Die wunderbaren Vorzüge der Buße

Ich möchte zu Ihnen über zwei sehr wichtige Aspekte der Buße sprechen:

  1. Was sie benötigt, und
  2. Ihre wunderbaren Vorzüge!

Je länger ich mit Jesus wandle, desto mehr bin ich überzeugt, dass Buße nicht nur für Sünder, sondern auch für Gläubige ist. Es ist nicht einfach eine einmalige Sache, sondern etwas, das zu tun Gottes Leute aufgerufen sind, bis Jesus zurückkehrt.

Und ich hoffe Ihnen zu zeigen, dass jeder Christ, der eine reuevolle Haltung bewahrt, Gottes spezielle Aufmerksamkeit auf sein Leben zieht. In der Tat, Buße eröffnet uns etwas, was keine andere Sache kann. Wenn wir vor dem Herrn mit reuevollem Herzen wandeln, werden wir mit unfassbaren Segnungen überschwemmt werden!

Aber zunächst möchte ich Ihnen sagen, wovon ich glaube, dass es absolut notwendig ist, um ein reuevolles Herz zu erlangen. Zuallererst ist diese Art Herz weich und nachgiebig. Es spricht auf göttlichen Tadel an und handelt danach. Es ist sanftmütig, wird leicht vom Heiligen Geist geformt.

Aber die Nummer-Eins-Charakteristik eines reuevollen Herzens – sein absolutes Fundament – ist die Bereitschaft, Schuld zuzugeben! Es ist eine Bereitwilligkeit, Schuld für Missetaten zu akzeptieren und zu sagen: „Ich bin derjenige, Herr. Ich habe gesündigt!“

Sehen Sie, wenn kein Zugeben von Sünde da ist, kann keine Buße da sein:

„Denn die Betrübnis nach Gottes <Sinn> bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil ...“ (2. Korinther 7,10).

Wenn Sie nicht willens sind anzuerkennen, dass Sie falsch liegen, sagen Sie damit, dass Sie nicht Buße zu tun brauchen. Sie sehen sich selbst so, als ob Sie aus der Sicht Gottes kein Unrecht getan haben.

Bevor Pilatus Jesus in die Hände von mörderischen Priestern und Ältesten entließ, wollte er die Welt wissen lassen, dass es nicht sein Fehler war. Also rief er nach einer Schale Wasser, tauchte seine Hände hinein und erteilte sich vor der wütenden Menge die Absolution. Er erklärte sich für unschuldig an Christi Blut:

„Als aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete, sondern vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: Ich bin schuldlos an dem Blut dieses Gerechten. Seht ihr zu!“ (Matthäus 27,24).

Der Satzteil „Seht ihr zu“ bedeutet hier: „Stellt sicher, dass ihr alle wisst, dass meine Hände rein sind. Ich habe nichts Falsches getan. Ich bin frei von aller Schuld!“

Natürlich, Pilatus’ Hände waren nicht rein; er stand gerade im Begriff, den Sohn Gottes an Mörder auszuhändigen. Diese Denkweise schließt einen Menschen von jeder Möglichkeit zur Buße aus. Hätte sich am nächsten Tag ein Prophet Pilatus genähert und gepredigt: „Tue Buße oder komme um!“, dann wäre der Regent bestürzt gewesen. „Wer, ich?“, hätte er gesagt. „Ich habe nichts Falsches getan. Ich habe meine Hände von allem abgewaschen. Wie kann ich Buße tun, wenn ich nicht gesündigt habe?“

Johannes schreibt: „Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns ... Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns“ (1. Johannes 1,8.10).

Nun, ich wurde in der Kirche aufgezogen und in meinem Leben habe ich viele Kirchenspaltungen gesehen. Jede Seite pflegte die andere zu einem „Feind“ zu machen, bis schließlich eine Gruppe wegging und die Straße hinunterzog um eine weitere Kirche zu gründen. Dann pflegten die beiden Parteien Flüche gegeneinander zu schleudern, zu tratschen, zu spotten und böse Gerüchte zu verbreiten.

Wenn Sie sich die Rechtfertigungen, die jede Partei vorbrachte, anhören müssten, wären Sie erstaunt, dass keiner die Schuld zu geben ist. Auf beiden Seiten gibt kein Christ irgendeine Missetat zu. Stattdessen sehen sie sich gegenseitig als „den Feind“ an und warten auf Gott, dass er sie verflucht und richtet. Sie sagen ihren Gegnern: „Wartet nur. Wenn die Leute in eurer Kirche beginnen, tot umzufallen, dann werdet ihr erkennen, wer recht hat!“

Aber die Wahrheit ist: Beide Gruppen erzürnen den Herrn. Wie Pilatus ist keiner in der Lage, Buße zu tun – also landen sie unter Seinem Zorn! Sie werden zu einer Gemeinde der Toten, in einer geistlichen Wildnis lebend. Ihre Familien sind in Unruhe. Sie sind immer uneins untereinander. Und das alles, weil niemand irgendeine Schuld akzeptiert! Niemand sagt: „Ich bin derjenige, mit dem sich befasst werden muss. Ich brauche Gebet!“

Maleachi war ein Prophet, von Gott gesandt, um Israel zu tadeln. Doch jedes Mal, wenn er mit einer strengen Botschaft zum Volk ging, reagierten sie mit gespielter Unschuld.

Das erste Mal, als Maleachi zu ihnen kam, predigte er: „Ihr habt die Heiligkeit des Herrn entweiht! Ihr versteht es, zu weinen und den Altar mit euren Tränen zu bedecken. Aber Gott hat alle eure Opfer abgelehnt – weil ihr in Sünde seid!“

Die Israeliten reagierten mit totalem Schockiertsein. Sie antworteten: „Aber, warum? Was haben wir falsch gemacht?“

Maleachi antwortete: „... der Herr ... beachtet das Opfer nicht mehr, oder empfängt es nicht mit gutem Willen aus eurer Hand. Ihr sagt, Weshalb? Weil der Herr Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend, an der du treulos gehandelt hast ...“ (Maleachi 2,13-14; a. d. englischen King James Version).

Ihre Sünde bestand darin, dass sie sich von ihren Frauen scheiden ließen und heidnische Frauen heirateten. Und die ganze Zeit fuhren sie fort, zum Altar zu gehen, vollbrachten ihre religiösen Aktivitäten mit ihren Herzen voll von Sünde. Diese Männer hatten offen gegen Gottes Befehle rebelliert. Aber sie leugneten es sich selbst gegenüber, indem sie sagten: „Was sagst du da? Wir sind rein!“

Also kam Maleachi ein zweites Mal zu ihnen und predigte: „Ihr ermüdet den HERRN mit euren Worten ...“ (2,17).

Mit anderen Worten: „Ihr sagt Dinge, die Gott völlig schockiert haben. Eure Gotteslästerung ermüdet Ihn!“

Wieder reagierte das Volk mit vorgespielter Unschuld: „... Womit ermüden wir ihn? ...“ (2,17).

Sie sagten im Wesentlichen: „Wie könnten wir Gott ermüdet haben? Wir haben nichts Falsches getan.“

Maleachi antwortete: „... Damit dass ihr sagt: Jeder, der Böses tut, ist gut in den Augen des HERRN, und an solchen hat er Gefallen; oder: Wo ist der Gott des Gerichts?“ (2,17).

Sehen Sie, das Volk hatte Übeltäter in der Versammlung ermutigt. Sie wussten sehr wohl, dass diese Rebellen in Sünde waren – aber sie versicherten ihnen, dass alles gut sein würde, dass kein Gericht über sie kommen würde. Einfach ausgedrückt: Sie machten Gottes Botschaft stumpf – nannten das Üble gut und das Gute übel. Doch sie sagten zu Maleachi: „Warum sagst du dies? Wir sind jeglicher Missetat unschuldig.“

Wieder kam Maleachi zu ihnen zurück, diesmal schreiend: „Ihr habt Gott beraubt!“

Und wieder reagierten die Leute mit der Standardantwort: „Was meinst du? Wie haben wir Gott beraubt?“

Maleachi antwortete: „Mit den Zehnten und Abgaben“ (3,8).

Er sagte: „Ihr bringt nur Abfall zum Altar des Herrn! Ihr opfert Tiere, die lahm, blind oder hinkend sind. Dies sind nicht die Zehnten und Abgaben, die Gott gehören. Ihr beraubt Ihn eures Besten!“

Schließlich gab es Maleachi auf, zu ihnen zu predigen, weil sie ihn nicht hören wollten. Das letzte Kapitel dieses Buches erzählt uns, dass er an ihnen allen vorbeiging und sich einem kleinen, unterscheidenden, bußfertigen Überrest zuwandte. Diese Leute nahmen seinen Tadel an und ihre Herzen wurden vom Geist Gottes bewegt. Sie reagierten auf Maleachis überführende Worte – und im Gegenzug segnete sie Gott mächtig!

David erforschte fortwährend sein Herz vor Gott. Er war schnell damit, zu schreien: „So tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde“ (Psalm 32,5).

Reuevoll zu sein bedeutet nicht einfach, dass Sie die Dinge wieder in Ordnung bringen mit der Person, die Sie ungerecht behandelt haben. Nein – es geht darum, die Dinge mit Gott wieder in Ordnung zu bringen! Gott ist derjenige, gegen den gesündigt wurde. Ja, wir sollen uns bei unseren Brüdern und Schwestern entschuldigen, wann immer wir sie ungerecht behandeln. Aber noch wichtiger: Wir sollen vor Gott für unsere Sünde Buße tun. David sagte: „Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine Sünde ist stets vor mir. Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen; damit du im Recht bist mit deinem Reden, rein erfunden in deinem Richten“ (Psalm 51,5-6).

David glaubte an die Durchführung von Erforschungen des Herzens – an die harte Disziplin, Sünde in seinem Herzen auszugraben: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!“ (Psalm 139,23-24).

Dieser Mann öffnete kontinuierlich sein Herz dem Suchscheinwerfer Gottes. Er sagte: „Herr, komm und untersuche jeden Winkel meines Lebens. Wenn ich auf irgendeine Weise gegen Dich gesündigt habe und ich weiß es nicht, bitte – offenbare es mir. Ich tue Buße!“

Vielleicht erforschen auch Sie Ihr Herz. Doch Sie kommen ab von den Maßnahmen des Heiligen Geistes und sagen: „Dem Himmel sei Dank, ich bin rein. Ich habe keinerlei Sünde in mir.“ Geliebte, Sie sind betrogen! Die Schrift sagt, dass alle gesündigt haben und hinter der Herrlichkeit Gottes zurückgeblieben sind. „Ich, der HERR, <bin es,> der das Herz erforscht und die Nieren prüft [die Emotionen prüft], und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Taten“ (Jeremia 17,10).

Jesaja bekannte: „Denn zahlreich sind unsere Vergehen vor dir, und unsere Sünden zeugen gegen uns. Denn unserer Vergehen sind wir uns bewusst, und unsere Sünden, die kennen wir“ (Jesaja 59,12).

Der Prophet sagte dabei: „Wir wissen alles über unsere Sünden!“ Natürlich, Gott weiß es, wenn wir falsche Dinge sagen oder tun. Aber wir wissen es auch!

Von welchen bekannten Vergehen sprach Jesaja? Sie sind: „... lügen gegen den Herrn, und weggehen von unserem Gott, Unterdrückung und Revolte reden, mit Worten der Falschheit schwanger werden und sie aus dem Herzen äußern“ (59,13; a. d. englischen King James Version).

Da ist eine Sünde aus dieser Liste, die wir alle für leicht zu rechtfertigen halten – und das ist „Worte der Falschheit aus dem Herzen äußern.“ Dies meint, anderen etwas zu erzählen, was Sie gehört haben und was sie für wahr halten, doch das tatsächlich falsch ist. Sie mögen es „aus dem Herzen“ äußern – aber da gibt es kein Drumherum, es ist Falschheit!

Manche Christen meinen, sie können praktisch alles über irgendjemanden sagen, solange sie es damit ehrlich meinen. Sie argumentieren: „Ich möchte keinen Schaden anrichten, wenn ich es sage. Es mag nicht das sein, was andere denken, aber ich glaube von ganzem Herzen, dass es wahr ist.“

Doch was ist, wenn ein Wort aus einem wohlmeinenden Herzen eine Lüge ist? Wie könnte irgendein Christ rechtfertigen, es zu sagen? Wie könnte irgendjemand denken: „Meine Hände sind rein“? Selbst wenn irgendein Stück der zerstörerischen Information, die ausgesprochen wurde, wahr ist, ist es Wahrheit, die auf den Boden gefallen ist und in den Schmutz getrampelt wurde! „Häuft nicht Worte des Stolzes, noch gehe Freches aus eurem Mund hervor! Denn der HERR ist ein Gott des Wissens, und von ihm werden die Taten gewogen“ (1. Samuel 2,3). Gott weiß alles – und wir wissen alles – über unsere sündigen Zungen. Und Er wird Tratsch oder Verleumdung jeglicher Art nicht tolerieren!

Esra war ein gottgefälliger Schriftgelehrter, der das Gesetz Gottes liebte und umsichtig vor Ihm wandelte. Er war auch ein großer Gebetskämpfer und ein treuer Prediger des Wortes Gottes. Es wäre schwer zu glauben, dass dieser Mann es nötig hätte, für irgendeine Sünde Buße zu tun.

Aber Esras Herz brach wegen all der faulen Kompromisse im Volk Gottes, deren Zeuge er wurde. Als er nach Jerusalem ging, sah er Unreinheit, Götzendienst, Mischehen. Natürlich, keine von ihnen war seine Sünde – doch er prahlte nicht: „Jeder um mich herum mag abtrünnig sein, aber mein Herz ist recht vor Gott!“ Nein! Stattdessen warf Esra sich zu Boden, weinend und bekennend, als wären die Sünden des Volkes seine eigenen. Er identifizierte sich mit Gottes Volk – und er teilte ihre Schande!

„... Esra betete und ... [bekannte], weinend und vor dem Haus Gottes daliegend ... Brot aß er nicht, und Wasser trank er nicht, denn er trauerte über die Untreue der Weggeführten“ (Esra 10,1.6).

„... ich ließ mich auf meine Knie nieder und breitete meine Hände zu dem HERRN, meinem Gott, aus. Und ich sprach: Mein Gott, ich schäme mich und scheue mich, mein Gesicht zu dir, mein Gott, zu erheben! Denn unsere Sünden sind <uns> über den Kopf gewachsen, und unsere Schuld ist groß geworden bis an den Himmel“ (9,5-6).

Esra bekannte nicht nur seine eigene Schwäche, sondern die Sünden der ganzen Versammlung. Er trauerte, weinte und spürte die Verletzung durch Sünde, die sich im Haus Gottes ausgebreitet hatte. Ich frage Sie: Nehmen Sie die Buße so ernst?

Daniel hatte dieselbe Art von reuevollem Herz. Er war ein gerechter Mann des Gebets und der Hingabe, der so heilig lebte, dass Sie nicht erwarten würden, ihn Buße tuend vorzufinden. Aber Daniels Herz war sehr sensibel bezüglich Sünde – und auch er identifizierte sich mit den grauenhaften Sünden des Volkes:

„HERR! Bei uns ist die Beschämung des Angesichts, bei unseren Königen, unseren Obersten und unseren Vätern, weil wir gegen dich gesündigt haben ... Wir haben gesündigt und haben uns vergangen und haben gottlos gehandelt, und wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und von deinen Rechtsbestimmungen abgewichen. Und wir haben nicht auf deine Knechte, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen, unseren Obersten und unseren Vätern und zum ganzen Volk des Landes geredet haben“ (Daniel 9,8-9.5-6). Daniel benutzte wiederholt die Worte „wir, uns, unser“. Er sagte dabei im Wesentlichen: „Jeder von uns ist betroffen!“

Der Schlüssel zu alledem findet sich im folgenden Vers: „Während ich noch redete und betete und meine Sünde und die Sünde meines Volkes Israel bekannte und mein Flehen für den heiligen Berg meines Gottes vor den HERRN, meinen Gott, hinlegte“ (9,20).

Daniel sagte: „Oh, Gott, befasse Dich mit mir, während Du Dich mit Deinem Volk befasst. Wenn da irgendeine Ungerechtigkeit in meinem Herzen ist, dann hole sie heraus. Zeige sie mir!“

Geliebte, diese Botschaft brachte mir der Herr in den letzten paar Wochen nahe. Ein Wort erreichte mich, dass etwas sehr Verleumderisches über mich gesagt worden war. Es schnitt mir ins Herz und verletzte mich tief. Ich schrie eine Woche lang zu Gott und fragte: „Warum ich, Herr?“

In der darauffolgenden Woche war ich bei einem Freund, und ich begann über die Verleumdung zu reden. Ich benannte die Person, die mich verleumdet hatte, und wiederholte jede üble Sache, die diese einzelne Person gesagt hatte. Ich klagte: „Das ist alles eine Lüge aus dem Abgrund der Hölle – und ich bin verletzt!“

An jenem Abend sprach zuhause Gottes Geist zu mir: „Was ist bei dem, was du bei deinem Freund getan hast, irgendwie zu unterscheiden von dem, was dir angetan wurde?“ Ich dachte: „Was sagst Du da, Herr?“ Der Geist flüsterte: „Du hast im Gegenzug diese einzelne Person verleumdet, indem du erzählt hast, was dir angetan wurde. Du bist genauso schuldig!“

Alles, was mir privat mitgeteilt worden war, hatte ich wiederholt, und in jemand anderen gepflanzt! Sofort fiel ich in Buße vor dem Herrn nieder. Und seither hat Er mir gezeigt, wie vorsichtig ich mit meinen Worten zu sein habe.

Nicht lange vor jenem Zwischenfall hatte ich einen Anruf von einem Pastor aus dem mittleren Westen erhalten. Der Pastor hatte einen bestimmten Evangelisten erwähnt, der ein gemeinsamer Bekannter ist. Er sagte: „Ich muss dir sagen, Bruder David, ich bin besorgt um diesen Mann. Er braucht Gebet, und ich rufe dich an, um dich anzuwerben zu beten. Er hat seine Salbung total verloren. Und jedes Mal, wenn ich ihn sehe, hat er Gewicht verloren. Das ist alles deswegen, weil er auf eine Frau in unserer Stadt hört, die einen Isebel-Geist hat. Er steht unter ihrem Zauber!“

Plötzlich dämmerte es mir. Dieser Pastor meinte es gut und war wahrhaft besorgt. Aber er verleumdete unseren evangelistischen Freund – und ich war genauso schuldig dabei, dem allem zuzuhören!

Der Heilige Geist traf mein Herz, während wir noch am Telefon waren. Ich sagte schnell zu dem Pastor: „Bruder, lass es fallen – sag kein weiteres Wort! Lass es in Gottes Händen.“ Ich wollte meine Lippen nicht verunreinigen und meinen Geist nicht vergiften. Und ich glaube, falls ich heute mit dem verleumdeten Evangelisten reden würde, dann würde er sagen: „Ja, ich weiß, dass diese Gerüchte im Umlauf sind, und das verletzt mich. Aber nein, diese Frau ist keine Hexe. Sie ist eine gottgefällige, betende Christin!“

Mit den furchtbaren Dingen, die ich über jenen Mann gehörte hatte, musste in meinem eigenen Herzen umgegangen werden. Eine Saat des Misstrauens war in mich gepflanzt worden, und ich spüre noch die Verletzung davon. Nun ist der einzige Weg, auf dem diese Saat herauskommt, der, wenn ich für meinen evangelistischen Freund bete und ihn liebe. Nur dann wird all dieser Müll entwurzelt werden!

Ein Mann in unserer Kirche kam einmal kurz nach einem Anbetungsgottesdienst auf mich zu. Er sagte, dass er in unserer Gemeinde schlecht über seine frühere Kirche gesprochen hatte. Aber Gott überführte ihn jedoch dieser Verleumdung, und nun fühlte er sich miserabel deswegen. Die Schwierigkeit war, dass er gerade einen Anruf von einem Mann aus seiner früheren Gemeinde erhalten hatte, der, obwohl er der Kirche noch angehörte, über sie tratschen wollte. Der Mann erzählte mir: „Ich weiß, wenn er in mein Haus kommt, wird er über unsere alte Kirche mit mir reden wollen. Aber ich will keinen Tratsch mehr hören. Das macht mich krank!“

Üble Saaten der Verleumdung bringen nur Verletzung – sowohl für den Pflanzenden als auch für den Zuhörenden!

Das Buch Daniel erwähnt mehrere Vorzüge für jene, die ein reuevolles Herz haben. In der Tat, für alle, die ihre Sünde zugeben, tut Gott das Wundersame!

Ich möchte Ihnen nur vier der vielen Vorzüge der Buße zeigen. Diese vier Dinge kamen zu Daniel als das Ergebnis seines von Herzen kommenden Bekenntnisses. Und jeder davon ist für uns verfügbar, wenn wir Buße tun:

1. Ein Vorzug ist eine neue und klarere Vision Jesu Christi

Lesen Sie, was nach Daniels Buße geschah: „Und ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, da war ein Mann, in Leinen gekleidet, und seine Hüften waren umgürtet mit Gold von Ufas. Und sein Leib war wie ein Türkis und sein Gesicht wie das Aussehen eines Blitzes. Und seine Augen waren wie Feuerfackeln und seine Arme und seine Füße wie der Anblick von glatter Bronze. Und der Klang seiner Worte war wie der Klang einer <Volks>menge. Aber nur ich, Daniel, allein sah die Erscheinung ...“ (Daniel 10,5-7).

Wer, denken Sie, war diese Person, die Daniel in dieser Vision sah? Es war Jesus! Was für einen wunderbaren Vorzug der Heilige Geist Daniel eröffnete, als er seine Sünde bekannte. Er gab ihm eine klare Vision von Christus in all Seiner Herrlichkeit!

Bitte verstehen Sie: Daniel war nicht am Beten für diese Vision. Alles, was er tat, war Buße – Sünde bekennend und darüber trauernd. Jesus selbst übernahm es, in dieser Offenbarung zu Daniel zu kommen; der Herr initiierte es! Sehen Sie, wenn wir bereuen und alle Dinge mit Gott und anderen in Ordnung bringen, dann brauchen wir keine Offenbarung zu suchen. Jesus wird sich uns selbst offenbaren!

Nun, Daniel hatte Freunde, die auch gottesfürchtig waren, weil er nur unter den Gerechten wandelte. Doch die Schrift erzählt uns, dass keiner von ihnen die Vision sah, die Daniel empfing: „... Die Männer, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch fiel eine große Angst auf sie, und sie flohen und versteckten sich. Und ich blieb allein übrig und sah diese große Erscheinung ...“ (10,7-8).

Ein wahrhaft bußfertiges Herz braucht sich niemals vor dem Herrn zu verstecken – weil keine Furcht vor dem Gericht mehr da ist! Wenn Sie Ihre Sünden zugeben, gottgefällige Betrübnis unter Beweis stellen und Dinge wiedergutmachen, können Sie dem Meister zuversichtlich ins Gesicht schauen. Sie brauchen nicht vor Furcht zu beben, wenn Sie das donnernde Wort des Tadels hören – weil Sie Christus in Seiner Herrlichkeit sehen werden. Sie werden vor Seinen feuerflammenden Augen stehen, während jeder andere flieht!

2. Ein zweiter Vorzug der Buße ist das Wegnehmen aller Furcht

„Und siehe, eine Hand rührte mich an und rüttelte mich auf ... Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann! Achte auf die Worte, die ich zu dir rede, und steh ... Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn vom ersten Tag an, als du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden. Und um deiner Worte willen bin ich gekommen“ (Daniel 10,10-12).

Zeigen Sie mir einen Christen, der sich weigert, seine Sünde zuzugeben – der sagt: „Meine Hände sind rein“ –, und ich zeige Ihnen jemanden mit einer falschen Frömmigkeit. Solch eine Person setzt ein breites Lächeln auf, hat einen selbstsicheren Gang und prahlt, dass alles in Ordnung ist. Aber es ist alles nur Fassade! Die Bibel macht klar, dass, wenn irgendjemand seine Sünde versteckt, diese Person nicht prosperieren wird. Gott hebt Seinen Geist von ihr weg, und ihre Seele wird wie die Wellen umhergeworfen. Ihr unbußfertiges Herz ist voll von Furcht und Rastlosigkeit!

Aber zeigen Sie mir einen reuevollen Christen – einen, der empfindsam gegenüber Sünde ist, der willens ist erforscht zu werden und aufschreit: „Ich bin schuldig, O Gott!“ – und ich zeige Ihnen einen, der bald jeden Tag ohne irgendeine Spur von Furcht wandeln wird. Gott wird Seine mächtige Hand ausstrecken in das Herz jenes Gläubigen und alle Wurzeln der Furcht herausreißen. Und bald wird dieser Mensch die unermessliche Gunst und den unermesslichen Segen Gottes kennenlernen!

„... Daniel, du vielgeliebter Mann! ... steh ...“ (10,11).

Jesus wies Daniel an: „Steh aufrecht, Bußfertiger! Ich gehe daran, all deine Furcht und dein Zittern wegzunehmen. Und ich gehe daran, dich auf deine Füße zu stellen und mit Meiner Gunst zu segnen!“

Geliebte, lassen Sie Gott Ihr Herz erforschen und untersuchen. Bitten Sie den Heiligen Geist, alles zu offenbaren, was Sie gesagt oder getan haben, das betrüblich für Ihn ist. Denken Sie an irgendjemanden, die Sie verleumdet oder über den Sie getratscht haben, und geben Sie zu, wie sündig es war. Gehen Sie zu dieser Person, oder gehen Sie ans Telefon, und leisten Sie Wiedergutmachung.

Nun, es genügt nicht, zu sagen: „Ich habe dir auf irgendeine Weise Unrecht getan ...“ Das ist keine Buße. Buße ist zuzugeben, dass das, was Sie getan haben, Sünde war. Also spucken Sie es aus. Erzählen Sie der Person genau, was Sie gesagt oder getan haben, und dann bringen Sie es wieder in Ordnung.

Ich verspreche Ihnen – wenn Sie alle Dinge in Ordnung bringen, werden Sie in Ihrem Leben solch eine Gunst Gottes erfahren wie Sie sie niemals gekannt haben! Der Herr wird Ihnen Ihre Augen, Ohren und Ihr Verständnis öffnen – und Ihnen wird eine Offenbarung von Dingen, die kommen sollen, gegeben werden: „... (du wirst) verstehen ... was deinem Volk am Ende der Tage widerfahren wird“ (10,14).

3. Ein dritter Vorzug der Buße sind neue Lippen

Daniel erhielt neue Lippen, die von Gottes reinigender Hand berührt worden waren: „Und siehe, einer, den Menschenkindern gleich, berührte meine Lippen. Und ich öffnete meinen Mund und redete und sprach ...“ (Daniel 10,16).

Wann immer Daniel nun sprach, redete er „wie zu dem Herrn“!

Jesaja war ein gottgefälliger Mann, der mächtige Prophetien verkündet hatte. Doch als er vor dem Herrn in all Seiner Heiligkeit stand, konnte dieser Prophet nur sagen: „... ein Mann mit unreinen Lippen bin ich ...“ (Jesaja 6,5).

Gott nahm Feuerkohlen vom Altar, berührte mit der Zange Jesajas Lippen, und brannte alle Schlacken, alles Selbst und alles Fleisch weg – alles, was Ihm unähnlich war. Und Er gab Jesaja neue Lippen! Ich glaube, der Prophet musste seine Lippen niemals wieder reinigen lassen.

Doch dies tut Gott für jede Person, die Buße tut! Wenn Ihre Zunge und Ihre Lippen einmal gereinigt werden, werden Sie niemals wieder etwas aussprechen wollen, was Jesus unähnlich ist. Die Worte, die aus Ihnen herausfließen werden, werden rein sein!

4. Ein vierter Vorzug der Buße ist Frieden und Kraft

„... Friede <sei mit> dir! Sei stark, ja, sei stark! Und als er mit mir redete, wurde ich stark und sagte: Mein Herr möge reden! Denn du hast mich gestärkt“ (Daniel 10,19).

Daniels Seele war in Agonie. Er hatte wegen Sünde getrauert – gebetet, gefastet, geweint –, und das ließ ihn schließlich völlig ausgelaugt flach auf seinem Gesicht liegen. Er stöhnte: „... (es) überfielen mich meine Wehen, und ich habe keine Kraft behalten“ (10,16).

Dann kam Jesus zu ihm und berührte seinen Körper. Und plötzlich wurde Daniel mit Frieden und Kraft überflutet. „... Fürchte dich nicht, du vielgeliebter Mann! Friede <sei mit> dir! Sei stark, ja, sei stark! ...“ (10,19).

Ein bußfertiger Christ kann niedergeschlagen, total aufgerieben, von Sorge und Müdigkeit überwältigt sein. Aber der Herr kommt immer, um seinen Körper anzurühren – um erneuten Frieden und erneute Kraft zu geben!

Ich frage Sie: Haben Sie ein bußfertiges Herz? Möchten Sie eines? Gehen Sie heute auf die Knie, schreien Sie im Bekennen zu Gott – für sich, Ihre Familie, Ihre Geliebten, Ihre Kirche. Sie werden eine unfassbare Offenbarung vom Herrn empfangen. Sie werden anfangen, mit reinen Lippen zu reden. Sie werden nicht länger in irgendeiner Art von Furcht leben. Und Sie werden Frieden und Kraft aus Gottes mächtiger Hand kennenlernen.

Das Beste von allem: Jeder dieser wunderbaren Vorzüge wird täglich auf Sie „geladen“ werden: „Gepriesen sei der Herr, der uns täglich mit Vorzügen belädt, ... der Gott unserer Rettung“ (Psalm 68,20; a. d. englischen King James Version). Dann werden Sie erfahren, welche Freude darin liegt, in Buße zu leben. Halleluja!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.