Nicht jede Prüfung ist ein Test

Gott hat keine Freude während der Versuchungen seiner Kinder. Die Bibel sagt, dass Christus in allen unseren Prüfungen mitfühlend ist und von den Gefühlen unserer Schwachheit berührt wird. In Offenbarung 2,9 sagt er zur Gemeinde: „Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut …“ Damit sagt er im Wesentlichen: „Ich weiß, was du durchmachst. Du magst es nicht verstehen, aber ich weiß alles darüber.“

Es ist wesentlich, dass wir diese Wahrheit verstehen, denn der Herr prüft und erprobt sein Volk wirklich. Die Schrift sagt: „Du hast uns geprüft und geläutert, wie das Silber geläutert wird“ (Psalm 66,10). „Euer Glaube ... im Feuer geprüft wird“ (1. Petrus 1,7; a. d. englischen King James Version). „Der Herr prüft den Gerechten“ (Psalm 11,5).

In der Tat wird jeder, der Jesus nachfolgt, mit Bedrängnissen konfrontiert werden. Der Psalmist schreibt: „Vielfältig ist das Unglück des Gerechten“ (Psalm 34,20; Elberfelder Bibel 2006). Paulus spricht von „großer Trübsal und Angst des Herzens unter vielen Tränen“ (2. Korinther 2,4). Und der Hebräerbrief beschreibt Heilige, die „Mangel leidend, bedrängt, geplagt“ sind und „viel Leidenskampf erdulde(n)“ (Hebräer 11,37; 10,32; Elberfelder Bibel 2006).

Tatsache ist, die Bibel sagt eine Menge über Leiden, Prüfungen und Schwierigkeiten im Leben von Gläubigen. Gemäß dem Psalmisten: „Meine Seele ist übervoll an Leiden, und mein Leben ist nahe dem Tode“ (Psalm 88,4). Ebenso schreibt David von andauernden „großen und weh tuenden Schwierigkeiten“ (Psalm 71,20; a. d. englischen King James Version).

Ich kann keinen einzigen Nachfolger Jesu nennen, der nicht all das erlitten hat, was die Bibel erwähnt: Prüfungen, Kummer, Schwierigkeiten, Bedrängnisse, Qualen. Ich weiß, dass ich mit David sagen kann: „Ich habe weh tuende und große Schwierigkeiten und Prüfungen erduldet.“ Und ich weiß, dass viele andere, die diese Botschaft lesen, sagen können: „Das fasst gerade jetzt mein Leben zusammen. Ich bin mit mehreren quälenden Prüfungen und Bedrängnissen konfrontiert.“

Aus diesem Grund muss jeder Christ wissen und akzeptieren, dass Gott bei allen unseren Leiden eine Absicht hat. Keine Versuchung kommt ohne seine Erlaubnis in unser Leben. Und eine der Absichten Gottes hinter unseren Prüfungen ist, einen unerschütterlichen Glauben in uns zu erzeugen. Petrus schreibt, dass „die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer befunden wird als die des vergänglichen Goldes, das durch Feuer erprobt wird, zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi“ (1. Petrus 1,7; Elberfelder Bibel 2006). Petrus nennt diese Erfahrungen „glühende Prüfungen“ (4,12; a. d. englischen King James Version).

Paulus bezeugt, von Prüfungen bedrängt zu sein, doch seinen Lauf zu vollenden und den Glaubenstest bestanden zu haben. Er schreibt: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten“ (2. Timotheus 4,7). Paulus wusste, dass er noch viel Arbeit zu leisten hatte. Es lagen große Prüfungen und Leiden vor ihm. Aber er war fähig, aufrichtig zu sagen:

„Ich mag Christus nicht so ergriffen haben, wie ich es wollte, und ich bin nicht vervollkommnet worden. Aber soweit es um den Glauben geht und darum, Gott in jeder Prüfung zu vertrauen, dann weiß ich, wem ich geglaubt habe, und bin davon überzeugt. Wenn der Feind wie eine Flut hereinbricht, weiß ich, dass der Herr ein Feldzeichen dagegen aufrichten wird. Und all das lernte ich im Feuerofen der Bedrängnis.“

Ich teile dieses Zeugnis mit Paulus. Durch die Gnade Gottes hat der Heilige Geist mich befähigt, in den vergangenen Jahren durch eine Reihe von Prüfungen hindurch zu kommen, wobei die härteste der Tod unserer zwölfjährigen Enkelin Tiffany war. Der Herr versorgte uns mit Kraft und Glauben während dieser unerträglichen Qual, und ich kam aus ihr hervor und sagte: „Ich weiß, wem ich geglaubt habe, und ich weiß, dass er einen Plan hat. Gott würde nicht erlauben, dass diese Art tiefer Verletzung über mich oder meine Familie kommt, ohne eine Absicht dahinter. O Herr, ich übergebe dir dies im Glauben.“

Denken Sie an Ihre eigene gegenwärtige Qual oder Prüfung. Haben Sie Zweifel gehabt, Angst oder Wut, als sie es erduldet haben? Haben Sie Gott angeklagt, Ihnen zu viel aufzuerlegen, Sie sinnlos in Ihre Prüfung gestellt zu haben? Stehen Sie an der Schwelle, aufzugeben, wobei Sie denken: „Ich war treu, zu beten, die Bibel zu lesen, zur Gemeinde zu gehen, aber nichts funktioniert!“?

Oder können Sie immer noch zum Himmel aufblicken und sagen: „Ich weiß, dass der Herr gut ist. Und ich werde ihm durch dies hindurch vertrauen. Ich werde nicht in Zweifel leben. Er wird mich herausbringen, zu seiner Ehre.“ Wenn das Sie beschreibt, dann hat Ihr Glaube das Feuer ertragen. Aber wenn es das nicht tut, muss ich Sie fragen: Wie viele weitere Prüfungen und Bedrängnisse wollen Sie noch ertragen, bevor Sie fähig sind, zu sagen: „Mein Glaube hat überwunden.“?

Die Wahrheit ist: Nicht alle unsere Bedrängnisse sind Glaubenstests. Oft geht es dem Herrn um etwas weiteres, wenn wir im Feuerofen der Bedrängnis sind. In der Tat, je näher Sie bei Christus wandeln und je tiefer Ihre Prüfungen sind, desto mehr arbeitet er in Ihnen, um etwas anderes als Glauben zu bewirken.

Aber missverstehen Sie nicht: Wann immer unser Glaube wankt, werden Glaubenstests kommen. Wir werden solches Testen nie völlig hinter uns haben. Aber hier ist eine weitere von Gottes Absichten in unseren Prüfungen: Der Vater bereitet eine Braut für seinen Sohn. Und er will mehr von uns in unseren Anfechtungen als größeren Glauben.

Die Braut wird streng geprüft werden, und ihre Liebe zum Bräutigam wird durch das Feuer kommen. Ihr Vertrauen auf ihn wird durch Feuer, Fluten und Bedrängnisse geläutert werden. Doch diese Prüfungen dienen nicht dazu, ihre Liebe und Hingabe zu testen. Vielmehr sind sie da, um eine Liebe zu läutern, die bereits vollständig anvertraut hat. Lassen Sie mich erklären.

Ich glaube, dass viele, die diese Botschaft lesen, sich Christus schon völlig anvertraut haben. Jesus ist die große Liebe Ihres Lebens und Ihr Vertrauen auf ihn gedeiht. Sicherlich, da sind noch Zeiten, in denen dieses Vertrauen getestet wird. Aber Gott erwartet etwas anderes von Ihnen, noch etwas Weiteres. Seine Vorbereitung der Braut erfordert, dass er ein übernatürliches Werk in Ihnen tut.

Diese Braut – die auserwählten Geliebten Jesu – muss von einem Verlangen verzehrt werden, bei ihrem Bräutigam zu sein. Sie muss von allen anderen Reizen entwöhnt werden. Sie muss von einer Sehnsucht beherrscht werden, immer in seiner körperlichen Gegenwart zu sein. Paulus bezieht sich auf dieses Verlangen, als er von seiner eigenen Sehnsucht schreibt, „den Leib zu verlassen und daheim zu sein bei dem Herrn“ (2. Korinther 5,8). „Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn“ (Philipper 1,21).

Dies war keine krankhafte Fixierung auf den Tod von Seiten des Paulus. Der Apostel führte eindeutig ein erfülltes, sinnvolles Leben. Aber er sagte: „Etwas in mir sehnt sich danach, mit dem Herrn zu sein, wo er ist. Ich verlange danach, von Angesicht zu Angesicht bei ihm zu sein.“ Um einen solchen Anspruch zu erheben, musste Paulus vollständig von dieser Welt und ihren Reizen entwöhnt sein.

Gerade jetzt ist Gott am Werk, eine neue Welt – einen neuen Himmel und eine neue Erde – für sein Volk vorzubereiten. Und diese neue Schöpfung wird ein neues Jerusalem einschließen, inklusive einem Heim für seine Braut. Jesaja sah diese neue Welt, die Gott gerade erschafft, und ihr Anblick muss ihn überwältigt haben. Gott sagt durch den Propheten: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird. Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich will Jerusalem zur Wonne machen und sein Volk zur Freude“ (Jesaja 65,17-18).

Gott macht hier eine machtvolle Aussage gegenüber der Braut Christi. Er sagt damit im Wesentlichen: „Inmitten deiner gegenwärtigen Prüfung lege diese Wahrheit in deinem Denken fest: die gegenwärtige Welt ist nicht dein Zuhause. Alles, was du siehst, wird vergehen – Erde, Mond, Sonne und Sterne. Ich erschaffe eine neue Welt, wo keine Feuer, Fluten, Teufel, Prüfungen oder Bedrängnisse sind.“

Haben Sie die Botschaft erfasst? Ihre Prüfung wird enden und Ihre Schwierigkeiten werden vergehen. Deshalb: Richten Sie Ihre Augen auf Christus, und schenken Sie Ihre Zuneigung dem, die Ewigkeit mit ihm in der neuen Welt zu verbringen. Gemäß ihm wird an die Welt, in der wir uns abmühen, mit all ihrem Schmerz und Kummer, nicht einmal erinnert werden, wenn jener Tag kommt. Sie wird uns nicht einmal in den Sinn kommen! (siehe 65,17).

Geliebte, dies sagt mir, dass die Prüfung, die viele gerade jetzt ertragen, kein Test ist – sondern ein Training! Wir werden auf eine Welt vorbereitet, in der es keinen Schmerz mehr geben wird. Und diese Welt wird mit brandneuen Körpern bevölkert sein. Paulus sagt uns, dass der Körper, der ins Grab hinab geht, nicht der sein wird, der aus dem Grab herauskommt. Wir werden einen brandneuen Körper haben, einen mit der DNA Christi selbst.

Abraham ist ein Beispiel für jemanden, der auf die kommende Welt konzentriert war. Die Bibel sagt über ihn: „Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen in dem … Lande wie in einem fremden … Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (Hebräer 11,9-10).

Abraham bestand einen großen Glaubenstest, als er, im Gehorsam zu Gott, seinen Sohn Isaak als Opfer darbot. Doch über seinen bewährten Glauben hinaus wurde Abraham dieser Welt entwöhnt – eine Tatsache, die er bewies, als er seinen Sohn zum Opfer darbot. Er hatte Glauben, dass es eine größere Absicht gab, als die, die er sehen konnte. Hier war ein Mann, der wahrhaftig in der Welt, aber nicht von ihr war und sein Bürgerrecht in einer anderen Welt sah.

Denken Sie jetzt über das nach, was der Hebräerbrief über Christus sagt: „(Er hat) ... gelitten draußen vor dem Tor“ (Hebräer 13,12). Jesus litt als ein Außenseiter – immer außerhalb der offiziellen Religion, außerhalb der akzeptierten Gesellschaft. Doch Christus war auch „außen“ in dem Sinne, hier auf Erden keinen Platz zu haben, sogar keinen, wohin er seinen Kopf legen konnte. In allem, was Jesus tat, blickte er immer zum Himmel.

Wie unser Erretter und unser Vorfahre Abraham „haben [wir] hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (13,14). Wir leben und arbeiten auf dieser Erde, aber wir sind Fremde hier; unser wahres Heimatland ist im neuen Jerusalem. Daher drängt uns der Hebräerbrief: „Lasst uns nun zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen“ (13,13). Solange nicht auch wir „außerhalb“ des Lagers sind – außerhalb der Begierden und dem Materialismus dieser Welt –, werden wir nicht sein, wo unser Bräutigam ist.

Ich lebe in einem netten Heim und fahre ein nettes Auto. Aber ich hüte mich ständig davor, dass solche materiellen Dinge jemals mein Herz einnehmen können. Tatsache ist, Sie können einen mächtigen Glauben haben, und dennoch nicht nach Christus verlangen. „Wenn ich … hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts“ (1. Korinther 13,2).

Traurigerweise, wenn ich mich heute umsehe, sehe ich eine Vielzahl gläubiger Christen, die überwindenden Glauben haben, aber kein Verlangen danach haben, mit Jesus zu sein. Stattdessen haben sie ihre Augen auf die Dinge dieser Welt gerichtet und darauf, wie sie sie bekommen können. Ich sehe, dass solche Menschen nicht davon hören wollen, sich auf den Himmel zu konzentrieren oder von dieser Welt entwöhnt zu werden. Für sie bedeutet eine solche Botschaft eine Unterbrechung in dem „guten Leben“, das sie hier genießen.

Gott sei Dank, er hat einen wunderbaren Weg, uns nach draußen vor das Tor zu schubsen. Er sagt uns im Wesentlichen: „Wenn ich dir meinen Sohn zur Heirat gebe, darf es keinen anderen Reiz in deinem Leben geben. Ich möchte sicher sein, dass es dich nach nichts und niemandem gelüstet als nach Christus. Dein aufregendster Traum, der größte Zug an deinem Herzen, muss eine Sehnsucht sein, bei Christus zu sein.“

Geliebte, dies erklärt viele der tiefen Prüfungen rechtschaffener Christen, die im Glauben wandeln. Denken Sie darüber nach: Wie bekam Gott die Kinder Israel aus Ägypten heraus? Er musste sie in einen Feuerofen des Leidens stellen, um sie an den Punkt zu bringen, dass sie schrien: „Genug davon! Hier will ich nicht mehr sein.“ Dann, als für Gott die Zeit kam, zu sagen: „Geht“, waren sie bereit, sich entwurzeln zu lassen und sich in sein verheißenes Land zu bewegen.

Gott helfe uns, uns vom materialistischen Geist dieses Zeitalters zurückzuziehen, und unsere ganze Zuneigung auf das neue Jerusalem hin zu verlagern.

„Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich will Jerusalem zur Wonne machen und sein Volk zur Freude“ (Jesaja 65,18). Das hebräische Wort für „schaffen“ in diesem Vers bedeutet „in Existenz bringen“. Sehen Sie, was Jesaja damit sagt? Gott schafft nicht nur eine neue Welt, sondern auch ein spezielles Volk. Er bringt eine Braut in Existenz, die nicht nur dieser Welt entwöhnt ist, sondern auch gelernt hat, in ihren Weg durch Prüfungen zu preisen.

Tatsache ist: Unsere gegenwärtigen Leiden schließen eine Schule der Anbetung mit ein. Und alle Arten, auf die wir lernen, Jesus zu preisen, besonders in unseren Prüfungen, sind Training auf diesen herrlichen Tag hin. Was bedeutet dies für Christen, die in ständiger Sorge und Unruhe leben? Wie können jene, die so leben, als wäre Gott tot, plötzlich erkennen, wie sie auf ihrem Weg durch eine Prüfung preisen können?

Es ist sehr wichtig, wie wir auf unsere gegenwärtige Prüfung reagieren. Als Israel in eine große Not geriet, gab es die Hoffnung auf. Sie beschlossen, dass sie nicht mehr tragen konnten, also setzten sie sich einfach in den Staub. Hier war Gottes Volk, mit felsenfesten Verheißungen, aber sie saßen mit einer Kette um den Hals da.

Auch heute geben manche Christen an diesem Punkt auf. Sie legen zwar den Glauben nicht ab, aber sie hören auf, nach Christus von ganzem Herzen zu suchen, wobei sie denken: „Ich kann nicht in dieser Art Intensität leben. Es scheint, je näher ich Christus komme, desto mehr leide ich.“ Sie fragen sich, wie Paulus sagen konnte: „Ich ... freue ... mich in den Leiden“ (Kolosser 1,23-24).

Hier ist genau das, durch das Paulus eine solche Behauptung aufstellen konnte: Er war in den Himmel hinauf genommen worden, und er sah die Herrlichkeit, die uns erwartet. Aufgrund dessen, was er sah, war Paulus fähig, seine Prüfungen und Bedrängnisse in diesem Leben anzunehmen, wobei er lernte, Gott durch jede Qual hindurch zu preisen. Er war entschlossen, egal wie seine Situation war, Herzensfröhlichkeit zu erlernen, und er begann, in Vorbereitung auf die kommende Welt, Lobpreis zu praktizieren.

„Wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll“ (Römer 8,17-18). Was ist, Im Lichte der Herrlichkeit, die ihn erwartet, seine Prüfung im Vergleich dazu?

Ebenso möchte er unsere Augen von den gegenwärtigen Leiden abwenden und auf das Kommende richten. Und das wird alles verändern. Schon nach einer Minute in unserer neuen Behausung, sagt Paulus, werden wir uns nicht mehr daran erinnern, was davor kam. Sein Punkt ist, jetzt zu preisen anzufangen und dabei über die Freude, die uns erwartet, zu jubeln. „Lasst uns nun durch ihn [Jesus] Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen“ (Hebräer 13,15).

Die Menschen, denen Jesaja diese Vision einer neuen Welt mitteilte, hatten gerade das Wüten eines zornigen Feindes erlitten. Jetzt wälzten sie sich noch in ihrem Kummer, gebunden durch Angst und Erschöpfung. Sie fühlten sich von Gott verlassen und hatten Angst vor dem, was die Zukunft bereithielt. Also, welches Wort sandte Gott ihnen? Es ist dasselbe Wort, das er seinem Volk auch heute gibt:

„Wach auf! Es ist nicht aus mit dir, wie du meinst. Der Herr, deine Stärke, ist immer noch mit dir. Also erhebe dich aus dem Staub der Entmutigung und setze dich in den himmlischen Ort, den ich dir versprochen habe. Du hast deine Gerechtigkeit nicht verloren, also ziehe dein Gewand an. Schüttele dich, sprich zu dir selbst, erteile dir selbst eine Lektion. Und sage dem Fleisch und dem Teufel: ‚Ich bin mehr als Überwinder durch ihn, der mich erlöst hat’“ (Jesaja 52,1-3; umschrieben).

Denken Sie an das eindrucksvolle Beispiel der drei Hebräerkinder, die König Nebukadnezar in den Feuerofen warf. Diese Männer wurden nicht über ihren Glauben hinaus getestet. Tatsache ist: Es war ihr Glaube, der sie dorthin brachte. Der Herr hatte es klar auf etwas anderes abgesehen. Denken Sie darüber nach: Die heidnischen Babylonier wurden durch die Gebete oder die Predigt dieser Männer nicht beeinflusst. Sie waren nicht beeindruckt über ihre Weisheit und Erkenntnis oder ihre heilige Lebensweise. Nein, die Auswirkung auf Babylon kam erst, als die Menschen in den Feuerofen blickten und diese drei Männer sich freuen sahen, wobei sie Gott in ihrer schwersten Stunde priesen.

Jesus erschien in diesem Feuerofen, und ich glaube, seine ersten Worte an die drei Hebräerkinder waren: „Brüder, steht jetzt auf, denn eure Fesseln sind gelöst. Lass diese heidnische Regierung und diese gottlosen Menschen sehen, wie ihr euch freut und mitten in eurer Stunde der Bedrängnis Gott preist.“

Die Männer taten genau das, und die Schrift sagt, dass Nebukadnezar über diesen Anblick „erstaunt“ war. Er stand eilends auf und schrie: „Was geht hier vor sich? Wir warfen drei Männer in diesen Ofen, aber nun sind es vier und alle ihre Fesseln sind weg! Seht, sie singen und preisen diesen vierten Mann.“

Das ist die Auswirkung, die unser Preisen während unserer Prüfungen mit sich bringt. Also, wie haben Sie in Ihrer Stunde der Anfechtung reagiert? Trinken Sie aus dem Becher des Zitterns, wobei Sie sich schwach fühlen, ohne Kraft, dem Feind zu widerstehen? Es ist Zeit, die schweren Bande abzuschütteln und heilige Hände im Lobpreis zu Ihrem Erlöser zu erheben. Sie sind frei, egal was Ihre Prüfung ist. Also freuen Sie sich und jubeln Sie in dem Wissen, dass der vierte Mann bei Ihnen im Feuerofen ist. Christus wird sich in Ihrer Prüfung offenbaren, und das Feuer wird alle Stricke verbrennen, die Sie fesseln.

Höchstwahrscheinlich werden Sie nicht getestet, sondern trainiert!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Lutherübersetzung 1984. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.