Was ist nur mit der Buße geschehen?

Was ist nur mit der Buße geschehen? Sie hören das Wort in den meisten Kirchen heute gar nicht mehr erwähnt werden – selbst in baptistischen, pfingstlichen oder evangelikalen Kreisen. Pastoren heutzutage rufen die Menschen in ihren Gemeinden kaum noch dazu auf, ihre Sünden zu bedauern – zu trauern und darüber betrübt zu sein, dass sie Christus durch ihre Bosheit verletzen. Stattdessen ist die Botschaft, die wir von vielen Kanzeln heute hören: „Glaubt einfach. Nehmt Christus an und ihr werdet gerettet.“ Der Text, der benutzt wird, um das zu belegen, ist Apostelgeschichte 16,30-31. In diesem Abschnitt wurde Paulus im Gefängnis verwahrt, als plötzlich die Erde bebte und all die Gefängnistüren aufgingen. Der Gefängniswärter dachte sofort, alle Gefangenen wären geflohen, was für ihn bedeutete, mit der Exekution konfrontiert zu werden. In Verzweiflung zog er sein Schwert und wollte darangehen, sich zu töten, als Paulus und Silas ihn stoppten und ihm versicherten, dass niemand entkommen war. Als er dies sah, fiel der Mann vor den Aposteln auf die Knie und schrie auf: „Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus und du wirst gerettet werden, du und dein Haus“ (Apostelgeschichte 16,30-31). Wenn wir diese Passage betrachten, ist es wichtig, sich zu erinnern, dass der Gefängniswärter am Rande des Selbstmords stand, mit einem Schwert in der Hand. Er war bereits an einem Punkt der Buße – auf seinen Knien, gebrochen und zitternd vor den Aposteln. Also war sein Herz wahrlich vorbereitet, Jesus in echtem Glauben anzunehmen. Im Markusevangelium sagt Christus zu seinen Jüngern: „Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird gerettet werden wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden“ (Markus 16,16). Es geht klar aus dem, was Jesus hier sagt, hervor, dass Erlösung dadurch gefunden wird, ihn einfach anzunehmen und getauft zu werden. Jedoch leitet Jesus diese Aussage mit diesem Wort ein: „Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung“ (16,15). Er sagt damit im Wesentlichen, dass, bevor Menschen an ihn glauben können, ihnen zuerst das Evangelium gepredigt werden muss. Und was ist dieses Evangelium, auf das sich Jesus hier bezieht? Es ist das Evangelium, das Jesus selbst predigte – das Evangelium der Buße! Denken Sie darüber nach: Was war die erste Botschaft, die Jesus verkündete, nachdem er aus der Versuchung in der Wildnis hervorgegangen war? Die Schrift sagt: „Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen!“ (Matthäus 4,17). Jesus rief die Menschen zur Buße auf, noch bevor er sie aufrief, zu glauben! Markus schreibt: „...Jesus [kam] nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (Markus 1,14-15). Christus predigte: „Tut zuerst Buße – und glaubt.“ Woanders sagt Jesus über seine Mission: „... Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder“ (Matthäus 9,13). Und er warnte die Galiläer: „Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen“ (Lukas 13,3). In Jesu Evangelium ging alles um Buße! Auch Johannes der Täufer predigte Buße, um Israel auf das Kommen Christi vorzubereiten Johannes’ Botschaft an die Juden war einfach und geradeheraus: „In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße! Denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen“ (Matthäus 3,1-2). Menschen kamen von überall, um Johannes predigen zu hören. Und er machte ihnen in aller Deutlichkeit klar: „Der Messias wird bald in eurer Mitte erscheinen – also solltet ihr besser bereit werden, ihm zu begegnen! Ihr mögt euch begeistert fühlen, dass er am Kommen ist. Aber ich sage euch: eure Herzen sind nicht vorbereitet – weil ihr noch an euren Sünden festhaltet! Äußerlich erscheint ihr rein und heilig. Aber innerlich seid ihr voller Totengebeine! Ihr seid eine Generation von Vipern, Schlangen, absolut ohne Gottesfurcht. Doch ihr habt keine Vorstellung davon, dass ihr sogar Sünder seid. Ich warne euch: Ihr müsst euch mit euren Sünden befassen, bevor ihr an den Retter glauben und ihm folgen könnt. Also, tut Buße, kehrt von eurer Sünde um – und lebt auf eine Weise, die wahre Veränderung reflektiert!“ Was für ein Evangelium predigte Petrus zu den Massen am Pfingsttag? Die Bibel erzählt uns, dass, als die Menschen den Apostel bezeugen hörten, „es ihnen durchs Herz [drang] und sie sprachen ...: Was sollen wir tun, ihr Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen“ (Apostelgeschichte 2,37-38). Petrus wies diese Menschen nicht an, einfach „zu glauben und gerettet zu sein.“ Er bat sie nicht, lediglich eine Entscheidung zu treffen, eine Stimme für Jesus abzugeben. Nein – er wies sie an, zuerst Buße zu tun, und dann im Gehorsam gegenüber Christus getauft zu werden! Welches Evangelium predigte Paulus zu den heidnischen Athenern auf dem Marshügel? Er sagte ihnen sehr direkt: „Gott ... gebietet ... jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen“ (Apostelgeschichte 17,30). Diese griechischen Intellektuellen hatten keine Schwierigkeiten damit, an Gott zu glauben. Tatsächlich könnten Sie sogar sagen, dass ihr ureigenster Zeitvertreib „Glauben“ war. Sie glaubten an viele Götter – zuerst an diesen, dann an jenen. Wann immer jemand daherkam und überzeugend einen Gott predigte, glaubten sie an ihn. Also, sie glaubten – aber sie taten es, während sie in Sünde lebten. Einfacher Glaube war nicht genug! Paulus sagte diesen Menschen: „Nein, nein – das ist er nicht, der Christus! Jesus kann nicht einfach eurer Liste von Göttern hinzufügt werden. Ihr mögt an alle glauben, aber lediglich das könnt ihr nicht mit Jesus machen. Er ist gekommen, um euch aus euren Sünden zu retten. Und er befiehlt allen seinen Anhängern, Buße zu tun und gereinigt zu werden!“ Später predigte Paulus dasselbe Evangelium der Buße zu König Agrippa: „... Ich [war] nicht ungehorsam der himmlischen Erscheinung, sondern verkündigte denen in Damaskus zuerst und in Jerusalem und in der ganzen Landschaft von Judäa und den Nationen, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren, indem sie der Buße würdige Werke vollbrächten“ (Apostelgeschichte 26,19-20). Paulus sagt dabei: „Überall, wo ich war, habe ich Buße gepredigt. Und echte Buße erweist sich durch ihre Handlungen!“ Diese Passagen machen uns klar, dass die apostolische Kirche unerschrocken dasselbe Evangelium predigte, das Johannes und Jesus predigten: „Tut Buße zur Vergebung eurer Sünden!“ Was bedeutet es, Buße zu tun? Manche Christen glauben, Buße bedeutet einfach, sich „umzuwenden“ und in die entgegengesetzte Richtung zu gehen. Aber die Bibel sagt uns, dass Buße viel mehr als das ist. Ich hörte einmal einen Mann sagen: „Ich bin so froh, dass ich das neutestamentliche Griechisch kenne. Das Wort ‘Buße tun’ lässt sich in dem Sinn ‘sein Denken zu ändern’ übersetzen.“ Nein – dieser Mann kennt sein Griechisch nicht! Die volle, buchstäbliche Bedeutung des Wortes ‘Buße tun’ im neuen Testament ist „Reue und Selbstvorwürfe wegen seiner eigenen Sünden gegen Gott empfinden; zerknirscht sein; bedauern; die Richtung ändern wollen“. Der Unterschied in der Bedeutung ruht auf dem Wort „wollen“. Wahre Buße umfasst auch ein Begehren danach, sich zu ändern! Mehr noch: Einfach zu bedauern begründet nicht Buße. Vielmehr leitet wahre Betrübnis zur Buße. Paulus stellt fest: „Die Betrübnis nach Gottes Sinn bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod“ (2. Korinther 7,10). Paulus spricht hier von einer Betrübnis, die ohne Bedauern ist – eine, die echt ist, die im Leben der Buße tuenden Person „steckt.“ Diese Art gottgefälliger Betrübnis erzeugt eine Buße, die auch einen Hass gegen die Sünde, eine rechte Gottesfurcht und ein Begehren, alles Unrecht in Ordnung zu bringen, einschließt. Es sollte uns nicht überraschen, dass Paulus den Gläubigen Buße predigte. Er verkündete den Christen in Korinth eine kraftvolle Botschaft. Die korinthischen Gläubigen waren von Gott reich gesegnet worden, waren unter vollmächtigen Lehrern des Wortes gesessen. Doch ihre Gemeinde blieb von Sünde durchdrungen. Zuerst bezeugt Paulus den Korinthern: „Die Zeichen des Apostels sind ja unter euch vollbracht worden in allem Ausharren, in Zeichen und Wundern und Machttaten“ (2. Korinther 12,12). Doch dann sagt Paulus ihnen sehr direkt: „Ich fürchte, dass ich euch bei meinem Kommen vielleicht nicht als solche finde, wie ich will ...“ (12,20). Was war Paulus‘ Befürchtung? Sie war einfach dies: „Dass, wenn ich wiederkomme, mein Gott mich vor euch demütigt und ich über viele trauern muss, die vorher gesündigt und nicht Buße getan haben über die Unreinheit und Unzucht und Ausschweifung, die sie getrieben haben“ (12,21). Dieser weichherzige Hirte liebte die Kompromisse machenden Heiligen in Korinth. Doch er wusste, sie waren gut gelehrt worden, dass ein Lebensstil grober Sünde falsch war. Und er sagte ihnen: „Wenn ich euch besuchen komme, werdet ihr mich mit vor Traurigkeit hängendem Kopf sehen. Meine Augen werden von Tränen fließen und meine Stimme wird in Betrübnis jammern. Wenn ich euch weiter in Unreinheit und Unzucht und Begierde fortfahren sehe, werde ich äußerst zerbrochen sein – weil das Evangelium sein Werk in euren Herzen nicht getan hat. Ihr habt noch nicht für eure Sünde Buße getan. Und ich werde euch laut rufen, Buße zu tun!“ Diese Worte von Paulus beschämen mich! Wenn ich Paulus’ Worte lese, finde ich mich dabei wieder, meinen eigenen Dienst zu prüfen und ich muss fragen: „Habe ich das Evangelium verkürzt, das Jesus predigte – das Evangelium der Buße? Habe ich wesentlich eine Schere an die Bibel angelegt und den höheren Preis dafür, Christus nachzufolgen, entfernt? Habe ich seinen Maßstab herabgesetzt, indem ich Menschen erzählte: ‘Glaubt einfach und werdet gerettet!’?“ Wenn ich auf die Kirche heute schaue, frage ich mich: Bestehen wir Evangelikalen noch auf einer biblischen „gottgefälligen Betrübnis“ als Beweis wahrer Buße? Oder führen wir Massen unbußfertiger Leute in einen falschen Frieden? Instruieren wir sie fälschlicherweise, dass alles, was Gott von ihnen verlangt, ist, zu sagen: „Ich glaube an dich, Jesus!“? Haben wir echte Überführung von Sünden verkürzt? Sind wir aufgesprungen und haben jenen Erlösung angeboten, die eigentlich gar keine Buße getan haben – die nicht über ihre Übertretungen getrauert haben, die die überaus große Sündhaftigkeit ihrer Vergehen nicht erkennen, die nur nach dem Glauben gesucht haben, um ihre Begierden dahinter zu verstecken? Wir hören ständig beeindruckende Übertreibungen bezüglich der Anzahl von Menschen, die durch verschiedene Dienste zu Christus kommen. Christen berichten, dass Dutzende von Menschen gerettet wurden, als sie in Gefängnissen, Schulen, bei Stammestreffen predigten. Sie sagen: „Jeder vor Ort gab sein Herz Jesus. Als ich das Predigen beendete, kamen sie alle wegen der Rettung nach vorn.“ Nein – das ist eine tragische Übertreibung! Allzu oft ist das, was geschieht, einfach, dass jeder ein Gebet wiederholt. Sie beten lediglich, was zu beten ihnen gesagt wurde – und nur wenige von ihnen ergreifen, was sie sagen. Dann gehen die meisten zu ihren heidnischen Wegen zurück! Solche Menschen erfahren niemals ein tiefes Werk des Heiligen Geistes. Als ein Ergebnis davon tun sie niemals Buße, trauern niemals über ihre Sünden – und glauben niemals wirklich. Tragischerweise haben wir ihnen etwas angeboten, was Jesus selbst niemals angeboten hat: Erlösung ohne Buße! Ich glaube, dass die Kirche sogar das Gefühl aus der Überführung herausgenommen hat. Denken Sie darüber nach – Sie sehen kaum noch Tränen auf den Wangen jener, die errettet werden. Natürlich, ich weiß, dass Tränen niemanden retten. Aber Gott hat uns alle menschlich gemacht, mit sehr realen Gefühlen. Und jeder an die Hölle gebundener Sünder, der durch den Heiligen Geist bewegt wurde, empfindet eine tiefgreifende Reue über die Wege, auf denen er den Herrn betrübt hat. Der Apostel Petrus empfand diese Art gottgefälliger Betrübnis, als er leugnete, Jesus zu kennen. Plötzlich wurde er von der Erinnerung daran, was Jesus ihm gesagt hatte, überflutet: „Petrus gedachte des Wortes, wie Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen“ (Markus 14,72). Als Petrus sich an diese Worte erinnerte, wurde er von Emotion überkommen. Und plötzlich lief er durch die Straßen Jerusalems, weinend: „Ich habe den Herrn verraten!“ Geliebte, jene Art der Buße können wir nicht einfach aus unserem Fleisch heraus erarbeiten. Nur der Heilige Geist kann uns offenbaren, wie auch wir – genau wie Petrus – unseren liebenden Retter verletzt haben. Und diese Offenbarung sollte uns dann mit tiefer Betrübnis erfüllen! Ich bin nicht mit allen Lehren der puritanischen Schreiber einverstanden, aber ich liebe ihre Betonung der Heiligkeit. Diese gottgefälligen Prediger nannten ihre Predigten „tiefes Pflügen“. Sie glaubten, dass sie solange keinen wahren Samen des Glaubens säen konnten, bis der Boden in den Herzen ihrer Zuhörer tief gepflügt worden war. Also stellten die Puritaner sicher, dass ihr Predigen tief ging, wobei es das Brachland der Seelen ihrer Zuhörer aufbrach. Ihre Predigten erzeugten echte Buße in ihren Gemeinden. Und im Gegenzug erzeugte dies mit den Jahren starke, reife, treue Christen. Heute jedoch ist das meiste Predigen ganz Säen ohne Pflügen. Ich höre heutzutage nur noch wenige Predigten, die tiefer graben als in die oberste Bodenschicht. Tiefes Pflügen adressiert nicht nur die Krankheit der Sünde; es gräbt hinab bis zur eigentlichen Ursache der Krankheit. Viel vom Predigen, das wir heute hören, fokussiert sich auf die Medizin, während es die Krankheit ignoriert. Es bietet ein Rezept an, ohne für eine Operation zu sorgen! Traurigerweise veranlassen wir Menschen, zu denken, sie seien von Sünde geheilt worden, während sie niemals wussten, dass sie krank waren. Wir legten Gewänder der Gerechtigkeit auf sie, während sie niemals wussten, dass sie nackt waren. Wir drängen sie, auf Christus zu vertrauen, während sie nicht einmal ihr Bedürfnis, zu vertrauen, kennen. Solche Leute landen dann dabei, zu denken: „Es kann nicht schaden, Jesus zu meinem Leben hinzuzufügen.“ C. H. Spurgeon, der kraftvolle englische Prediger, sagte Folgendes über das Bedürfen der Buße: „Ich traue darauf, dass betrübende Reue immer noch existiert, obwohl ich in letzter Zeit nicht viel davon gehört habe. Die Leute scheinen heutzutage sehr schnell auf den Glauben aufzuspringen ... Ich hoffe, mein alter Freund Buße ist nicht tot. Ich bin in die Buße verzweifelt verliebt; sie scheint die Zwillingsschwester des Glaubens zu sein. Ich selbst verstehe nicht viel von einem Glauben mit trockenen Augen; Ich weiß, dass ich über den Weg des Weinen-Kreuzes (Kreuz für Büßer am Wegrand) zu Christus kam ... Als ich im Glauben nach Golgatha kam, war das mit großem Weinen und mit Bittgesuchen, mit dem Bekennen meiner Übertretungen und mit dem Begehren, in Jesus Erlösung zu finden, und nur in Jesus.“ Als die Times Square Church gegründet wurde, predigten wir Pastoren in den ersten paar Jahren das Gesetz Warum predigten wir das Gesetz in unserer Gemeinde so lange? Wir taten es, weil viele in unserer Gemeinde sich Christen nannten – doch ihr Leben spiegelte das nicht wider! In jenen frühen Jahren kamen am Ende jedes Gottesdienstes viele Menschen nach vorn zum Altar. Sie wiederholten ein pastorales Gebet und „nahmen die Rettung im Glauben an.“ Doch die meisten jener Leute empfanden niemals irgendeine Überführung bezüglich ihrer Sünden. Sie erlebten gottgefällige Betrübnis nicht – und so offenbarte ihr Leben keine echte Buße. Angeblich bußfertige Theaterschauspieler bekannten Christus am Sonntag, kehrten aber während der Woche in ihre blasphemischen Shows zurück. Homosexuelle beteten um Rettung, frönten aber immer noch ihrem sündigen Lebensstil. Andere bekannten Jesus an unserem Altar und machten doch mit ihren ehebrecherischen Affären, ihrer Unzucht oder ihrem Drogengebrauch weiter. Das ist es, warum wir von unserer Kanzel Überführung donnerten! Der Heilige Geist leitete unser Pastorenteam an, alle Sünde, Rebellion und Ungehorsam gegenüber seinem Wort aufzudecken. Wir predigten die Hölle so heiß, dass die Leute aufstanden und unsere Gottesdienste verließen. Und wir predigten den Himmel so real, dass Kompromisse machende beim Gedanken an die Ehrfurcht gebietende Realität der Heiligkeit Christi zitterten. Unser Predigen des Gesetzes zu jener Zeit war absolut notwendig. Es ist Gottes Spiegel, der jede verborgene, geheime Sache offenbart. Und es brachte die Menschen in unserer Gemeinde in ein Gewahrwerden der überaus großen Sündhaftigkeit der Sünde. Während einige Leute hinausrannten, rannten andere in echter Buße nach vorn. Einer von denen war ein stimmgewaltiger Schauspieler namens David Davis. Er gab alles in aufrichtiger Buße Jesus hin. Und heute ist er mit seiner Frau Pastor einer gedeihenden Gemeinde in Israel, wo sie seit fast zehn Jahren Christus gepredigt haben. Während das wahre Werk der Buße in unserer Kirche seinen Zweck erfüllte, führte uns der Heilige Geist dann dazu, die Herrlichkeit der Gnade zu predigen. Wir lehrten über den Neuen Bund, die Macht über Sünde durch den Heiligen Geist, den Wandel durch Glauben. Kurz: Wir begannen, die Heiligen aufzubauen. Durch diese ganze Erfahrung hindurch erkannten wir auch die Gefahren dabei, nur über das Gesetz zu predigen und sich hauptsächlich auf die Sünde zu fokussieren. Wenn den Menschen eine ständige Diät allein dieser Botschaft gegeben wird, fangen sie an, die Hoffnung zu verlieren, und sich in Verzweiflung zu wälzen, wobei sie denken: „Ich werde dem niemals entsprechen.“ Sie wenden sich ständig nach innen, als vielmehr zum Kreuz nach Hoffnung auszuschauen. Doch wenn eine Kirche wirklich des Herrn ist, kann sie Gottes Geist vertrauen, die Botschaft des Gesetzes immer dann zu bringen, wenn sie gebraucht wird. Wenn Jesus sieht, dass seine Leute in eine „leichte Gläubigkeit“ verfallen, wird er noch einmal die „Rute“ des Gesetzes über sie bringen, mit aller Barmherzigkeit und Gnade. Sehen Sie, Buße ist kein Einmal-Erlebnis. Es ist nicht irgendein Hurrikan, der einmal zuschlägt und dann für immer weg ist. Auch erfahren wir Buße nicht nur in einem Augenblick der Krise, um dann für den Rest unseres Lebens lediglich davon zu sprechen. Nein – Betrübnis über Sünde sollte unser ständiger Lehrer sein! Spurgeon bezeugte: „Ich bekenne frei, dass ich heute eine viel größere Betrübnis über Sünde habe, als ich sie hatte, als ich vor über dreißig Jahren zum Retter kam. Ich hasse die Sünde jetzt intensiver, als ich es damals tat, während ich unter der Überführung war. Da sind einige Dinge, von denen ich damals nicht wusste, dass sie Sünde sind, von denen ich jetzt weiß, dass sie Sünde sind. Ich habe ein viel ausgeprägteres Gespür der Widerwärtigkeit meines eigenen Herzens, als damals, als ich erstmals zu Christus kam ... Betrübnis über Sünde ist ein unaufhörlicher Regen, ein köstlicher, sanfter Schauer, der bei einem wahrhaft geretteten Menschen ein ganzes Leben andauert ... Er ist stets betrübt, dass er gesündigt hat ... Er wird niemals aufhören, zu trauern, bis alle Sünde weg ist.“ Jesus sagte der Gemeinde in Ephesus etwas, das mich zum Zittern veranlasst Sie mögen sich an die sieben Kirchen erinnern, die Johannes in Offenbarung 2 erwähnt. Eine davon ist die Kirche von Ephesus – eine Gemeinde, die Jesus sehr hoch lobt. Ich mag es, von unserer Kirche am Times Square zu denken, sie sei der ephesischen Kirche gleich. Jener Leib von Gläubigen arbeitete in einer der am dichtesten bevölkerten Städte der Welt, wobei er inmitten widerwärtiger Bosheit niemals schwach wurde. Die Leute lebten aufopfernd, hassten die Sünde und weigerten sich, falsche Lehren zu akzeptieren. Sie standen fest im Glauben, wobei sie Gott von ganzem Herzen liebten, ganz egal, welche Versuchungen Satan nach ihnen warf. Doch Christus wusste, dass unter diesen Leuten etwas nicht stimmte. Und er liebte diese Kirche so – sie war ein helles Licht für die Völker –, dass er nicht im Begriff stand, untätig daneben zu sitzen und sie sterben zu lassen. Also sagte er den Ephesern: „Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast“ (Offenbarung 2,4). Jesus sagte dabei: „Euer Feuer ist am Ausgehen! Die Liebe zu mir, die einmal eure Treue motivierte, schwindet. Ihr trugt einmal meine Bürde für die Verlorenen – aber jetzt seid ihr damit zufrieden, dazusitzen und Predigten zu hören. Ihr seid total in eure persönlichen Angelegenheiten vertieft, und ihr ignoriert meine. Ihr seid tief gefallen von dem, wo ihr einmal standet.“ Jesus sagt ihnen dann: „Denke nun daran, wovon du gefallen bist ...“ (2,5). Er sagt dabei: „Denke zurück! Du sehntest dich gewöhnlich danach, in mein Haus zu kommen, um mit meinen Heiligen zu sein und meine Bürden zu tragen. Aber jetzt ist eine Stunde am Sonntagmorgen schon viel für dich!“ Also, lieber Christ, liebe Christin – brennen Sie immer noch für Jesus? Lieben Sie ihn noch immer so leidenschaftlich wie damals, als sie zuerst gerettet wurden? Oder haben Sie das Interesse an seinen Anliegen verloren, jeden Dienst aufgegeben? Haben sie zu viel anderes, was in Ihrem Leben vor sich geht? Wenn dem so ist, dann sagt Ihnen der Herr: „Ich habe eine Sache gegen dich. Du hast deine erste Liebe verlassen.“ Hören Sie auf das, was Jesus an diesem Punkt zu uns sagt: „... tue Buße und tue die ersten Werke ...“ (2,5). Er sagt damit: „Traure über deine wachsende Teilnahmslosigkeit. Sei zerknirscht – nimm es ernst. Dann lass deinen Kummer dich dahin zurück führen, wo du warst, als du mich zuerst liebtest!“ Christus gibt uns dann ein Wort, das uns wissen lässt, dass wir das besser beherzigen sollten. Er sagt: „Wenn aber nicht ... (2,5). Er buchstabiert sofort die Konsequenz aus: „... so komme ich dir und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken ...“ (2,5). Jesus sagt hier, dass er uns alle geistliche Autorität, die uns gegeben wurde, wegnehmen wird, es sei denn, wir tun Buße. Dies schließt unseren Einfluss auf unsere Stadt, unser Gemeinwesen, unsere Nachbarschaft, jene in unserer Einflusssphäre ein. Jedes bisschen Einfluss, das wir haben, wird von uns genommen werden, sagt er, „wenn du nicht Buße tust.“ Gerade jetzt schließen in aller Welt Kirchen ihre Türen. Ihre Lichter werden buchstäblich abgeschaltet – weil das das Gericht ist, das sie sich für die Weigerung, Buße zu tun, zuziehen! Gott sagte, sie würden ihr Urteilsvermögen, ihre geistlichen Segnungen, ihre Finanzen und sogar seine ureigenste Gegenwart verlieren. Jetzt sind sie tot, leblos, nur noch mit Erinnerungen an seine früheren Segnungen. Ich habe vor dreißig Jahren in vielen solchen Kirchen gepredigt. Zu jener Zeit waren sie vollgepackt mit eifrigen Gläubigen. Heute sitzen knapp ein Dutzend Leute in den Kirchenbänken. Bald werden sie auf ein Nichts schrumpfen, und ihre Türen werden sich für immer schließen. Gott hat „Ichabod“ über ihre Türen geschrieben – was bedeutet: „Der Geist des Herrn ist gewichen!“ Doch, Geliebte, Gott gibt dieselbe Botschaft jedem Christen individuell. Er sagt: „Wenn du dich weigerst, Buße zu tun – wenn du in deiner Teilnahmslosigkeit bleibst –, werde ich deinen Leuchter wegnehmen. Du wirst nicht länger irgendeinen Einfluss auf deine Familie, deine Arbeitskollegen, – auf irgendjemanden – haben!“ Das ist genau das, was mit der Kirche in Ephesus geschah. Gott wartete geduldig – über 1.000 Jahre, tatsächlich –, dass diese Gemeinde Buße tun würde. Doch schließlich kam die Zeit, als ihre Abtrünnigkeit mehr war, als er erdulden konnte. Der Historiker Gibbon schreibt: „Der erste Leuchter von Ephesus wurde ausgelöscht. Die barbarischen Fürsten von Ionien und Lydien trampelten auf den Überresten des Christentums herum. Jetzt rufen die mohammedanischen Moscheen den Gott Mohammeds an. Nur die Kirche von Philadelphia steht noch aufrecht.“ Doch selbst wenn wir diese Worte lesen, sollen wir uns nicht fürchten. Jesus schließt seine Ermahnung auf diese Weise: „ ... Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher in dem Paradies Gottes ist“ (Offenbarung 2,7). Lieber Heiliger, liebe Heilige, Jesus ist jener Baum! Er sagt uns: „Wenn du Buße tust, werde ich dir beständiges Leben aus meinem ureigensten Sein geben. Und solange du mich weiter liebst, werde ich für einen Fluss übernatürlichen Lebens in dir sorgen. Dieses Leben wird sich in deinem Urteilsvermögen, deiner Liebe zu Menschen und deinen guten Werken für mein Königreich offenbaren!“ Dies ist die Eigenschaft, die jeden Christen kennzeichnet, der Jesus wahrhaft liebt. Solch ein Gläubiger ist voll von Leben – und jeder um ihn herum erkennt das! Jesus verheißt, dass Ihre gottgefällige Betrübnis, Ihr bußfertiges Herz und Ihre erneuerte Liebe zu ihm Sie zum Leben führen werden. Also, beten Sie gerade jetzt zu ihm: „Herr, gib mir ein wahrhaft bußfertiges Herz. Bringe mich dorthin zurück, wo ich war, als ich zum ersten Mal in dich verliebt war. Doch diesmal nimm mich weiter und tiefer in dich hinein, als ich es jemals zuvor war!“ Wenn sie Buße tun, wird Gottes Geist beginnen, in Ihnen eine neue Offenbarung der Herrlichkeit Christi zu erzeugen. Und er wird es allen um Sie herum bekannt machen! --- Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.