Helfer im Gebet

Gebet ist oft einer der selbstsüchtigsten Bereiche im Leben von Christen. Wenn Sie darüber nachdenken, dann fokussieren sich die meisten unserer Gebete auf unsere eigenen Bedürfnisse. Die beiden Hauptthemen unserer Fürbitte sind unser eigenes geistliches Wachstum und die Nöte unserer Familien und Freunde.

Gelegentlich mögen wir über unsere eigenen engen Interessen hinausgehen und für andere beten. Doch gewöhnlich, wenn wir sagen: „Ich werde für dich beten“, tun wir es nicht. Oder wir beten für sie ein Mal und vergessen ihre Not schnell wieder.

Kürzlich habe ich mein eigenes Gebetsleben im Licht der Schriften überprüft. Und ich wurde von der Enge und den Begrenzungen meines eigenen Betens überführt. Wie die meisten Gläubigen wende ich viel von meinem Gebet auf, den Herrn wegen meines persönlichen Wandels mit ihm zu suchen. Ich schreie auf zu ihm, um heilig gemacht zu werden, Herrschaft über die Sünde zu haben, Christus-ähnlich zu werden, Führung für mein Leben zu empfangen, seine Salbung für meinen Dienst zu haben. Und ich genieße die süße Gemeinschaft mit ihm, wobei ich ihn still anbete und in seiner Gegenwart erfrischt werde.

Ich tue auch täglich Fürbitte für meine Familie. Ich bitte den Herrn, meine Kinder vor den Listen des Teufels zu schützen – meine Söhne zu Eichen zu machen, gepflanzt am Strom Gottes, meine Töchter zu polierten Steinen in seinem Palast zu machen, und alle meine Enkel zu Liebhabern Jesus zu machen. Ich bete auch für die Anliegen unseres Kirchenleibes. Ich fürbitte für Einzelne, die in einer Krise sind, und für die vielen Missionare und Dienste, die wir unterstützen.

Sie könnten sagen: „Das ist alles lobenswert, Bruder Dave. Es ist tröstlich, zu wissen, dass Sie mit dem Herrn eingeschlossen sind, mit ihm Gemeinschaft haben und für all jene Nöte beten.“

Aber gemäß Gottes Wort ist süße Gemeinschaft nicht ausreichend. Ja, sie ist das Geheimnis für geistliches Wachstum. Und wir können auf Erden keine größere Erfahrung machen. Aber wenn wir nur zu unserer persönlichen Erbauung und wegen unserer Nöte zum Thron gehen, sind wir selbstsüchtig. Wir dürfen es einfach nicht vernachlässigen, ernsthaft für die dringenden Nöte um uns herum zu beten.

Unser Dienst hörte kürzlich von einem kostbaren älteren Mann in San Diego. Dieser liebe Heilige sagte, dass Gott ihn veranlasst hatte, täglich für mich zu beten, und er fragte, ob er mich auf seine Gebetsliste setzen dürfe. Offenbar gehört zu den Empfängern der Fürbitte dieses Mannes eine lange Liste von Witwen, armen Leuten, Geistlichen und nichterretteten Leuten. Und er hat für sie jetzt jahrelang gebetet.

Der Mann ist ein pensionierter Postarbeiter und er führt ein sehr einfaches Leben, wobei er von nur einer Mahlzeit am Tag lebt. Er verbringt seine Zeit damit, gute Taten für andere zu vollbringen und den ganzen Tag mit dem Herrn Gemeinschaft zu haben. Er fährt in der Stadt herum und sammelt alte Möbel und andere Dinge ein, die als Gerümpel weggeworfen wurden, und er repariert sie und gibt sie an Witwen und die Armen. Er kauft auch für ans Haus Gefesselte ein und macht Botengänge, repariert ihre Wasserleitungen und hilft, ihren anderen Nöten zu begegnen.

Die ganze Zeit tut dieser Mann gute Werke, er betet ununterbrochen, wobei er treu für jeden auf seiner Liste fürbittet. Tatsächlich kreuzt er ihre Namen erst aus, wenn sie sterben.

Nun, ich bin ein Mann des Gebets gewesen, seit ich im Alter von acht Jahren berufen wurde, zu predigen. Aber selbst mit all dem inbrünstigen Beten, das ich all diese Jahre hindurch ausgeübt habe, beschämt mich dieser Mann. Ich habe keine Liste bedürftiger Leute, für die ich täglich bete, wie er es tut. Gewöhnlich bete ich ein- oder zweimal und gehe weiter. Aber er bleibt einfach weiter am Beten.

Ich glaube, die Belohnung dieses Mannes in der Herrlichkeit wird einmal viel größer sein als meine. Er ist wie die mittellose Witwe, die ein bloßes Almosen gab, aber deren Opfer vielfach mehr wert war als die Gaben anderer. Wenn ich an all die Seelen denke, bei denen Gott den Evangelisten erlaubt hat, sie in das Königreich hinein zu ernten, denke ich sofort an die unfassbaren helfenden Gebete von Leuten wie diesem Mann.

In dieser Botschaft geht es darum, wie man ein solches gesegnetes Gebetsleben entwickelt – um wahrhaft ein „Helfer im Gebet“ zu werden.

„Wir wollen euch nicht in Unkenntnis lassen, Brüder, über unsere Bedrängnis, die uns in Asien widerfahren ist, dass wir übermäßig beschwert wurden, über Vermögen, so dass wir sogar am Leben verzweifelten“ (2. Korinther 1,8). Das griechische Wort für „beschwert“ in dieser Passage bedeutet: „schwer belastet, schwer zermalmt“. Paulus sagte dabei diesen Heiligen: „Unsere Krise war so ernst, dass sie mich beinahe grauenhaft zermalmt hätte. Es war jenseits meiner Ausdauer, mehr als ich auf mich nehmen konnte. Ich dachte, es wäre das Ende für mich.“

Wenn Paulus sagt, dass er so schwer belastet war, dass er am Leben verzweifelte, können wir wissen, dass er wahrlich am Felsengrund war. In anderen Passagen spielt er seine Leiden herunter. Sie mögen sich in Erinnerung rufen, wie er einmal eine giftige Schlange einfach abschüttelte, die sich an seine Hand gehängt hatte. Er erlitt auch dreimal Schiffbruch – doch erwähnt er diese Tatsache nur beiläufig, um es anzumerken. Paulus wurde geschlagen, beraubt, gesteinigt, ins Gefängnis gebracht – doch in all dem beklagte er sich niemals.

In dieser Passage jedoch war der Apostel an einem Punkt totaler Erschöpfung irgendeiner Art. Ich glaube, dass diese „Bedrängnis“, die er durchstand, eine mentale Qual war. Wir können nicht genau wissen, was Paulus‘ Schwierigkeit war – aber 2. Korinther 7,5 gibt uns einen Hinweis: „Als wir nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern in allem waren wir bedrängt; von außen Kämpfe, von innen Ängste“ (2. Korinther 7,5).

Ich glaube, Paulus bezog sich hier auf Schmerz, verursacht durch Schafe, denen er diente. Falsche Lehrer hatten sich in Korinth erhoben und versuchten, die Gläubigen gegen ihn zu wenden. Jetzt fürchtete Paulus, dass seine Herde seine Botschaft verwerfen und Männern folgen würde, die nicht ihr Anliegen auf dem Herzen hatten.

Er wurde getröstet, als Titus ankam, der ihm gute Neuigkeiten über seine „geliebten Kindern“ in Korinth brachte. Paulus schreibt: „Aber ... Gott ... tröstete uns durch die Ankunft des Titus; doch nicht nur durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, womit er bei euch getröstet worden ist, denn er berichtete uns eure Sehnsucht, euer Wehklagen, euren Eifer für mich, so dass ich mich noch mehr freute“ (2. Korinther 7,6-7).

Viele Gläubige heute leiden, wie es Paulus tat. Ihre größte Qual ist mentaler Art, verursacht durch schlechte Behandlung von jenen, die sie geliebt und denen sie am meisten geholfen haben. Wir sehen dies in vielen Psalmen Davids widergespiegelt. Er trauerte über Freunde, die sich ohne Ursache gegen ihn wandten – Leute, die er auf eigene Kosten ernährt und für die er vorgesorgt hatte.

Ich habe diese Art von Qual in meinem Leben auch empfunden. Manchmal haben sich die Worte von Menschen, die ich geliebt und denen ich geholfen habe, wie Messerstiche in meinen Rücken angefühlt. Ich kann mit David sagen: „Glatter als weiche Butter ist sein Mund, und Feindschaft ist sein Herz; geschmeidiger als Öl sind seine Worte, aber sie sind gezogene Schwerter“ (Psalm 55,22). In solch schwierigen Zeiten habe ich „helfende Gebete“ am meisten gebraucht.

Die bedeutsamste Lektion, die Paulus in seiner Qual lernte, war, dass er sich an den Herrn und seine Bundesverheißungen zu wenden hatte. Er wusste, dass er nicht länger auf sein eigenes Fleisch, seine Fähigkeiten oder Willenskraft vertrauen konnte. Er schreibt: Wir selbst aber hatten in uns selbst <schon> das Urteil des Todes erhalten, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt“ (2. Korinther 1,9).

Paulus‘ Prüfung hatte ihn an das Ende seiner Ausdauer gebracht. Er wusste, dass er keinerlei Kraft mehr übrig hatte, um gegen die Kräfte der Finsternis zu kämpfen. Deshalb verurteilte er sein eigenes Fleisch zum Tode. Und Gott erlöste ihn wundersam: „Der hat uns aus so großer Todesgefahr gerettet und wird uns retten; auf ihn hoffen wir, dass er uns auch ferner retten werde“ (1,10).

Wie wurde Paulus erlöst? Mehrere Dinge waren mit beteiligt: Erstens war er ein mächtiger Mann des Gebets. Und zweitens hatte er großes Vertrauen auf den Herrn. Paulus wusste, dass Gott seine Bundesverheißungen aufrechterhalten würde. Er konnte sagen: „Geradeso wie der Herr mich in der Vergangenheit erlöst hat, ist er auch jetzt am Werk, um mich von dieser gegenwärtigen Prüfung zu erlösen. Von jetzt an bis zum Tag, an dem ich sterbe, werde ich unter seiner erlösenden Kraft leben.“

Wie Paulus wird auch uns erlaubt, solche schweren Zeiten durchzustehen, damit wir unserem Vertrauen auf menschliche Fähigkeiten sterben. Der Herr lässt zu, dass wir zermalmt werden, hilflos und schwach gemacht werden, in einem Bemühen, uns zu überzeugen, dass wir den Feind nicht durch irgendwelche fleischlichen Anstrengungen besiegen können.

Doch wenn wir unser Leben mit dem von Paulus vergleichen, mögen wir versucht sein, zu denken: „Ich werde niemals die Art von Erlösung erfahren, an der dieser Mann sich erfreute. Er war in den Schriften gut ausgebildet. Er empfing große Offenbarungen vom Herrn über Jesus, das Evangelium, den Neuen Bund. Er ging sogar an die himmlischen Orte.

Und Paulus diente in der Kraft und Demonstration des Heiligen Geistes. Er erschütterte ganze Städte und Nationen einhändig. Er konnte nicht getötet werden vom Teufel, selbst nach Steinigungen, Mob-Angriffen, drei Schiffbrüchen. Gott gebrauchte ihn sogar, um die Toten aufzuwecken. Dieser Mann war einer der gesalbtesten Diener in der ganzen Geschichte. Er hatte geistlich alles beisammen.“

So nicht, gemäß Paulus. Der Apostel sagt uns, dass es da noch einen weiteren wichtigen Faktor bei seiner Erlösung gab: die kraftvolle Fürbitte betender Helfer. „Wobei auch ihr durch das Gebet für uns mitwirkt ...“ (1,11). Paulus sagte damit: „Ich bin zuversichtlich, dass Gott mich erlösen wird. Und ihr helft dabei durch Beten, dass es zustande kommt.“

Sie könnten sich fragen: „Warum sollte Paulus irgendjemandes Hilfe durch Gebet nötig haben? Er hatte einen solch starken Glauben, eine solch unfassbare Kraft mit Gott, dass seine eigenen Gebete hätten genug sein müssen, um ihn durchzubringen.“

Nein, überhaupt nicht. Paulus erkannte seinen dringenden Bedarf an „Helfern im Gebet“. Er war ein Mann, der sehr wohl wusste, dass seine Errettung ganz vom Herrn war ... dass Gott treu darin war, seine Bundesverheißungen einzuhalten ... dass der Herr Gott für ihn sein würde, sein Schutzschild, sein Erlöser von jedem Feind. Doch Paulus wusste auch, dass Gott das Gebet als „untergeordnetes Mittel der Erlösung“ verordnet hatte.

Gemäß der Bibel sind Gebet und Erlösung untrennbar. Gott sagt uns: „Rufe mich an am Tag der Not; ich will dich retten, und du wirst mich verherrlichen!“ (Psalm 50,15). „Er ruft mich an, und ich antworte ihm. Ich bin bei ihm in der Not. Ich befreie ihn und bringe ihn zu Ehren“ (Psalm 91,15).

Paulus wusste, dass es Gebete waren – sowohl seine eigenen als auch jene betender Helfer –, durch die er „aus dem Maul des Löwen“ gerettet wurde. Er rühmte sich: „Der Herr wird mich retten von jedem bösen Werk und mich in sein himmlisches Reich hineinretten ...“ (2. Timotheus 4,18). Er sagt uns dabei: „Ich bin erlöst worden – und ich werde weiter bewahrt werden, bis Jesus kommt – weil die Kirche Jesu Christi für mich betet.“

Als ergebene Diener des Herrn sind wir durch den Feind ständig in Gefahr. Unsere kompromisslose Liebe zu Jesus ist für die ganze Hölle eine Bedrohung. Wir können nicht irgendein heiliges Werk beginnen, ohne dass Satan alle Arten von Schlingen und Fallen für uns pflanzt.

Eine solche Gefahr wird von der Gemeinde sehr leicht genommen. Jene Gefahr ist die Trennung oder Scheidung christlicher Ehepaare. Ich bin absolut schockiert über die Dutzende Anrufe und Briefe, die unser Dienst erhält, die uns von Ehen in Scherben erzählen.

Eine Eheberaterin im Süden rief mich kürzlich mit Bestürzung an. Sie sagte: „Überall, wohin ich mich in unserer Kirche wende, brechen Ehen auseinander. Fast jede Freundin von mir lässt sich gerade scheiden oder redet davon. Gerade jetzt ist das eine buchstäbliche Plage im Leib Christi.“

Ich höre jede Art von Begründung für diesen Aufruhr in christlichen Heimen: Nichtübereinstimmung, Mangel an Kommunikation, Verlust der Zuneigung, Untreue. Aber in Wahrheit geht es um viel mehr als das. Hinter dem allen steht ein Angriff aus der Hölle gegen Gottes Heilige.

Zerrüttete Heime sind unter Nichtchristen kein Geheimnis. Aber unter den Gerechten hat solch ein Aufruhr eine Ursache. Denken Sie darüber nach: Wie können hingegebene Christen, die jahrelang unter gottgefälligem Predigen gesessen haben, plötzlich keine Autorität mehr in ihrem Heim haben? Sie kennen sehr wohl Gottes Bundeseid, ihre Stärke zu sein. Sie kennen seine Verheißungen, jede satanische Kraft zu zerstören, die gegen sie vorgeht. Also, warum hat der Teufel die Oberhand? Warum ist ihre Ehe unter ständiger Bedrohung?

Ich glaube, es ist deswegen, weil ein oder beide Partner die Tür für satanische Täuschungen geöffnet haben. Sie haben irgendeinen Kompromiss in ihrem Leben zugelassen, oder sie sind geistlich faul geworden. Und nun hat ein tobender Teufel eine Festung in ihren Herzen und ihrem Heim errichten können.

Wenn Sie unter solch einer Attacke stehen, sollten Sie fragen, was die Jünger fragten: „Meister, warum konnten wir jene Dämonen nicht austreiben?“ Jesus antwortete, dass bestimmte dämonische Bindungen nicht auf Handauflegung oder ein halbherziges Einmal-Gebete ansprechen würden. Solche Festungen sind so tief verwurzelt, dass die einzige Art, auf die man sie hinauswerfen kann, unterstützendes Gebet und Fasten ist.

Doch die Kirche heute ist im Hinblick auf die Kraft des Gebets in einer Benommenheit. Ein Schleier ist über die Augen von Millionen gefallen. Und jetzt, wann immer sie sich Schwierigkeiten gegenübersehen, ist sie letzte Stelle, der sie sich zuwenden, Jesus. Sie haben ihre verborgene Kammer aufgegeben. Und stattdessen wenden sie sich der Psychologie, Seelsorgern, Büchern, Freunden zu – überall hin, außer zum Herrn.

Wenn Sie sagen, dass Ihre Ehe ein Wrack ist, und möchten sie geheilt haben, dann muss ich Sie fragen: Wie viel Zeit verbringen Sie eingeschlossen mit Gott? Wie viele Male haben Sie Ihren Fernseher für eine Stunde ausgeschaltet, um einfach vor Jesus zu sitzen und Ihre Seele auszuschütten? Wie viele Mahlzeiten haben Sie ausgelassen, so dass Sie für Ihre Ehe fasten konnten? Wie oft haben Sie herausgeschrien: „Vater, ich kann damit nicht umgehen! Du musst dich unseretwegen bewegen! Tue, was immer es braucht, um uns zu heilen!“?

Manche Bibellehrer behaupten, es ist Unglaube bei uns, Gott wieder und wieder mit demselben Ersuchen zu bitten. Nein – das ist verdammenswerte Häresie. Und sie hat den Glauben von Menschenmengen geschwächt. Gott befiehlt uns, zu bitten, zu suchen, zu fasten – aufzuschreien in wirksamen, ernsthaften Bittgesuchen.

Schon ganz am Anfang haben wahre Diener die Verheißungen Gottes in Gebete umgewandelt:

  • Jesus wusste, dass sein Vater ihm schon vor Grundlegung der Welt alles versprochen hatte – doch Christus verbrachte immer noch Stunden im Gebet, damit Gottes Wille auf der Erde getan wurde. Er erzählte sogar ein Gleichnis, das Beharrlichkeit im Gebet illustrierte. Es handelte von einer „aufdringlichen Witwe“, die dabei blieb, von einem Richter solange Gerechtigkeit zu fordern, bis sie sie erhalten hatte.
  • Gott gab Hesekiel wundervolle Prophetien über Israels Wiederherstellung, wobei er versprach, dass die Ruinen der Nation wie der Garten Eden werden würden. Doch der Herr sagte, dass sein Wort nicht ohne Gebet erfüllt würde: „... darin werde ich mich vom Haus Israel bitten lassen, es für sie zu tun ...“ (Hesekiel 36,37). Mit anderen Worten: „Ich habe euch eine Verheißung gegeben – aber ich möchte, dass ihr es zustande betet. Sucht mich mit all eurem Herzen, bis ihr es erfüllt seht. Ich werde erlösen – aber zuerst müsst ihr bitten.“
  • Gott verhieß Daniel, dass Israel nach siebzig Jahren wiederhergestellt werden würde. Und als Daniel das festgelegte Jahr kommen sah, hätte er im Glauben darauf warten können, dass Gott sein Wort erfüllen würde. Aber stattdessen fiel jener gottgefällige Mann auf sein Angesicht und betete zwei Wochen lang – bis er den Herrn alles bewerkstelligen sah.

Im Alten Testament trug der Priester Israels eine Brustplatte mit den Namen aller Stämme Israels. Dies kennzeichnete, dass der Priester die Nöte des Volkes ständig im Gebet auf dem Herzen hatte. Für uns Christen heute sorgt das für ein wunderbares Bild von Christus, der uns in seinem Herzen trägt und unsere Nöte dem Vater präsentiert. Mehr noch: Jeder Christ heute ist dem Herrn ein Priester. Und wir sollen immer die Nöte anderer Menschen in unseren Herzen tragen.

Paulus war sich seines Bedarfs an den Gebeten der Heiligen so sehr bewusst, dass er überall um „Gebetshelfer“ flehte. Er bat die Römer: „Jetzt ersuche ich euch, Brüder, um des Herrn Jesus Christus willen, und um der Liebe des Geistes, dass ihr mit mir zusammen streitet in euren Gebeten zu Gott für mich, dass ich erlöst werden möge ...“ (Römer 15,30-31; a. d. englischen King James Version). Und die Thessalonicher bat er: „Brüder, betet für uns!“ (1.Thessalonicher 5,25).

Das griechische Wort für „streiten“ hier bedeutet: „Kämpft mit mir als ein Partner im Gebet; ringt für mich im Gebet.“ Paulus bat nicht um eine kurze Erwähnung vor dem Thron. Er flehte damit: „Kämpft für mich im Gebet. Führt eine geistliche Schlacht durch, sowohl um meinetwillen als auch um des Evangeliums willen.“

Als Paulus im Gefängnis war, bereit, sein Leben hinzugeben, bat er die Philipper inständig um ihre Gebete: „Ich weiß, dass dies mir zum Heil ausschlagen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi“ (Philipper 1,19). Paulus wusste, dass er ein gekennzeichneter Mann war – dass Satans Horden darauf erpicht waren, ihn zu vernichten. Und so ist es bei jedem wahren Diener des Evangeliums. Jeder Pastor, Prediger und Evangelist braucht Helfer im Gebet, die ständig fürbitten wollen.

Ich kann Ihnen versichern, dass ich dies heute nicht schreiben würde, wenn es die Gebetshelfer nicht gäbe, die mir über die Jahre zur Seite gestanden haben. Ich wurde kürzlich an diese Tatsache erinnert, während ich in Europa war, um Leiterkonferenzen und abendliche Kreuzzüge (Evangelisationen) zu leiten. Die ganze Zeit über ließ mich Gottes Geist gewahr werden, dass ich von den Gebeten einer Menge Leute getragen wurde.

In Nizza, Frankreich, sind Amerikaner nicht beliebt, besonders amerikanische Evangelisten. Jeder machte sich Sorgen um den Kreuzzug an diesem Abend und fragte sich: „Kann er durchgeführt werden?“ In Frankreich ist Skeptizismus, Atheismus, Agnostizismus und Unglaube sehr üppig vorhanden. Und die Art von Veranstaltung, die wir planten, war noch nie versucht worden.

Als die Zeit dazu kam, versammelten sich jedoch Tausende. Doch das war auch die Zeit, als ich mich hilflos zu fühlen begann. Ich wusste nicht, was zu predigen war. Keine Botschaft, die ich skizziert hatte, schien zu passen. Mein Übersetzer und ich hatten vorher einige Notizen durchgesehen, aber ich war nicht sicher, dass sie für die Veranstaltung richtig waren. Ich warnte ihn: „Ich bin nicht sicher, was ich sagen werde.“

Als ich jedoch auf das Podium stieg, fiel der Heilige Geist kraftvoll auf mich. Ich spürte die Gebete von Tausenden Heiligen mich unterstützen. Und als ich zu sprechen begann, füllte der Heilige Geist meinen Mund. Ich predigte vierzig Minuten lang, und die ganze Zeit hättest du eine Stecknadel fallen hören können. Als ich schloss, fragte ich einfach: „Wenn Sie Jesus brauchen, dann kommen Sie bitte nach vorn.“ Hunderte Menschen reagierten und sprangen auf.

Dasselbe geschah in all den anderen Ländern, wo wir dienten – Kroatien, Rumänien, Polen, überall. Ich betete vorher: „Herr, was sollte ich sagen?“ Und jedes Mal flüsterte der Heilige Geist mir zu: „Menschen sind am Beten“. Ich bin überzeugt, dass die Kraft des Gebets die treibende Kraft hinter den vielen Bekehrungen war, deren Zeuge wir bei dieser Reise wurden.

Hier ist, wie kürzlich die Kraft des helfenden Gebetes in unserer Gemeinde eine liebliche Erlösung brachte. Teresa Conlon, die Frau eines unserer Pastorenkollegen, fuhr mit ihren Eltern in Maine, als plötzlich ein Elch auf der Straße umherirrte. Ihr Wagen prallte auf das Tier, und es kam durch die Windschutzscheibe geflogen. Das Auto hatte Totalschaden – aber, preist Gott, alle drei Passagiere gingen ohne einen Kratzer weg.

Als ich diese Neuigkeit beim nächsten Gottesdienst erwähnte, näherte sich mir eine hingebungsvolle Fürbitterin unserer Gemeinde. Die Frau zitterte, als sie mir erzählte: „Pastor, am Abend vor dem Unfall gab mir der Heilige Geist die Last, für Bruder Conlons Frau zu beten. Ich wurde geleitet, um ihren Schutz und um ihre Erlösung von dem Foulspiel Satans zu beten. Ich wusste nichts von dem Unfall, bis Sie ihn gerade erwähnten.“

Wenn Sie den Dienst des Helfens im Gebet übernehmen, wird Gott Sie buchstäblich für die Lasten anderer wach machen. Und er wird Sie auf wundersame Weise im Gebet für sie leiten.

Ich schrieb kürzlich über die Frau eines Pastors, die eine erschütternde Nachricht auf unserem Anrufbeantworter hinterließ. Sie sagte mit sehr undeutlicher Sprache: „Bruder Dave, Tausende Pastorenfrauen da draußen trinken im Geheimen, um ihren Schmerz zu bedecken. Das ist das, was ich tue. Ich trinke, um den Schmerz zu betäuben.“ Die Frauen anderer Pastoren schreiben von gescheiterten Ehen oder über die Süchte ihres Mannes nach Internet-Pornografie.

Geliebte, das sind die Leute, denen ich jetzt im Gebet helfe. Ich bete für Geistliche und ihre Familien, weil ich weiß, dass sie es mehr als irgendjemand brauchen. Ich schreibe die Bitte von irgendjemandem nicht mehr ab. Ich habe aus erster Hand gelernt: Gebet funktioniert. Die Schrift sagt, dass, als Petrus im Gefängnis saß, „... von der Gemeinde ... ein anhaltendes Gebet für ihn zu Gott [geschah]“ (Apostelgeschichte 12,5). Und Gott erlöste Petrus durch ein Wunder.

Paulus bat nicht nur um Gebetshelfer, sondern war selbst ein Helfer. Er wusste, dass es Teil seiner Berufung als Diener des Evangeliums war. Er schrieb den Philippern: „...allen Heiligen ... samt den Aufsehern und Dienern ... Ich danke meinem Gott bei jeder Erinnerung an euch allezeit in jedem meiner Gebete und bete für euch alle mit Freuden ... weil ich euch im Herzen habe“ (Philipper 1,1-7).

Paulus schrieb auch an die Römer: „Allen ... in Rom... Gott ist mein Zeuge ... wie unablässig ich euch erwähne allezeit in meinen Gebeten“ (Römer 1,7.9-10). Das Wort „erwähnen“ hier bedeutet: „Ich zähle eure Namen und Nöte dem Herrn auf.“ Kurz: Paulus bat andere nicht, etwas zu unternehmen, was er nicht selbst willens war, zu tun.

Sind Sie eines Bruders oder einer Schwester gewahr, deren Ehe in Aufruhr ist? Wenn dem so ist, was tun Sie damit? Sagen Sie zu anderen lediglich: „Was für eine Schande – Sie sind dabei, auseinanderzubrechen!“ Oder bringen Sie ihre Namen zum Herrn hinauf und streiten für sie im Gebet?

Wie jener kostbare ältere Heilige in San Diego, ist ein wahrer Gebetshelfer einer, der ununterbrochen für die Nöte anderer betet. Er betet nicht nur einmal für sie und hört dann auf. Nein, er fürbittet Tag für Tag. Und er hört nicht auf, bis Gott dieser Not begegnet.

Begehren Sie diesen Dienst, ein Helfer im Gebet zu sein? Wenn Sie niemanden mit einer Not kennen, dann beginnen Sie damit, für alle christlichen Ehen und für alle Heiligen Gottes zu beten. Ihre Gebete brauchen nicht lang zu sein. Nennen Sie einfach Ihr Anliegen und vertrauen Sie Gott, Sie zu hören.

Dies wurde mir einmal veranschaulicht, als ich krank im Bett war. Einer meiner Enkel kam herein und gab bekannt: „Opa, ich werde für dich beten.“ Mein kleiner Helfer legte mir die Hand auf den Kopf und betete: „Jesus, mach für ihn alles besser.“ Ich lächelte und dankte ihm. Aber er schaute mich einfach weiter an. Schließlich sagte er: „Du bist geheilt. Steh auf.“ Also stand ich auf – und ich war geheilt. Sein Gebet des Glaubens brachte mich wieder auf die Beine.

Mächtige Erlösungen finden statt, wenn Gottes Heilige eifrig mit kindlichem Glauben für Nöte ihrer Brüder und Schwestern beten. Ich schließe hier, indem ich Paulus‘ bewegendes Zeugnis in Erinnerung rufe:

„Wir selbst aber hatten in uns selbst <schon> das Urteil des Todes erhalten, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt. Und der hat uns aus so großer Todesgefahr gerettet und wird uns retten; auf ihn hoffen wir, dass er uns auch ferner retten werde; wobei auch ihr durch das Gebet für uns mitwirkt, damit von vielen Personen für das uns <verliehene> Gnadengeschenk gedankt werde, durch viele für uns“ (2. Korinther 1,9-11).

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen