Der letzte Adam

David Wilkerson (1931-2011)

Unser Sieg liegt in dem, was Jesus für uns vollbracht hat

So steht auch geschrieben: Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele‘, der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist. Aber das Geistliche ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel(1 Korinther 15,45-47).

Der Apostel Paulus spricht hier von zwei Personen, einem ersten Adam und einem letzten. Der erste Adam war bekanntlich der erste Mensch auf der Erde. Gott erschuf ihn und setzte ihn in den Garten Eden. Der letzte Adam ist Jesus Chris- tus, der Sohn Gottes. Wie Paulus erklärte, war der erste Adam ein natürlicher Mensch, von der Erde genommen und irdisch. Erst als Gott diesen Adam anhauchte, empfing er Leben; doch der zweite Adam, Christus, ist geistlich und vom Himmel. Er trägt das Leben und das Wesen Gottes selbst in sich.

Beide Personen haben große Bedeutung für das alltägliche Leben jedes Christen. Der irdische Adam sündigte, indem er gegen Gottes Gebot rebellierte, und infizierte alle seine Nachkommen mit seiner sündigen Natur: Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben(Römer 5,12; Luther).

Gott war nicht blind für das totale Scheitern der Nachkommenschaft Adams in der ganzen Geschichte der Menschheit. Schon von Anfang an hatte Gott einen Plan, um die Menschheit zu retten, und sprach mit Abraham darüber: Und ich werde meinen Bund aufrichten zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir durch alle ihre Generationen zu einem ewigen Bund, um dir Gott zu sein und deinen Nachkommen nach dir“ (1. Mose 17,7). Gott teilte der Welt mit: „Ein neues Geschlecht wird auf der Erde geboren werden. Ich sende euch einen zweiten Adam, und er wird der Erstgeborene dieses neuen Menschengeschlechts sein. Er wird einen geistlichen Samen erwecken, der aus Scharen von Menschen in aller Welt bestehen wird, und dieser Same wird ein himmlisches Volk sein. Das Geburtsrecht dieses Volkes wird nicht von dieser Welt stammen, sondern sie wer- den meinem Königreich angehören.

Als Jesus Christus auf die Erde kam, war sein Kommen der Beginn eines neuen Menschen

Paulus sagt uns, dass Jesus „der Erstgeborene unter vielen Geschwisternwar (Römer 8,29; Neues Leben). Doch obwohl Jesus als der Gerechte vom Himmel kam, nahm er auch die irdische Natur des alten Adam an. Warum? Er tat es, um alles zu erfüllen, was Adams Same die Nachkommen Adams nicht erfüllen konnten. Christus war der letzte Adam.

Unter den Bestimmungen des Neuen Bundes sah Gott nicht länger auf den alten Adam, sondern nur auf den neuen Menschen: auf Christus. Somit hatte der alte Adam der natürliche, irdische Mensch keine Stel- lung mehr vor Gott. Der Herr erklärte: „Nur ein Mensch kann nun vor mir stehen. Ich erkenne niemanden außer diesem letzten Adam an, Christus. Nichts von der alten Adamsnatur kann mir nahen. Kein Werk, kein Dienst, kein Opfer wird angenommen, wenn es nicht in Christus geschieht. Er ist der einzige Same, den ich anerkenne.“

Um mit Gott in Beziehung zu treten, müssen wir diesem letzten Adam angehören. Wir müssen in ihn eingegliedert werden, um als sein SameTeil dieser neuen Menschheit zu sein. Wie dies geschieht? Nach Paulus werden wir aus dem Reich der Finsternis in das Reich des Lichts versetzt. Diese Verwandlung geschieht allein durch Gnade und wurde von Jesus am Kreuz für uns erwirkt. Paulus sagt es klar und einfach: Er hat uns ge- rettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe(Kolosser 1,13). Und die Bibel sagt: Wenn der Vater im Himmel Sie nun ansieht, sieht er Sie in seinem Sohn. Sie haben die Natur Christi angenommen.

Sehen Sie, als Jesus starb, wurde der alte Adam mit ihm begraben. Und als der Herr von den Toten auferstand, ließ er den alten Adam dort zurück. In Gottes Augen bleibt der alte Mensch tot; er wurde mit Christus gekreuzigt, zusammen mit seiner irdischen, sündigen Natur. Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir(Gala- ter 2,19-20). Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden(2. Ko- rinther 5,17).

Vielleicht sagen Sie: „Ich weiß, dass ich durch den Glauben in Christus bin. Mir ist bewusst, dass ich eine neue Schöpfung bin, aber ich habe immer noch mit einer schlechten Gewohnheit zu kämpfen. Das entmutigt mich sehr.“ Satan würde Ihnen nur zu gern einreden, dass Gott Sie aufgegeben hat; er will, dass Sie denken, in Gottes Augen schmutzig und durch Sünde verdorben zu sein, aber das ist nur eine Lüge des Feindes. Was Sie erleben, ist der Kampf der fleischlichen Natur gegen den Geist in Ihnen. Diesen Kampf erleben alle Christen. Und während Sie mittendrin stecken, will Satan Ihnen einreden, dass der „alte Mensch“ immer noch die Kontrolle über Sie hat.

Ganz gleich, in welchem Zustand Sie sich gerade befinden Gott schwankt nicht in seiner Liebe zu Ihnen. Gott hat nie aufgehört, Adams Nachkommen zu lieben, obwohl sie immer wieder sündigten und Götzen anbeteten. Er bewahrte die Menschheit durch die ganze Geschichte hindurch bis zum Augenblick des Kreuzes, als er eingriff und seinen Erlösungsplan umsetzte. Unser Sieg geschieht ausschließlich durch Buße, Glauben und das Vertrauen auf Got- tes Fürsorge für uns.

Paulus erklärt: Denn durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und begraben. Und genauso wie Christus durch die herrliche Macht des Vaters von den Toten auferstanden ist, so können auch wir jetzt ein neues Leben führen. Da wir in seinem Tod mit ihm verbunden sind, werden wir auch in der Auferstehung mit ihm verbunden sein(Römer 6,4-5; Neues Le- ben).

Unser alter Mensch ist in Gottes Augen unter dem Gesetz gestorben, und nun lebt der neue Mensch, Jesus Christus, in uns. Wenn Sie durch den Glauben in Christus sind, kommt es nicht darauf an, wie Sie über sich selbst empfinden. Das Einzige, worauf es ankommt, ist, wie Gott Sie sieht; und wenn er Sie anschaut, sieht er Christus.

Ich habe viele traurige, ergreifende Briefe von Christen gelesen, die immer noch in sündigen Gewohnheiten stecken

All diese Christen möchte ich fragen: Bemühen Sie sich ständig, den Sieg aus eigener Willenskraft zu erringen? Tragen Sie den Kampf in Ihrer alten Natur aus? Paulus weist darauf hin: Dem aber, der Werke tut, wird der Lohn nicht angerechnet nach Gnade, son- dern nach Schuldigkeit. Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet(Römer 4,4-5).

Geliebte, verankern Sie diese Wahrheit in Ihrem Herzen: Der erste Adam in Ihnen ist in Gottes Augen tot. Dieser alte Mensch kann Ihnen überhaupt nicht gegen den Feind helfen. Ihr Sieg soll nicht dadurch kommen, dass Sie weinen und sich abmühen, sondern durch den Glauben, dass Jesus Christus den Kampf für Sie gewonnen hat. Paulus sagt hier tat- sächlich, dass es nur eine einzige Bedingung für die Verheißungen Gottes gibt, nämlich dass: ihr im Glauben gegründet und fest bleibt und euch nicht ab- bringen lasst von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt, das in der ganzen Schöpfung unter dem Himmel gepredigt worden ist, dessen Diener ich, Paulus, geworden bin“ (Kolos- ser 1,23).

Jesus Christus, der letzte Adam, zeigt, dass das Ergebnis eines festen Glaubens Liebe ist: Wenn wir in Gott leben, dann kommt seine Liebe in uns zum Ziel. Und wir können dem Tag des Gerichts mit Zuversicht entgegensehen, denn wir leben in dieser Welt in derselben Gemeinschaft mit Gott wie Christus(1 Johannes 4,17; Neues Leben). Johannes erklärt damit: Die Liebe des Vaters zu euch ist gewiss. Folgt nun dem Beispiel, das Jesus euch vorgelebt hat.Christus führte sein ganzes Leben auf der Erde in der völligen Abhängigkeit vom Vater. Abschnitt für Abschnitt sehen wir, wie er Menschen heilte, Wunder wirkte und Zeichen tat, doch nach seiner eigenen Aussage sagte und tat er nichts ohne Rücksprache mit seinem Vater: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn(Jo- hannes 5,19).

Christus legte alles in die Hände seines Vaters, um ein völlig gehorsamer Sohn zu sein. Wir sollen dasselbe tun und in völligem Gehorsam ganz auf den Vater vertrauen, wie er es tat. Das Problem ist, dass so viele Christen heute sich ständig abmühen, die Macht der Sünde in ihrem Leben aus eigener Kraft zu brechen. Viele sind es leid, aus eigener Kraft zu kämpfen, und fangen an, ihre Ehe aufzugeben und ihren Glauben fallen zu lassen; sie haben keine Hoffnung mehr, je frei zu werden. Viele haben mir gesagt: „Ich lebe eigentlich wie in einer Hölle. Der Herr hat sich in meinem Leben nicht als real erwiesen. Ich habe jahrelang gebetet, aber er hat mich nie frei gemacht.

Jedes Mal, wenn ich das höre, kehre ich zu den vielen Verheißungen Gottes an uns zurück; er hat zugesagt, uns vor dem Fall zu bewahren, jede Kette zu zerbrechen, alle Gefangenen freizusetzen, die Herrschaft Satans zu zerschlagen, in uns zu wohnen und uns täglich sein Auferstehungsleben zu geben. Diese Verheißungen überzeugen mich, dass der Vater den letzten Adam nicht vergeblich schickte und der letzte Adam Jesus nicht vergeblich starb und auferstand. Ich sage Ihnen: Würde der Glaube an den Sieg Christi am Kreuz nicht genügen wäre dieser Sieg nicht für jedes Kind Gottes errungen worden dann wä- re der Tod Christi vergebens gewesen. So einfach ist das.

Glauben Sie an Gottes Liebe und Fürsorge für Sie?

Vertrauen Sie darauf, dass sein Geist Sie bewahrt? Wenn der Feind wie eine Flut gegen Sie heranrollt, machen Sie das folgende Gebet zu ihrem eigenen: „Herr, durch deine Gnade und Barmherzigkeit hast du mich in Christus angenommen. Ich habe keinen Teil mehr an dem alten Adam, und der alte Mensch hat keine Macht mehr über mich. Durch den Glauben an das, was Jesus für mich vollbracht hat, kann ich nun rein und geheiligt vor dich treten. Ich bin schwach, aber du hast gesagt, dass dein Heiliger Geist mir Kraft geben wird. Ich gebe mich jetzt ganz in deine Hand, weil ich weiß, dass du alles bereitgestellt hast, was nötig ist.“ Amen.