dass es jetzt Mitternacht ist ... dass das Feuer des Gerichts rasch näher rückt ... dass es noch immer ein Tag der Barmherzigkeit, Vergebung und Erlösung ist ... dann sollen wir das Werk tun, das uns befohlen wurde: in alle Welt zu gehen und Christus zu verkündigen.

Gott liebt diese verrückte, unmoralische, undankbare Welt immer noch. Möge er uns helfen, die Verlorenen so zu lieben wie er es tut. Und mögen wir darum beten, die Geduld und Liebe zu haben, die er der Welt gerade jetzt zeigt.

Die wahre Gemeinde Jesu Christi ist der Augapfel des Herrn. Doch schon von Anfang an erlebte seine Gemeinde Abfall und Irrlehrer. Die frühesten Gemeinden – jene apostolischen Leiber, die von Paulus und den Aposteln gegründet worden waren –, hatten den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt bekommen. Nichts, was „für Wachstum und Standfestigkeit nützlich“ war, wurde den Nachfolgern Christi vorenthalten. Ihnen wurde Wahrheit gegeben, nicht nur im Wort, sondern auch in der Demonstration und Macht des Heiligen Geistes.

Denken Sie an die Gemeinde in Korinth. Diese Gemeinschaft wurde von Paulus gepflanzt und von Apollos, dem großen Evangelisten, bewässert. Wenn je eine Gemeinde „vollständig unterrichtet“ wurde, dann waren es die Korinther. Doch innerhalb von fünf oder sechs Jahren – noch bevor Paulus den ersten Brief an sie schrieb – geriet dieselbe Gemeinde tief in eine falsche Lehre. Sie waren unter einen subtilen, verzaubernden Angriff geraten, sodass sie eine Lehre erhielten, die die Auferstehung der Toten leugnete. Das schließt auch ein, dass Christi eigener Opfertod und Auferstehung für ungültig erklärt wurden.

Paulus erklärte dies, als er ihnen schrieb: „Wenn aber gepredigt wird, dass Christus aus den Toten auferweckt sei, wie sagen einige unter euch, dass es keine Auferstehung der Toten gebe? Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt; wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch euer Glaube.

Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt haben, dass er Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt. Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden. Also sind auch die, welche in Christus entschlafen sind, verloren gegangen“ (1. Korinther 15,12-18). Was für ein gotteslästerlicher Irrtum hatte sich in die Gemeinde eingeschlichen.

Auch die galatische Gemeinde war von Paulus gepflanzt worden. In den Augen dieser Gläubigen war Paulus wie ein Engel, der zu ihnen gesandt worden war, und sie nahmen seine Lehre mit großer Freude auf. Sie schätzten den Apostel so hoch, dass sie ihren Willen erklärten, sich für ihn „die Augen auszureißen“.

Dann plötzlich, schockierenderweise, fielen dieselben dankbaren Gläubigen plötzlich von der Wahrheit, die Paulus über die Rechtfertigung gelehrt hatte, ab. Wie die Korinther waren sie von der gesunden Lehre abgewichen und unter einen „verhexenden Zauberspruch“ geraten, der durch falsche Lehrer auf sie gelegt worden war. Sie nahmen eine Häresie an, die erklärte, dass die Rechtfertigung durch Werke und nicht durch Glauben kam.

Verblüfft schrieb ihnen Paulus: „Unverständige Galater! Wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus als gekreuzigt [klar] vor Augen gemalt wurde?“ (Galater 3,1). Damit fragte er im Wesentlichen:

„Was für eine seltsame Faszination habt ihr, diese spirituelle Hexerei, die da so plötzlich über euch gekommen ist? Ihr wurdet von gottesfürchtigen Menschen geschult, die über euch geweint haben, als sie euch gesunde Lehre vermittelten. Doch in so kurzer Zeit habt ihr diese Lehre verworfen und nehmt jetzt ein begehrliches, verdammendes Evangelium an. Was ist mit euch geschehen? Was habt ihr mit der Lehre des reinen Evangeliums gemacht? Ihr habt sie beiseite gestoßen, um eine einschmeichelnde Botschaft anzunehmen, die eurem Fleisch entgegenkommt.“

Ich habe Christen kennen gelernt, die jahrelang eine solide, biblisch gegründete Gemeinde besuchten, wo ihnen regelmäßig der ganze Ratschluss Gottes verkündet wurde. Sie wurden durch gesalbtes Predigen in die Himmel versetzt, ihnen wurde die Realität der Hölle gezeigt, und ihr Gewissen wurde von Gottes Wort geprägt. Nichts vom Evangelium wurde ihnen vorenthalten, und sie reiften im Glauben. Sie konnten einfach nicht genug vom reinen Wort bekommen, das sie hörten.

Aber dann gab ihnen jemand eine Lehrkassette irgendeines beliebten Predigers, oder sie gingen „aus Neugier“ zu einer Versammlung dieses Predigers. Was sie hörten, klang so richtig, und 95 Prozent davon waren tatsächlich wahr. Aber sie unterschieden nicht die restlichen 5 Prozent, die Gift waren – Lehre, die ihrem Fleisch schmeichelte und die biblische Wirklichkeit Christi subtil unterwanderte. Bald wurden sie betäubt von dem, was sie hörten, und ihr Denken wurde abhängig von einem Evangelium, das ihr Fleisch kitzelte.

Es ist unglaublich, dass einige Wohlstandsprediger jetzt lehren, dass Jesus reich gewesen sei. Sie verdrehen die Schriften, um zu sagen, dass er Reichtum gehabt haben muss, um seine Jünger versorgen zu können. Sie behaupten, dass sein Reichtum einen Schatzmeister (Judas) erforderlich machte, und dass kein Zimmermann jener Zeit ohne Haus war, das er für sich selbst gebaut hatte. Unglaublich, dass Christen diese Irrlehre schlucken.

Sie mögen sich wundern, wie hingegebene, bibelgläubige Christen plötzlich Jahre der gesunden Lehre gering achten können. Wo ist ihr Unterscheidungsvermögen? Warum erinnern sie sich nicht an die feste Speise, die ihnen gelehrt wurde?

Paulus warnt klar davor, dass solche verlockende Lehren kommen würden: „Ich weiß, dass nach meinem Abschied grausame Wölfe zu euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen“ (Apostelgeschichte 20,29). Auch Petrus warnte, dass falsche Lehrer auf dem Schauplatz auftauchen würden, um „Verderben bringende Lehrmeinungen“ zu bringen (2. Petrus 2,1; mit Fußnote).

Paulus warnte Timotheus, dass eine Zeit kommen würde, in der einige vom Volk Gottes „die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln [so genannten mystischen Wahrheiten] hinwenden“ (2. Timotheus 4,3-4).

Die Geschichtswissenschaft berichtet, dass es genauso kam, wie Paulus es vorausgesagt hatte. Nachdem die Apostel starben – und die Generation, die unter ihrer Lehre war, entschlafen war –, überflutete eine Verschwörung von bösem Irrtum die Gemeinde. Gläubigen wurden von seltsamen Lehren verführt, und Wissenschaft und Philosophie zersetzten die Wahrheit des Evangeliums Christi.

Sie kennen vielleicht solche verdorbenen Gemeinden. Ganze Denominationen stellen heute die jungfräuliche Geburt bloß und leugnen die Göttlichkeit Christi. Eine wachsende Anzahl von Bischöfen und Predigern fördern Homosexualität und gleichgeschlechtliche Ehe. Diese Gemeinden sind abgefallen, zweifach tot.

Doch diese Organisationen haben nichts zu tun mit der wahren Gemeinde Jesu Christi. Von ihnen wird Christus sagen: „Ich kenne euch nicht.“ Einige Leute in diesen „Ikabod“-Organisationen behaupten, den Herrn zu lieben, aber wenn sie es täten, würden sie mit dieser Kirche nichts zu tun haben wollen und würden lieber gehen, als an irgendeinem Abfall teilzuhaben.

Denken Sie an das, was Paulus über die Reinheit der Gemeinde Christi sagte: „Christus [hat] die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben … um sie zu heiligen, <sie> reinigend durch das Wasserbad im Wort, damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzeln ... habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei“ (Epheser 5,25-27).

Ich frage Sie: Welcher Lehrer des Evangeliums Christi könnte so blind sein, um sich vorzustellen, Christus würde dem Vater eine in dreckige, befleckte Gewänder gekleidete Braut präsentieren? Können Sie sich Jesus vorstellen, wie er eine Braut vorstellt, die mit unvorstellbaren Gräueln geschmückt ist? „Hier, Vater, ist meine Braut, bestehend aus Gläubigen, deren Gedanken bei den Dingen dieser Welt sind. Sie sind Geldliebhaber, getäuscht von Handel treibenden falschen Propheten.“ Nein! Ich glaube, selbst der Teufel könnte eine solche Täuschung nicht akzeptieren.

Doch Gottes großes Anliegen sind nicht abgefallene Gemeinden. Sogar Abfall wird die Gemeinde Christi nicht töten oder zerstören können. Trotz dieser Probleme hat Gott alles unter Kontrolle, und seine mystische, unsichtbare, überwindende Gemeinde stirbt nicht aus. Vielmehr fließt der Strom des Heiligen Geistes in das „tote Meer“ der abgefallenen Gemeinden, und deckt Ungerechtigkeit und Lauheit auf. Und er lässt neues Leben entstehen.

Diejenigen, die vom Abfall umkehren, mögen nur ein Überrest sein. Nichtsdestoweniger hat Jesus erklärt: „Die Felder sind weiß zur Ernte. Und es ist immer noch Zeit für Arbeiter, voran zu gehen.“ Nirgendwo in der Bibel heißt es, dass der Heilige Geist vom Schauplatz geflohen ist und eine verdorrte Ernte zurücklässt. Gottes Geist ist immer noch am Werk, und überführt, umwirbt, und zieht die Verlorenen zu Christus, einschließlich jener im Abfall.

Die Wolke der himmlischen Zeugen würde uns sagen, nicht nach dem Gericht zu suchen, uns nicht darauf zu konzentrieren, „die Stellung zu halten“. Es ist immer noch der Tag des Heiligen Geistes, der darauf wartet, jedes willige Gefäß zu füllen. Beten Sie, dass der Herr der Ernte Arbeiter aufstehen lassen wird!

Was hat die große Wolke der Zeugen Ihnen und mir zu sagen? Was sagt uns die Schrift, was ihre Botschaft an die Mitüberwinder im Leib Christi ist? Einfach dies: „Die Augen des Herrn <sind gerichtet> auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Flehen“ (1. Petrus 3,12).

In der Zeit der Apostel versuchten Christushassende Kräfte, sie zum Schweigen zu bringen. Diese Kräfte verfluchten den Erlöser und nannten seine Auferstehung einen Betrug. Sie machten sogar Gesetze, die verboten, dass Menschen in seinem Namen sprachen, und warfen sie ins Gefängnis, wenn sie es taten. Aber selbst eiserne Gitter konnten die Apostel nicht halten. Der Herr sandte seinen Engel, um sie zu befreien (siehe Apostelgeschichte 5,18-32).

In der Apostelgeschichte steht: „Der Hohepriester befragte sie und sprach: Wir haben euch streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren, und siehe, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt“ (Apostelgeschichte 5,27-28). Doch vom Heiligen Geist erfüllt gingen die Apostel sofort in den Tempel zurück, wo sie den Menschen weiter die Worte des Lebens verkündeten. Der Geist hatte sie beauftragt, zu gehen und Jesus mit neuem Feuer und neuer Kraft zu predigen. Sie sollten diese Reglementierungen ignorieren und nichts erlauben, was das reine Evangelium des auferstandenen Christus behinderte.

In Europa gewinnt eine Bewegung an Kraft, die versucht, jedes Predigen über Homosexualität oder sonstige sexuelle Promiskuität zu verbieten. Es ist ein Versuch, Christus zuerst aus der Gesellschaft zu verbannen und schließlich aus den Gemeinden. (Wenn Sie das Wort Jesu verleugnen, verleugnen Sie seine Person.) Für viele europäische Geistliche kann es eine Geldstrafe und Gefängnis bedeuten, wenn sie ihre Meinung über sexuelle Sünden sagen. Inzwischen wendet sich der Trend auch hier in den Vereinigten Staaten zu einer antichristlichen Tagesordnung.

Kehren wir wieder zu der großen Wolke von Zeugen zurück. Wie antworteten Petrus und die Apostel ihren Verfolgern? „(Sie) antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen … Und wir sind Zeugen von diesen Dingen [der Auferstehung und Himmelfahrt] und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen“(Apostelgeschichte 5,29.32).

Die Hausgemeinschaft von Kornelius ist ebenfalls in dieser Wolke von Zeugen, die uns etwas zu sagen haben. Hier ist Kornelius‘ Zeugnis aus dem Bericht der Bibel: „Petrus kam zu uns und verkündete Jesus. Er sagte, dass er den auferstandenen Herrn selbst gesehen und sogar seinen Körper berührt hat. Er berichtete, dass Christus sich den Menschen offen zeigte, wobei über 500 Personen ihn nach seiner Auferstehung bezeugt haben“ (siehe Apostelgeschichte 10,34-41).

Petrus sagte dann der Hausgemeinschaft des Kornelius: „Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen. Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten“(10,43-44). Wegen Petrus‘ Verkündigung erfuhr die Hausgemeinschaft des Kornelius Freiheit von Sünde.

Das Zeugnis des Kornelius sagt zu jedem Kind Gottes heute: „Wenn du willst, dass der Heilige Geist auf dich, deine Familie, deinen Dienst kommt, dann predige und glaube an die Vergebung Christi. Und vertraue in deinem eigenen Leben darauf.“ Als Petrus die Vergebung predigte, glaubten jene im Haushalt von Kornelius daran, und der Heilige Geist fiel auf sie.

Denken Sie an die Stimmen anderer Zeugen, die uns die Einfachheit der Wahrheit mitteilen.

  • Der Verfasser des Hebräerbriefs bezeugt uns, dass wir auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens blicken sollen. Wir sollen fortwährend den Sieg des Kreuzes verkünden, die Anschuldigungen der Sünder gegen uns erdulden, die hartnäckige Sünde ablegen und unseren Lauf mit Ausdauer vollenden (siehe Hebräer 12,1-2).
  • König David bezeugt uns, dass wir auf die Vergebung des Herrn vertrauen können und dass er seinen Heiligen Geist nicht von uns nehmen wird. David beging Mord und war ein Ehebrecher und Lügner. Aber er tat Buße, und der Vater wollte ihn nicht loslassen, weil er sein Herz auf David gerichtet hatte. Er gab David ein neues Herz und machte ihn zu einem Zeugen der reichen Vergebung des Herrn. Heute haben wir neutestamentliche Gläubige eine Bedeckung aus Blut und Gnadengaben, von denen David nur träumen konnte.
  • Petrus bezeugt uns, dass er gegen das größte Licht sündigte, das ein Mensch je haben kann. Dieser Jünger wandelte in der Gegenwart Jesu, er berührte den Herrn, er empfing seine Berufung von Christus persönlich. Jesus war genauso Petrus‘ Freund wie auch sein Herr. Aber Petrus verfluchte ihn und sündigte gegen Warnungen, die von den Lippen Christi kamen. Petrus fragte sich, ob er seinem Erlöser jemals wieder ins Gesicht schauen könnte.
  • Dieser Mann hätte in Schuld und Verdammnis leben können, aber Gott richtete sein Herz auf ihn. Petrus wurde aufgefordert, auf Jesus zu blicken, den Anfänger und Vollender seines Glaubens. Genauso sollen auch wir unsere Sünde nehmen und sie dem Opfer Christi am Kreuz übergeben. Wir sollen aufstehen und weitergehen, egal welche Sünde wir auch begangen haben mögen. Jesus hat unsere Ungerechtigkeit so weit von uns entfernt, wie es der Osten vom Westen ist.
  • Paulus würde uns auffordern, unsere Bedrängnisse nicht zu fürchten. Jesus litt jeden Tag in seinem Dienst, und er starb leidend. Und als Christus Paulus berief, das Evangelium zu predigen, zeigte er ihm, wie viele große Bedrängnisse auf ihn warteten. Während seiner Jahre im Dienst war Paulus in der Tat bedrängt. Aber Bedrängnisse beweisen, dass Gott sein Herz auf Sie gerichtet hat. Paulus ermahnt uns, „dass niemand wankend werde in diesen Bedrängnissen. Denn ihr selbst wisst, dass wir dazu bestimmt sind“ (1. Thessalonicher 3,3).
  • Und so kehren wir zu Hiobs Zeugnis zurück: „Was ist der Mensch, dass du ihn groß achtest und dass du dein Herz auf ihn richtest und ihn alle Morgen heimsuchst, ihn alle Augenblicke prüfst?“ (Hiob 7,17-18; Kursiv von mir).

Wenn Gott sein Herz auf Sie richtet, werden Sie oft geprüft werden. Aber Tatsache ist, je länger und härter Ihre Bedrängnis ist, desto tiefer hat Gott sein Herz auf Sie gerichtet, um Ihnen seine Liebe und Fürsorge zu erweisen. Das ist das Zeugnis von Paulus‘ Leben und in der Tat auch von Jesu Leben. Der Feind mag gegen Sie kommen, aber unser Herr hat ein Banner gegen ihn aufgerichtet. Wir finden absolute Ruhe in Jesus.

Alle diese Stimmen aus der großen Wolke von Zeugen sagen uns dies. Höre ich ein Zeugnis in Ihrem Geist?

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.