Der innere Mangel und wie er gestillt wird

David Wilkerson

Diese Botschaft ist für alle, die gerade einen inneren Mangel empfinden. Sie gilt besonders denen, die nicht wagen, über ihr inneres Bedürfnis zu sprechen. In den 58 Jahren meines Predigtdienstes in aller Welt habe ich gelernt, dass Menschen, die einen besonders tiefen Mangel in sich tragen, dies oft hinter einer Fassade verbergen. Äußerlich sieht es so aus, als wäre alles in ihrem Leben in Ordnung, aber innerlich fühlen sie sich wie abgestorben.

Als das Buch „Das Kreuz und die Messerhelden“ zum ersten Mal veröffentlicht wurde, traf ich einige sehr bekannte Persönlichkeiten in Fernsehsendungen. Einer war ein Comedian, der 10-mal geschieden worden war. In der ersten Stunde hörten wir zu, wie er die Ehe verspottete. Er lachte: „Ich stehe kurz davor, zum elften Mal zu heiraten.“ Während dieser ganzen Zeit saß seine zukünftige Frau im Publikum. Der Comedian sagte, Männer sollten ihre Ehe verlassen, wenn sie nicht glücklich sind, und sich eine jüngere Frau suchen.

Irgendwann wendete sich der Gastgeber an mich und meinte: „Herr Wilkerson, Sie haben ja noch gar nichts gesagt.“ In diesem Moment kam der Geist des Herrn auf mich und ich sagte zu dem Comedian: „Ich glaube, ich bin gerade dem einsamsten Menschen in Amerika begegnet. Ich denke, dass Sie sich nachts in den Schlaf weinen. Sie haben die Ehe im Allgemeinen und Ihre vergangenen Ehen heruntergespielt. Aber ich glaube, das alles ist nur Fassade.“

Der Gastgeber leitete rasch zu einem Werbespot über. Einige Stunden später, als die Sendung vorbei war, wartete ich draußen auf ein Taxi. Da hielt der Comedian mit seinem Wagen an. Er sah traurig aus und meinte: „Herr Wilkerson, ich muss mit Ihnen reden. Darf ich Sie in Ihr Hotel fahren?“ Ich nahm auf dem Rücksitz Platz, während er und seine Verlobte vorn saßen. Der Comedian drehte sich zu mir um und sagte: „Pastor, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.“

Beim Fahren schüttelte er den Kopf und fuhr fort: „Zehn Frauen können sich nicht getäuscht haben. Und über diese Frau hier habe ich schlecht geredet.“ Er nickte seiner Verlobten zu. „Ich glaube, ich brauche Gott. Die ganze Zeit hatte ich einen tiefen Mangel in mir. Und als ich diesen Mangel nicht stillen konnte, wechselte ich von einer Frau zur anderen. Ich habe versucht, einen Menschen zu finden, der dieses quälende Verlangen stillen kann.“ Ich diente diesem Mann, erzählte ihm von Jesus und betete mit ihm und seiner zukünftigen Frau.

In all den Jahren meines Dienstes traf ich noch keinen Menschen, der keinen inneren Mangel mit sich trug.

Ich habe mit jungen Menschen gearbeitet, die so stark drogensüchtig waren, dass die Experten der Gesellschaft uns sagten, wir müssten sie aufgeben. Aber ich wusste, dass jede Sehnsucht, die zu ihrer Abhängigkeit führte, aus einem tiefen Verlangen nach Liebe entsprang – nach Gottes Liebe.

Es gibt in jedem von uns irgendeine tiefe Frage, eine tiefe Verletzung, irgendeinen ungeheilten Schmerz. Das kann mit allem Möglichen zu tun haben – Familie, Kinder, Ehe, Beruf oder einfach Einsamkeit. Auch wenn wir uns noch so sehr bemühen, können wir unseren Mangel in Gottes Gegenwart nicht verstecken. Der Heilige Geist, der uns erforscht, kommt vom Himmel herab, um uns für die Liebe Jesu zu öffnen. Der Heilige Geist offenbart diese Liebe nicht nur in Worten sondern in Taten und zeigt uns den Weg, wie unser tiefer Mangel gestillt wird.

Wir selbst können äußerlich nichts tun, um unserem Mangel abzuhelfen. Kein Arzt oder Psychologe kann unser Bedürfnis stillen. Und wir schaffen es auch nicht, indem wir nach irgendeiner emotionalen Antwort suchen. Kein Pastor oder Freund und nicht einmal ein Ehepartner kann dieses innere Verlangen stillen. Niemand kommt an die eigentliche Wurzel heran, weil niemand dazu fähig ist.

Es gibt Menschen, die trotz ihres enormen Reichtums zu dieser Erkenntnis gekommen sind. Ich erinnere mich, dass ich vom Inhaber einer der New Yorker Football-Teams las, dessen Tochter ums Leben gekommen war. Diese junge Frau hatte alles Geld, das sie sich wünschen konnte. Sie besaß schnelle Autos und führte ein ebenso schnelles Leben. Dann wurde ihr Leben eines Tages ausgelöscht, und kein Geld ihres Vaters kann sie zurückbringen.

Es erstaunt mich, dass so viele junge Leute sich ins Party-Leben stürzen, um ihr tiefstes Bedürfnis zu stillen. Für viele junge Amerikaner ist jeden Abend Party. Sie trinken, bis sie ins Koma fallen, und nie gab es so viele junge Menschen, die Pot rauchen. Das alles ist nur ein Versuch, ihre innere Leere zu übertönen und die eigenen Ängste zu verdrängen, die in ihnen aufsteigen, wenn sie an ihre Zukunft denken.

Neulich fragte ich den Sohn eines Predigers, warum er sich mit den Pot-Rauchern abgab. Er antwortete: „Ich hatte nie das Gefühl, dass mein Leben irgendeinen Wert hat. Das Lernen fällt mir schwer, und ich wurde von den normalen Leuten nie akzeptiert. Also habe ich mich einigen Freunden angeschlossen, die Pot rauchten. Von ihnen fühlte ich mich akzeptiert. Pot verschafft meinen Gedanken für eine Weile Erleichterung. In diesem Momenten fühle ich mich nicht mehr als Außenseiter und habe keine Angst, dass mein Leben sich als nichtig erweisen wird.“

Er gibt aber zu, dass ihm das alles nicht hilft. Jedes Mal, wenn ich mit ihm sprach, war er tiefer in die Drogen geraten – und er findet immer weniger Frieden darin. Ich weiß, dass dies auch auf einige Leser zutrifft. Vielleicht haben Sie mit Pot, Alkohol oder einer anderen Droge versucht, Ihren Schmerz zu lindern und das tiefe Verlangen in Ihrem Inneren zu stillen. Aber es funktioniert einfach nicht.

Die Bibel verschweigt nicht, dass die Vergnügungen dieser Welt für eine kurze Zeit Erleichterung zu bieten scheinen. Aber bei Vergnügungssünden gibt es ein Problem: Die erste Erleichterung, die sie verschaffen, verringert sich mit der Zeit. Diese Sünden bringen immer weniger Linderung, bis Ihre Seele schließlich in einer negativen Bilanz endet. Die Dinge, die Ihnen früher Vergnügen bereitet haben, stürzen Sie jetzt immer tiefer in die Verzweiflung.

Manche Leser dieses Predigtbriefs sind in eine solche Falle geraten. Doch unter ihnen gibt es einige, die sich dieser Tatsache gestellt haben – und sie haben die Wahrheit des Evangeliums angenommen.

Hilfe für Ihren tiefen Mangel finden Sie nirgendwo in der Welt, sondern nur bei Christus.

Es gibt keinen anderen Ort, an den Sie sich auf dieser Erde wenden können. Es gibt keine andere Hoffnung. Sie müssen sich darüber klar werden, dass Ihr Bedürfnis geistlicher Natur ist. Und keine Droge, kein Mensch und kein noch so großer Reichtum kann es stillen.

Es gibt drei Dinge, die der Heilige Geist Sie wissen lassen möchte:

Erstens, liegt Ihre einzige Hoffnung in der Erkenntnis, dass Ihr Bedürfnis ein geistliches ist. Es hat sehr wenig mit Ihrer Vergangenheit zu tun. Das Problem ist nicht der Punkt, an dem Sie jetzt stehen, sondern das, was Sie an diesen Punkt gebracht hat.

Zweitens, genügt es nicht, die Wahrheit nur zu hören; Sie müssen nach der Wahrheit handeln. Die Bibel macht das ganz klar: Jesus sagte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wenn ihr mich liebt, werdet ihr mir folgen. Ihr werdet tun, was ich sage. Ihr werdet die Wahrheit tun.“

Täuschen Sie sich nicht: Es genügt nicht, die Wahrheit zu wissen. Vielleicht kennen Sie die Bibel aus einer früheren Zeit Ihres Lebens. Aber selbst wenn Sie die Bibel nicht kennen, sagt Gott im Römerbrief, dass er sich der Welt durch das Wunder der Natur offenbart hat und dass er sich den Menschen offenbart, indem er in ihr Herz spricht. Jedem von uns ist die Wahrheit Gottes bewusst gemacht worden.

Aber es geht um mehr, als die Wahrheit nur zu kennen. Es geht um das „Tun“ der Wahrheit. Dies bedeutet, dass wir das Evangelium Christi hören, es als Wahrheit annehmen und nach dieser Wahrheit leben sollen. Gottes Absicht für uns ist, dass wir in der Wahrheit leben

Das mag sich ganz einfach anhören. Aber der Apostel Paulus spricht von denen, die zwar die Wahrheit gehört haben, aber nicht darin leben wollen, sondern ihre Ungerechtigkeit und ihre Vergnügungen lieben.

Das tiefe Verlangen in Ihrem Inneren wird nie gestillt werden, solange Sie sich im tiefsten Herzen sagen: „Mir gefällt, was ich tue. Ich kann es nicht aufgeben.“

Es muss zu einem Aufschrei in Ihrem Herzen kommen. Sie müssen an das Ende Ihrer eigenen Möglichkeiten stoßen. Viele, die diesen Predigtbrief lesen, wissen das. Sie haben genug vom Evangelium gehört, um zu wissen, dass alles, was ich gesagt habe, wahr ist. Das führt mich zu der dritten Sache, die der Heilige Geist Ihnen mitteilen will:

Als Jesus in Johannes 17 von seinen Nachfolgern spricht, sagt er etwas Großartiges und Atemberaubendes.

In diesem Abschnitt betet Christus für seine Jünger. Aber sein Gebet war auch für jede weitere Generation bestimmt, die auf ihn als Erlöser und Herrn vertrauen würde. Jesus sagte: „Ich bitte ... dass du sie bewahrst vor dem Bösen“ (Johannes 17,15).

Und Jesus hört an diesem Punkt nicht auf. Er fügt in Vers 20 hinzu: „Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben“ (meine Hervorhebung). Mit anderen Worten: „Ich bete nicht nur für die, die an mich glauben werden. Ich bete auch für die Menschen, denen meine Nachfolger mein Evangelium verkünden werden.“

Als ich dieses Gebet des Herrn vor kurzem las, traf es mich zutiefst. Jesus betete für Sie, liebe Leser, die Sie jetzt die Worte lesen, die ich Ihnen jetzt schreibe. Ja, während Sie meine Predigt lesen, erfüllt sich diese biblische Wahrheit.

Jesus begann für Sie zu beten, bevor diese schriftliche Botschaft mir überhaupt in den Sinn kam. Und was ich Ihnen hier schreibe, begleitet Jesus auch heute durch sein Gebet zum himmlischen Vater. Er betet, dass Ihr Herz offen sein wird für das, was Sie lesen: „Vater, gib diesem Menschen Ohren, zu hören, und Augen, zu sehen.“

Während Jesus für Sie betet, sollen Sie wissen, dass Gott die Gebete seines Sohnes nie abgewiesen hat. In diesem Augenblick liegt es ganz an Ihnen. Ich sage Folgendes in Liebe, aber mit der Verantwortung, die mir als Diener des Herrn aufgetragen ist: Es ist eine ernste Angelegenheit, die liebevolle Gnade Gottes auszuschlagen.

Wir Menschen haben die Neigung, mit der Zeit unser Herz zu verhärten. Je mehr Sie über Jesus hören, desto weniger wollen Sie zuhören – und desto härter wird Ihr Herz. Deshalb, geliebter Mensch, ist heute Ihr Tag. Heute ist der Moment, den Gott für Sie bestimmt hat, damit Sie ihn hören. Er hat Ihnen diese Worte nicht zufällig vorgelegt. Sie lesen sie nach seinem vollkommenen göttlichen Willen.

Den tiefen Mangel in Ihrem Herzen kennt er schon die ganze Zeit. Und er hat jeden Versuch gesehen, den Sie unternommen haben, um Ihr inneres Verlangen zu stillen. Er hat den tiefen Schrei Ihrer Seele gehört. Bitten Sie ihn jetzt darum, dass er Ihnen in seinem Sohn Jesus begegnet. Christus ist der Weg, jedes Bedürfnis zu stillen, das Sie in sich tragen. Alles, was Sie brauchen, ist in ihm. Amen.