Segnungen von Christus, unserem Hohenpriester (Teil 2)

Die Bibel sagt uns, dass, als Christus in den Himmel auffuhr, er den Dienst des Hohenpriesters aufnahm für alle, die im Glauben zu Ihm kommen: „... dieser [Jesus] aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum“ (Hebräer 7,24).

Jesus ist unveränderlich! Er ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. So lange Sie leben, wird Er Ihr Hoherpriester im Himmel sein, Ihretwegen fürbittend. Und er wird Ihr Hoherpriester sein, bis Sie heimgehen, um bei Ihm zu sein.

Unser Hoherpriester Jesus sitzt zur rechten Hand des Vaters, auf dem Thron der Autorität: „Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln“ (8,1). Unser Hoherpriester hat alle Kraft und Autorität unter seinem Befehl!

Jesus ist gerade jetzt in der Gegenwart des Vaters und fürbittet für uns. Er konfrontiert unseren Verkläger, den Teufel, und sagt: „Ich tadle dich, Satan! Dieser gehört Mir, weil er mit Meinem Blut besprengt ist. Er ist sicher, seine Schuld ist vollständig bezahlt. Er ist freigesetzt!“

Doch ich glaube, dass es für uns sogar noch mehr zu lernen gibt über den Dienst unseres wunderbaren Hohenpriesters um unseretwillen.

Wir wissen, dass Aaron, der Hohepriester, aus dem Stamm Levi war. Aber Melchisedek – der uns in Genesis 14,18-20 vorgestellt wird – war eine höchst mysteriöse Gestalt. Bibelgelehrte wissen sehr wenig über ihn, und es gab eine Menge Mutmaßungen darüber, wer er war. Hier ist der Rahmen, in dem Melchisedek vorgestellt wird:

Die Genesis erzählt uns, dass die Städte Sodom und Gomorra, wo Abrams Neffe Lot lebte, von einer konföderierten Armee aus mehreren Königreichen angegriffen wurden. Diese Armee hatte die Lebensmittel und andere Vorräte der Städte geplündert und viele der Einwohner gefangen genommen, einschließlich Lot und seiner Familie.

Abram, von Gott gelenkt, nahm eine kleine Armee von 318 Mann und besiegte diese plündernde Konföderation: „Und er brachte die ganze Habe zurück; und auch Lot, seinen Neffen, und dessen Habe brachte er zurück und auch die Frauen und das Volk“ (1. Mose 14,16).

Hier ist das Bild: Abram hatte gerade einen unfassbaren Sieg errungen und die gesamte konföderierte Armee niedergestreckt. Nun kehrte er von der Schlacht nach Hause zurück. Auf dem Weg traf er den Hohenpriester, Melchisedek, König von Salem, der herauskam, um Abram zu treffen und er „brachte Brot und Wein heraus“ (14,18).

Der Hebräerbrief erzählt uns dies über den Hohenpriester: „Denn dieser Melchisedek, König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten, – der Abraham entgegenging und ihn segnete, als er von der Niederwerfung der Könige zurückkehrte, dem auch Abraham den Zehnten von allem zuteilte – <heißt> übersetzt zunächst König der Gerechtigkeit, dann aber auch König von Salem, das ist König des Friedens. Ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, hat er weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens, er gleicht dem Sohn Gottes und bleibt Priester für immer“ (Hebräer 7,1-3).

Dies klingt nach irgendeinem Übermenschen. Er hat keinen Anfang und kein Ende – und das bedeutet, dass er hätte Gott sein müssen! Doch ich glaube, Melchisedek war ein Mensch aus Fleisch und Blut, der als ein Typus für Christus dient.

Wie der Schreiber des Hebräerbriefs uns sagt, bedeutet der Name Melchisedek „König der Gerechtigkeit“, und sein Titel, „König von Salem“, bedeutet „König des Friedens“. Nun, wir nennen Los Angeles die „Statt der Engel“ und New York den „Großen Apfel“. Offensichtlich hatte Gott Seine Hand auf diesen Mann gelegt und ihn gesalbt, der Hohepriester von Salem zu sein, einer Stadt, von der liebevoll als der „Stadt des Friedens“ gesprochen wird.

Der Satzteil „ohne Vater, ohne Mutter“ bedeutet einfach, dass Melchisedek keine Abstammung aus der Priesterschaft hatte wie die Leviten. „Ohne Geschlechtsregister“ bedeutet „ohne eine priesterliche Genealogie“. Er kam nicht aus einer der „Priestergenerationen“ wie Aaron. Vielmehr war er von Gott zu einem Priester ernannt worden.

Der Schreiber des Hebräerbriefs sagt uns außerdem, Melchisedek „gleicht dem Sohn Gottes“, was bedeutet, dass er darin Jesus gleich war, dass er keine priesterlichen Genealogie hatte: „... dass unser Herr aus Juda entsprossen ist, von welchem Stamm Mose nichts in Bezug auf Priester geredet hat“ (7,14).

Jesu Vater, Josef, war kein Priester; er hatte keine genealogische Linie außerhalb Judas, aus der die levitischen Priester abstammten. Also sehen wir hier, dass Melchisedek ein Schattenbild des Priestertums Jesu war. Dieser irdische Hohepriester sollte ein Typus unseres Hohenpriesters in der Herrlichkeit sein – Jesus, König der Gerechtigkeit und König des Friedens!

Abram zahlte Melchisedek den Zehnten von all der Beute, die er den besiegten Armeen abgenommen hatte. Die Schrift erzählt uns, dass der Hohepriester im Gegenzug Abram segnete: „Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten ...“ (1. Mose 14,19).

Hier ist ein wunderschönes Bild auf den ureigensten Dienst Jesu, unseres Hohenpriesters. Sehen Sie, es war die Pflicht und das Privileg des Hohenpriesters, aus dem Allerheiligsten hervorzukommen und das Volk zu segnen. Der Herr instruierte Moses:

„Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr die Söhne Israel segnen! Sprecht zu ihnen: Der HERR segne dich und behüte dich!

Der HERR lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!“ (4. Mose 6,23-26). Mit anderen Worten: Der Hohepriester sprengt das Blut auf den Sühnedeckel und schwenkt das Räucherwerk, und danach soll er aus dem Allerheiligsten heraustreten, den Leuten gegenübertreten und sie segnen.

Dies war die letzte Handlung in der Abfolge des hohenpriesterlichen Dienstes. Er sollte aus dem Allerheiligsten hervortreten, seine Hände erheben und das Volk mit dem Segen segnen, den Gott ihm gab: „Der HERR segne dich und behüte dich! Der HERR lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!“ ( 6,24-26).

Dies ist der unabänderliche Dienst unseres Hohenpriesters, nach der Anordnung Gottes. Unser Hoherpriester Jesus sagt: „Ich werde euch mit Meinem Blut bedecken. Ich werde vor dem Vater für euch fürbitten. Und ich werde hervorkommen und euch segnen!“

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Segnungen, die Jesus auf uns legt, nicht zeitlich, sondern geistlich sind: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus“ (Epheser 1,3).

Im Alten Testament waren die Segnungen des Hohenpriesters zeitlich. Gott verhieß, Ernte, Vieh, Städte und alle Aktivitäten des Volkes zu segnen. Es war alles physisch, ohne geistliche Dimension, so wie wir sie heute haben – weil der Vorhang noch nicht entzweigerissen war. Doch weil wir heute im geistlichen Bereich wandeln, sind die Segnungen, die wir empfangen, geistlicher Natur.

Sie mögen fragen: „Segnet uns Gott nicht mit äußerlichen, physischen Dingen?“ Ja, manchmal segnet uns Gott mit materiellen Dingen – aber nur, wenn sie ein geistliches Resultat haben! Jeder materielle Segen, der unser Herz von Jesus wegzieht, kann schnell entzogen werden.

Traurigerweise denken viele Christen über Gottes Segen nur in Begriffen materieller Dinge. Sie beten: „Herr, lege Deine Segnungen auf mich. Belade mich schwer mit Deinen Wohltaten!“ Doch innerlich denken sie: „Ich möchte ein neueres Auto, eine schöneres Apartment, bessere Möbel, mehr Geld auf der Bank.“

Der Herr sorgt gut für Seine Kinder. Er wies uns an, Ihn zuerst zu suchen, und für alles Nötige für uns würde gesorgt werden. Jedoch sind Christi Segnungen für uns in erster Linie geistlich!

Wenn der alttestamentliche Priester dem Volk diesen Segen zusprach, war es nicht nur ein Wunsch für sie. Er sagte nicht: „Ich wünsche euch Frieden. Ich wünsche, dass der Herr Sein Angesicht über euch leuchten lässt ...“ Nein – hinter diesem Segen stand die ganze Kraft Gottes!

„Und so sollen sie meinen Namen auf die Söhne Israel legen, und ich werde sie segnen“ (4. Mose 6,27). Dies bedeutet: „Der Priester wird mit der vollen Autorität Meines Namens sprechen – und Ich werde es honorieren. Dieser Segen wird die Kraft Meiner Gottheit hinter sich haben!“

Wenn Jesus als unser Hoherpriester uns ebenfalls segnet, wünscht Er uns nicht nur Gutes. Er verkündet Seinen Segen mit Vollmacht – und es wird getan!

Viele Christen denken, Gott erfreut es nur, uns zu züchtigen und zu korrigieren. Nein! Die Bibel sagt uns, dass er kein Vergnügen daran hat, uns zu disziplinieren. Ganz im Gegenteil, Jesus sagt: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (Lukas 12,32). Er versichert uns: „Ich werde euch alles geben, was ihr braucht – weil Mein Herz auf Segnen ausgerichtet ist!“

Nirgendwo in der Bibel sehen wir Jesus einen Menschen verfluchen. (Das einzige, was Er verfluchte, war ein Feigenbaum.) Kein Prediger, Apostel, Prophet oder Hirte in der Geschichte hat die Menschen jemals mehr gesegnet als Jesus es tat. Er sprach Segnungen aus, wo immer Er sich hinwandte!

Denken Sie an die Bergpredigt in Matthäus 5. Jesus sagte: „Gesegnet sind die Armen im Geist. Gesegnet seid ihr, die ihr trauert. Gesegnet sind die Sanftmütigen. Gesegnet seid ihr, wenn ihr nach Gerechtigkeit hungert und dürstet. Gesegnet sind die Barmherzigen, die Friedensstifter, die Verfolgten, die Verschmähten.“ Überall, wohin Jesus sich wandte, sprach Er „Gesegnet ... gesegnet ... gesegnet ...“ aus.

Er nahm Kinder in Seine Arme und segnete sie. Er segnete jene, die Festmähler für die Armen, Krüppel, Gelähmten und Blinden hielten: „... glückselig wirst du sein, weil sie nichts haben, um dir zu vergelten; denn es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten“ (Lukas 14,14). „Er ... hob seine Hände auf und segnete sie“ (Lukas 24,50).

Es berührt mein Herz tief, dass Jesu letzte Worte an Seine Jünger bevor er wegging Worte des Segens waren. Lukas sagt, dass Christus „ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verständen [öffnete]“ (Lukas 24,45), und dann „sie segnete“ (24,51).

An diesem Punkt mögen Sie denken: „Ich kann verstehen, warum der Herr Kinder segnen würde, oder Neubekehrte, oder sogar Christen in armen Ländern, die Wunder brauchen, nur um Essen auf dem Tisch zu haben. Ich kann sehen, warum er inhaftierte Gläubige in fremden Ländern segnen würde und ihnen dabei herrliche Offenbarungen über sich selbst schenkt.

Doch ich kann jene Art von Segnungen für mich selbst nicht verstehen. Ich denke nicht, dass ich jemals dem Licht, das ich empfangen habe, gerecht werden kann.“ Ich empfinde, Gott hat meistens Missfallen an mir. Ich empfinde mich als unwürdig für Seine Segnungen.“

Geliebte, ich hoffe Sie verstehen inzwischen, dass Sie Gottes Segnungen niemals würdig sein werden! Niemand verdient Seine Segnungen. Vielmehr kommt Er zu uns – ausschließlich in Seiner Barmherzigkeit und Gnade – und segnet uns mit geistlichen Segnungen, jenseits unseres Verständnisses!

Ich bin ein Vater von vier Kindern, von denen alle verheiratet sind und eigene Kinder haben. Wann immer meine Kinder sich irgendeiner Art von Schwierigkeit gegenübersehen, werde ich doch nicht zornig auf sie. Im Gegenteil – Ich bin erfreut, wenn sie nach mir rufen. Ob ich ihnen nun helfe durch Versorgung mit Gebet, Seelsorge oder finanziellen Segnungen, ich habe große Freude daran, mich nach ihnen auszustrecken und sie zu segnen.

Wie viel mehr erfreut es unseren Herrn Jesus, Seine Kinder in ihrer Zeit der Not zu segnen? Er sagt uns: „Ihr irdischen Väter wisst euren Kindern gute Gaben zu geben. Wie viel mehr möchte euer himmlischer Vater euch segnen?“ (siehe Matthäus 7,11).

Doch manche der am meisten gesegneten Leute in Gottes Haus sind blind gegenüber ihren Segnungen. Sie erkennen oder unterscheiden nicht die großartigen Dinge, die der Hohepriester ihnen gegeben hat – und daher genießen sie sie nicht.

Zum Beispiel: Sie mögen sich im Leib Christi umschauen und andere Christen sehen, die talentierter und gesegneter scheinen. Manche können sich ganze Passagen der Schrift einprägen und sie zitieren. Andere können predigen, lehren oder zu Gottes Verherrlichung singen. Sie sagen zu sich selbst: „Wie sehr sie von Gott gesegnet sind. Aber ich Ärmster! Ich habe einfach nicht die Gehirnkapazität, mir Gottes Wort einzuprägen. Ich habe noch nicht einmal die Fähigkeit, mich an eine Predigt zu erinnern. Ich habe keine der Gaben, die meine Geschwister haben, um Gott zu dienen.“

Geliebte, Sie wissen nicht, wie gesegnet Sie sind! Sind Sie arm im Geist? Ist es für sie schwierig, sich zu freuen oder nur zu lächeln? Trauern Sie über Ihre Schwachheit? Lamentieren Sie darüber, dass Sie kein geistliches Wachstum in Ihrem Leben sehen? Sind Sie betrübt, weil Sie sich unzulänglich, außen vor, nicht gebraucht fühlen?

Jesus sagt: „Du bist gesegnet! Du hast nichts, um stolz darauf zu sein. Und auf diese Weise dienst du Mir am besten – weil Meine Stärke in deiner Schwachheit ruht! Ich kann dich eher gebrauchen als alle anderen.“

Was für ein Segen dies wahrhaftig ist! Jesus hat niemals gesagt: „Gesegnet sind die Starken, die Glücklichen, die Selbstständigen, die Energischen.“ Nein! Unser Herr segnete die Schwachen, die Verschmähten, die Verfolgten, die Niedergeschlagenen – jene, die mit den Augen anderer als nichts betrachtet werden. Er sagt Ihnen gerade: „Du weißt, dass du ein großes Bedürfnis nach Mir hast – und deshalb bist du gesegnet!“

Paulus schreibt: „Folglich werden die, die aus Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet“ (Galater 3,9). Was ist der Segen Abrahams?

Jakobus sagt uns: „... Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet ...“ (Jakobus 2,23). Abraham glaubte, dass er hohes Ansehen bei Gott hatte, obwohl er immer noch dabei war, geheiligt zu werden.

Geliebte, dies ist der Segen Abrahams – die Erkenntnis, dass wir durch Glauben gerechtfertigt sind! „Damit der Segen Abrahams in Christus Jesus zu den Nationen komme, damit wir die Verheißung des Geistes durch den Glauben empfingen“ (Galater 3,14).

Dieser Segen ist die Erkenntnis, dass Jesus mit Seinem Blut dafür bezahlte, dass alle unsere Sünden und Ungerechtigkeiten ausgelöscht werden. Der Vater schreibt uns Jesu eigene Gerechtigkeit gut, und wir sind in Seinen Augen gerecht gemacht. Wir brauchen nicht versuchen, Gottes Gunst zu verdienen. Stattdessen sollen wir Ihm vertrauen und an das vollendete Werk Jesu am Kreuz glauben. Und obwohl wir immer noch kämpfen – obwohl wir manchmal zu Fall kommen und Ihm gegenüber versagen –, haben wir hohes Ansehen bei Ihm, während wir an Glauben und Buße festhalten.

David verstand dies und war in der Lage, den Segen Abrahams zu genießen: „Wie auch David die Seligpreisung des Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: »Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind! Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!«“ (Römer 4,6-8).

Während wir mit dem Segen Abrahams durch Gott gesegnet werden, beginnt unser Glaube zu expandieren. Bald sehen und glauben wir, dass derselbe Christus, der uns rechtfertigt, uns auch die Kraft gibt, die Sünde zu überwinden. Gott sagt zu uns: „Jetzt werden wir an deiner Heiligkeit und Heiligung arbeiten. Aber du musst verstehen, dass du in der Zwischenzeit in Mir sicher bist. Du bist Mein Kind – und Ich werde dich vor dem Fallen bewahren!“

Ist der Segen Abrahams schon auf Sie gefallen? Wenn Sie die Gerechtigkeit Jesu aus Glauben völlig akzeptieren, dann sind Sie mit dem treuen Abraham und David gesegnet. In der Tat, Sie sind eine der glücklichsten Personen auf Erden!

Doch Millionen von Christen haben dies weder gehört noch geglaubt. Als Ergebnis daraus leben sie ihr ganzes Leben in geistlicher Armut und Furcht. Sie wissen nicht, wie es ist, ihr Haupt abends im Frieden hinzulegen. Sie sündigen und bekennen, sündigen und bekennen, wiederholt. Sie haben keine Sicherheit, keine Stärke, keine Erkenntnis.

Gott möchte, dass solche Christen sich in Seine Armen hineinlegen, wissend, dass sie in Seiner Gegenwart völlig gerechtfertigt sind. Den Segen Abrahams zu haben bedeutet, die absolute Gewissheit zu besitzen, dass Jesus uns fortwährend mit Seinem Blut besprengt. Es bedeutet auch, Ihm einen beständigen, rettenden Glauben zu schenken. Wir sollen zu Ihm kommen und sagen: „Herr, ich weiß, dass ich Dein Kind bin und Du mich nicht wegwerfen wirst. Ich weiß, dass ich Dir gegenüber versagt und gegen Dich gesündigt habe. Ich habe Schmutz an meine Füße bekommen. Aber ich komme jetzt zu Dir, um gereinigt zu werden. Reinige mich, Herr!“

Es gibt noch einen weiteren Aspekt dieses Segens Abrahams: Er schließt Vertrauen auf den Herrn ein, unser Schild zu sein. Sehen Sie, Gott schloss einen Bund mit Abraham: „Nach diesen Dingen geschah das Wort des HERRN zu Abram in einem Gesicht so: Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, <ich werde> deinen Lohn sehr groß machen“ (1. Mose 15,1).

Der Herr gab Abram diesen Segen, während er auf seinem Weg zurück von der Schlacht war. Einige Bibelgelehrte glauben, dass Abram zu dieser Zeit in großer Furcht war. Er mag gedacht haben, dass die asiatischen Könige sich neu formieren und gegen ihn kommen würden, während er nur 250 Mann hatte. Oder er mag gedacht haben, dass er von den Kanaanitern angegriffen werden würde, die ihn hatten stark werden sehen, während er in ihrem Land weilte.

Wir müssen uns auch daran erinnern, dass Abram von Gott verheißen worden war, er würde der Vater vieler Nationen sein. Hierbei mochte Abram gedacht haben: „Schau dir all die Zeit an, die vergangen ist, und ich habe noch keinen Sohn. Jetzt bin ich von tollwütigen Armeen umgeben und von Leuten, die mir gegenüber keine Barmherzigkeit empfinden. Meine Familie, mein Erbe, ist gefährdet. Ich sehe keinen Beweis dafür, dass Gottes Verheißung erfüllt wird.“

Waren Sie schon einmal an diesem Punkt? Vielleicht hat Sie jemand bei der Arbeit verleumdet. Mag sein Ihr Familienleben ist miserabel. Ihre Gebete bleiben unbeantwortet. Oder vielleicht hat Sie ein enger Freund verraten. Sie haben schon tagelang darüber gebetet, wochenlang oder monatelang – aber nichts ist geschehen. Sie sagen sich: „Ich sehe keinen Beweis für Gottes Segen. Im Gegenteil, ich fühle mich niedergeschlagen und verzweifelt. Was kann ich tun?“

Unzählige Male bin ich ins Gebet gegangen und trug das mit dem Herrn aus. Ich habe geschrien: „Vater, Du weißt, da sind einige wichtige Dinge, die noch nicht eingetroffen sind. Wann wirst Du meine Schreie beantworten? Warum wartest Du? Hörst Du meine Gebete überhaupt nicht? Ich habe keine Tränen mehr übrig. Ich glaube Deinem Wort – aber ich sehe keinen Beweis für Deinen Segen. Herr, wo bist Du?“

Abram war in genau solch einem furchtsamen Zustand, als der Hohepriester Melchisedek herauskam, um ihn zu treffen. Die Schrift sagt: „Nach diesen Dingen geschah das Wort des HERRN zu Abram in einem Gesicht ...“ (1. Mose 15,1). Dieser Vers bedeutet: „Nachdem Abram furchtsam um sich sah, auf die vielen ihn umgebenden Feinde ... nachdem er sich niedergeschlagen fühlte, weil er keinen Fortschritt gemacht hatte ... kam das Wort des Herrn zu ihm.“

Das Erste, was Gott Abraham sagte, war: „Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, <ich werde> deinen Lohn sehr groß machen“ (15,1).

Mit diesem einen Vers hat Gott uns das Geheimnis des größten Segens gegeben, den ein Christ jemals empfangen kann! Sehen Sie, das erste, was unser Hoherpriester Jesus zu uns sagt, wenn Er aus dem Allerheiligsten zu uns kommt, ist: „Hab keine Angst!“ Er sieht unseren furchtsamen Zustand und versichert uns: „Kein Teufel oder Dämon in der Hölle kann dich antasten. Du bist unter Meinem Blut – und sollst dich nicht fürchten!“

„... ich bin dein Schild, und dein überaus großer Lohn“ (15,1; a. d. englischen King James Version). Die eigentliche Bedeutung im Hebräischen für Schild ist hier „Beschützer, Verteidiger“. Dieser Vers bedeutet: „Ich werde dein Verfechter sein. Ich werde für dich kämpfen!“

Der Herr sagt dabei zu Abram: „Geh vorwärts und schau auf all jene dich umgebenden Armeen. Ich werde deine Verteidigung gegen sie alle sein! Niemand kann dich antasten – weil Ich dein Schild bin. Vertraue dein Leben und deine Zukunft Meinen Händen an. Wenn du dich an Mich als Quelle der Erfüllung wendest, werde Ich dich belohnen mit mehr Frieden, mehr Freude, mehr Vollständigkeit, als du jemals gekannt hast!“

In der Tat, derselbe Vers sagt uns, dass der Herr viel mehr als ein Schild für uns ist. Er ist auch unser überaus großer Lohn! Gott sagt hier zu Abram: „Du wirst deinen Sohn haben, und er wird dir eine Freude sein. Du wirst dich eine Zeitlang freuen, dass Ich Meine Verheißung an dich erfüllt habe, und dass dein Nachkomme gekommen ist. Aber Ich möchte der Lohn deines Herzens sein, Abram! Sogar wenn du Meine Verheißungen erfüllt siehst, wird dein Sohn nicht dein Lohn sein. Nein – Ich selbst werde derjenige sein, der deine tiefsten Bedürfnisse stillt!“

Gott weiß alles über die menschliche Natur. Er wusste, dass Abraham ein großes Maß an Freude haben würde, wenn er seinen Sohn empfangen würde. Abraham könnte dann sagen: „Gott tat es! Er verhieß es mir, und hielt Sein Wort.“ Doch Gott wusste auch, dass Abraham nicht völlig erfüllt sein würde, wenn das Kind käme. Er würde immer noch einen inneren Hunger haben, eine Rastlosigkeit, ein unerklärliches Bedürfnis, das kein Mensch anrühren könnte.

Ist dies nicht das, was mit uns geschieht, wenn wir die Sache endlich bekommen, die wir so dringend wollten? Die ganze Zeit denken wir: „Wenn ich nur diese eine Sache bekommen kann, werde ich glücklich sein. Es wird mein Leben wundervoll machen. Es wird alle meine Probleme beenden.“

Nein, wird es nicht! Und Sie müssen es ein für alle Mal ausräumen: Da ist kein Mann, keine Frau, kein Pastor oder Evangelist, der dieses tiefe Bedürfnis in Ihnen anrühren kann. Wir alle haben dasselbe Bedürfnis: es ist das Bedürfnis nach totaler Abhängigkeit vom Herrn! Und dem kann nicht durch einen Partner, ein Kind oder einen Freund begegnet werden. Nur der Herr selbst kann unser tiefstes Bedürfnis völlig zufriedenstellen.

Das ist der geistliche Segen! Unser Hohepriester sagt: „Wenn du wirklich das Geheimnis Meines Segens kennen willst – es ist, dass Ich selbst es bin, wonach du ausschaust. Ich bin dein Lohn – deine Antwort, dein Segen!“

Gott sagte zu Abraham: „... ich [werde] dich reichlich segnen ... in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde“ (1. Mose 22,17-18). Er sagte dabei: „Der Grund, warum ich dich segne, Abraham, ist, damit du alle Völker segnen kannst!“

Offenkundig sind nur sehr wenige von uns dazu berufen, ganze Nationen zu segnen. Aber jeder von uns hat einen Familienkreis, Freundeskreis, Kollegenkreis und Mitarbeiterkreis. Wie viele in Ihrem Kreis werden durch das gesegnet, was Gott in Ihnen tut? Fließt die Herrlichkeit Jesu in Ihrer Beziehung zu Ihm zu jenen um sie herum über? Werden Ihre Freunde und ihre Familie durch Christus in Ihnen gesegnet? Wen haben Sie letztens gesegnet?

Wenn Sie anfangen, inmitten Ihrer Prüfungen andere zu segnen, werden Sie erkennen, dass Gottes segnende Hand auf Ihnen ist. Dies ist, was mit David geschah. Als seine Feinde ihm keine Gnade erwiesen, bezeugte er: „Sie mögen fluchen, du aber segne! Stehen sie auf, so lass sie beschämt werden und deinen Knecht sich freuen!“ (Psalm 109,28). David schrie auf zu Gott um Hilfe und Segen, während seine Feinde ihm fluchten.

Jesus befiehlt uns: „Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen!“ (Lukas 6,27-28). Wenn Sie dieses Wort einhalten können, sind Sie gewiss vom Herrn gesegnet!

Schließlich werden jene, die gesegnet werden, stets näher zum Herrn gezogen. Gott segnet niemals, ohne diese Person näher zu sich zu ziehen und sie zu drängen: „Komm näher zu Mir!“ Das ist mehr des Segens – wachsende Nähe zu Ihm!

Vielleicht fragen Sie sich noch immer: „Ich sehe keinen Beweis für Gottes Segen in meinem Leben. Mein Leben wird nicht von den Dingen markiert, die Sie erwähnt haben. Wie kann ich Gottes Segen haben?“

Ich frage Sie: Lieben Sie Sein Wort? Lieben Sie es, mit anderen Gläubigen in Sein Haus zu kommen? Gehen Ihre Gedanken während des Tages dauernd in Richtung Jesus? Reden Sie mit Ihm? Wenn Sie auf irgendeine dieser Fragen antworten können: „Ja“, können Sie gewiss sein: Er zieht Sie, segnet Sie gerade!

Freuen Sie sich, lieber Heiliger, liebe Heilige! Wenn Sie bei sich Mangel an den Gaben vorfinden, die Sie bei anderen sehen ... wenn Sie nach mehr von Ihm hungern und dürsten ... wenn Sie schwach, gebrochen, von Kummer geplagt sind, über Ihre Sünde trauern, dürfen Sie gewiss sein: Ihr Hoherpriester segnet Sie gerade mit allen geistlichen Segnungen. Kommen Sie zu Ihm im Glauben! Es macht Ihm Freude, Sie zu segnen!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.