Gute Dinge, die Leute aus dem Himmel draußen halten!

Glauben Sie es oder nicht, viele gute Menschen, die im Tun wundervoller Dinge engagiert sind, werden es nicht in den Himmel schaffen. Schlimmer noch: Viele, die sich als Christen betrachten und die überzeugt sind, sie kommen in den Himmel, werden ausgeschlossen sein – obwohl sie keinen groben Sünden oder schlechten Dingen aller Art frönen!

Die Christen, auf die ich mich beziehe, gebrauchen keine Drogen oder Alkohol. Sie spielen nicht. Sie frönen nicht der Pornografie oder sexueller Perversion. Sie werden nicht zu den Bösen und Widerwärtigen gezählt. Tatsächlich, Sie mögen viele von ihnen am Sonntagmorgen in der Kirche finden. Und sie verbringen die meiste ihrer freien Zeit mit ihren Freunden und ihrer Familie und genießen gute Dinge. Sie sind Familienmenschen mit Familienwerten.

Nachdem ich das gesagt habe, möchte ich eine sogar noch kühnere Erklärung abgeben – eine, die manche kränken mag. Doch ich sage es in liebevoller Besorgnis um jene in der Kirche Jesu Christi, die nicht sehen können, dass sie auf ein Desaster zusteuern: Manche sind möglicherweise in Gefahr, ihre eigene Seele zu verlieren – obwohl sie in der Kirche sitzen, völlig überzeugt, sie seien auf ihrem Weg zum Himmel!

Diese ganze Idee mag Ihnen wie ein Paradoxon erscheinen. Aber ich möchte es Ihnen anhand der Bibel beweisen. Wenn Sie jemals eine Botschaft beachten, die der Heilige Geist zu Ihnen spricht, dann lassen Sie es diese sein.

Hier ist der Punkt: Manche Gläubige werden aus dem Himmel ausgeschlossen sein, nicht wegen der schlechten Dinge, die sie getan haben – sondern weil sie so mit guten Taten, legitimen Dingen, beschäftigt werden, dass sie die Dinge vernachlässigen, die wirklich zählen – ewige Dinge. Ihr Eifer für gute Dinge hat die Dinge Gottes beiseitegeschoben!

Solche Leute haben sich so sehr in das Hier-und-jetzt vertieft, dass sie buchstäblich keine Zeit für die tieferen Dinge des geistlichen Lebens haben. Sie schwitzen dahin, ihre Geschäfte aufzubauen, ihre Karriere zu fördern, ihre Familie zu versorgen – aber ihr Fokus ist komplett aus der Ordnung geraten!

Die Bibel sagt: „Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden“ (Matthäus 6,33). Dies sind Christi eigene Worte – und sie sind kein Vorschlag, sondern ein Gebot. Jesus meint, was er sagt und verheißt dabei: „Wenn du zuerst den Herrn suchst, wird er sich um all die Dinge kümmern, an denen du dich abarbeitest – Karriere, Geschäft, Heim, Familie. Aber du musst Ihn zum primären Fokus machen!

Der Apostel Paulus fügt hinzu: „Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist! Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott“ (Kolosser 3,2-3). Wieder ist das kein Vorschlag, sondern ein Gebot. Im Griechischen ist die Bedeutung: „Richte deinen Fokus, oder deine Interessen, auf die Dinge oben!“ Mit anderen Worten: „Stelle deinen Fokus – wie Eisen, wie Beton – auf die Dinge Gottes ein. Mach es nichtbeweglich, hartnäckig.“

Bitte verstehen Sie: Gott hat niemals gefordert, dass wir alle unsere Häuser, unser Land und unsere Besitztümer verkaufen; er hat niemals gesagt, wir müssen unsere Jobs quittieren und Mönche werden, uns komplett der Meditation und dem Bibelstudium hingeben. (Ja, Jesus sagte dies, aber nur zu einem Mann – weil die Besitztümer dieses Mannes zu seinen Götzen geworden waren. Gott sagt das nicht zu jedem.)

Leute haben mir gesagt: „Gott hat mich angewiesen, meine Frau und meine Kinder zu verlassen, um in den Dienst zu gehen.“ Ich schaue diesen Leuten fest in die Augen und sage: „Gott hat dir das nicht gesagt. Es war entweder dein eigener Sinn oder der Teufel. Der Herr ist nicht in dem Geschäft, Ehen zu zerbrechen!“ Gott wird Sie niemals bitten, so etwas wie dies zu tun. Aber er besteht darauf, das Zentrum Ihres Lebens zu sein, um das sich alles andere dreht. Er fordert, dass seine Interessen, seine Kirche, seine Dinge Priorität bekommen. Er hat das Zentrum zu sein!

Die größte Demütigung, die irgendein Christ dem Herrn antun kann, ist, ihn an die zweite Stelle zu setzen. Das ist ein Schlag in Gottes Gesicht. Sie mögen denken, Sie sind eines solchen Affronts nicht schuldig – aber wie priorisieren Sie Ihre Zeit? Zum Beispiel: Wie viele Male haben Sie die Kirche versäumt, um das Geschäft zu führen? In jenen Zeiten wurden nicht Ihre Kunden auf Warteschleife gesetzt – Gott wurde es!

Ich realisiere, dass Sie nicht anders können, als die Kirche zu versäumen, wenn Sie einen Job haben, der Sie vom Besuch abhält – sagen wir, falls Sie eine Krankenschwester oder ein Nachtarbeiter sind. Aber ich rede über Leute, die eine Wahl haben – die zum Beispiel ihre eigene Firma führen und das Geschäftemachen über den Gang zu Gottes Haus stellen. Die Bibel warnt, „unser Zusammenkommen nicht (zu) versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern <einander> (zu) ermuntern, und <das> umso mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht!“ (Hebräer 10,25). Dies ist noch ein weiteres Gebot des Herrn. Doch, was hat in Ihrem Leben Priorität? Wer ist am Warten – Ihr Geschäft, oder der Herr?

Wenn wir diese Gebote nicht beachten, werden wir uns furchtbaren Konsequenzen gegenübersehen. In der Tat erkannte ich niemals, dass Jesus so viele Warnungen bezüglich dieses Themas ausgegeben hat. Ich möchte für Sie drei Passagen im Einzelnen entfalten:

„Und wie es in den Tagen Noahs geschah, so wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging und die Flut kam und alle umbrachte. Ebenso auch, wie es geschah in den Tagen Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tag aber, da Lot von Sodom hinausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. Ebenso wird es an dem Tag sein, da der Sohn des Menschen offenbart wird“ (Lukas 17,26-30).

Schauen Sie noch einmal auf diese Liste, die Jesus uns gibt, und bedenken Sie die Dinge, die die Leute während jener Zeiten taten. Wir wissen, da war solche Gewalt, wie sie die Welt niemals gesehen hatte, gemeinsam mit grober Unmoral, solcher wie Sodomie und Homosexualität. Aber Jesus redet hier nicht über irgendeines von jenen Dingen. Noch bringt er Alkoholismus oder Perversion ins Spiel. Beachten Sie vielmehr genau, was er darüber sagt, was die Menschen taten, bevor das Gericht herabkam: essen, trinken (aber er erwähnt nicht Trunkenheit), heiraten, verloben, kaufen, verkaufen, pflanzen, bauen. Da ist nicht eine Sünde auf der Liste. Diese sind alles gute, legitime Dinge.

Tatsächlich, alles was Jesus hier auflistet, wird in Gottes Wort jenen empfohlen, die treue Familienmenschen und Diener des Herrn sein wollten. Nehmen Sie zum Beispiel die Ehe. Paulus sagt: „Wenn du ... heiratest, so sündigst du nicht“ (1. Korinther 7,28). Woanders sagt die Schrift: „Ehe ist ehrbar ...“ (Hebräer 13,4; a. d. englischen King James Version).

Zusätzlich sagt uns Sprüche 31, dass eine tugendhafte Ehefrau „Ausschau nach einem Feld [hält] und [es] erwirbt ...; von der Frucht ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg“ (Sprüche 31,16). Seit der Zeit Josuas, als Israel in das verheißene Land einzog, hatte Gott sein Volk dazu bewegt, Felder anzupflanzen und Gebäude zu seiner Verherrlichung zu bauen. Da ist überhaupt nichts Falsches an solchen Aktivitäten.

Warum dann fokussiert sich Jesus allein auf die guten, legitimen Dinge, die die Menschen in den Tagen unmittelbar vor dem Gericht taten? Deswegen, weil er dabei versucht uns etwas Lebenswichtiges zu sagen: Er warnt uns vor unserer totalen Unaufmerksamkeit gegenüber seinem Wort, während wir uns völlig in unsere eigenen Interessen vertieft haben!

Denken Sie darüber nach: Die Bibel erwähnt niemals ein Wort darüber, dass Noah während der 120 Jahre, in denen er an der Arche arbeitete, verspottet, beschimpft oder verfolgt wurde. Offensichtlich, wurden seine Arbeit und sein Predigen niemals unterbrochen. Gott sagt uns dabei: „Ja, da war Gewalt und Verdorbenheit zu jener Zeit. Aber die überwältigende Mehrheit der Leute hatte sich so darin vertieft, gute, legitime Dinge zu tun, dass sie keine Zeit hatten, über Noahs Warnungen nachzudenken. Jeder war so damit beschäftigt, zu heiraten, zum Essen auszugehen, sich unter ihre Freunde zu mischen und Vergnügen zu haben, dass Sie keine Zeit hatten zuzuhören!“

Reden wir darüber, den amerikanischen Lebensstil festzulegen. Ich kann Bücher schreiben und Botschaften predigen über kommende Gerichte, aber nur wenige außerhalb eines Überrests von Gläubigen hören und beachten meine Worte. Die Masse der Christen sorgt sich nicht darum. Warum nicht? Deshalb, weil sie zu sehr von ihren eigenen Pläne für Ehe, Kinder, Heim, Job, Karriere eingewickelt sind. Sie haben keine Zeit, Botschaften über das Kommen des Herrn anzuhören!

„Ebenso wird es an dem Tag sein, da der Sohn des Menschen offenbart wird“ (Lukas 17,30). Jesus warnt dabei: „Die letzte Generation wird genau die gleiche sein. Sie werden so beschäftigt sein, so in ihre eigenen Interessen eingewickelt sein, dass sie alle meine Interessen beiseitelegen!“

Es ist schon jahrhundertelang so. Viele Leute sind überzeugt, sie sind auf ihrem Weg zum Himmel. Aber Woche um Woche vernachlässigen sie Gottes Haus, Gottes Wort, Gebet, Anbetung. Doch sie sehen ihr Verhalten nicht als sündig an: „... Warum spricht mein Volk: ... Wir kommen nicht mehr zu dir? ... Mein Volk hat mich vergessen seit unzähligen Tagen ... Doch du sagst: Ich bin unschuldig ...“ (Jeremia 2,31-32.35). Solche Leute mögen gute, legitime Dinge tun – aber der Herr ist bei ihnen nicht der Erste! Er ist nicht das Zentrum ihres Lebens. Wenn er es wäre, würden sie Ihn nicht beiseite wischen. Sie würden Zeit für Ihn finden!

Jeremia tadelte die Leute, weil sie „so sehr liefen“ (siehe 2,36). Jeder rannte herum, Gutes tuend, sich mit legitimen Arbeiten beschäftigend, sogar mit religiösen Dingen. Aber sie vernachlässigten dabei Gott. Sie hatten keine Zeit, den Herrn zu suchen, keine Zeit, zu seinen Füßen zu sitzen und zu lernen.

Dasselbe geschieht heute im ganzen Leib Christi. Die Leute können so damit beschäftigt sein, für Gott herumzurennen, dass sie keine Zeit haben, ihn zu suchen. Zu viele können nicht sitzen und sein Wort beachten, weil sie ständig so sehr laufen.

„Ebenso wird es ... sein ...“ Als Jesus von seiner Rückkehr sprach, warum sagte er nichts über die Verbrechensrate? Warum bezog er sich nicht auf unsere gegenwärtige Unmoral? Er sagte nichts von unserer Drogenepidemie, unseren übervölkerten Gefängnissen, unsere Abtreibungssünden. Nein – er sagte nur: „Genau wie es in jenen Tagen war, werden die Menschen am Kaufen, Verkaufen, Essen, Heiraten sein – vertieft in ‚gute Dinge’. Und sie werden so beschäftigt sein, dass sie ihre eigene Seele vernachlässigen werden!“

Im Oktober wird unsere Kirche das neunte Jahr der Existenz feiern. Während der ersten drei Jahre war da so viel Begeisterung. Viele junge Berufstätige und Geschäftsleute kamen zu unseren Gottesdiensten – liebenswerte Karrieremenschen, die für den Herrn brannten. Sie bezeugten, dass sie geistlich gehungert hatten, und dass die „Times Square“-Kirche sie vor dem geistlichen Tod gerettet hatte.

Diese Leute waren immer da, wenn sich die Kirchentüren öffneten. Sie nahmen Kassettenbotschaften unserer Gottesdienste mit nach Hause, hörten sie wieder und wieder an, bis die Predigten sackten. Sie waren auch Seelengewinner. Wann immer sie mich auf der Straße sahen, blieben sie stehen, drückten mich an sich, wobei sie Fremde anstrahlten: „Dies ist mein Pastor. Sie müssen kommen und ihn predigen hören!“

Wann immer ich in ihre Büros ging und mich ihren Sekretärinnen vorstellte, wurde mir VIP-Behandlung zuteil. Mir wurde augenblicklich gesagt: „Gehen Sie direkt hinein, Pastor!“ Als ich ihre Büros betrat, wollten sie alles fallen lassen, mich drücken und sagen: „O Pastor – Sonntag war wunderbar! Als ich nach Hause ging, konnte ich kaum schlafen. Der Geist des Herrn war die ganze Nacht auf mir.“

Heutzutage sehe ich viele ihrer Gesichter nicht mehr in der Kirche. Nach und nach habe ich sie abtrünnig werden sehen, indem sie zum Materialismus zurückgingen. Heute werden sie von ihrem Job, ihrer Karriere oder ihrem Geschäft verzehrt. Viele besuchen Kirchen, die nur einstündige Versammlungen am Sonntag abhalten, mit einer zwanzigminütigen Kurzpredigt, die keine Überführung in sich hat. Wenn ich diese lieben Leute auf der Straße sehe, tun sie so, als ob sie mich nicht sehen. Manche drehen sich sogar um und gehen in die andere Richtung.

Ihre Ablehnung verletzt mich so. Aber wie viel mehr ist Gott wegen ihrer Ablehnung ihm gegenüber verletzt? Wie empfindet er es, von jenen abgewiesen zu werden, die früher mit ihm gewandelt sind, mit ihm gesprochen und geweint haben? Dieselben Leute haben ihm einmal gesagt: „Herr, du hast mein Leben aus einer gottlosen Hölle gerettet. Ich werde dich niemals verlassen!“ Aber heute sagen Sie ihm nicht einmal die Uhrzeit.

Haben Sie Jesus die kalte Schulter gezeigt? Sie mögen sagen: „Ich muss einen Lebensunterhalt verdienen. Der Herr versteht es.“ So nicht! Er wird niemals verstehen – noch es jemals akzeptieren –, dass wir ihn wegen irgendjemandem oder irgendetwas an die zweite Stelle setzen: „Er [Jesus] ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe“ (Kolosser 1,18). Das griechische Wort für „Vorrang“ hier bedeutet „erster Platz“. Jesus muss Priorität haben!

Dieses Gleichnis ist wichtig – weil Jesus der Mensch ist, der das große Festmahl gibt! Das Festmahl, von dem hier gesprochen wird, ist das Evangelium, und der Tisch, der ausgebreitet wird, ist das Kreuz. Und Jesu Einladung ist für jeden: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28).

Einfach gesagt: Unser Herr lädt uns zur Intimität mit ihm ein. Wir sind gedrängt worden, in seine Gegenwart zu kommen, um mit ihm Abendmahl zu halten, Ihn kennen zu lernen, seine Gesellschaft zu genießen. Er sagt: „Komm und finde einen für dich ausgebreiteten Tisch. Alles ist jetzt fertig. Du wirst in mir völlige Zufriedenheit finden!“

In der Tat, Jesus hat schon alles Notwendige vollbracht, um uns volle Zufriedenheit in diesem Leben zu geben. All unser Hunger – alles was mit Heiligkeit und Gottgefälligkeit zu tun hat – ist in ihm zusammengefasst: „Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch <seine> eigene Herrlichkeit und Tugend“ (2. Petrus 1,3). Der Tisch ist ausgebreitet. Das Essen ist fertig!

Doch das Gleichnis erzählt uns, dass, als die Abendessenzeit kam, und der Tisch ausgebreitet war, sich niemand blicken ließ. Als die Diener die Straße hinunterschauten, konnten sie niemanden kommen sehen. Ihr Meister hatte gehofft, dass seine geladenen Gäste alles fallen lassen würden, um früh und erwartungsvoll da zu sein und die Gemeinschaft mit großer Freude vorwegzunehmen. Aber niemand war gekommen.

Ich frage Sie: Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie ein wundervolles Mahl zubereitet hätten, Gäste eingeladen hätten, die gesagt hätten, sie würden kommen, aber wenn alles auf dem Tisch ausgebreitet wäre, sich dann niemand blicken lassen würde? Würden Sie das nicht als totale Ablehnung betrachten – als gleichbedeutend damit, dass Ihre geladenen Gäste kein Interesse an Ihnen haben?

Dieser Meister entschied sich, einen Diener auszusenden, um seine geladenen Gäste zu erinnern, dass alles bereit wäre. Es war ein letzter Aufruf: „Das Essen ist fertig. Warum seid ihr nicht gekommen?“ Aber die Schrift sagt: „Sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu entschuldigen ...“ (Lukas 14,18).

Der erste Eingeladene entschuldigte sich, weil er mit einem Grundstückskauf beschäftigt war: „Ich habe einen Acker gekauft und muss unbedingt hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt“ (14,18). Dieser Mann war wahrscheinlich ein Grundstücksspekulant, der das Land ohne es vorher anzusehen gekauft hatte. Oder es mag sein, er wollte ein Stück Land, um auf diesem ein Haus für seine Familie zu bauen.

Nun, es ist keine Sünde, mit Land zu spekulieren. Noch ist es eine Sünde ein Haus zu bauen. Beides sind gute, legitime Dinge. Schließlich, unmittelbar bevor Gericht auf Juda herabkam, kaufte Elia wegen einer Offenbarung, die er empfangen hatte, ein Stück Land.

Aber Land kaufen ist nicht der Punkt hier. Der Punkt ist: Dieser Mann hatte den falschen Fokus. Er fokussierte sich auf seine Interessen – sein Geschäft oder seine Familieninteressen – und er legte die Einladung zur Intimität mit dem Herrn zur Seite. „Darum werde ich mich später kümmern. Zuerst muss ich mich um meine eigenen Interessen kümmern.“ Aber Tatsache war, jenes Land ging nicht irgendwohin fort. Er hätte auch am nächsten Tag gehen können!

Der zweite Eingeladene spekulierte mit Vieh. Er erzählte dem Diener: „Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe hin, sie zu erproben; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt“ (14,19). Dieser Mann könnte im Viehgeschäft gewesen sein. Es scheint, er hatte die zehn Ochsen vor dem Kauf gesehen, und sie sahen wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt gut aus. Aber jetzt hatte er sie zu testen, um zu sehen, ob er ein gutes Geschäft gemacht hatte.

Da ist keine Sünde bei dem, was dieser Mann tat. Ochsen zu testen war eine legitime und sogar verantwortungsvolle Sache, die zu tun war. Abraham und Hiob hatten dasselbe zweifellos viele Male getan, da sie reich an Vieh waren. Dieser Mann tat nur, was Gottes Wort jedem sorgfältigen Versorger empfahl.

Aber noch einmal: Das ist nicht der Punkt. Wo war die Sünde dieses Mannes? Er handelte so, als ob das In-die-Scheune-gehen wichtiger wäre als zu Gottes Haus zu gehen! Jene Ochsen hätten auch am nächsten Tag getestet werden können. Aber er wollte sie nicht warten lassen. Stattdessen ließ er den Meister warten!

Der letzte Eingeladene sagte: „Ich habe eine Frau geheiratet, und darum kann ich nicht kommen“ (14,20). Nun, nichts könnte legitimer sein als zu heiraten. Die Bibel sagt, dass ein Mann, der eine Ehefrau findet, etwas Gutes findet ( siehe Sprüche 18,22).

Aber einmal mehr: Heirat ist nicht das Thema. Dieser Mann sündigte darin, dass er seine Familie an die erste Stelle setzte. Der Herr sagt: „Hingabe an die Familie ist zu ihrer Zeit und an ihrem Ort gut – aber nicht, wenn es meinen Platz einnimmt!“

Dieser Mann hätte seine Frau zum Festmahl mitbringen können. Das wäre sogar eine gute Art und Weise gewesen seine Ehe zu beginnen. Er hätte sagen können: „Liebling, der Herr war immer an erster Stelle in meinem Leben. Nichts nimmt seinen Platz ein. Wann immer mir seine Tore geöffnet werden, gehe ich immer hinein, um mit ihm Intimität zu haben. Seine Interessen haben Priorität in meinem Leben. Nun, ich möchte, dass meine Werte auch deine Werte sind. Also, lass uns doch seine Interessen zu unserer Priorität machen!“

Die Sünde, die Familie vor den Herrn zu setzen, ist eine der am meisten behindernden Sünden in der Kirche heute. Ich kenne Hausfrauen, die es kaum schaffen, am Sonntagmorgen in die Kirche zu kommen, noch viel weniger zu irgendeinem anderen Gottesdienst. Aber sie haben während der Woche eine Menge Zeit, so sehr zu laufen! Ständig sind am Rennen, um spezielle Dinge für ihre Kinder zu tun. Sie verschaffen sich Zeit für Tanzstunden, Musikunterricht, Funktionen in der Schule, Partys, Picknicks, Sport, Einkäufe. Die Liste geht weiter und weiter. Aber sie verschaffen sich wenig Zeit für die Dinge des Herrn. Die Botschaft, die daraus entsteht, ist: „Meine Kinder kommen zuerst!“ Ich sage Ihnen: Wenn Sie Gottes Interessen vernachlässigen und Ihre Kinder an die erste Stelle setzen, werden Sie sie damit verdammen. Das ist es, was mit Hiskia und Manasse geschah. Der Herr gab Hiskia fünfzehn weitere Lebensjahre – Jahre, die er auf dem Angesicht vor Gott hätte verbringen sollen, und damit, Erneuerung nach Israel zu bringen. Stattdessen verbrachte Hiskia jene Jahre mit Erwachsenenspielzeug: Juwelen und Vieh sammelnd und Gebäude konstruierend. Der Sohn, den er während dieser Jahre aufzog, Manasse, beobachtete, wie sein Papa Spielzeuge und Familie an die erste Stelle setzte. Das Ergebnis? Manasse wurde einer der bösesten Könige in der Geschichte Israels!

Was war die Sünde der drei Männer in diesem Gleichnis? Sie war, dass Land, Ochsen und Familieninteressen, sie alle, den Ruf zur Intimität und Gemeinschaft mit dem Meister beiseiteschoben. Missverstehen Sie mich nicht – die Dinge, die sie taten, waren alle gut und vollkommen legitim. Aber sie wurden sündig – nicht vergebbar – als sie diese Menschen der Zeit mit dem Herrn und seiner Verehrung beraubten.

Jetzt lassen Sie mich noch eine weitere wichtige Erklärung abgeben: Sie sind nicht wirklich ein Liebhaber Jesu, wenn Sie Ihre Zeit mit ihm nicht schützen. Sie müssen an einen Punkt kommen, wo sie alles als Störung betrachten, wenn es Sie der kostbaren Zeit in Jesu Gegenwart beraubt. Wenn Sie Ihn vertrösten oder etwas anderem Priorität geben, kann es leicht eine Gewohnheit werden. Und Sie werden dabei landen, wie Jeremia sagte, ihn „unzählige Tage“ zu vernachlässigen (siehe Jeremia 2,32).

Was geschieht, wenn ein Meister vernachlässigt wird? Er wird zornig! Der Meister in diesem Gleichnis sagte: „Ich sage euch, dass nicht einer jener Männer, die eingeladen waren, mein Gastmahl schmecken wird“ (Lukas 14,24). Mit anderen Worten: „In Ordnung, Gentlemen – ihr habt mir gezeigt, dass ihr alle zu beschäftigt seid für mich. Ihr habt eure Arbeit, eure Familie, euer Land, eure Vieh vor mich gesetzt. Ihr wollt mit mir nicht Essen und mich nicht kennenlernen. Jetzt sage ich euch: Ihr werdet mich niemals kennenlernen. Ihr werdet niemals meine Tore betreten!“

Ebenso werden auch viele zu Jesus kommen und sagen: „Herr, wir haben mächtige Werke in deinem Namen getan. Wir haben Teufel ausgetrieben und die Kranken geheilt, alles zu deiner Verherrlichung.“ Aber er wird antworten: „Jenes sind alles gute Dinge – aber ich habe dich niemals gekannt! Du warst zu beschäftigt, um in Intimität mit mir zu sein. Du schobst niemals alles beiseite und saßest in meiner Gegenwart. Jetzt haben sich all deine geschäftigen Werke als vergeblich erwiesen. Weg von mir, Fremder!“

Jesus gibt uns in Matthäus 25 ein kraftvolles Gleichnis – das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Sie kennen diese Parabel wahrscheinlich gut: Nur fünf von den Jungfrauen hatten ihre Lampen mit Öl gefüllt, als der Bräutigam für sie kam. Die anderen fünf blieben von der Hochzeitsfeier ausgeschlossen, weil sie draußen waren, um Öl zu finden, als der Bräutigam eintraf.

Da die zehn Jungfrauen in diesem Gleichnis die Kirche repräsentieren, bedeutet dies dann, dass nur die Hälfte aller Christen zum Hochzeitsmahl eintreten wird? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass wir besser beachten sollten, was Jesus uns hier sagt. Ich habe keine Probleme mit der Tatsache, dass alle zehn Jungfrauen bis Mitternacht „schläfrig wurden und einschliefen.“ Zuallererst konnten jene, die Öl hatten, in Frieden schlafen, weil sie genug hatten, sich bis zum Morgen durchzubringen. (Manche Leute sagen, dieses Öl ist der Heilige Geist – und dass die fünf törichten Jungfrauen achtlos gewandelt wären und die Salbung des Geistes verloren hätten.)

Zweitens ist das Öl nicht der Kern des Gleichnisses. Doch wir sind gewöhnlich so darauf fokussiert, dass wir einen sehr wichtigen Aspekt verpassen. Sehen Sie, sofort nachdem die fünf törichten Jungfrauen ihr Öl auffüllten, kamen sie zurück und begannen an die Tür zu klopfen und zu sagen: „Herr, Herr, öffne uns! ...“ Aber was sagte der Bräutigam zu ihnen? Er fragte sie nicht, wo sie gewesen waren. Er tadelte sie nicht dafür, Mangel an Öl gehabt zu haben. Er erwähnte nicht ihr Zuspätkommen. Er führte nicht irgendeines dieser Dinge auf. Nein – er sagte sehr deutlich: „Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht“ (Matthäus 25,12). Und das ist der Kern des Gleichnisses!

Kürzlich, nach einem Gottesdienst in unserer Kirche, kamen eine Frau und ihre Tochter auf mich zu. Wir schüttelten uns die Hände, und dann standen sie da, lächelnd. Nach einem kurzen Moment fragten sie: „Erkennen Sie uns nicht?“ Ich schüttelte meinen Kopf. Sie sagten: „Wir begegneten Ihnen vor fünfzehn Jahren, nach einem Kreuzzug (Evangelisation) in Los Angeles. Sie beteten für uns. Erinnern Sie sich? Wir sind auf Ihrer Adressliste. Wir lieben Ihre Botschaften sehr, und wir haben Ihren Dienst jahrelang mitverfolgt. Wie können Sie uns nicht kennen?“ Ich hatte sie fünfzehn Jahre nicht gesehen! Ich sagte: „Es tut mir leid, gnädige Frau – ich kenne Sie nicht.“ Die beiden Frauen waren Fremde für mich.

Sicherlich weiß Jesus wer wir alle sind. Er ist allwissend, alle-kennend. Aber das ist nicht die Art von „Kennen“, über die er in diesem Gleichnis redet. Jesus sagt dabei: „Du hast mich niemals ernst genommen. Du hast mich niemals an die erste Stelle gesetzt. Und das ist nicht das, worum es bei meiner Braut geht. Dein Herz ist nicht in dieser Beziehung. Du hast mich vernachlässigt. Und ich kann deinen Geist nicht erkennen, deine Art von Wandel. Ich kann dich nicht als Teil meiner Braut anerkennen!“

Geliebte, kennen Sie Jesus in ihrer verborgenen Kammer so gut wie in der Kirche? Reden Sie mit ihm, während Sie zur Arbeit fahren, in der U-Bahn, während dem Busfahren? Wenn sich die Kirchentüren öffnen, sind Sie so oft wie möglich dort? Wenn jener letzte Tag kommt, wird Jesus Sie kennen?

Vor einigen Wochen unternahm ich nur zwei Blocks von unserem Gebäude entfernt einen Spaziergang, um mir eine Zeitung von einem Stand in der Nähe zu holen. Als ich in die neunundvierzigste Straße hinaustrat, sah ich eine traurig aussehende Obdachlose auf einem Treppenabsatz sitzen. Sie konnte nicht viel älter als fünfzig gewesen sein, sah aber wie achtzig aus. Sie starrte mit einem hungrigen, verlorenen Blick zu mir hoch, als ob sie sagte: „Dies ist alles, was mir das Leben angeboten hat.“ Mein Herz brach. Ich dachte traurig: „Sie ist jemandes Mutter.“

Während ich rechts in die achte Avenue einbog, sah ich einen jungen Mann mit verwilderten Haaren. Er war voll mit Drogen zu, torkelte an mir vorbei und murmelte Narrheiten, die niemand verstand. Ich dachte: „Er lebt in diesem Leben in der Hölle. Und wenn er stirbt, wird er wahrscheinlich die Ewigkeit in einer Feuerhölle verbringen.“ Es schien mir so tragisch – dass jemand hier in der Hölle leben und dann sterben und in die Hölle kommen würde. Ich fühlte mich so traurig und hilflos.

Nachdem ich die Zeitung kaufte, drehte ich mich um und sah eine mitleiderregende junge Prostituierte, als sie vorüberging. Da war ein leerer Blick in ihren Augen. Ihr Körper war gebrochen und krank, doch sie versuchte noch immer, ihn zu verkaufen, um an einen weiteren Drogenfix zu gelangen. Ich fragte mich, ob sie jemals gewusst hatte, wie ein normales Leben war.

Bekümmert kehrte ich in mein Apartment zurück. Ich setzte mich in meinen Sessel, starrte in die Luft, und begann zu weinen: „O Gott, ist diese Stadt nicht Hölle genug? Willst du kein Mitleid für jene armen Leute haben, wenn sie vor dir stehen? Keiner von ihnen hat die Predigten gehört, die unsere Leute in der „Times Square“-Kirche gehört haben. Sie haben die Gemeinschaft der Heiligen nicht kennen gelernt. Sie sind nicht vom Heiligen Geist berührt worden. Sie haben nicht die mentale Kapazität, nach deiner Rückkehr Ausschau zu halten. O Herr, manchmal denke ich, dass du mit diesen Ausgestoßenen mehr Erbarmen haben wirst als mit all den Heiligen, die Hunderte von Predigten gehört haben, dich aber weiterhin vertrösten!“

In der Tat sagte Jesus, dass es für Sodom und Gomorra an jenem Tag erträglicher sein wird als für jene, die einmal die guten Dinge Gottes schmeckten. Ich spreche von Leuten, die die Kraft des Heiligen Geistes kennengelernt haben – die einmal versprachen, Jesus zu lieben und ihm zu dienen bis in den Tod, aber die sich dann zur Seite wandten, zur Begierde, zum Materialismus und zu Eigeninteressen. Sagen Sie mir: Wie können Sie nach Jesu Kommen Ausschau halten, wenn Sie ganz von den Dingen dieser Welt eingewickelt sind?

Wenn Jesus nicht Ihr Augapfel ist – wenn Sie nicht auf Ihn, seine Kirche, sein Wort, seine Interessen fokussiert sind –, können Sie nicht sein Jünger sein. Es wäre besser für Sie, ein Ausgestoßener zu sein als solch ein Heuchler! Ich sage es noch einmal in Liebe: Viele von Ihnen, die diese Botschaft lesen, werden es nicht schaffen – es sei denn, Sie gehen heute eine Verpflichtung ein: „Herr, von diesem Augenblick an verpflichte ich mich dir gegenüber, dass du das Zentrum meines Lebens sein wirst. Alles andere wird die zweite Stelle einnehmen. Du bist alles für mich, Jesus. Und ich weiß, wenn nicht, dass dann alles andere vergeblich sein wird.“

Amen!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.