Sich an Ihre Rettungen erinnern

Wie schnell vergessen wir Gottes große Rettungstaten in unserem Leben! Wie leicht nehmen wir die Wunder als selbstverständlich hin, die er in unserer Vergangenheit vollbracht hat! Doch die Bibel sagt uns wieder und wieder: „Erinnere dich an deine Rettungen.“

Wir sind den Jüngern so ähnlich. Sie verstanden die Wunder Christi nicht, als er auf übernatürliche Weise mit nur wenigen Broten und Fischen Tausende speiste. Jesus vollbrachte dieses Wunder zweimal und sättigte einmal 5.000 und beim nächsten Mal 4.000 Menschen. Doch nur wenige Tage später waren diese Ereignisse den Jüngern aus dem Gedächtnis entfallen.

Es geschah, als Jesus sie vor dem Sauerteig der Pharisäer warnte. Die Jünger dachten, er hätte dies gesagt, weil sie vergessen hatten, Brot für ihre Reise herbeizuschaffen. Aber Christus antwortete ihnen: „Versteht ihr noch nicht, erinnert ihr euch auch nicht an die fünf Brote der Fünftausend, und wie viele Handkörbe ihr aufhobt? Auch nicht an die sieben Brote der Viertausend, und wie viele Körbe ihr aufhobt?“ (Matthäus 16,9-10).

Nach Markus war Jesus davon überwältigt, wie schnell die Jünger seine unfassbaren Werke vergessen hatten. Er sagte: „Begreift ihr noch nicht und versteht ihr nicht? Habt ihr euer Herz verhärtet? Augen habt ihr und seht nicht? Und Ohren habt ihr und hört nicht? Und erinnert ihr euch nicht, als ich die fünf Brote unter die Fünftausend brach, wie viele Handkörbe voll Brocken ihr aufgehoben habt?“ (Markus 8,17-19).

Was sagen uns diese Abschnitte? Es ist klar, dass keiner der Jünger innegehalten hatte, um nachzudenken was geschehen war, als diese Speisungswunder stattfanden. Versuchen Sie sich vorzustellen, wie diese Männer ihre Körbe tragend durch die Menge gingen und die Brote und Fische austeilten, die sich vor ihren Augen auf wunderbare Weise vermehrten. Man sollte meinen, dass diese Jünger auf die Knie gefallen wären und gerufen hätten: „Wie ist das möglich? Es ist einfach Ehrfurcht erweckend. Das ist völlig jenseits menschlichen Erklärungsvermögens. Oh, Jesus, du bist wahrhaftig Herr.“ Ich stelle mir vor, wie sie die Menschen, die sie bedienten, drängten: „Hier, tut euch an Wunder-Nahrung gütlich, von der Herrlichkeit gesandt. Jesus hat das besorgt. Seht unseren Gott, und betet ihn an!“

Die Jünger sahen diese Wunderwerke mit ihren eigenen Augen. Doch irgendwie registrierten sie die Bedeutung der Wunder nicht. Und jetzt, nur kurze Zeit später, waren sie voller Zweifel und Fragen darüber „kein Brot zu haben“. Jesus musste sie darauf hinweisen: „Wie schnell ihr die Wunder vergessen habt, die Gott für euch gewirkt hat. Ihr habt eure Rettungen nicht verstanden.“

Ich frage mich auch, warum diese Mengen, die so wundersam gespeist worden waren, nicht aufstanden, um Jesus anzubeten. Warum lobten sie Gott nicht mit lauter Stimme und ausgestreckten Armen? Offensichtlich hatten auch sie ihre Wunder nicht verstanden. Und aus demselben Grund vergessen auch Sie und ich Gottes Wunder in unserem Leben so rasch. Die Rettungen von gestern werden inmitten der Krisen von heute schnell vergessen.

Durch beide Testamente hindurch lesen wir: „Erinnert euch an den mächtigen Arm des Herrn, der euretwegen Wunder getan hat. Erinnert euch an alle eure früheren Rettungen.“ Betrachten Sie Moses Ermahnung an Israel nach dem Wunder am Roten Meer:

„Und Mose sagte zum Volk: Gedenkt dieses Tages, an dem ihr aus Ägypten gezogen seid, aus dem Sklavenhaus! Denn mit starker Hand hat euch der HERR von dort herausgeführt ... Wenn dich künftig dein Sohn fragt: Was <bedeutet> das?, dann sollst du zu ihm sagen: Mit starker Hand hat uns der HERR aus Ägypten herausgeführt, aus dem Sklavenhaus ... Das sei dir ein Zeichen auf deiner Hand und ein Merkzeichen zwischen deinen Augen, denn mit starker Hand hat uns der HERR aus Ägypten herausgeführt“ (2. Mose 13,3.14.16).

Die Pharisäer legten diesen letzten Vers extrem aus. Sie machten sich Phylakterien, oder kleine Kästchen, die geschriebene Gesetze enthielten, und die sie sich an ihre Arme und Stirn banden. Doch was Mose hier beschrieb war eine Metapher, ein geistlicher Dienst. Es war ein Gebot an jeden Israeliten, sich all die Ehrfurcht gebietenden Rettungstaten, die sie erlebt hatten, unauslöschlich in ihr Gedächtnis einzuprägen. Der Herr gab ihnen im Wesentlichen zu verstehen:

„Wacht über diese Erinnerungen und habt sie zur Hand. Frischt sie immer wieder in eurem Gedächtnis auf. Jedes Mal, wenn ihr einer Krise gegenübersteht, jedes Mal, wenn ihr einem Riesen gegenübersteht, jedes Mal, wenn euch ein erbitterter Feind angreift, sollt ihr euch an die Wunder erinnern, für die ich an euch gesorgt habe. Vergesst die Rettungen nie, die ihr erfahren habt. Führt ein geistiges Tagebuch über sie, und erinnert euch an jedes Detail. Dann stellt sicher, allen euren Kindern davon zu erzählen. Redet weiterhin über eure Wunder, von Generation zu Generation. Es wird euren Glauben und den Glauben jeder nachfolgenden Generation aufbauen.“

Niemand sah größere Rettungswunder als Moses Generation. Es begann mit den Ehrfurcht gebietenden zehn Plagen, die über Ägypten hereinbrachen. Schwärme von Heuschrecken, eine Invasion von Fröschen, Flüsse, die sich in Blut verwandelten, Finsternis, so pechschwarz, dass man sie fühlen konnte – alle diese Dinge brachten Chaos und Verwirrung über die Ägypter. Doch während der ganzen Zeit saß Israel sicher im seinem Lager, vor alledem beschützt.

Dieselben Israeliten sahen eine Wolke der Herrlichkeit sich hinter ihnen niederlassen, die sie vor der heranrückenden Armee des Pharaos verbarg. Sie sahen den Nachthimmel durch eine Feuersäule aufleuchten, die sie vor der nächtlichen Kälte in der Wüste schützte. Und sie sahen ein ganzes Meer sich vor ihnen öffnen, hoch aufgetürmt auf beiden Seiten. Sie gingen durch diese aufgetürmten Wellen auf trockenem Boden hindurch. Und am nächsten Tag sah Israel die Armee des Pharaos auf übernatürliche Weise vernichtet, als diese Wände über ihre Verfolger hereinbrachen und sie auslöschten.

Welche gewaltigen Rettungen Israel erfahren hatte! Doch sie verstanden nicht eine davon. Tatsächlich vergaßen sie sie bald alle. Woher wissen wir das? Es ist niedergeschrieben: „Unsere Väter in Ägypten begriffen nicht deine Wunder, sie gedachten nicht der Menge deiner Gnadenerweise, sie waren widerspenstig am Meer, am Schilfmeer“ (Psalm 106,7). Wie widersetzte Israel sich dem Herrn am Roten Meer? Nur drei Tage nach ihrer wunderbaren Befreiung beschuldigten sie Gott, sie nur in die Wüste geführt zu haben, um sie dort vor Durst sterben zu lassen.

„Immer wieder versuchten sie Gott und kränkten den Heiligen Israels. Sie dachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste, als er seine Zeichen tat in Ägypten ... Er verwandelte ihre Ströme in Blut und ihre Bäche, so dass sie nicht mehr trinken konnten“ (Psalm 78,41-44). „Schnell vergaßen sie seine Taten, warteten nicht auf seinen Rat ... Sie vergaßen Gott, der sie errettete, der große Dinge getan in Ägypten, Wunder im Lande Hams, Furchtbares am Schilfmeer“ (Psalm 106,13.21-22).

Genau das, wovor Mose Israel gewarnt hatte, geschah letztendlich. „Hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du die Dinge nicht vergisst, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen schwinden alle Tage deines Lebens! Und tue sie deinen Kindern und deinen Kindeskindern kund“ (5. Mose 4,9).

Dasselbe sehe ich heute in der Gemeinde Jesu Christi geschehen. Uns ist durch Gottes Wort befohlen, „unsere Rettungen zu tragen“. Wir sollen sie jeden Morgen anlegen, wie wir unsere Kleider anziehen. Und wir sollen sie immer zur Hand haben, um sie uns immer wieder vor Augen zu führen. Doch ich frage Sie: Wie viele vergangene wundersame Rettungen tragen Sie gerade mit sich? Wie lebhaft behalten Sie Gottes Wunder für Sie in Erinnerung? Haben Sie sie so zur Hand, dass Sie genau jetzt aufstehen und jedes herrliche Detail bezeugen könnten?

Als der Heilige Geist mir diese Frage stellte, war ich überwältigt. Ich konnte mich nur bei wenigen meiner Rettungen an jedes nennenswerte Detail erinnern. So viele habe ich vergessen. Und so viele weitere habe ich für selbstverständlich genommen. Noch schlimmer, ich hatte mich im entscheidenden Moment nicht daran erinnert: wenn ich mich anderen Krisen gegenübersah. Die Erinnerung an meine Rettungen hätte in diesen Prüfungen meinen Glauben nähren können.

Uns wurde geboten, unseren Kindern und Enkeln von all den großen Dingen zu erzählen, die Gott für uns getan hat. Ich hätte sie sogar niederschreiben sollen, als Tagebuch meiner Rettungen. Also, warum ist dieses Gebot, sich zu erinnern, so wichtig?

Es ist zu unserem eigenen Wohl, dass Gott sagt, wir sollen uns erinnern. Die Erinnerung an unsere vergangenen Rettungen hilft, unseren Glauben für das zu stärken, was wir jetzt gerade durchmachen.

Sehen Sie sich einer Krise gegenüber? Haben Sie den bedrohlichen Riesen eines Problems vor sich, zuhause, bei der Arbeit oder in Ihrer Familie? Die einzige Art, einem Riesen gegenüberzutreten, ist, zu tun, was David tat: sich an den Löwen und den Bären erinnern. So konnte David ohne Furcht gegen Goliath vorgehen: durch erinnern an Gottes Treue ihm gegenüber während der vergangenen Krisen. Lassen Sie mich erklären.

Als David sich freiwillig meldete, um Goliat zu bekämpfen, „sagte [Saul] zu David: Du kannst nicht zu diesem Philister gehen, um mit ihm zu kämpfen ... Da sagte David zu Saul: Dein Knecht weidete die Schafe für seinen Vater. Wenn dann ein Löwe oder ein Bär kam und ein Schaf von der Herde wegtrug, so lief ich ihm nach und schlug auf ihn ein und entriss es seinem Rachen ... So hat dein Knecht den Löwen und den Bären erschlagen. Und diesem unbeschnittenen Philister soll es genauso ergehen wie einem von ihnen“ (1. Samuel 17,33-36).

Sehr wahrscheinlich bezeugte David Saul: „Ich erinnere mich noch an die Größe des Bären, der mich anfiel. Ich umwickelte beide Hände mit einem Tuch, stieß sie in sein Maul und riss die Kiefer auseinander. Dann nahm ich den Kadaver des Bären und zog ihm das Fell ab. Ich gab den Mantel aus seinem Fell meinem Vater, als Beweis für Gottes Kraft, mich zu retten.“

David kannte die Gefahr, der er sich nun gegen Goliath gegenübersah. Er war nicht irgendein Anfänger, ein naives Kind voller Waghalsigkeit, das den Kampf sucht. Nein, David erinnerte sich einfach an seine vergangenen Rettungen. Und nun blickte er seinem Feind fest in die Augen und erklärte: „Der HERR, der mich aus den Klauen des Löwen und aus den Klauen des Bären gerettet hat, der wird mich auch aus der Hand dieses Philisters retten“ (1. Samuel 17,37).

Eine Vielzahl von Gottes Volk sieht sich heute Riesen von allen Seiten gegenüber. Doch viele ducken sich ängstlich. Beschreibt das Sie? Haben Sie die Zeit vergessen, als Sie so krank waren, dass Sie dem Tod nahe waren, aber der Herr richtete Sie wieder auf? Erinnern Sie sich an das finanzielle Desaster, als Sie dachten: „Das war’s, ich bin am Ende“, aber der Herr brachte Sie hindurch und hat Sie bis heute bewahrt?

Betrachten Sie einmal diese Prüfungserlebnisse von Menschen, die an unseren Dienst geschrieben haben:

  • Ein älteres Ehepaar trauert über die schrecklichen Taten ihres Sohnes. Der junge Pastor hat seine Frau und zwei Kinder verlassen und seinen Dienst aufgegeben, um dem homosexuellen Lebensstil nachzugehen. Seine Eltern sind verzweifelt, besonders wenn sie an die Auswirkungen auf ihre Enkel denken.
  • Ein Pastor und seine Frau trauern über eine Tochter, die sie aus dem Sterbebett herausgebetet hatten. Nachdem das Mädchen geheilt war, begann es, Drogen zu nehmen, und heiratete schließlich einen Mann, der ein Mörder wurde. Er sitzt jetzt im Gefängnis, und das in Panik geratene Mädchen verliert die Kontrolle und hat Selbstmordgedanken. Inzwischen bedauern die Eltern die Heilung und fragen sich, ob es für es nicht besser gewesen wäre, nicht geheilt worden zu sein.
  • Eine junge Mutter mit drei Kindern sitzt allein in ihrem gemieteten Haus. Ihr Mann ist vor kurzem gestorben und hat sie ohne Versicherung oder sonstige Unterstützung zurückgelassen. Sie ist allein und hat keinen Cent.
  • Ein Geschäftsmann aus Oklahoma wird von seinem Partner gerichtlich verfolgt, einem Mann, der sich als Christ bezeichnet. Der Partner beabsichtigt, das Geschäft zu stehlen, das dieser Mann gegründet hatte. Der Geschäftsmann möchte nur vernünftig mit ihm reden, aber sein Partner weigert sich, mit ihm zu sprechen. Nun stellen sich die Gerichte auf die Seite seines Partners, obwohl der Geschäftsmann sich ihm gegenüber immer richtig verhalten hatte.
  • Ein 55jähriger Mann aus Pittsburgh wurde aus seinem gut bezahlten Job entlassen. Nun wird er von der drängenden Frage gequält: „Wer wird einen 55jährigen noch einstellen?“ Er hat Schulden und hat außerdem seine Kinder finanziell unterstützt. Jetzt setzt Panik ein und er geht Tag für Tag spazieren, weil er sich zu sehr schämt, zuhause zu sitzen und nichts zu tun.

Das sind nur wenige der Riesen, denen manche Gläubige gegenüberstehen. Viele andere Heilige schreiben uns von ihren unerträglichen Prüfungen und sagen: „Ich verstehe nicht.“ Es sind treue Gläubige, die auf Gottes Wort vertrauen und in seinem Geist wandeln. Was soll ich ihnen als ein Hirte des Herrn sagen?“

Die Wahrheit ist, es gibt viele Dinge, die wir nicht verstehen, und wir werden sie einfach nicht verstehen, bis wir daheim bei Jesus sind. Aber ich glaube fest, dass Gott heilen kann und dass er einen Ausweg aus jeder Situation hat. Für uns ist die Frage: Wo finden wir den Glauben, den Mut, aufzustehen und in ihm den Sieg zu erringen?

Er kommt nur durch erinnern an den Löwen und den Bären. Er kommt, wenn Sie in der Lage sind, sich an die unfassbare Treue Gottes zu erinnern, und an all die vergangenen Siege, die er Ihnen gegeben hat. Sehen Sie, Sie können keinem Riesen gegenübertreten, bis Sie fähig sind, sich die Majestät und Herrlichkeit Gottes in Ihrem Leben vorzustellen und sie zu verstehen. Um das zu tun, bitte ich Sie dringend, ganz an den Anfang zurückzugehen, als Sie erstmals mit dem Herrn aufbrachen.

Erinnern Sie sich noch, wie Sie waren, bevor Jesus Sie errettet hat? Wissen Sie wirklich, wie nahe Sie der Hölle waren, einige vielleicht dem Selbstmord nahe, andere kurz davor, dämonisch besessen zu werden. Erinnern Sie sich an das Wunder, die Veränderung, die stattfand, die Rettung, die Sie aus der Grube herausholte, in der Sie waren?

Erinnern Sie sich, wie Sie vor immer stärkeren Versuchungen gerettet wurden, vor Fallen, die der Teufel Ihnen gestellt hatte? Standen Sie kurz davor, nachzugeben? Hätten Sie beinahe alles hingeworfen? Wurden Sie so entmutigt, so überwältigt, dass Sie dachten, es sei vergeblich gewesen, mit dem Herrn weiterzugehen?

Erinnern Sie sich: Der Geist Gottes kam auf Sie! Sie kehrten um, und er holte Sie zurück zu sich. Der Herr riss Sie aus der Falle des Teufels heraus, bei dieser Gelegenheit und bei vielen anderen. Fragen Sie sich, wie viele verzweifelte Gebete der Herr ihretwegen schon beantwortet hat!

Wenn möglich, steigen Sie in ihren Wagen und fahren nachts auf eine Landstraße hinaus. Halten Sie den Wagen an, steigen Sie aus und betrachten Sie den Mond und die Millionen von Sternen. Und dann erinnern Sie sich an Ihren Schöpfer-Gott, und alle Werke seiner Hand.

Der Astronaut Charlie Duke sprach einmal zu unserer Singles-Gruppe in der Times Square Church. Er berichtete, wie es war, in einer winzigen Raumkapsel 28.000 Meilen von der Erde entfernt zu sein und auf den Mond zuzurasen. Als die Besatzung die Raumfähre zur Seite drehte, rief jemand aus: „Seht euch diesen unglaublichen Anblick an!“

Es war die Erde, die wundersam im schwarzen All hing. Da hing sie, eine riesige, helle Kugel, von absolut nichts gestützt. Die ganze Besatzung war überwältigt von diesem Anblick. Sie wussten, nur ein unfassbarer Schöpfer-Gott konnte sie geschaffen haben.

In der Tat war das derselbe Plan, mit dem Gott Hiob aus seinem Kummer herausholte. Der Herr ließ die Augen dieses leidenden Mannes sich auf die Fundamente der Erde richten und fragte: „Mit was ist die Erde befestigt, Hiob? Was hält sie im All?“ Gott ging noch weiter und fragte: „Wer hat das Meer in seine Schranken gewiesen? Wer gebietet dem mächtigen Ozean: ‚Komm bis zu diesem Punkt, aber nicht weiter’? Was hindert die Wellen, das Land zu überfluten? Warum ertrinkst du nicht in den steigenden Wassern, Hiob? Und wo ist der Ursprung, aus dem diese Meere fließen?

Wie wird das Licht von der Dunkelheit geschieden? Wie wird der Wind geteilt und zerstreut? Wie wird der Regen geboren? Kann der Mensch Blitze, Donner und Wolken erzeugen? Wer glaubst du, Hiob, hat all diesen Naturgewalten ihren Platz gegeben? Wer legte Wildheit und Zahmheit in die Natur der Tiere?“

Gott führte Hiob buchstäblich durch einen „Powerkurs“, indem er seine Schöpfung aus der Vergangenheit offenbarte. Durch all das wurde Hiob gesagt: „Du hast vergessen, wer ich bin. Du klagst mich der Vernachlässigung an. Du zweifelst an meiner Sorge für dich und an meiner Macht, dich zu retten. Aber ich habe dir gezeigt, wie ich mich um meine riesige Schöpfung kümmere“ (siehe Hiob 38-40).

Der Herr fuhr fort bis Hiob schließlich überwältigt war. Nun sah Hiob seine Probleme an und sagte: „Ich bin töricht gewesen. Ich hatte meine Augen am falschen Ort: meinem Schmerz, anstatt bei dir. O, Herr, ich hatte alle diese Dinge über dich vergessen. Ich weiß, dass du alles tun kannst. Und ich weiß, dass kein Gedanke dir verborgen bleiben kann“ (siehe 42,2-3).

Angst kann niemandes Herz in den Würgegriff nehmen, dessen Augen mit der Schau von der Größe und Majestät Gottes beschäftigt sind.

Nehemia verstand dieses Prinzip gut. Er ging an den Mauern Jerusalems auf und ab, während ein müder, erschöpfter Überrest versuchte, die Stadt wieder aufzubauen. Die Israeliten waren von erbitterten Feinden umgeben, einer Koalition aus drei Nationen, die von Sanballat und dem bösen Tobija angeführt wurden. Jetzt begann Angst zu entstehen. Die Stadtmauern waren noch nicht fertiggestellt und da waren überall Schutthaufen. Die ausgelaugten Arbeiter waren gezwungen, mit einem Hammer in der einen Hand und einem Schwert in der anderen zu arbeiten.

Was war die Antwort auf ihre Ängste? Wie konnten sie vorangehen und nicht zusammenbrechen? Nehemia brachte ihnen in Erinnerung, wie groß und Ehrfurcht gebietend ihr Gott ist: „[Ich] sah, da machte ich mich auf und sagte zu den Edlen und zu den Vorstehern und zum Rest des Volkes: Fürchtet euch nicht vor ihnen! An den Herrn denkt, den großen und furchtbaren! Und kämpft!“ (Nehemia 4,8).

Liebe Heilige, haben Sie Angst in Ihrer Situation? Hat Ihr Problem Sie vereinnahmt, Ihr Vertrauen auf den Herrn erschüttert? Wenn ja, dann erinnern Sie sich, wie groß und Furcht erregend Ihr Gott ist! Genauso ging Mose auch mit Angst in seiner eigenen Versammlung um. Er sagte zu Israel: „Wenn du in deinem Herzen sagst: Diese Nationen sind größer als ich; wie könnte ich sie vertreiben? –, fürchte dich nicht vor ihnen! Denk doch daran, was der HERR, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern angetan hat ... Erschrick nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein großer und furchtbarer Gott“ (5. Mose 7,17-18.21).

Mose sagte damit: „Ihr werdet mit vielen großen Feinden konfrontiert werden, die mächtiger sind als ihr. Ihr werdet euch fragen, wie ihr unter solchen Bedingungen je den Sieg erringen könnt. Aber alles, was ihr tun müsst, ist, euch zu erinnern, wie groß und mächtig euer Gott ist. Erinnert euch daran, was er in der Vergangenheit euren Feinden angetan hat und wie treu er war, euch zu retten.“

Moses drängte Israel: „Das alles tat er für euch. Und ihr sollt euch seine Macht aneignen.“ „Er ist dein Ruhm, und er ist dein Gott, der jene großen und furchtgebietenden Taten an dir erwiesen hat, die deine Augen gesehen haben“ (5. Mose 10,21).

David fragte: „Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf Erden, <für> die Gott hingegangen ist, <sie> sich zum Volk zu erlösen und um sich einen Namen zu machen und an ihnen Großes zu erweisen und furchtgebietende Taten an deinem Land, <indem du> vor deinem Volk, das du dir aus Ägypten erlöst hast, Nationen und ihre Götter <vertriebst>“ (2. Samuel 7,23).

Gott erklärt uns: „Ich, der HERR, ich habe mich nicht geändert“ (Maleachi 3,6). Und auch heute sucht er danach, allen seine Größe zu zeigen, die an ihn glauben und seine Kraft in Anspruch nehmen werden. „Denn des HERRN Augen durchlaufen die ganze Erde, um denen treu beizustehen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist“ (2. Chronik 16,9).

Mose letzte Worte an Gottes Volk waren: „Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen“ (5. Mose 31,6).

Schließlich hören wir von dem Apostel Paulus. Er betete, dass die Augen aller Heiligen dafür geöffnet würden, die Größe der Kraft Gottes für uns zu erkennen: „Dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe <den> Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke“ (Epheser 1,17-19; Kursiv von mir).

Unter all den wichtigsten Dingen, an die ich mich erinnere, ist das größte die Erinnerung, die wir jede Woche beim Mahl des Herrn teilen. Wir erinnern uns an den Tod des Herrn, das unfassbarste Wunder von allen. Unser Herr Jesus Christus hat den Tod überwunden und steht heute siegreich über jeder Anfechtung, der Sie sich gegenübersehen. Ich bitte Sie inständig: Wenden Sie den Blick von Ihrer Qual ab, und erinnern Sie sich an seine wunderbaren Werke für Sie. Dann gewinnen Sie eine Schau von der Majestät und Herrlichkeit Gottes, der Ihre Rettung ist.

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.