Vom Wort Gottes regiert (Teil 2)

Ich möchte Ihnen zeigen, was mit einer Nation geschieht, wenn deren Leiter – sowie Gottes Volk in jenem Land – die Bibel als des Herrn göttliche Stimme ablehnen. Wo immer die Autorität der Schrift beseitigt wird, folgt bald Chaos – und Gericht erscheint vor der Tür.

Ich weiß heute von keiner Nation auf Erden, die durch Gottes heiliges Wort regiert wird. In vielen muslimischen Ländern ordnen sich die Menschen der Autorität des Korans unter, und Mohammeds Wort ist Gesetz. Doch in angeblichen christlichen Nationen existiert keine solche Unterordnung unter die Heilige Schrift.

Es ist sicher, Amerika lässt es nicht länger zu, von Gottes Wort regiert zu werden. Unsere puritanischen Vorväter gründeten diese Nation auf die Bibel, indem sie ein Regierungssystem etablierten, das von der Autorität der Schrift geregelt sein sollte. Jetzt werfen unsere Leiter das Wort Gottes beiseite, als ob es ein Joch der Sklaverei wäre. Sie haben die Bibel nicht nur abgelehnt, sondern auch alles Mögliche getan, um sie aus unserer Gesellschaft zu entfernen. Es ist jetzt politisch korrekt, Gottes heiliges Wort zu verachten.

Ich sage Ihnen: Es ist für jede Nation absolut fatal, die Autorität der Bibel zu verwerfen, und die Warnungen und das Flehen von Gottes Wächtern zu ignorieren. Amerika mag auch für spezielle andere Sünden gerichtet werden – aber durch die Ablehnung von Gottes Wort als unseren Standard werden wir ganz gewiss Gericht über unser Land bringen.

Manche Christen wenden etwas ein, indem sie sagen: „Amerika ist eine missionarische Nation. Wenn Gott uns richtet, wer wird dann die Welt evangelisieren?“ Zu einer bestimmten Zeit galt dasselbe für Israel. Gott berief diese Nation dazu, ein Licht für den Rest der Welt zu sein. Doch trotz dieser unfassbaren Berufung brachte der Herr Gericht über sie. Und jetzt sieht sich Amerika demselben Gericht gegenüber.

Wenn Paulus sagt, dass das gesamte Alte Testament zur Unterweisung dient (siehe 1. Korinther 10,11), dann versorgt uns das Buch Jeremia mit einer anschaulichen Lektion über das Thema, Gottes Wort abzulehnen. Diese Lektion beginnt im vierten Jahr von Königs Jojakims Regierung über Juda.

Zu jener Zeit wies Gott den Propheten Jeremia an, all die prophetischen Warnungen aufzuschreiben, die er in den vorangegangenen dreiundzwanzig Jahren verkündet hatte. In diesem Zeitraum hatte Jeremia gewarnt, dass ein großer Tag der Abrechnung wegen Jojakims bösem Großvater, dem berüchtigten, blutvergießenden König Manasse, kommen wird.

Manasse hatte den Tempel in ein abscheuliches Zentrum der Götzenanbetung verwandelt. Er versuchte sich in Zauberei und wandte sich Verzückungen, Totengeistern und Zauberern zu. Dieser üble Mann verachtete Gottes Wort, indem er seine Gesetze zertrampelte und seine Gebote ablehnte. Die Schrift sagt: „Manasse verführte (Israel), mehr Böses zu tun als die Nationen, die der Herr vor den Söhnen Israel ausgerottet hatte“ (2. Könige 21,9).

Mehr noch: Mannasses Hände waren mit dem Blut Unschuldiger besudelt: „Manasse vergoss auch sehr viel unschuldiges Blut, bis er Jerusalem damit anfüllte von einem Ende bis zum anderen; abgesehen von seiner Sünde, mit der er Juda zur Sünde verführte, zu tun, was böse war in den Augen des Herrn“ (21,16).

Das Ergebnis daraus war nationales Chaos und Gericht zu Händen eines zornigen Gottes. Der Herr erklärte: „Weil Manasse, der König von Juda, diese Gräuel verübt <und> Schlimmeres getan hat – mehr als alles, was die Amoriter getan haben, die vor ihm gewesen sind – und auch Juda durch seine Götzen zur Sünde verführt hat, darum, so spricht der Herr, der Gott Israels, siehe, will ich Unheil über Jerusalem und Juda bringen, dass jedem, der es hört, die beiden Ohren gellen sollen“ (21,11-12). „Ich werde Jerusalem auswischen, wie man eine Schüssel auswischt: man wischt <sie> aus und dreht <sie> um auf ihre Oberseite“ (21,13).

Gott sagte damit: „Ich werde eure Nation so streng richten, dass ihr meinen werdet, eure Welt sei auf den Kopf gestellt worden. Selbst eure Feinde werden nicht glauben, was sie hören, dass ich es euch getan habe.“ Obwohl Manasse schließlich Buße tat, wollte Gott die Gerichte nicht zurücknehmen. Er würde sie nur eine Zeitlang verzögern.

Es ist nicht zu leugnen, dass unsere Nation heute in einem ähnlichen Zustand ist. Wir haben das Blut von mehr als 30 Millionen Babys durch Abtreibung vergossen! Wie könnte ein heiliger Gott bei diesem Ozean von unschuldigem Blut zwinkern, der 3.000 Meilen breit und 2.000 Meilen lang überquillt? Wie könnte er die mitleiderregenden Schreie dieser ermordeten Kinder überhören?

Gott richtete Manasse für weit weniger. Das Blutvergießen, das unsere Nation durch Abtreibungen angerichtet hat, ist mehr als dieser üble König in einem ganzen Leben hätte anrichten können. Und jetzt sieht sich unsere Nation demselben Gericht gegenüber, dem sich Manasse gegenübersah – weil sie sich weigert, die Tötung von Babies zu beenden, nicht einmal in den abschließenden drei Monaten der Schwangerschaft.

Wie kann Amerika fortfahren, seine Ungeborenen zu töten? Wir tun es, weil wir es abgelehnt haben, zu glauben, was Gottes Wort über das Blutvergießen Unschuldiger sagt. Wenn wir wirklich eine bibelgläubige Nation wären, hätte diese furchtbare Tragödie niemals stattfinden können.

Manasses Sohn, Josia, zitterte vor dem Wort des Herrn. Die Bibel sagt, als er den Thron bestieg, „ging [er] ganz den Weg seines Vaters David und wich nicht zur Rechten noch zur Linken ab“ (2. Könige 22,2).

Unter Josias Regentschaft fand Judas Hoherpriester die Heiligen Schriften in einer staubigen Ecke des Tempels liegen. Er reichte die Schriftrolle einem Schreiber und sandte ihn zu Josia, um es zu lesen. Die Schrift erzählt uns: „Es geschah, als der König die Worte des Buches des Gesetzes hörte, da zerriss er seine Kleider“ (22,11).

Josia nahm Gottes Wort ernst, und zitterte in panischer Angst, als er es laut vorgelesen hörte. Er realisierte: „Wir haben den Flammpunkt der Sünde erreicht, von dem Mose sprach. Wir sind unter Gericht.“ Und augenblicklich kam Josia unter die Autorität von Gottes Wort.

Der König sandte Repräsentanten zur Prophetin Hulda und fragte: „Was sollten wir tun? Gottes Zorn ist gegen uns, wegen unserer Sünden.“ Hulda antwortete im Wesentlichen: „Das Gericht, das Gott über Jerusalem und Juda verheißen hat, auszugießen, besteht noch. Aber weil du dich gedemütigt und vor ihm geweint hast, als du hörtest, was er sagte, wirst du das Übel nicht sehen, das er verheißen hat, es über die Nation zu bringen“ (siehe Verse 15-20).

Was für ein erstaunliches Wort: Josia würde niemals Gericht mit ansehen müssen, das wegen seines bösen Vaters, Manasse, über Juda kommen würde. Doch sofort machte sich dieser gottgefällige König daran, die Nation an das Wort Gottes anzupassen. Die nächsten einunddreißig Jahre tat er jedes Mal Buße, wenn er von einer Satzung aus den Schriften erfuhr, und passte sich an sie an. Und sein Gehorsam führte zu einer nie dagewesenen Zeit des Segens und Wohlstandes in Juda.

Zum Beispiel: Als Josia las, dass Homosexualität falsch war, ging er gegen alle Sodomiten im Land vor. Und als er von Gottes Hass auf den Götzendienst hörte, zerschlug er alle heidnischen Altäre und Götzen. Auch als er erfuhr, dass Gott Menschenopfer hasste, fegte er das alles aus. Josia richtete sich nach Gottes Wort, einfach weil er es fürchtete.

Während der letzten neunzehn Jahre der Regentschaft Josias begann Jeremia, vor dem Gericht zu warnen, das noch über Juda kommen sollte: „Ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh mich aufmachend und sendend, und gesprochen: Kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg ... Aber ihr habt euer Ohr nicht geneigt und nicht auf mich gehört ... Siehe, ich bringe über Juda und alle Bewohner von Jerusalem all das Unheil, das ich über sie geredet habe“ (Jeremia 35,15.17).

Gott hatte siebenundzwanzig Jahre zuvor Gericht über Juda ausgesprochen. Warum ging er jetzt daran, dieses Urteil herab zu bringen? Er wusste, dass das Volk von Juda Josias Eifer für den Herrn nicht teilte. Ihrer war nicht der einer echten Herzensbuße. Sie gaben dem Herrn Lippenbekenntnisse ab, aber ihre Herzen waren dem Götzendienst übergeben.

„Weil ich zu ihnen geredet, sie aber nicht gehört, und ich ihnen zugerufen, sie aber nicht geantwortet haben“ (35,17). „Wollt ihr keine Zucht annehmen, um auf meine Worte zu hören? ... ihr habt nicht auf mich gehört“ (35,13-14).

Gott sagte damit: „Erschüttere mein Volk, Jeremia – störe ihre Herzen auf. Mag sein, dass sie dann ihre bösen Wege sehen werden und Buße tun. Dann kann ich ihnen vergeben, sie reinigen und wiederherstellen.“ Das ist der Grund, warum Gott fortwährend Wächter sendet, um sein Volk zu warnen: Es ist deswegen, weil er sie liebt. Seine Warnungen sind einfach Ausdruck seiner großen Barmherzigkeit.

Doch Christen heute sind nicht anders als die Leute, die Jeremia warnte. Wie sie rufen wir: „Bitte, Pastor, keine harten Botschaften mehr. Predige weiche Dinge zu uns.“ Viele wollen sich nicht unter die Herrschaft von Gottes Wort bringen.

Wir sehen diese Haltung in Mainline Churches. Sie bewegen sich auf eine Union mit Kirchen zu, die die Schriften als das Wort Gottes aufgegeben haben, wobei sie behaupten, durch ein Plädoyer für die Liebe und Einheit ihre Unterschiede beiseite zu legen. Doch in diesem Prozess werfen auch sie Gottes Wort beiseite. Jetzt stehen die großartigen Reformationslehren auf dem Spiel, für die Tausende mit ihrem Leben bezahlt haben: Rettung durch Glauben allein, Rechtfertigung durch Glauben. Durch die Rückkehr zu einer Rettung aus Werken, umarmt diese Kirchenunion Gerechtigkeit durch gute Werke – und das ist die Lehre des Antichristen.

Diese Weltkirchenunion bewegt sich auch auf die Ordination homosexueller Geistlicher zu. Und das kommt direkt aus dem Abgrund der Hölle. Doch Kirchenführer ignorieren weiter die Warnungen gottgefälliger Stimmen, die sie drängen, nicht dabei aufzugeben, das Evangelium Christi zu verteidigen.

Als der gottgefällige Josia starb, nahm sein Sohn Jojakim den Thron ein. Und im vierten Jahr seiner Regentschaft sagte Gott Jeremia: „Geh du hin und lies am Tag des Fastens aus der Rolle vor, was du aus meinem Mund geschrieben hast, die Worte des Herrn, vor den Ohren des Volkes im Haus des Herrn am Tag des Fastens“ (Jeremia 36,6).

Vers 9 erzählt uns, es war „im neunten Jahr ... da rief man zu einem Fasten vor dem Herrn das ganze Volk in Jerusalem auf und das ganze Volk, das aus den Städten Judas nach Jerusalem kam.“

Jerusalems Führer wussten, dass sich die beeindruckende chaldäische Armee näherte. Sie hatten Nachrichtendienst-Berichte erhalten, dass dieser überwältigende Feind durch das Land marschierte, in der Absicht, Jerusalem zu stürzen und den Tempel zu zerstören.

Also, nach siebenundzwanzig Jahren trafen die Warnungen Jeremias schließlich genau zu. Rasch begannen alle in Juda nach Jerusalem zu strömen. Und alle waren so vertraut mit den Dingen, von denen Gott gesagt hatte, das es mit ihnen geschehen würde, dass es wie ein abgedroschenes Lied klang: „Wir werden für unseren Götzendienst gerichtet werden, für das Verwerfen von Gottes Wort und dem Vergießen unschuldigen Blutes. Die Chaldäer werden über Jerusalem herfallen, den Tempel zerstören und uns in die Gefangenschaft nach Babylon mitnehmen. Gottes Gericht ist festgesetzt – es kann nicht vermeiden werden.“

Doch Jahr für Jahr kam kein Gericht. Tatsache ist, je mehr das Volk sündigte, desto wohlhabender wurde es. Sie verspotteten Jeremia und sagten: „Du erzählst uns ständig, dass harte Zeiten kommen. Aber wir haben nichts außer Wohlstand gesehen.“ Ich frage mich, wie viel Mokieren Jeremia in jenen Jahren durchstehen musste. Zweifelte er jemals an dem Wort, das Gott ihm gegeben hatte?

Aber schließlich geschahen Jeremias Worte. Plötzlich, inmitten all der guten Zeiten, erhielten die Führer in Jerusalem die schlechte Nachricht: „Die Chaldäer sind über uns gekommen.“

Nun, Gott hat immer einen heiligen Überrest gehabt. Und ich bin sicher, dass sie auch in dieser Zeit in Juda anwesend waren, um eine landesweite Buße beteten, wie es das Land unter Esra und Nehemia schon einmal gesehen hatte. Jene frühere Generation hatte gezittert, als Esra die Schriften verlas (siehe Esra 7,10). Und sie reagierten mit Buße und dadurch, dass sie unter die Herrschaft von Gottes Wort kamen.

Also, jetzt, als das Fasten in Jerusalem abgehalten wurde, sandte Jeremia seinen Schreiber Baruch, um das zu überbringen, was Gottes letzte Warnung sein würde, bevor das Gericht eintraf. Baruch donnerte eine Botschaft, in der die siebenundzwanzig Jahre der Warnungen zusammenfasst waren. „Da las Baruch aus dem Buch die Worte Jeremias vor im Haus des Herrn ... vor den Ohren des ganzen Volkes“ (Jeremia 36,10).

Drei Arten von Leuten hörten an jenem Tag Gottes Wort verkündigt werden. Jeremia 36 beschreibt diese drei Arten als passive Hörer, beunruhigte Hörer und Schreibermesserhörer. Jeder dieser Hörer ist auch in der Kirche heute anwesend – und sie verhalten sich auf dieselbe Weise, wie es die Menschen in den Tagen Jeremias taten:

Das Fasten in Jerusalem wurde ein verhängnisvolles. Wie? Unfassbar, als Baruch Jeremias leidenschaftlichen Aufruf zur Buße donnerte, blieben viele Hörer total passiv. Sie waren völlig ungerührt gegenüber dem Wort, das sie hörten: „Und weder er [der König] noch seine Knechte noch das Volk des Landes hörten auf die Worte des Herrn, die er durch den Propheten Jeremia geredet hatte“ (Jeremia 37,2).

Können Sie sich die Szene vorstellen? Ein nationales Fasten war ausgerufen worden – eine Zeit der Ernsthaftigkeit, Ehrfurcht und des Suchens. Und jetzt wurde dem Volk eine letzte Warnung gegeben. Ihr Feind donnerte auf sie herab, kam, um sie zu versklaven und nach Babylon marschieren zu lassen. Doch die Israeliten standen einfach blinzelnd da, hatten nichts registriert. Das Wort, wegen dem sie sich versammelt hatten, um es von Gott zu hören, ging zu einem Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus.

Ich bin sprachlos über die passiven Hörer, die ich heute in der Kirche sehe. Diese Leute „kommen zum Fasten“ – besuchen regelmäßig die Kirche, singen im Chor, heben die Hände im Lobpreis. Doch sie bleiben gegenüber dem Wort, das sie gepredigt hören, völlig passiv. Ihre Pastoren warnen: „Der antichristliche Geist ist schon in der Welt am Werk und täuscht viele. Jeder Nachfolger Christi muss sich vorbereiten, indem er in der Schrift gegründet wird.“ Aber diese Worte stoßen auf taube Ohren.

Solche Christen sind der Gefahr gegenüber, in der sie sind, blind geworden. Eines Tages werden sie in der Schlacht ihres Lebens sein. Die Hölle wird ihre dämonischen Horden ausspeien, und der Feind wird wie eine Flut hereinbrechen. Doch diese Gläubigen werden in einem Zustand der Passivität erstarrt sein.

Das Wort „passiv“ bedeutet „ein Handeln oder Wort in Empfang nehmen, ohne zu reagieren oder eine Reaktion darauf zu veranlassen“. Beschreibt dies Ihre Haltung gegenüber der Bibel? Sie mögen denken, dass die bevorstehenden Tage des Gerichts Sie zu Gottes Wort treiben werden. Aber die Israeliten wussten auch, dass Gericht kam, und sie blieben passiv. Sie werden dasselbe tun, wenn Sie sich nicht schon Gottes Wort zugewandt haben.

Ich erkenne an, dass unsere Generation unter einer Überfrachtung der Sinne leidet. Unsere Sinne sind mit Bildern und Berichten furchtbarer Tragödien übersättigt – Flugzeuge, die vom Himmel fallen, Massenmorde in Schulen und Kirchen, Gräueltaten, die in aller Welt stattfinden. Und jeden Tag, so scheint es, warnt eine neue Gesundheitsstudie, dass manch bislang unbedenkliche Nahrung uns jetzt durch Krebs tötet. Das alles kann so überwältigend sein.

Doch es ist gleichermaßen wahr, dass wir durch unser bequemes Leben gefühllos werden können. Unser Wohlstand und unsere Leichtigkeit können uns dazu veranlassen, in eine narkoseähnliche Benommenheit zu fallen, indem sie uns in den Glauben einlullen, dass die guten Tage niemals enden werden. Wir verschließen allmählich unsere Ohren und Herzen für Gottes Wort und die Warnungen seiner Propheten.

So war es in Juda – und so ist es in der Kirche heute. In beiden Fällen sind die Menschen in ihr Zuhause und zu ihren Karrieren zurückgegangen, wobei sie dachten: „Wie hart können die Dinge werden? Unsere Leiter werden eine Lösung finden. Es bringt keinen Nutzen, sich dort hineinzusteigern.“

Aber Passivität gegenüber Gottes Wort öffnet die Tür für jede Art falscher Lehre. In Juda zollten die Menschen schließlich falschen Propheten Beachtung. Und dasselbe geschieht in der Kirche heute. Die Menschen rennen hierhin und dorthin, um „Worte“ von sogenannten „Propheten“ und fleischgetriebenen Evangelisten zu empfangen. Doch vieles, wovon ihnen diese Prediger erzählen, ist der Schrift absolut entgegengesetzt. Und, tragischerweise, viele bibelanalphabetische Gläubige können die Unwahrheiten nicht unterscheiden, weil sie Gottes Wort nicht kennen.

Beunruhigt sein bedeutet „sehr besorgt sein, beschwert sein, aufgeregt sein, konfus sein“. Dies beschreibt die Reaktion von Michaja, einem Beamten an Jojakims Hof. Michaja hatte während des Fastens die Botschaft Baruchs mitgehört – und er zitterte vor Schreck. Dieser Mann war Teil der informationensammelnden Gruppe in Juda. Und er realisierte sofort, dass Baruch Dinge aussprach, die unmöglich jemand wissen konnte, wenn sie nicht von Gott selbst offenbart wurden.

Michaja eilte zum Hof des Königs, um den anderen Führern mitzuteilen, was er gehört hatte. Um es zu umschreiben: Er sagte ihnen: „Gentlemen, ich habe beunruhigende Nachrichten. Ich habe gerade die Prophetie Jeremias gehört, und sie stimmt mit unseren Informationen überein. Also hat er in all diesen Jahren doch die Wahrheit gesagt. Die Chaldäer sind zu kraftvoll für uns – wir können gegen sie nicht bestehen. Und jetzt können wir es nicht ignorieren. Wir müssen auf dieses Wort von Gott hören.“

Die Beamten beschlossen, Baruch zu einem geheimen Treffen einzuladen, wo er ihnen den Rest der Geschichte übergeben konnte. „Da nahm Baruch ... die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen“ (Jeremia 36,14). Als Baruch laut vorzulesen begann, „geschah [es], als sie all die Worte gehört hatten, sahen sie einander erschrocken an“ (36,16). Das Wort für „erschrocken“ bedeutet „erschauert“. Diese Männer zitterten buchstäblich, als sie Gottes Wort hörten.

Diese ehrwürdige Gruppe von Männern repräsentiert Gottes heiligen Überrest. Während eine ganze Menschenmenge passiv und ungerührt sein kann beim Hören von Gottes Wort, zittern jene, die mit dem Herrn eingeschlossen sind, wenn sie seine beeindruckende Wahrheit hören.

Ich glaube, dass Gott einen einflussreichen Überrest in dieser letzten Stunde verborgenen hat. Gerade vor wenigen Wochen erhielt ich ein Wort aus einer Gebetsversammlung, die unter einigen U.S. Senatoren stattfand. Diese Männer und Frauen hörten prophetische Botschaften über kommendes Gericht, und sie erschauerten unter Gottes Wort. Jetzt verbreiten sie dieses Wort, still und mit Bedacht, unter denen, die Ohren haben, zu hören.

Ich danke Gott für alle beunruhigten Hörer – gottgefällige Männer und Frauen, die das Wort des Herrn annehmen und zittern.

Die beunruhigten Männer an Judas Königshof erklärten: „Wir müssen dem König alle diese Worte berichten“ (Jeremia 36,16). Sie gingen zu König Jojakim, der mit seinem Personal in seiner Winterresidenz saß und sich am Feuer wärmte. Mit düsterer Miene sagten die gottgefälligen Zitterer dem König: „Ein beunruhigendes Wort ist durch den Propheten Jeremia zu uns gekommen. Gericht steht vor der Tür. Alles wurde in dem heiligen Buch niedergeschrieben. Wir bitten dich, zu lesen, was es sagt.“

Der König wies seinen Schreiber Jehudi an, das Buch zu holen. Jedoch, als Jehudi zu lesen begann, „geschah [es], sooft Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, zerschnitt sie der König mit dem Schreibermesser und warf sie in das Feuer, das auf dem Kohlenbecken war, bis die ganze Rolle im Feuer auf dem Kohlenbecken vernichtet war“ (36,23).

Die zitternden Männer waren wegen dieses dreisten Aktes erstaunt. Die Bibel sagt, als sie „in den König drangen, dass er die Rolle nicht verbrennen solle, hörte er nicht auf sie“ (36,25). Die Schrift fügt hinzu, dass das Personal des Königs „sich nicht fürchteten, noch ihre Gewänder zerrissen, weder der König, noch irgendeiner seiner Diener, die alle diese Worte hörten“ (36,24; a. d. englischen King James Version).

In unserer Gesellschaft heute schwingen viele Richter, Politiker und atheistische Kräfte ihre Schreibermesser. Sie sind bereit, Gottes Wort aus dem Dasein auszuschneiden und herauszubrennen. Aber diese Leute werden niemals Erfolg haben. Als Baruch Jeremia erzählte, was der König getan hatte, wies der Prophet seinen Diener einfach an, eine weitere Schriftrolle mit denselben Prophetien zu schreiben, „und es wurden noch viele Worte wie diese hinzugefügt“ (36,32).

Gottes Wort kam kraftvoller zurück als jemals zuvor. Sehen Sie, Jeremia wusste, dass niemand Gottes Buch verbannen kann. Das kommunistische China hat es versucht, doch jetzt werden dort Millionen von Bibeln gedruckt. Die Fluttore sind auch in Albanien aufgeborsten. Noch vor wenigen Jahren prahlten die Offiziellen dort, sie hätten alle Bibeln beseitigt. Doch heute sprießen überall Kirchen auf und Bibeln sind frei im Umlauf.

Der bibelverachtende König Jojakim repräsentiert eine neue Generation, die unter gottgefälligen Eltern erzogen worden ist. Irgendwo auf dem Weg entwickelte Jojakim seine eigene Vorstellung darüber, wer Gott war. Etwas in seinem Herzen wollte den Geist dieser Welt nicht loslassen, und er verwarf Gottes reines Wort. Er endete abtrünnig inmitten einer großen Erweckung.

Diese Art von jungem Gläubigen ist heute überall zu sehen. Solche Christen wachsen auf, werden Zeuge von großen Erweckungen und sitzen unter gottgefälligen Lehren. Doch der Geist der Welt hat sie ergriffen, und sie sind abhängig vom alles erlaubenden Lebensstil dieser Zeit geworden. Zum Beispiel haben sich viele in jüngeren Jahren geweigert, gottlose Musik aufzugeben. Und jetzt mokieren sie sich über die alten Hymnen ihrer Eltern. Im Grunde haben sie ein Schreibermesser in die Hand genommen, schneiden diese geistlichen Lieder aus ihrem Leben heraus und ersetzen sie durch fleischliche Musik.

Jetzt, als erwachsene Leiter im Dienst, haben diese Christen Schreibermesser in das Haus Gottes gebracht. Sie haben jede heilige Furcht verloren und verachten machtvolle, vom Heiligen Geist geleitete Versammlungen. Sie beklagen, dass die „altmodischen Formen“ der Anbetung oder des Predigens nicht zeitgemäß genug sind.

Dies hat zu tragischen Ergebnissen geführt. Ein mit mir befreundeter Geistlicher rief mich kürzlich völlig aufgelöst wegen seines Teenager-Sohnes an. Der junge Mann trank und geriet in alle Arten von Schwierigkeiten. Als der Vater seinen Sohn Platz nehmen ließ, erzählte ihm der Junge, sein Jugendpastor hätte ihm gesagt, dass Trinken okay sei, dass die Bibel es sogar gutheißen würde.

Dieser irregeleitete Jugendpastor behauptete: „Wir leben in Tagen der Freiheit, ohne Schuld. Du kannst trinken und immer noch Jesus dienen.“ Nein! Jener Jugendpastor nahm das Schreibermesser in die Hand und schnitt Gottes Wort in Stücke. Und bei dieser Prozedur zerstörte er fast den Sohn eines Geistlichen.

Die Schrift sagt: „Verrücke nicht die uralte Grenze, die deine Väter gemacht haben!“ (Sprüche 22,28). Doch junge Jojakime auf den Kanzeln entfernen jene bibelzentrierten Orientierungspunkte rechts und links. Und sie führen ihre Schafe weiter von Gottes reinem Wort weg.

Natürlich, ich klage nicht alle aus der jüngeren Generation an. Da sind viele gottesfürchtige junge Männer und Frauen, sowohl auf der Kanzel als auch in der Musikindustrie, die vor Gottes Wort zittern. Ich möchte diese jungen Menschen ermutigen: Kennt Gottes Wort! Ersetzt es nicht durch das, von dem Ihr denkt, dass es richtig ist oder durch das, was sich gut anfühlt. Stattdessen lasst alles fallen, was dem entgegengesetzt ist, was Gottes Wort sagt. Dann werdet Ihr unter die totale Regierung von Gottes Wort kommen. Und der Herr wird Euch mit der Kraft und Autorität des Evangeliums ehren.

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.