Eine Verschwörung durch Unterbrechungen!

Es gab in den letzten Jahren viel Reden über große Verschwörungen – Intrigen, die angeblich darauf abzielten, sowohl die Demokratie als auch die Christenheit in Amerika zu zerstören. Diese Kriegslisten enthielten die Trilaterale Kommission, den Kommunismus, die New Age Bewegung, den säkularen Humanismus, die Illuminaten und die Kulte. Doch ich glaube, keine dieser Verschwörungen hat das Herz Gottes jemals beunruhigt. Mit nur einem winzigen Hauch seines göttlichen Atems hätte er sie alle in die Vergessenheit blasen können!

Da ist nur eine Verschwörung, die unseren himmlischen Vater betroffen macht – eine Intrige, die direkt auf Christen zielt, die ihre Herzen darauf ausgerichtet haben, in die Fülle Christi einzutreten. Es ist eine satanische Verschwörung, die Gottes Plan durchkreuzen soll, eine Armee geheiligter Menschen aufzubauen – Männer und Frauen, die der Herrschaft Jesu in ihrem Leben total ergeben sind!

Tatsache ist, dem Teufel wird von Christen, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, Angst eingejagt. In der Tat fürchtet er betende Heilige mehr als er tausend Jahre in Ketten fürchtet!

Die ganze Hölle zittert und bebt vor dem wirksamen, inbrünstigen Gebet eines einzelnen Gläubigen. Und jedes dämonische Fürstentum, das an hohen Orten sitzt, kauert sich beim Hören der Schreie eines weinenden, gebrochenen Kindes Gottes zusammen. Das kraftvolle Beten von nur einem Fürbitter klingt wie wütender Donner in den Höhlen der Verdammten. Und da ist nicht ein Zoll Raum in der Hölle, der nicht von einem Gläubigen betroffen ist, der sich selbst verleugnet, sein Kreuz auf sich nimmt und Christus mit seinem ganzen Herzen nachfolgt.

Doch wir müssen uns bewusst sein: Die Seele, die in einer quälenden Sehnsucht nach Tiefe zu Christus schreit, wird zum zentralen Fokus von Satans Verschwörung durch Unterbrechungen werden!

Ein Pastor aus Arkansas schrieb mir einmal: „Ich muss wie viele andere Pastoren sein. Meine größte Schlacht ist nicht die mit irgendeiner geheimen Sünde des Fleisches – sondern die, ein regelmäßiges Gebetsleben und das Studieren von Gottes Wort aufrechtzuerhalten!

Satan versucht mich selten mit sexueller Sünde. Aber er hat eine Sache gefunden, die bei mir wieder und wieder funktioniert. Er bekommt mich so sehr beschäftigt mit den alltäglichen Angelegenheiten, dass meine Gebets- und Studierzeit hinausgedrängt wird!

Ich erlaube nicht, dass es absichtlich geschieht. Tatsächlich unternehme ich immer erneut Anstrengungen, in die Gebetskammer zu gelangen. Aber ich werde bald wieder von allen Arten von Projekten und Unterbrechungen eingefangen. Und dieser Kreislauf wird wieder und wieder wiederholt. Satan beraubt mich meiner Zeit mit Gott! Vielleicht könntest Du eine Botschaft über dieses Problem schreiben, dem wir uns alle gegenübersehen ...“

Wie Millionen andere Christen ist dieser Pastor das Opfer einer dämonischen Verschwörung durch Unterbrechungen. Und des Teufels Hauptzielscheibe während dieser Attacken ist die verborgene Gebetskammer! Er weiß, sie ist die Tür zum Allerheiligsten – die Waffenkammer, aus der Heilige in voller Waffenrüstung hervortreten, bereit dazu, allen feurigen Pfeilen Satans zu widerstehen.

Also, wie hält der Teufel die Gläubigen von dieser furchteinflößenden, geheimen Gebetskammer ab? Lässt er erotischer Bilder durch ihre Sinne paradieren? Versucht er sie mit beschwichtigenden Gedanken an eine Flucht in Drogen oder Alkohol? Lockt er sie mit Träumen von Ruhm und Wohlstand?

Nein, niemals! Der Teufel weiß, dass die Person in Einheit mit Christus nicht durch irgendeine solche Vulgarität versucht wird. Und die Wahrheit ist, diese offensichtlichen Versuchungen hat er nicht nötig, um sein Werk zu vollenden. Stattdessen sucht der alte Fuchs danach, jeden Versuch eines Gläubigen, in die Gegenwart Gottes einzutreten, zu unterbrechen. Er benutzt jede List der Hölle, um die Anstrengungen des Christen, Zeit im Gebet und mit dem Studieren des Wortes Gottes zu verbringen, zu behindern!

Ich habe mir oft selbst versprochen, ich würde den ganzen Tag im Gebet und im Bibelstudium verbringen – mit wenig Erfolg. Bei diesen Gelegenheiten würde ich meine Frau oder Sekretärin instruieren: „Lass niemanden – nichts – mich stören. Dieser Tag gehört dem Herrn. Es kümmert mich nicht, falls der Präsident der Vereinigten Staaten anruft. Ich darf nicht unterbrochen werden!“

Natürlich, es ist niemals der Präsident, der anruft. Stattdessen ist es eine Teenagerin, die sagt, dass sie im Begriff steht, Selbstmord zu begehen. Wenn dies vorkommt, beantworte ich gerne den Anruf. Aber innerhalb nur weniger Minuten des Gesprächs mit der jungen Frau nehme ich wahr, dass sie überhaupt nicht verzweifelt ist. Vielmehr möchte sie bei ihren Freunden damit angeben, dass sie mit mir gesprochen hat.

Während ich das Telefon auflege, klopft es an meiner Bürotür – und herein kommt ein Besucher aus Übersee, der darauf besteht, mich für nur zehn Minuten zu treffen. Eine halbe Stunde später sagt mir meine Sekretärin, dass andere wichtige Anrufe auf mich warten. Bevor ich es erkenne, sind einige Stunden verflogen, und es ist jetzt später Nachmittag. Ich bin von einer Plage durch Störungen getroffen worden. Ich realisiere, dass der Tag vorbei ist – und mein Meister ist meiner besten Zeit beraubt worden!

Bitte missverstehen Sie mich nicht! Ich möchte für Leute verfügbar sein. Aber ich kann den enormen Ruck durch den Heiligen Geist, den ich in meinem Herzen spüre, nicht verleugnen. Es ist ein geistliches Ziehen – etwas, das mich danach verlangen lässt, in meine Gebetskammer zu laufen und mich in dem kostbaren Schoß Christi zu verbergen!

Die Verschwörung des Teufels durch Unterbrechungen in meinem Leben ist immer dann am heftigsten, wenn ich am stärksten entschlossen bin, allein mit dem Herrn zu sein. Kürzlich, nachdem ich einen großartigen Vorsatz getroffen hatte, mich durch nichts an einem Tag des Gebets hindern zu lassen, wurde ich plötzlich wieder mit unerwarteten Unterbrechungen überschwemmt. Es war so überwältigend – und so offensichtlich – dass ich laut schrie: „Das ist eine übernatürliche Einmischung! Der Teufel selbst steht hinter diesen Unterbrechungen. Er hat sich verschworen, mich von meinem Geliebten abzuhalten!“

Von jenem Tag an wurde ich mir der subtilen Listen Satans bewusster, meine Gebets- und Studierzeit zu behindern. Natürlich, die Unterbrechungen selbst sind für sich betrachtet nicht böse – aber die Kraft hinter ihrem Timing ist es oft. Denken Sie darüber nach: Wenn Satan einen Erzengel aufhalten kann, der auf seinem Weg ist, eine Botschaft an Daniel zu überbringen, kann er auch unsere Besucher und Anrufer aufhalten – gerade lange genug, um mit unserem Ausflug in die Gebetskammer zusammenzutreffen!

Ein junger Prediger erzählte mir von seiner Erfahrung mit einer Verschwörung durch Unterbrechungen. Es schien, dass alle seine Unterbrechungen mit menschlicher Not zu tun hatten. Da war immer jemand, der Hilfe brauchte – seine Hilfe – gerade dann, wenn er fühlte, dass er es nötig hatte, zu beten und den Herrn zu suchen. Nach einer Weile erkannte er einen Konflikt in seiner Seele: Er war hin und her gerissen zwischen seinem Ruf zum Gebet und seinem Mitgefühl für verletzte Leute.

Während er eines Tages im Gebet war, weinte der junge Mann sich über all seine angestaute Konfusion aus. Er betete: „Herr, wie kann ich jemanden in Not abweisen? Wie kann ich jene vernachlässigen, die verletzt sind?“

Die Antwort kam klar und auch energisch zu ihm: „Sohn, wie kannst du mich vernachlässigen?“

Ich frage Sie: Ist das nicht der springende Punkt bei der Sache? Kann irgendjemand oder irgendetwas wichtiger für uns sein als unser Herr? Gibt es irgendeine Not oder Verletzung, die für uns jemals wichtiger sein könnte als Christus selbst? Natürlich, wir müssen Zeit für unsere Familie und für andere schaffen, wie es Gottes Wort befiehlt. Aber Christus muss immer zuerst kommen!

Jesus selbst zog sich von den massiven menschlichen Nöten überall um sich herum zurück, so dass er still mit dem himmlischen Vater kommunizieren konnte. Und es muss eine Zeit im Leben eines jeden Christen kommen, in der er auf all die verletzten, beunruhigten Leute schaut, die Anforderungen an ihn haben – einschließlich seiner Familie – und sagt: „Ihr werdet warten müssen! Ich komme wieder – aber zuerst muss ich beten. Meine Seele ist hungrig, und ich muss mich von Gottes Wort ernähren. Ich brauche Zeit allein mit dem Herrn – oder ich habe euch nichts anzubieten außer meinem schwachen, menschlichen Mitleid!“

Ich glaubte niemals, dass Satan die Gebetskammer betreten könnte – einen Ort, der durch die ureigenste Gegenwart Gottes geheiligt ist, wo er den Schreien jedes ergebenen Fürbitters begegnet. Aber der Teufel muss nicht in die Gebetskammer eintreten, um seine Absichten zu vollbringen. Und das ist so, weil unser Fleisch bereits mit ihm gemeinsame Sache macht!

Sehen Sie, unser Fleisch ist in ständiger Feindschaft gegenüber dem Geist Gottes – und wird es auch immer sein. Nur durch das Vertrauen in die herrliche Kraft des Heiligen Geistes können wir völlige Herrschaft über unser Fleisch haben.

Doch allzu oft erlauben wir unserem Fleisch, sich zu erheben, wann immer wir endlich Zeit mit Gott allein bekommen. Und uns ist sehr wohl bewusst was folgt: Ständiges Gähnen, wilde, schwankende Gedanken, kurze Aufmerksamkeitsspannen. Unser Sinn schweift ab, ungeprüft, in viele verschiedene Richtungen. Und nach einer Weile sind wir zu müde, um weiter zu versuchen, zu beten.

Das Fleisch hat die Schlacht gewonnen. Während der Geist danach suchte, uns an einen so sehr notwendigen Ort des Sieges zu bringen, hat Müdigkeit unsere Herzen weggestohlen. Ich frage mich: In solchen Zeiten, steht da Jesus fragend über uns, wie er es bei seinen Jüngern tat: „Konntet ihr nicht eine Stunde mit mir wachen?“?

Denken Sie einen Moment darüber nach: Paulus hätte uns nicht befohlen, jeden Gedanken gefangen zu nehmen, um Christus zu gehorchen, wenn es nicht in unserer Macht stünde, das zu tun. Wir müssen in unsere Gebetskammer gehen, entschlossen, unser Fleisch für vollkommen tot gegenüber Christus zu halten, wobei wir es aller Autorität und Herrschaft entkleiden. Wir haben die Kraft, jedes Gähnen, jeden umherschweifenden Gedanken, jede physische und mentale Unterbrechung unter den Gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist in uns zu bringen.

Natürlich, physische Erschöpfung ist eine andere Sache. Gott verdient unsere beste Zeit, unsere produktivsten Stunden. Und doch ist das die eine Sache, die er fast nie von uns bekommt – Qualitätszeit!

Wenn wir den Tag mit energieaussaugenden Aktivitäten verbracht haben, werden wir erschöpft und ausgelaugt in seine Gegenwart eintreten. Geliebte, wann immer das der Fall ist, ist das Beste, was zu tun ist, einfach zu Bett zu gehen. Gott ist kein harter Vorgesetzter; er gibt seinen Kindern Schlaf. Gebet war niemals als Bürde gedacht, oder als Ursache für Schuld-Trips. Im Gegenteil, Gebet – das ureigenste Leben unserer Gemeinschaft mit Gott – sollte ausgeübt werden, wenn wir fit sind, mental und physisch.

In der Kirche des ersten Jahrhunderts in Jerusalem wurden die griechisch-jüdischen Witwen bei der täglichen Verteilung von Essen vernachlässigt. Natürlich suchten sie die Hilfe der Leiter in der Kirche.

Aber die Apostel empfanden es als nicht richtig, ihr Studium des Wortes Gottes und ihre Gebetszeit aufzugeben, nur um diese Verwaltungsaufgabe zu überwachen. Also riefen sie den Kirchenleib zusammen und sagten: „... Es ist nicht gut, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und die Tische bedienen“ (Apostelgeschichte 6,2).

Als ein Ergebnis daraus wurden sieben Männer mit „gutem Zeugnis“ dazu ernannt, sich mit den ganzen geschäftlichen Angelegenheiten der Kirche zu befassen. In der Zwischenzeit versprachen die Apostel: „Wir aber werden im Gebet und im Dienst des Wortes verharren“ (6,4).

Dieses Arrangement führte dazu, dass: „… das Wort Gottes wuchs, und die Zahl der Jünger in Jerusalem mehrte sich sehr ...“ (6,7). Die Kirche wuchs, weil diese Männer es ablehnten, ihre primäre Aufgabe zu vernachlässigen!

Doch sehr wenige Pastoren heute wollen diese Art von Opfer bringen. Ein Geistlicher schaute mir in die Augen und sagte mit unbewegter Miene: „Ich habe einfach keine Zeit zu beten. Ich bin zu beschäftigt. Es sind zu viele Anforderungen an meine Zeit da.“ Ein anderer Pastor bekannte mir: „Ich habe seit Monaten nicht gebetet. Ich meditiere und habe dann und wann kurze Andachten. Aber ich kann mich selbst nicht in die Disziplin des Gebets bringen.“

Häufig erhalte ich mitleiderregende Briefe von Christen, die den Mangel an geistlichem Leben und geistlicher Tiefe in ihren Kirchen beklagen. Viele schreiben: „Unser Pastor ist ausgetrocknet. Seine Botschaften sind leichtgewichtig, ohne irgendeine Art der Überführung. Die meiste Zeit scheint er gedankenverloren.“ Ich will keinen hart arbeitenden und hingegebenen Geistlichen Gottes verdammen. Aber Tatsache ist, jeder Diener steht oder fällt seinem eigenen Meister. Und viele Prediger des Evangeliums heute sind sich dessen nicht bewusst, dass sie Opfer einer satanischen Verschwörung durch Unterbrechungen geworden sind!

Diese Männer sind ständig am Rennen und bleiben unter einer Lawine von Pflichten und Details stecken. Und wenn ihre Kirche inmitten eines Bauprojektes ist, wird ihr Dilemma nur größer. Sie fühlen sich gezwungen, auf der Baustellenseite herumzuflitzen, an der Spitze von allem zu bleiben.

Solches Umherrennen kann für viele Pastoren zu einem süchtig machenden Lebensstil werden. (Mein Großvater nannte solche Pastoren „Prediger mit Sand in ihren Schuhen“.) Und während des Prozesses des Herumrennens, des Versuchs, an der Spitze der Dinge zu bleiben, vernachlässigen sie den Herrn und betrügen ihre Gemeinde. Ich glaube, dass dies einer der Hauptgründe ist, warum viele Christen vom Glauben abfallen – besonders junge Leute. Tote, vertrocknete Prediger wurden von geschäftlichen Angelegenheiten so eingenommen, dass sie keine Zeit zum Beten haben und dafür, ein frisches Wort vom Himmel zu bekommen. Ich zuckte zusammen, als mir der Pastor einer der größten evangelikalen Kirchen Amerikas erzählte: „Ich kann nicht weggehen zum Gebet. Meine Gemeinde kommt ohne mich nicht zurecht. Wir haben zu viele Dinge in der Gemeinde laufen.“

Dieser Mann realisiert nicht, dass Gemeinden es eigentlich vorziehen, wenn ihre Prediger sich mit Gott wegschließen – und es ihren Ältesten und Mitarbeitern überlassen, sich mit den alltäglichen Geschäftssachen zu befassen. Kein Geistlicher Gottes soll wie ein Körperschaftsvorsitzender handeln. Seine Zeit muss dem Gebet und Studium von Gottes Wort gewidmet sein!

Nun, ich danke Gott für jeden Prediger, der seiner Familie und seiner Gemeinde treu ist. Solche Männer sind rechtschaffen, gewissenhaft, und ihr Leben ist ein offenes Buch. Doch es ist für jeden gottgefälligen Geistlichen möglich, unter die Herrschaft von Satans Verschwörung durch Unterbrechungen zu kommen – und dadurch von einem engeren Wandel mit dem Herrn abgehalten zu werden!

Jede Gemeinde, die ihren Pastor liebt, sollte fortwährend für ihn beten: „O Gott – erlöse unseren Pastor von einem umtriebigen Geist. Bewahre ihn vor des Teufels Verschwörung. Lass ihn wissen, dass er Satans Falle meiden muss – und wie ein entkommener Vogel in deine himmlische Zuflucht flieht!“

Satans Verschwörung durch Unterbrechungen war in christlichen Heimen am effektivsten. Die Myriaden von Unterbrechungen, die Ehemänner und Ehefrauen davon abhalten, zusammen zu beten, sind nicht zufällig. Und jene, die es endlich schaffen zu beten, entdecken, dass das Schikanieren durch Unterbrechungen intensiver geworden ist!

Der Teufel weiß, dass er christliche Heime nicht aufbrechen muss, um sein Hauptziel zu erreichen. Alles, was er tun muss, ist, gottgefällige Leute von Gebet und Gottes Wort abzulenken. Er weiß, wenn er ihre Bibelstudien- und Fürbittezeiten unterbrechen kann, dann werden sie in ihrem Glauben wankend werden.

Schließlich sind gebetslose Eltern schwache Eltern. Sie haben keine geistliche Autorität, um den Geist der Welt aus ihren Heimen heraus zu halten. Sie stellen keine Bedrohung für des Teufels Königreich oder irgendeine seiner Festungen dar. Und das Ergebnis ist, ihre Kinder werden zur Beute für dämonische Verführungen.

Die meisten gebetslosen Eltern landen schließlich geparkt vor ihrem Fernseher – verschwenden Stunden auf einmal, werden geistlich matter und härter. Und das ist das wirklich Üble daran, einen Fernseher zu haben: Er wird zur größten Unterbrechung der Zeit, die rechtmäßig Gott gehört!

Betrachten Sie diese Tatsache: Zu der Zeit, wenn er 18 ist, hat der durchschnittliche Teenager sechs Jahre ferngesehen. Doch im selben Zeitraum hat er nur vier Monate in der Kirche verbracht. Die Tragödie ist, dass die meisten Christen während eines einstündigen Anbetungsgottesdienst kaum sitzen bleiben können – doch sie können leicht während einer dreistündigen Fernseh-Spezial-Sendung sitzen bleiben, ohne eine Spur von Ungeduld!

Es gab eine Zeit, die nicht lange her ist, in der ausverkaufte Gläubige sensibel für die innere Stimme des Heiligen Geistes waren, die sie in die verborgene Kammer zum Beten rief. Aber nachdem sie Wochen und Monate lang wertvolle Stunden vor dem Fernseher vertan haben, hören sie nicht mehr die leise, sachte Stimme Gottes. Seine Stimme wurde von all den weltlichen Stimmen, die von der Röhre ausgestrahlt werden, übertönt. Sie mögen sagen: „Aber wir brauchen Balance. Und jeder Fernseher hat einen ‚Aus’-Knopf, wie Sie wissen. Alles, was jemand jemals tun muss, ist, ihn einfach auszuschalten.“ Aber wie viele Christen tun das eigentlich? Wie viele haben die Selbstbeherrschung, die lärmenden Stimmen der Welt abzustellen und alleine zu sein, um die Stimme Gottes zu hören? Wo sind die christlichen Eltern, die den Mut haben, Autorität über die Verschwörung in ihrem Wohnzimmer zu ergreifen – und ihren Fernseher lange genug auszuschalten, um die Stimme des Herrn im Gebet zu hören.

Neben all der Nacktheit, dem Schmutz und der gottlosen Unmoral ist das wirkliche Problem mit dem Fernseher, dass er zu viel Zeit absorbiert und uns von der sehr notwendigen Gemeinschaft mit Gott abhält. Wir müssen einfach göttliche Autorität über seinen falschen Gebrauch ergreifen. Und die Zeit, die wir durch das Nichtfernsehen sparen, muss dem Herrn gegeben werden, in der verborgenen Gebetskammer. Anderenfalls werden wir nicht auf die große Erschütterung vorbereitet sein, die im Begriff steht, über die ganze Menschheit zu kommen – weil unsere Heime ohne Gottes schützenden Wall aus Feuer sein werden!

Der Herr hat mich geleitet, die folgenden Schritte zu unternehmen, um meine Gebetszeit zu schützen und allen satanischen Verschwörungen zu widerstehen. Ich glaube diese Schritte sind ebenso für Sie gedacht:

1. Machen Sie die Gemeinschaft mit dem Herrn zu Ihrem wichtigsten Ziel im Leben.

Dies muss Ihrerseits eine Leben-oder-Tod-Entscheidung sein. Gemeinschaft im Gebet und Studieren in Gottes Wort können nicht optional sein. Ihr Gedanke sollte nicht lediglich sein, dass Sie beten sollten – sondern, dass Sie ohne Gebet nicht überleben können! Hiob erklärte: „... Ich habe die Worte aus seinem Mund mehr geschätzt als mein notwendiges Essen“ (Hiob 23,12; a. d. englischen King James Version).

Nur wenn Gebet wichtig genug wird, werden Sie sich Zeit schaffen, es auszuüben. Doch die meisten Christen – einschließlich Pastoren – vernachlässigen das Gebet, einfach weil sie seine Wichtigkeit und Effektivität nicht erkennen. Ich weiß, dass ich als ein Pastor nicht wagen sollte, Leuten zu dienen, bis ich zunächst dem Herrn diene; andernfalls werde ich ein unrentabler Diener sein.

Die Wahrheit ist, es ist unmöglich, Zeit zu verschwenden, während Sie im Gebet sind und Gott suchen. Und außerdem vollbringt der betende Mann oder die betende Frau außerhalb der Gebetskammer mehr in weniger Zeit, mit weniger Eile und Schweiß.

Aber die effektivste Arbeit für Gott, die wir jemals tun werden, ist sowieso die auf unseren Knien. Während die Gebetslosen Hals über Kopf hin und her rennen, große Dinge versuchend, ist der betende Christ schwer am Werk, Königreiche zu bewegen, Festungen zu zertrümmern – und in diesem Prozess ein Riese mit Gott zu werden!

2. Sie müssen Ihre Termine mit Gott für heiliger achten als jeden Termin mit Menschen – egal, wer sie sind!

Wie peinlich es für den Himmel sein muss, die Art und Weise zu sehen, mit der wir der Majestät unseres Gottes, dem König der Herrlichkeit, so wenig Beachtung schenken. Wir sind oft leichtfertig in der Art, wie wir ihn warten lassen. Und beim Fallen eines Hutes (deutsch: geringsten Anlass) wollen wir plötzlich unsere Pläne, uns mit ihm in seinen Vorhöfen zu treffen, fallen lassen – alles für die unbedeutendste Sache!

Können Sie sich vorstellen, wie jemand den Schöpfergott des Universums warten lässt, während jene Person herumlungert, um ihr Lieblingsfernsehprogramm zu sehen? Doch das ist es, was die meisten von uns tun! Noch schlimmer ist, dass wir uns oft nicht darum kümmern, überhaupt in Gottes Gegenwart aufzutauchen. Es ist nicht so, dass wir unseren Termin mit ihm vergessen – sondern wir lehnen es willentlich ab, vor ihm zu erscheinen!

Jesaja beklagte: „Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet“ (Jesaja 53,3). Wenn ich den Unterbrechungen erlaube, zwischen mich und meine Termine mit Gott zu kommen, verberge ich mein Gesicht vor ihm – und schätze ihn nicht!

3. Sie müssen jede Unterbrechung ablehnen, soweit es in Ihrer Kraft liegt – und geistliche Autorität über jene Unterbrechungen ergreifen, die sie als übernatürlich beurteilen!

Natürlich, einige meiner Unterbrechungen sind mein eigenes Tun – und sie sind meistens Unsinn. Da ist nichts Konspiratives an vielen Unterbrechungen, die ich während des Tages erlaube. Aber, Geliebte, Sie müssen sich ständig bewusst sein, dass Satan sich verschwören kann und es tut, Sie auf übernatürlicher Weise zu unterbrechen, wenn Sie sich verpflichtet haben zu beten und den Herrn zu suchen!

Doch ich danke Gott, dass wir niemals von der Gnade Satans oder irgendeiner seiner Listen abhängig sind. Wir können seine Taktiken aufdecken, das Wort des Glaubens sprechen, und in Christi Namen jede einzelne Störung stoppen. Und durch die Kraft des Geistes Gottes in uns können wir unseren Weg zu den Toren des Herrn freimachen – und kühn zu seinem Thron der Gnade kommen, um Hilfe in unserer Zeit der Not zu empfangen. Das ist es, was der Herr für uns alle begehrt.

Wollen Sie heute Ihr Fleisch abtöten, und in die verborgene Kammer der Gemeinschaft zurückkehren? Wollen Sie verschwenderische, weltliche Stunden vor Ihrem Fernseher aufgeben, um zu gewinnen, was nichts auf dieser Erde Ihnen geben kann?

Schreien Sie zu Jesus, Sie heute zu erlösen, durch die Kraft seines Geistes. Nehmen Sie Autorität über Satans Verschwörung durch Unterbrechungen in Ihrem Leben, die Ihren Glauben Schiffbruch erleiden lassen soll. Und treten Sie in die Fülle Ihres Wandels mit Christus ein, wie es Gott für Sie geplant hat.

Amen!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.