Wenn Christus zu seiner Gemeinde kommt

David Wilkerson

Alle Propheten des Alten Testaments sagten das Kommen Christi voraus. Nach seiner Ankunft würde er herrliche Werke tun – die zerbrochenen Herzen verbinden, den Gefangenen die Freiheit verkündigen, die Kranken heilen und eine neue Gemeinde errichten (siehe Jesaja 61,1). Er würde „Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrübten Geistes geben“ (Vers 3).

Christus wusste schon vor Beginn der Schöpfung, dass eine große Schar an ihn glauben würde. Bis zum Ende der Zeit würden unzählige Menschen aus allen Nationen zu ihm strömen und errettet und getauft werden. Und Jesus wusste, dass er vom Heiligen Geist erfüllte Diener brauchen würde, um diese großen Scharen zu leiten. Fünfzig Tage nach seiner Himmelfahrt schaffte er die Voraussetzung für diesen Dienst. Am Pfingsttag goss er den Heiligen Geist aus, um sowohl seine Schafe als auch seine Hirten zu heiligen und zu bevollmächtigen.

Christus ging mit großer Sorgfalt vor, als er seine Hirten wählte, berief und aussandte, für die Schafe zu sorgen. Die Bibel sagt über Petrus, Stefanus und andere, dass sie „voll Heiligen Geistes und Weisheit“ (Apostelgeschichte 6,3) bzw. „voll Heiligen Geistes und Glaubens“ (11,24) waren. Diese Diener des Herrn stellten die Welt auf den Kopf. Sie hatten keine eigenen Absichten, keine irdischen Ambitionen. Sie hatten nur einen Maßstab, der ihnen wichtig war: „Ist dies das Werk des Heiligen Geistes? Hat er das, was wir tun, hervorgebracht, oder ist das alles ein Werk unserer eigenen, irdischen Gesinnung?“

„Ich frage euch noch einmal: Schenkt Gott euch den Heiligen Geist und wirkt Wunder unter euch, weil ihr das Gesetz Moses befolgt? Oder tut er es, weil ihr die Botschaft glaubt, die ihr über Christus gehört habt?“ (Galater 3,5; Neues Leben). Die einzig effektive Predigt oder Lehre geschieht durch den Dienst des Heiligen Geistes. Diese Art von Dienst kommt nur aus dem Heiligen Geist; sie entspringt aus dem Geist, die Worte kommen vom Geist und alles geschieht in der Kraft des Geistes.

Gott hat uns dazu berufen, Diener „voll Heiligen Geistes und Kraft“ zu sein.

Im Obersaal goss der Herr den Heiligen Geist über die Gläubigen aus, die dort versammelt waren: „Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist“ (Apostelgeschichte 2,4). In diesem Augenblick wurde Petrus zu einem Kanal für das Wirken des Heiligen Geistes, um den Scharen von Menschen in Jerusalem zu dienen – und es schockierte ihn. Nur wenige Wochen zuvor hatte Petrus noch geleugnet, Jesus zu kennen; er hatte geschworen: „Ich kenne den Mann nicht.“

Aber inzwischen hatte Petrus Vergebung und Reinigung erfahren. Und wenige Augenblicke nach seiner Erfüllung mit dem Heiligen Geist war Petrus aufgestanden und hatte einer großen Menge von Nicht-Gläubigen das Evangelium gepredigt: „Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?“ (2,37).

Warum ging die Menge auf Petrus Predigt ein? Keine menschliche Macht ist fähig, von Sünde zu überführen. Nur der Heilige Geist kann Überführung bringen und einen Menschen dazu bewegen, Gott um Hilfe anzurufen. Diese Scharen von Menschen kamen zu Christus, weil Petrus in der Kraft des Heiligen Geistes diente. Der Herr hatte den Geist gegeben, der aus einem erneuerten und geheiligten Gefäß ausströmte.

Auch der Apostel Philippus war mit dem Heiligen Geist und mit Kraft erfüllt. Als er nach Samaria ging, diente er dort mächtig im Heiligen Geist. Philippus trieb unreine Geister in die Flucht und eine ganze Stadt kam in Bewegung. Scharen von Menschen wurden errettet und verbrannten ihre uralten Bücher über Hexerei und Okkultismus in einem Freudenfeuer. Der Aufbruch war so gewaltig, dass Philippus eine Nachricht nach Jerusalem schicken musste, damit andere Apostel hinzukamen, um bei der Erweckung zu helfen. Als diese geisterfüllten Männer eintrafen, fiel der Heilige Geist weiter auf jeden, dem die Diener Gottes ihre Hände auflegten.

Jeder Mann und jede Frau, die entschlossen sind, das Wort des Heiligen Geistes auszusprechen, werden im Feuer geläutert werden.

Solche Diener und Dienerinnen beten: „Komm, Herr Jesus, reinige mich. Ich möchte nicht halbherzig leben. Ich möchte, dass mein Leben dir Freude macht. Darum reinige mich und mache mich zu einem Werkzeug, das dich ehrt. Lass den Heiligen Geist von mir ausströmen.“

Jesus wird diese Diener und Dienerinnen läutern wie kostbares Edelmetall. „Er wird … [sie] reinigen und läutern wie Gold und Silber. Dann werden sie dem Herrn Opfer bringen in Gerechtigkeit“ (Maleachi 3,3). Diese „Opfer“ sind unsere Körper. Wir bringen sie den Herrm als ein lebendiges Opfer, damit er sie durch sein heiliges Feuer läutert. Er entfacht die Flamme, bis sie heiß genug ist, seine Absicht zu erfüllen, und dann wacht er treu über uns, während wir von jeder Unreinheit geläutert werden.

Vielleicht fragen Sie sich: „Aber warum sind unsere Anfechtungen so heftig geworden? Warum lässt ein liebender Gott solche schweren geistigen und körperlichen Prüfungen zu, die uns zermürben?“ Ich glaube nicht, dass der Herr den geringsten Gefallen an unseren Schmerzen und Leiden findet. Doch unser Herr weiß genau, wie viel von dem Feuer wir verkraften können. Und er ist treu, uns zu seiner Zeit und in seiner Barmherzigkeit herauszuziehen.

Ich kenne nur einen einzigen Zweck für die ungeahnte Intensität unserer Anfechtungen hier auf der Erde. Und das ist rückhaltloses Vertrauen. Der Herr möchte durch sein läuterndes Feuer in uns ein Vertrauen hervorbringen, das reiner ist als das reinste Gold. Er möchte, dass wir ein starkes Vertrauen zu ihm haben, das jede Lebenssituation durchsteht – Verlust der Arbeitsstelle, Verlust von Freunden und geliebten Angehörigen, sogar Tod – und ein reines Gefäß für den Strom seines Heiligen Geistes ist.

Die Anfechtungen, die viele der Heiligen Gottes zurzeit durchmachen, kommen nicht vom Teufel und kommen auch nicht aus ihrer fleischlichen Natur. Es ist der Herr selbst, der sie liebt und der sie läutert und darauf vorbereitet, Diener und Dienerinnen seines Heiligen Geistes zu sein. Er tut alles, was nötig ist, um jede Unreinheit zu beseitigen, denn geisterfüllte Zeugen – Prediger, Lehrer, Pastoren, Laien – sind nötig, durch die sein Geist ausströmen kann, um eine verlorene Menschheit zu erreichen.

Ja, Christus sagte, dass seine Gemeinde siegreich sein würde, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwinden würden. Aber Jesus sprach zugleich mit allem Ernst von einer hingegebenen Heerschar in den letzten Tagen, die ihm durch jedes Feuer folgen würde. Er erklärte: „Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe … Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt“ (Johannes 15,2.4).

In Christus zu bleiben 
bedeutet, ihm in allen Dingen völlig zu vertrauen.

In Christus zu bleiben bedeutet, völlig von ihm abhängig zu leben. Es bedeutet, in ihm standzuhalten, egal wie viel Unruhe, Leid oder Kummer wir durchmachen. Es bedeutet, in seinem Wort zu ruhen, auch wenn unsere ganze Welt einzustürzen scheint.

Damit diese Art von Vertrauen in uns aufblühen kann, lässt er zu, dass wir in unserem Leben beschnitten werden. Christus sagt uns: „Würde ich dein Wachstum dir selbst überlassen, würdest du in alle Richtungen wuchern. Oder du wärest damit zufrieden, überhaupt nicht zu wachsen. Aber ich habe einen Plan für dich, dich zu gebrauchen. Und ich werde dich stark machen, sodass ich dich zu meiner Ehre gebrauchen kann. Aber dazu muss ich alles angehen, was dein Wachstum beeinträchtigt.“

Wenn Sie vom Herrn beschnitten und gereinigt werden, ist das eine gute Nachricht. Es bedeutet, dass Gott gesehen hat, wie Sie immer mehr darin gewachsen sind, in ihm zu bleiben. Aber dann hat er gesehen, dass es noch etwas gibt, das Sie in Ihrem Wachstum behindert: vielleicht ein Samenkorn des Zweifels oder eine Neigung zur Angst. Also hat er angefangen, Sie zu beschneiden, um die letzten Reste der schlimmsten Wurzel der Sünde im Menschen zu beseitigen: Unglauben.

Jesus gibt uns eine Warnung im Blick auf das Bleiben in ihm. Und diese Warnung von ihm sollte uns tief zu Herzen gehen: „Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer und sie müssen brennen“ (Vers 6). Werden Sie sich in allen Ihren Anfechtungen durch den Heiligen Geist trösten lassen? Wenn nicht – wenn Sie auf Gott wütend werden, wenn Sie seinem Wort nicht glauben, dass Ihre Anfechtungen eine Bewährungsprobe Ihres Glaubens sein sollen, wenn Sie sich weigern, darauf zu vertrauen, dass er Sie aus allem herausbringen wird – dann wird es dazu führen, dass Sie verkümmern und verdorren. Sie werden von der wahren Quelle des Lebens abgeschnitten.

Dies ist eine der ernstesten Warnungen in der ganzen Bibel. Es kommt nicht darauf an, wie schwierig, seltsam oder tief Ihre Anfechtung wird. Sie können einfach nicht gleichgültig damit umgehen. Sie können nicht einfach sagen: „Nun, ich hoffe, ich werde in alledem am Glauben festhalten. Es wäre schön, wenn ich am Ende mit neuer Frucht daraus hervorgehe.“ Nein! Ihre Feuerprobe muss dazu führen, dass Sie mit einem festeren Glauben daraus hervorgehen und sich noch mehr auf Christus verlassen. Ihr Vertrauen zu ihm muss wie geläutertes, kostbares Gold werden. Er wird einfach nicht zulassen, dass Schlacken zurückbleiben.

Jesus fügt seiner Warnung eine Zusage hinzu.

„Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe“ (Johannes 15,10). Welche Gebote waren es denn, die der Vater Jesus gab? Er sagte ihm: „Vertraue mir in allem. Tue nur, was ich dir sage, und sage nur, was ich dir auftrage. Tue nichts aus dir selbst, sondern verlasse dich zu jeder Zeit und in allen Dingen ganz auf mich.“

Geliebte, es gibt nur eine Art von Dienern, die vorbereitet sind, anderen Menschen im Heiligen Geist zu dienen. Und das sind vertrauende, völlig vom Herrn abhängige Diener und Dienerinnen. Trifft diese Beschreibung auf Sie zu? Haben Sie die Erfahrung einer Prüfungs- und Bewährungsprobe gemacht? Wenn ja, seien Sie sicher, dass der Heilige Geist die Frucht Ihrer Bewährungsprobe gebrauchen wird, um andere zu überführen, zu überzeugen und zum Kreuz zu ziehen.

Vielleicht machen Sie zurzeit gerade die größte Prüfung Ihres Lebens durch. Es gibt keine Möglichkeit, sich Ihren Weg durch diese Prüfung selbst zu erarbeiten. In dieser Zeit haben Sie angefangen zu beten: „Oh, Herr, ich bin mit meinen eigenen Möglichkeiten am Ende.“

Gott ist dabei, Sie zu reinigen und Ihnen zu zeigen: „Es gibt nur einen Weg, wie du mir in diesen letzten Tagen dienen kannst, und zwar indem du völlig in mir bleibst. Mein Plan hängt davon ab. Im Augenblick kannst du vielleicht keinen Ausweg aus deiner Bedrängnis sehen. Aber ich habe alles vollkommen unter Kontrolle. Tatsächlich habe ich dich in meine himmlische Schule für diese letzten Tage genommen. Du lernst jetzt, ganz in mir zu bleiben. Vertraue mir!“

Er wird Sie durch all das hindurchbringen. Und Sie werden auf das, was kommen wird, vorbereitet durch seine Güte und Liebe.