Hoffnung – Die Erwartung von etwas Gutem

Wir hören viel über Hoffnung – von Politikern, aus zahlreichen Büchern, von Tonbändern und anderen Medien. Aber was in allen diesen Botschaften angeboten wird, scheint nicht zu bleiben.

Wir mögen aufgeheizt und ermutigt werden durch das, was wir in solchen Botschaften hören. In der Tat, wir mögen uns eine Zeitlang erfrischt und hoffnungsfroh wiederfinden. Aber was angeboten wird, ist keine feste, erfahrene Hoffnung, und bald schwindet sie dahin.

Die ganze Welt sehnt sich nach einer beständigen Hoffnung. Der innere Schrei einer Vielzahl rund um den Globus ist jetzt: „Irgendjemand, irgendwo, bitte, gib mir etwas Hoffnung – etwas, das bleiben wird?“

Wir verlangen danach, jemanden eine allmächtige, lebensverändernde Botschaft der Hoffnung predigen zu hören. Wir wollen eine Botschaft, die uns über unsere Befürchtungen und Prüfungen hebt, etwas, das unsere Füße fest auf eine beständige Hoffnung stellt.

Viele wundervolle Bücher sind von Menschen geschrieben worden, die die Hoffnung durch ihre furchtbaren Tragödien und Härten hindurch bewahrt haben. Ihre Zeugnisse ermutigen uns, wobei sie unserem Glauben einen großen Auftrieb geben. Doch dann schwindet unsere Hoffnung wieder, wann immer eine ernste Prüfung in unserem eigenen Leben auftritt. Die Leiden, die wir aushalten, zerschlagen jede beständige Hoffnung, die wir zu haben meinten. Warum?

Hoffnung ist kein Gefühl. Sagen Sie mir: Wie viele Male hat Ihre Erwartung auf etwas Gutes versagt? Wie viele Male ist Ihre menschliche Hoffnung zunichte gemacht worden? Wie oft haben Sie sich wie der Apostel Paulus gefühlt, der sagte, als er einen Hurrikan auf See aushielt: „zuletzt [schwand] alle Hoffnung auf unsere Rettung“ (Apostelgeschichte 27,20)?

Paulus sagt uns, dass die Welt keine Hoffnung hat

Paulus schrieb an die Kirche in Thessalonich, „[Seid] nicht betrübt ... wie die Übrigen, die keine Hoffnung haben“ (1. Thessalonicher 4,13).

Im Kontrast dazu haben wir als Gottes Volk eine „... vorhandene Hoffnung ... Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker der Seele ...“ (Hebräer 6,18-19). Daher werden wir ermahnt: „Wir wünschen aber sehr, dass jeder von euch denselben Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende beweise“ (6,11).

Ebenso betet Paulus: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr überreich seiet in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes!“ (Römer 15,13; Kursiv von mir).

Gemäß Paulus muss also das Wirken des Heiligen Geistes beteiligt sein, wenn es um das Thema der Hoffnung geht. Also, wie werden wir überreich in der Hoffnung, wie Paulus betet? Wie können wir uns in der Hoffnung freuen? Und wie erlangen wir die volle Gewissheit über sie?

Eine Saat der Hoffnung wird natürlich bei der Errettung gepflanzt. Aber in unserem Wandel mit Jesus muss eine heranreifende Hoffnung da sein.

Paulus skizziert uns den Weg zu echter Hoffnung

Das Buch Hebräer sagt uns, dass wir eine Hoffnung haben, die uns als „sichere(r) und feste(r) Anker der Seele, der in das Innere des Vorhangs hineinreicht“ dient (Hebräer 6,19).

Kurz: Der Weg zur Hoffnung beginnt damit, völlig gewiss zu sein, dass wir mit Gott im Reinen sind. Wir sprechen über eine Gewissheit, dass wir Frieden mit Gott haben. Und Paulus liefert diese Gewissheit, indem er erklärt: „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“ (Römer 5,1).

In einer sehr bekannten, alten Hymne erklärt der Schreiber: „Meine Hoffnung ist auf nichts Geringerem als Jesu Blut und Gerechtigkeit gebaut.“

In der Tat, dies ist Frieden: Gottes Verheißung zu glauben, dass er mich durch den Glauben an das vergossene Blut Christi als gerecht betrachtet (einschätzt). Er tut das, obwohl ich nicht perfekt bin. Und seine Gerechtigkeit wird mir nicht durch irgendwas Gutes, das ich getan habe, verliehen. Es geschieht alles durch Glauben.

Tatsache ist, Sie können solange keinen beständigen Frieden und keine wahre Hoffnung haben, bis Sie nicht mehr wegen Ihrer Annahme in Christus wanken. Diese Annahme basiert nicht darauf, was zu sein Sie Ihr Fleisch anklagt oder was zu sein der Teufel Sie anklagt. Sie basiert allein darauf, was Gott von Ihrem Sein in Christus sieht.

Paulus bestätigt unser Ansehen als gerecht vor Gott durch Christus:

„Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben“ (Römer 5,10-11).

Nichtsdestoweniger verdammt uns unser Herz, wenn wir versagen

Obwohl unsere Herzen uns verurteilen, wird uns durch Johannes gesagt: „... wenn jemand sündigt – wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus ...“ (1. Johannes 2,1). Lassen Sie mich ein Beispiel davon aus Jesu eigenem Leben geben.

Am Tag, bevor Christus gekreuzigt wurde, wusch er die Füße seiner Jünger. Er sagte zu diesen sehr unvollkommenen Männern: „Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle“ (Johannes 13,10).

Sie mögen sich fragen: „Wie konnte Jesus sagen, dass diese Jünger ‚rein’ waren?“ Jeder zufällige Zuschauer in dieser Szene wäre wegen Jesu Aussage erstaunt gewesen. Die elf Männer, zu denen er sprach, hatten schon Stolz, Unglauben, Selbstsucht, Ehrgeiz, Habgier, Unbeständigkeit und Rachsucht zur Schau gestellt.

Tatsache ist, dass Christus diese Aussage über sie traf, weil er sie erwählt hatte. Er hatte sie auf den Weg zur Heiligkeit gestellt. Es geschah alles durch Gnade!

Jesus wusste auch, was trotz der äußersten Unvollkommenheit in den Herzen der Jünger war. Mehr noch, er sah voraus in die Zeit der Zerbrochenheit und Zerknirschtheit, in die sie bald hineingehen würden. Das eigene Zeugnis des Herrn ist dies: „Auf den will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist“ (Jesaja 66,2).

Lassen Sie uns sagen, ich würde Sie bitten, alle Sünden aufzuzählen, die diese Jünger begangen hatten. Ich glaube, ich könnte zuversichtlich sagen, dass Sie und ich in bestimmten Phasen unseres Lebens all derselben Sünden schuldig geworden sind. Doch Jesus hat die Antwort für uns alle: „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“ (Römer 5,1).

Der Weg zur Hoffnung führt zu „Drangsal und vielen Bedrängnissen“

Der Weg zur Hoffnung ist einer des Leids, Kummers und Schmerzes. Es spielt keine Rolle, wie fromm, liebevoll oder gut Sie sind. Wenn Christus in Ihnen ist, werden Sie Teilhaber seiner Leiden werden.

Freut euch, insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid“ (1. Petrus 4,13; Kursiv von mir). Petrus sagt uns offen: „Freut euch in eurem Leiden.“ Und Paulus sagt etwas Ähnliches: „Freut euch in der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.“

Freut euch im Leiden? Das ist eine jener harten Reden der Schriften, in der Tat eine der kallhärtesten. Doch Paulus geht weiter:

„Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen“ (Römer 5,3; Kursiv von mir). Paulus redet hier nicht über einen Schrei oder Ausruf, den wir trotz unserer Probleme von uns geben sollen. Vielmehr ist das, was er hier beschreibt, einfach dazu fähig zu sein, in unserer Prüfung Jesus zu sehen. Trotz unserer sehr realen menschlichen Befürchtungen, trotz einer Situation, die äußerst hoffnungslos erscheint, können wir noch sagen: „Gott wird für einen Weg sorgen.“

Natürlich kann man sagen: „Da ist kein solcher Weg zu einer ‚reifen’ Hoffnung“

Manche Christen mögen behaupten: „Der Weg zur Hoffnung ist einfach dies: Meine Hoffnung ruht in ‚Christus in mir, die Hoffnung der Herrlichkeit’“ (siehe Kolosser 1,27).

Sehr wahr. Doch wenn Christus in uns ist, wird er uns auf den Weg führen, den Paulus beschreibt. Sehen Sie, der Heilige Geist will, dass unsere Hoffnung mehr ist als eine theologische Phrase. Es muss eine Hoffnung sein, die beständig ist, mit einem sicheren Fundament darunter. Kurz: Unsere Hoffnung soll sein: „Christus in uns, in uns wirkend.“

Hier ist der Weg, den Paulus uns gibt:

Erstens ist da das vollständige Vertrauen, durch Christi Blut gerechtfertigt zu sein (Römer 5,1).

Zweitens bringt genau diese Zuversicht unsere Seele in den Frieden (5,1).

Drittens haben wir die Zuversicht, dass wir jederzeit Zugang zu Gottes Thron haben (5,2). Dies bedeutet, zunehmend den Herrn anzurufen, mit Gebeten, durch die „wir stehen“ (5,2).

Viertens beginnen wir, uns über die Herrlichkeit eines kommenden Paradieses zu freuen, das für uns kommen wird. „Rühmen ... aufgrund der Hoffnung der Herrlichkeit.“

Fünftens rühmen wir uns in Drangsalen. Es ist eine Sache, sich über die Hoffnung auf den Himmel zu freuen. Es ist etwas völlig anderes, sich in Drangsal zu freuen. Und diese Vorstellung, sich in Drangsalen zu rühmen, ist für das menschliche Denken unmöglich. Das wird nur jenen möglich, die das glauben, was Gottes Wort über Leiden sagt: dass inmitten jeder Prüfung Christus in uns am Werk ist.

Paulus erklärt den Weg auf diese Weise: „dass die Bedrängnis Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung“ (Römer 5,3-4). Sehen Sie? Drangsal schafft Geduld. Geduld sorgt für Bewährung. Und Bewährung schafft Hoffnung.

Lassen Sie mich jetzt darüber reden, wie Bewährung Hoffnung schafft

Gott gebraucht seine Leute, um Hoffnung auszuteilen.

Wenn ich selbst ein gewisses Maß an Hoffnung brauche, möchte ich mit jemandem sprechen, den ich kenne, der Erfahrung damit hat, Drangsal und Schmerz auszuhalten. Ich will nicht jemanden, der mir hohle Plattitüden anbietet, solche wie „Häng dich einfach rein!“ oder „Vertraue einfach Gott!“ Meine leidende Seele kann durch nichtfundierte Worte menschlichen Mitgefühls nicht bewegt oder berührt werden.

Vielmehr würde ich es lieben, eine halbe Stunde lang mit dem Gläubigen zu sprechen, der mir kürzlich mailte, dass er mit ansehen muss, wie seine Frau langsam an der Lou-Gehrig-Krankheit stirbt. Als dieser Mann mir die Tiefe seines Schmerzes beschrieb, sagte er: „Gott ist gut. Er bringt mich durch.“

Ich würde es auch lieben, mit der christlichen Frau in Indonesien zu reden, die jahrelang an körperlichen Schmerzen gelitten hat und vergeblich eine Operation nach der anderen ertrug. Trotz ihrer fortdauernden Prüfung preist sie Gott und gibt ihm in allen Dingen die Ehre. Hier ist jemand, der im Leiden sowohl Geduld als auch Bewährung hat, was Hoffnung bewirkt.

Mein Glaube und meine Hoffnung werden großartig durch Freunde gestärkt, von denen ich weiß, dass sie Veteranen der geistlichen Kriegführung sind

Ich bin Zeuge der vielen Drangsale solch treuer Freunde geworden. Und ich weiß von ihrem gegenwärtigen Leiden, Kummer und Schmerz. Wenn ich sie anrufe, frage ich: „Wie geht es dir?“ Ich kenne die Antwort im Voraus, und sie gibt mir große Hoffnung.

Sie verfälschen ihre Antworten nicht. Sie sind total ehrlich, wenn sie sagen: „David, es schmerzt mich wirklich. Manchmal überwältigt mich der Schmerz. Manchmal tut es so sehr weh, dass mir die Tränen kommen.“

Diese Heiligen halten die Feuer der Bedrängnis aus. Doch da kommt von ihnen immer ein beruhigendes Wort: „Gott bringt mich durch. Ich weiß, er ist treu. Und ich vertraue ihm. Ich weiß, dass er mit mir ist.“

Fast jedes Mal, wenn ich mit ihnen rede, haben diese Überwinder ein Wort für mich. Es ist ein Wort, das sehr real und bleibend ist, etwas, das Gott ihnen in der Tiefe ihrer Prüfung gezeigt hat. Ihr standfester Glaube inmitten ihres Leidens baut meinen eigenen Glauben inmitten meiner Prüfung auf.

Wenn ich auf den beständigen Glauben dieser Heiligen treffe, erinnert mich der Heilige Geist ständig an 5. Mose 8,2-3: „Du sollst an den ganzen Weg denken, den der HERR, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der Wüste hat wandern lassen ...

Er demütigte dich und ließ dich hungern. Und er speiste dich mit dem Man, das du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt. Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt der Mensch“ (5. Mose 8,2-3).

Ich wiederhole diese Worte den ganzen Tag über: „Ich lebe von jedem Wort, das aus dem Mund des Herrn hervorgeht“

Wenn dem Wort Gottes nicht vertraut werden kann – wenn die Bibel nicht das ureigenste inspirierte Wort Gottes ist – dann ist das Leben vergebens. Da könnte auf dem Angesicht dieser Erde keine Hoffnung sein.

Als dieses Wort aus Deuteronomium zu Israel kam, waren die Bedingungen in der Wildnis sehr beängstigend für sie geworden. Gott hatte zugelassen, dass sie an Hunger und Durst litten. Und nun hören wir aus dem eigenen Mund des Herrn diese Worte: „Ich demütigte euch. Ich ließ euch an Hunger und Durst leiden. Das alles deswegen, weil ich danach suchte, euch zu zeigen, dass ihr mir trauen könnt. Ihr könnt aus meinen Verheißungen leben.“

Gott ging nicht daran, sein Volk verhungern oder verdursten zu lassen. Er wusste genau, was er tun würde, um es zu erlösen. Daher ist es umso tragischer, dass niemand außer Josua und Kaleb einen Stand einnehmen und im Glauben erklären wollte: „Selbst wenn ich in dem Prozess sterbe: Ich werde vertrauend weitergehen.“ „Obwohl er mich erschlägt, will ich doch auf ihn vertrauen“ (Hiob 13,15; a. d. englischen King James Version). „An wen sollen wir uns wenden? Du allein, Herr hast die Worte des ewigen Lebens“ (siehe Johannes 6,68).

Geliebte, Gott hat einen Plan für Ihre Erlösung

Unser Herr weiß, wie die Bedrängten zu erlösen sind.

O, wie sehr brauchen wir den Heiligen Geist, um uns in unseren Zeiten der Versuchung zu leiten und zu trösten. Ohne seine Gegenwart, seine Führung, seine tägliches Ausgießen von Stärke für uns, würde es keiner von uns schaffen. Keine menschliche Entschlossenheit, kein Ausrichten des Sinnes auf die Aufgabe, kann die täglichen Erprobungen überleben, die wir auf dem Weg aushalten.

Täglich müssen wir uns auf Gottes offenbartes Wort werfen und dem Heiligen Geist dafür vertrauen, dass er es uns lebendig macht. „Durch des HERRN Wort ist der Himmel gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes ... Er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da“ (Psalm 33,6.9).

Wenn Gott alle Dinge durch sein Wort und seinen Atem erschuf, wird er dann nicht zu seiner Zeit Hoffnung in Ihre Prüfung sprechen? Er weiß genau, wie solche Hoffnung zu bringen ist, real und bleibend, sicher und beständig.

Ich schließe mit diesem Wort: „Sei still dem HERRN und harre auf ihn!“ (Psalm 37,7). Möge Gott Ihre Erfahrung zu Hoffnung und Leben für Sie machen. Amen!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.