Was draußen vor der Mauer wartet

Nehemia ist als der Mann bekannt, der den Wiederaufbau der Mauern Jerusalems leitete. Israel befand sich in Gefangenschaft, als Gott begann, Nehemias Herz zu dieser ehrenvollen Aufgabe zu bewegen. Und als Nehemia den persischen König bat, ihn zu diesem Zweck nach Jerusalem zurückkehren zu lassen, gab Gott es dem König ins Herz, ihm diese Bitte zu gewähren.

Überwältigende Freude erfüllte die Herzen des Volkes, als der herrliche Wiederaufbau abgeschlossen war. Die Israeliten hielten eine Einweihungsfeier und der Priester Esra las das Gesetz vor dem ganzen Volk vor – ein Ereignis, das einen ganzen Tag lang dauerte. Während die Israeliten zuhörten, wurden ihre Herzen überführt und sie fielen auf die Knie, um Buße zu tun und Gott anzubeten.

Dies war ein wichtiger Moment in der Geschichte Israels – ein Anlass zu großen Feierlichkeiten und zu tief empfundener Dankbarkeit. Die Zeichen der Gegenwart Gottes unter seinem Volk waren wiederhergestellt worden – und der Glaube und die Dankbarkeit wurden in den Herzen der Menschen erneuert.

Es muss ein erfüllender Augenblick für Nehemia gewesen sein, der in der Zeit der Gefangenschaft als Leiter und Oberhaupt Israels gedient hatte. Doch sein Werk war an diesem Tag noch nicht abgeschlossen. Selbst in diesem wunderbaren Augenblick gab es noch eine echte Bedrohung für Israel, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Stadtmauern.

Als Nehemia am Sabbat durch die Stadt ging, beobachtete er etwas, das ihn erstaunte

„Zur selben Zeit sah ich in Juda, dass man am Sabbat die Kelter trat und Getreide herbeibrachte und auf Esel lud und auch Wein, Trauben, Feigen und allerlei Last nach Jerusalem brachte am Sabbattag“ (Nehemia 13,15).

Nehemia wunderte sich über das, was er dort sah: Menschen waren eifrig damit beschäftigt, Wein zu keltern, Händler riefen laut ihre Bestellungen aus und mit Getreide beladene Esel kamen und gingen. Und das alles geschah an dem Tag, den Gott zur Ruhe und zum Gottesdienst bestimmt hatte. Das Volk widmete sich nicht der Gemeinschaft mit Gott – es gab weder Anbetung, noch Dankopfer noch Lobgesang – sondern ging eigenen Interessen nach.

Ich kann geradezu hören, welche Worte der Propheten Nehemia durch den Sinn gingen: „Seit unzähligen Tagen hat mein Volk mich vergessen“, „Ständig neigt mein Volk dazu, nachlässig zu werden.“ Da machte Nehemia sich auf und eilte zu den Leitern der Stadt. „Da schalt ich die Vornehmen von Juda und sprach zu ihnen: Was ist das für eine böse Sache, die ihr da tut und entheiligt den Sabbattag?“ (Nehemia 13,17).

Nehemia sah etwas, das diese Männer nicht erkannten: Gottes Volk war rasch wieder zu den Dingen zurückgekehrt, die ihnen früher ihr geistliches Leben geraubt hatten. Nehemia sagte zu ihnen: „Taten das nicht auch eure Väter und unser Gott brachte all das Unheil über uns und über diese Stadt? Und ihr bringt noch mehr Zorn über Israel dadurch, dass ihr den Sabbat entheiligt!“ (Vers 18).

Es ist wichtig zu verstehen, welche zentrale Bedeutung der Sabbat für Israel hatte. Dieser Tag stand im Mittelpunkt ihrer Beziehung zu Gott. Durch diese heilige Anordnung erklärte Gott: „Ich habe einen ganzen Tag dazu bestimmt, mich an meinem Volk zu freuen und bei ihm zu sein. Ich möchte in inniger Gemeinschaft mit den Meinen wandeln, wie ich es bei Adam und Eva im Garten tat. Mein Sabbat ist der Höhepunkt ihres Alltags – eine Zeit, die sie in meiner Gegenwart verbringen können, um ihre Herzen neu auszurichten.“

Und nun missachtete dieses gesegnete Volk Gottes Einladung. Nehemia machte ihrem Treiben sofort ein Ende: „Und vor dem Anbruch des Sabbats, als es in den Toren Jerusalems dunkel wurde, ließ ich die Tore schließen und befahl, man sollte sie erst nach dem Sabbat auftun. Und ich stellte einige meiner Leute an die Tore, damit man keine Last hereinbringe am Sabbattag“ (Vers 19).

Hier zeigt sich die geistliche Wirklichkeit hinter dem, was Nehemia tat: Er hatte die Kräfte erkannt, die Gottes Volk daran hinderten, frei zu sein. Eine frühere Generation in Israel war ebenfalls reich von Gott gesegnet worden, doch schon bald hatten diese Menschen „Gott vergessen“ und nach ihren eigenen Begierden gelebt. Dies löste vielfältige Schwierigkeiten aus und führte unmittelbar in die Gefangenschaft in Persien. Nehemia merkte, dass die Geschichte sich zu wiederholen drohte, und das erschreckte sein Herz.

Was dieser gottesfürchtige Mann sah, hat auch für Gottes Volk heute eine direkte Bedeutung. Bedenken Sie: Wir wurden durch unseren Erlöser errettet; wir wurden gereinigt, geheiligt und seinen Absichten geweiht; und er hat heilige Mauern um uns errichtet, die uns in seinem Heiligen Geist bewahren.

Doch was draußen vor den Mauern wartet, ist dies: „Da blieben die Händler und Verkäufer von allerlei Ware über Nacht draußen vor Jerusalem“ (Vers 20). Diese Händler und Verkäufer, die am Sabbat ihren Geschäften nachgingen, hatten Jerusalem nicht wirklich verlassen. Sie hatten vor den Mauern ihr Lager aufgeschlagen und warteten auf die nächste Gelegenheit, wieder hineinzukommen.

Nehemia hat diesen hartnäckigen Händlern ein paar klare Worte zu sagen. Doch zuerst möchte ich näher betrachten, wofür diese Gestalten eigentlich stehen – sowohl in der Generation Nehemias als auch für uns heute.

Nehemias Geschichte zeigt uns, wie Gott nicht nur alle Fesseln be- seitigt, sondern uns auch frei hält

Stellen Sie sich einen Mann vor, der in einer Familie aufwachsen musste, in der sein Vater seine Mutter misshandelte. Er erinnert sich, wie die Fäuste flogen, und denkt an die Tränen und Wunden seiner Mutter. Dieser junge Mann schwört sich in seinem Herzen: „Ich werde nie wie mein Vater sein. Ich werde keinen solchen Zorn im Herzen haben.“

Doch als er verheiratet ist, beginnt ein Zorn in ihm aufzusteigen. Er merkt, wie er darum ringen muss, den Ärger zu unterdrücken, den er sein Leben lang mit sich herumgetragen hat. Er betet und erfährt eine Linderung seiner Neigung zum Jähzorn – doch später stellt sich dieser Hang wieder ein. Dieser Kreislauf wiederholt sich so oft, dass er sich allmählich sagt: „Ich werde das Problem nie loswerden. Ich muss einfach lernen, es zu unterdrücken und damit umzugehen.“

Wie ist es bei einer ehemaligen Suchtkranken? Durch Gottes Gnade und Macht wird sie clean und nüchtern, und ihre Dankbarkeit gegenüber Jesus spiegelt sich auch in ihrer Lebensweise. Doch nach einer Weile stellt sich eine Kälte in ihrem Herzen ein; und die alten Dinge, die sie ursprünglich in die Sucht getrieben hatten, machen ihr wieder zu schaffen.

Wie kann Gottes Volk den Sieg bewahren, den er den Seinen geschenkt hat? Wie leben wir beständig in der Gnade, ohne in die sündigen Gewohnheiten zurückzufallen, die uns in der Vergangenheit plagten?

Bei mir persönlich sind es Anfälle von Niedergeschlagenheit. Meine Frau kann mir ansehen, wenn es kommt – dieses Gefühl, dass der heutige Tag eine weitere Enttäuschung bringen wird, die mir geistlich zusetzt und an meinem Vertrauen nagt. An solchen Tagen kann ich immer nur ein halb leeres Glas sehen. Kelly betet dann den ganzen Tag für mich und erinnert mich: „Gary, schau nicht auf die Umstände. Gott hat jede Macht der Finsternis vertrieben, die deinen Glauben an ihn zersetzen will. Lass dich von dieser düsteren Stimme nicht wieder einfangen.“

Was ist es bei Ihnen? Handelt es sich um einen Kampf mit Einsamkeit? Mit Depression? Mit einer Verletzung der Vergangenheit? Das Problem löst in Ihnen einen so starken Drang aus, zu fliehen, dass Sie schließlich nachgeben. Sie fallen in Ihre frühere Abhängigkeit zurück – in die Sache, die Ihnen ursprünglich die Freiheit raubte – und schon bald ist jedes Bewusstsein des Sieges verschwunden. Sie fragen sich: „Gibt es überhaupt einen Weg, davon frei zu werden – und frei zu bleiben? Ich erlebe Augenblicke des Sieges, aber dann gerate ich wieder in die Abwärtsspirale. Diese Sucht bekommt mich immer wieder in den Griff.“

Zeigen Sie mir einen aufrichtigen Christen, der zu einer sündigen Gewohnheit oder Sucht zurückkehrt, und ich zeige Ihnen einen Menschen, der es mit tiefen und mächtigen Emotionen zu tun bekommt – mit Zorn, Schmerz, Angst und dem verzweifelten Versuch, diese Emotionen zu ersticken. Ein solcher Christ sucht nicht länger die Gemeinschaft mit Gott, denn aus seiner Sicht würde das nur seine Scham verstärken. Er hat sich tatsächlich selbst von der einen Quelle der Gnade, der Freiheit und des Sieges abgeschnitten.

Die Eroberung Jerusalems ist ein Symbol für das, was in unseren schwersten Kämpfen mit uns passiert

Als Jerusalem fiel, wurde die Stadt nicht einfach eingenommen – sie wurde völlig zerschlagen. Die persischen Eroberer wollten sicherstellen, dass die Israeliten sich nie wieder von diesem Schlag erholen würden. Also zerstörten sie alles: den Tempel, die Wasserquellen, die schützenden Außenmauern.

Das ist ein sehr treffendes Bild für das, was der Feind uns in unseren Kämpfen antut. Er arbeitet daran, jedes Stück geistlicher Infrastruktur niederzureißen, das Christus in uns aufgebaut hat. Gebet, Anbetung, Bibelstudium – kurz, unsere ganze treue Gemeinschaft mit dem Herrn – gehen verloren, begleitet von einem überwältigenden Gefühl der Scham.

Es war an diesem Punkt der Gefangenschaft Israels, dass Gott das Herz von Nehemia berührte. Dieser Mann wurde dazu bewegt, sich für den Wiederaufbau der Mauern Jerusalems einzusetzen, und Gott schuf einen Weg, wie dies geschehen konnte. Sagen Sie mir: Weckt Gott eine ähnliche Passion in Ihnen, während Sie diese Botschaft lesen? Möchten Sie erleben, wie Ihre erste Liebe wiederhergestellt wird? Werden Sie zu einer neuen Leidenschaft für Jesus entfacht, um ihn wieder auf dem Thron in Ihrem Herzen zu sehen?

Vielleicht haben Ihre Entmutigungen dazu geführt, dass Sie „am Sabbat Wein machen“ statt die Leben spendende Gemeinschaft mit Ihrem Erlöser zu suchen. Oder Sie denken in Ihrem Zustand vielleicht: „Ich bin schon so weit vom Herrn entfernt, dass eine Umkehr zu lange dauern würde. Da müsste ich schon jahrelang Seelsorge in Anspruch nehmen.“

Ich bitte Sie inständig, anhand von Gottes Wort zu urteilen. Wie lange brauchten Nehemia und seine Arbeitertruppe, um die mächtigen Mauern Jerusalems wiederaufzubauen? Zweiundfünfzig Tage. Das sind weniger als zwei Monate – selbst ein moderner städtischer Bautrupp könnte das nicht leisten. Doch weil Gott diesen Dienern seine Vision und Leidenschaft gab, arbeitete die kleine Mannschaft treu – und ein herrliches Werk wurde in kürzester Zeit vollendet.

Wenn Gott am Werk ist, lässt er großartige Dinge geschehen. Und er braucht nicht lange, um Ihren Geist wiederherzustellen. Er bittet Sie nur, Ihren Blick von den Umständen abzuwenden, weil Jesus Ihren Sieg schon errungen hat. Betrachten Sie Ihr Glas als halb leer? Er hat etwas anderes verkündet. Und er hat das rasche Werk des Wiederaufbaus Ihrer geistlichen Mauern schon in die Weg geleitet.

Nehemia sah, wie Gottes Volk die Stadt mit der einen Hand wiederaufbaute, aber mit der anderen wieder einriss

Was Nehemia sah, war ein seltsames Hin und Her im Volk. Noch vor kurzem hatten die Israeliten reumütig geweint und Gott angebetet und ihn angerufen. Doch statt sich ein bußfertiges und dankbares Herz zu bewahren, klammerten sie sich wieder an die Dinge, die sie zerstört hatten – und sie erneut zerstören würden.

Ist das nicht genau die Art, wie auch manche Christen heute sich verhalten? Sie gehen sonntags in die Gemeinde und beten Gott an, doch am Montagabend sind sie in der Kneipe. Sie vertiefen sich abends in Gottes Wort und betrachten dann zu später Stunde pornografische Seiten im Internet. Trifft diese Beschreibung vielleicht auf Sie zu? Eine zwiespältige Herzenshaltung hält Sie gefangen. Das hindert Sie daran, in die herrliche Anbetung in der Gemeinde einzustimmen, und lässt Sie stattdessen an der Realität Gottes zweifeln. Sie haben so oft gesündigt, dass Sie sich fragen, ob Gott je in Ihrem Leben real war: „Gibt es so etwas wie einen Sieg überhaupt? Oder habe ich mir das die ganze Zeit nur eingebildet?“

Ja, es ist möglich, dass Christen sich so in ihre Gewohnheiten verlieren, dass sie jede Spur von Sieg und Freiheit wegwischen. Doch lassen Sie mich Ihnen jetzt die Gute Nachricht mitteilen: Das Werk, das Nehemia für Israel tat, ist das gleiche Werk, das der Heilige Geist heute für uns wirkt. Er tat insbesondere drei Dinge, die offenbaren, was Gott jetzt für uns tut.

1. Gott befiehlt, die Tore zu schließen. „Und vor dem Anbruch des Sabbats, als es in den Toren Jerusalems dunkel wurde, ließ ich die Tore schließen und befahl, man sollte sie erst nach dem Sabbat auftun“ (Nehemia 13,19).

Gott fängt an, zur Lösung Ihres Problems zu handeln, noch bevor Sie überhaupt wissen, dass Sie ein Problem haben. Nehemia forderte diejenigen, die Wein herstellten, nicht auf, ihre Tätigkeit einzustellen. Er ging vielmehr direkt an die Tore der Stadt und stoppte die Quelle ihrer Geschäftigkeit. Ein solche Maßnahme nannten die Puritaner „vorauswirkende Gnade“. So verhindert Gott Umstände, durch die Sie in Versuchung geraten.

Ich glaube, dass Sie erleben werden, wie der Geist Gottes das Tor zu Ihrer Versuchung verschließt, worin sie auch immer bestehen mag – die Versuchung, zu toben, zu trinken oder Pornografie zu betrachten. Diese „vorauswirkende Gnade“ kann von außen kommen oder ein plötzlicher Impuls in Ihnen sein. Auf jeden Fall handelt es sich um Gottes Plan, wie er den Mächten entgegentritt, die Sie anfechten.

2. Gott vertreibt die Kräfte der Versuchung nicht nur aus Ihrem Leben, sondern hält sie auch fern. „Und ich stellte einige meiner Leute an die Tore, damit man keine Last hereinbringe am Sabbattag. Da blieben die Händler und Verkäufer von allerlei Ware über Nacht draußen vor Jerusalem, ein- oder zweimal“ (Verse 19-20).

Ja, diese Kräfte der Versuchung warten weiter außerhalb der Tore und lauern auf einen Augenblick der Schwäche, um wieder einzudringen. Tatsächlich scheint die Versuchung immer nahe zu sein. Doch Gottes Geist wacht an der Pforte, um die Mächte der Versuchung am Eindringen zu hindern.

Wie barmherzig ist dieses Wirken unseres Herrn. Er vertreibt unsere sündige Versuchung nicht nur – unsere Niedergeschlagenheit, unsere Wut, unsere Sucht – sondern er hält sie treu aus unserem Leben heraus. Er weiß, dass dies etwas ist, was wir nicht aus eigener Kraft schaffen. Vielleicht zittern wir innerlich und denken: „Herr, ich könnte jeden Moment wieder in Niedergeschlagenheit zurückfallen. Ich könnte vor Wut explodieren. Ich könnte wieder zum Alkohol greifen oder mir Pornografie anschauen.“ Aber er wacht treu an den Toren zu unserem Herzen.

Im Gegenzug lädt Gott uns ein, ihm die Quelle unserer Versuchung – unsere Verletztheit, unseren Zorn, unsere Enttäuschung – zu geben, weil er dagegen vorgehen und uns durch die innige Gemeinschaft mit ihm davon heilen will. Das ist das heilsame Werk, das im Mittelpunkt seines Sabbatgebots steht: Den bleibenden Sieg finden wir nur in seiner Gegenwart. Ja richtig – sowohl unsere Erlösung als auch unsere Heiligung geschehen durch die fortwährende Gemeinschaft mit dem Vater.

3. Gott gebietet unserem Versucher: „Verschwinde!„Da blieben die Händler und Verkäufer von allerlei Ware über Nacht draußen vor Jerusalem, einoder zweimal. Da verwarnte ich sie und sprach zu ihnen: Warum bleibt ihr über Nacht vor der Mauer? Werdet ihr das noch einmal tun, so werde ich Hand an euch legen. Von der Zeit an kamen sie am Sabbat nicht mehr“ (Verse 20-21).

Wir haben eine tiefe, mächtige, dynamische und herrliche Quelle, die unseren Versucher tatsächlich bedroht. Jesus Christus selbst steht zwischen Satan und uns, und wann immer der Feind naht, stoppt unser Erlöser ihn und sagt: „Verschwinde! Du bist gegen eine Macht angetreten, die dich zerschmettern wird. Dieses Tor ist nicht dazu da, dir Einlass zu gewähren, Teufel – es ist dazu da, mich herauszulassen, damit ich gegen dich vorgehe. Und wenn das geschieht, werde ich dich niederschlagen.“

Satan weiß, wie ernst es dem Herrn damit ist. Also ruft er uns durch das Tor hindurch zu: „Du kannst nicht für immer frei bleiben. Hältst du dich etwa für stärker als deine Vorfahren? Sie konnten auch nicht frei bleiben. Es liegt in deiner Natur, wieder in das Alte zurückzukehren und nach mehr zu verlangen. Also öffne jetzt das Tor und lass mich herein.“

Jesus sagt etwas anderes. Er fragt Satan: „Warum bleibst du vor der Mauer?“ (siehe Vers 21). Anders ausgedrückt: „Was verschwendest du deine Zeit? Du wirst mein geliebtes Kind nicht überwinden. Ich bin sein Sieg. Du hast keine Chance. Noch einen Schritt und ich zermalme dich unter meinen Füßen.“

Das ist die Macht, die uns zukommt! Kein anderer als der Gott des Universums greift für uns einer wirft unseren Feind hinaus und hält Wache, damit er nicht wieder eindringt, und Gott nährt und heilt unseren gebrochenen Geist in der Gemeinschaft mit dem Herrn.

Manchmal werden wir in der Versuchung stehen, wieder in alte Verhaltensmuster der Sünde zurückzufallen. Aber es gibt in unserem Leben kein einziges Problem – sei es eine Gewohnheit oder eine Emotion, über das Jesus nicht die Macht hätte. Es gibt keinen Feind, den er nicht draußen vor dem Tor hält. Jesus sagt uns einfach: „Wenn du deine Augen fest auf mich richtest – auf Christus, deinen Sieger, dann bist du diesen Feind los. Er mag dir noch auflauern, aber ich werde ständig an der Mauer deines Herzen Wache halten.“

Bitten Sie den Heiligen Geist: „Herr, sei du für mich die Stimme von Nehemia, wenn ich selbstgefällig lebe. Decke die Sünden auf, die ich toleriere. Und stelle meine geistlichen Mauern wieder her. Dann heile die Quelle, aus der das alles kommt – meine Einsamkeit, meine Depression, meine Verletzung.“

Ich vertraue dir und weiß, dass du mich in deinen sicheren Mauern bewahren wirst, Herr. Du bist mein Sieg in allen Dingen. Stelle mich zur rechten Beziehung mit dir wieder her. Und hilf mir, mich wieder in jeder Situation an dich zu wenden, auch in meinem Versagen. Dann werde ich deinen Sieg und deine Freiheit erfahren. Amen.“