Die Schlinge ist zerrissen

„Gepriesen sei der Herr, der uns ihren Zähnen nicht zum Raub gab! Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelsteller. Die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entronnen. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“ (Psalm 124,6-8).

In Psalm 124 lesen wir von Vogelstellern und ihren Schlingen. Sie haben von Vogelstellern gehört. Sie waren in den Tagen vor den Feuerwaffen professionelle Vogelfänger. Sie fingen Vögel durch Ausbreiten eines Netzes und indem sie es an einer Schnappfalle oder Schlinge befestigten.

Der Vogelsteller pflegte etwas Korn neben der Falle auszustreuen, die er auslegte. Dann, wenn der Vogel da Korn fraß, schnappte die Falle zu und ein Netz flog über den Vogel und fing ihn.

Oftmals in biblischen Tagen pflegte ein Vogelsteller einem gefangenen Vogel die Augenlider zusammenzunähen und ihn in einem Käfig zu halten. Auf diese Weise würden seine Schreie eine große Zahl anderer Vögel anlocken. Der Klang der Verzweiflung des Vogels würde die Neugier der anderen Vögel wecken, und wenn sie kämen, um das zu untersuchen, würden auch sie in die Schlinge geraten.

Vogelsteller erzielten auf verschiedene Weise ihr Einkommen aus den gefangenen Vögeln. Einige verkauften die Vögel an Leute, die sie als Haustiere wollten. Andere verkauften sie für den Gebrauch als Opfertiere, besonders Turteltauben und Tauben. Wieder andere Vogelsteller verkauften kleinere Vögel an die ärmere Schicht, die sie als Nahrung verwendeten. In diesem Fall wurden die Vögel verschlungen.

Verschiedene Passagen durch die ganze Bibel hindurch vergleichen unsere Seele mit einem Vogel: „Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelsteller. Die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entronnen“ (Psalm 124,7). „Ist mir mein Erbteil <etwa> ein bunter Raubvogel ...“ (Jeremia 12,9).

Satan ist absolut entschlossen, jeden Gläubigen zu stürzen, der in Heiligkeit und kompletter Hingabe an Jesus Christus lebt. In der Tat, der Teufel weiß, wo Sie leben und arbeiten – kennt jeden Weg, den Sie nehmen, jeden Schritt. Und er folgt all Ihrem Kommen und Gehen.

Bitte verstehen Sie: Satan ist nicht allgegenwärtig. Er kann nicht überall auf einmal sein. Auch kennt er nicht alle Dinge; sonst wäre er Gott. Aber er hat eine Vielzahl dämonischer Wesen unter seinem Kommando, Fürsten und Kräfte der Finsternis. Und diese üblen Arbeiter folgen Ihnen. Sie gehen umher wie Vogelsteller, Fallen auslegend, um Sie gefangen zu nehmen – verborgene, listige, diabolische Fallen!

Der Psalmist schreibt:

  • „Bewahre mich, HERR, vor den Händen des Gottlosen, vor dem Mann der Gewalttaten behüte mich, die beschlossen haben, meine Tritte umzustoßen! Hochmütige haben mir heimlich eine Schlinge und Fallstricke gelegt, ein Netz ausgespannt zur Seite des Weges ...“ (Psalm 140,5-6).
  • „... Auf dem Weg, den ich wandle, haben sie mir heimlich eine Schlinge gelegt“ (Psalm 142,4).
  • „Die Gottlosen haben mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich nicht abgeirrt“ (Psalm 119,110).

Die Bibel macht klar: Dämonische Kräfte sind am Werk, Fallen für Christen auszulegen!

Doch Satan beschränkt sein Vogelstellerwerk nicht auf üble Fürstentümer. Er benutzt auch böse Leute, um dämonische Fallen auszulegen: „Die Gottlosen haben mir eine Schlinge gelegt ...“ (Psalm 119,110).

Es ist wahr – Satan hat eine ganze Armee mit einigen der listigsten, erfahrensten Vogelsteller auf Erden. Er benutzt ehebrecherische Männer, um herumzugehen und unschuldige Frauen zu verführen. Und er benutzt Beförderer der Pornografie, um Generationen von Männern mit Schmutz, jenseits aller Beschreibung, zu locken und zu umschlingen.

Satan benutzt auch Vogelsteller auf der Straße, um Drogen zu schieben. Drogenkartelle machen ein Vermögen – Multimillionen Dollar – indem sie junge Leute ausplündern und ganze Gesellschaften süchtig machen. Seine höllischen Armeen fangen Menschen hinein in ein Leben von Sucht und Armut.

Ganze Staatsregierungen agieren heute als Vogelsteller des Feindes. Sie fangen Millionen Leute mit Glücksspiel. Staatliche Agenturen und Kommunen benutzen Glücksspiele, die entworfen wurden, um Geld aus den Leuten zu pressen, die am Haken dessen hängen, auf einen Schlag reich zu werden. Als ein Ergebnis daraus wird Amerika schnell zu einer riesigen Lotterie. Der Tag mag kommen, an dem eine nationale Lotterie eingeführt wird.

Diese alle sind Vogelsteller des Feindes, die gekommen sind, unsere Gesellschaft zu zerstören! Sie schmieden Pläne und verschwören sich, um Leute von ihrem letzten Dollar zu trennen. Und diejenigen, die am meisten darunter leiden, sind die Armen und die Kinder. Oft hätten jene letzten Dollars als Geld für Nahrung und Milch beiseitegelegt werden sollen.

Doch das Tragischste von allem ist diese traurige Wahrheit: Satan schreibt geistlich erblindete Christen ein, um seine Schlingen gegen Leute Gottes auszulegen! Das stimmt – der Teufel benutzt sogar Christen als Vogelsteller, Vogelfänger. Da sind viele hartherzige, neidische Christen, die eifrig Pläne schmieden, um gottgefällige, gerechte Männer und Frauen Gottes zu ruinieren. Sie haben ihre Wonne an Rache – daran, zu versuchen, denen Fallen zu stellen, die sie verachten!

Die Schrift sagt uns, dass bestimmte von Gottes Leuten gegen Jeremia Pläne schmiedeten: „... Denn sie haben eine Grube gegraben, um mich zu fangen, und meinen Füßen haben sie heimlich Fallen gestellt“ (Jeremia 18,22). Im Kontext dieser Passage wird klar, dass Jeremia von Gottes Volk sprach: „... den Männern von Juda und ... den Bewohner von Jerusalem“ (18,11). Er sagte dabei: „Einige, die sich selbst Kinder Gottes nennen, sind darauf aus, mich in der Schlinge zu fangen. Sie wollen das Zeugnis zerstören, das Gott mir gegeben hat!“

Ich frage Sie: Warum würde es sich irgendjemand erlauben, der sich als Nachfolger Jesu bezeichnet, vom Teufel gebraucht zu werden, um einem Bruder oder einer Schwester in die Falle zu locken und in der Schlinge zu fangen? Warum würde er kostbare Zeit damit verbringen, sich zu verschwören und andere Christen zu ruinieren oder zu stürzen?

Gottes Wort zählt zwei Gründe dafür auf. Lassen Sie mich sie mit Ihnen teilen:

Einige Gläubige sind eifersüchtig auf die Anerkennung und Hochachtung, die ein anderer Christ bekommt – jemand, der über sie selbst hinaus geehrt wird. Unglücklicherweise ist diese Haltung in der Kirche weit verbreitet. Sie kommt auch im geistlichen Dienst vor. Pastoren, die kein Herz für Jesus haben, sind immer am Tratschen und Pläne schmieden gegen Leute, die Christus an ihrer Stelle herangezogen hat. Sie wollten den Preis nicht zahlen – und nun ist jemand anders gekommen, der von Gott hoch geehrt wird!

Das Buch Ester erzählt uns, dass Haman sich in der Ehre sonnte, die der König Ahasveros ihm verlieh. Haman war ein Berater des Königs – aber er war nicht zufriedengestellt mit dem Wohlstand und der Ehre, die er aus seiner Stellung gewann. Sehen Sie, da war eine Person im Königreich, die Haman unter die Haut ging: ein Jude namens Mordechai.

Haman erhielt normalerweise von all den Leuten demütige Ehrerbietung. Aber Mordechai wollte sich weder vor ihm verbeugen noch vor ihm aufstehen. Mordechai fürchtete niemanden außer Gott – und er wollte sich nicht vor irgendjemandem beugen außer vor Ihm.

Als ein Ergebnis daraus hatte Mordechai den Respekt und die Ehre der Leute. Er war bekannt als ehrenhaft und geradlinig, als ein Mann, den du nicht kaufen konntest. Und das nagte an Hamans Stolz. Eine Rage quoll in Haman auf – weil er Gott jemanden über sich selbst hinaus ehren sah!

Die Schrift sagt, Haman „... wurde ... von Zorn über Mordechai erfüllt“ (Ester 5,9). Und er erlaubte seiner Eifersucht, ihn zu verzehren. Hier war ein wohlhabender Mann, geehrt vom König, eingeladen in den Palast von Königin Ester. Er ritt auf hohem Ross. Aber nichts davon spielte für ihn eine Rolle. Stattdessen wurden seine Gedanken von Eifersucht verschlungen: „Alles das aber genügt mir nicht, solange ich den Juden Mordechai im Tor des Königs sitzen sehe“ (5,13).

Bald begann Hamann, Pläne zu schmieden, um Mordechai in einer Schlinge zu fangen. Es war ein unfassbares Komplott, geschmiedet, um all die Juden zu vernichten, und in diesem Prozess auch Mordechai. Haman war so von Neid zerfressen, dass er es unternahm, ein ganzes Volk zu vernichten, nur um an einen Mann zu kommen.

Aber am Ende kostete Hamans Neid ihn sein Leben. Als sein Plan aufgedeckt wurde, wurde er an den Galgen gehängt, den er für Mordechai aufgebaut hatte. Was für einen Preis er bezahlte!

Die Warnung der Bibel hier ist sehr klar: Jeder Christ, der von Neid verzehrt wird wegen Gottes Segen und Anerkennung für eine andere Person, wird enden wie Haman – gefangen in seiner eigenen Schlinge!

„Sie haben vor mir eine Grube gegraben, sie sind mitten hineingefallen“ (Psalm 57,7).

„... Sein Horn ragt auf in Ehre. Der Gottlose wird es sehen und sich ärgern, mit seinen Zähnen wird er knirschen und vergehen. Das Begehren der Gottlosen geht verloren“ (Psalm 112,9-10).

Manche Christen können es nicht ausstehen, von jemandem „überflügelt“ zu werden, der heiliger oder gerechter erscheint als sie. Sie sehen einen Bruder oder eine Schwester von Gott geehrt werden – und es bringt sie in Rage!

Da ist große Kraft in der Gottgefälligkeit und große Autorität in der Heiligkeit. Doch beides wird von Christen verachtet, die den Preis nicht bezahlen wollen – Menschen, die einst die Berührung Gottes hatten, aber jetzt aufgrund von Kompromiss nicht mehr Seinen Segen genießen. Wenn jemand daherkommt, der als heiliger oder hingegebener geschätzt wird, werden sie neidisch auf das, was sie verloren haben. Sie geben ihrem eifersüchtigen Hass Raum – und sie werden nicht ruhen, bis sie diese gottgefällige Person ruiniert oder zerstört sehen!

Stellen Sie sich dem, Geliebte: Nichts wird mehr gehasst als die Kraft und geistliche Autorität, die ein heiliges Leben begleiten. Und niemand wird mehr gehasst, verleumdet, beneidet und schlecht gemacht als ein Christ, der Heiligkeit ausstrahlt.

Doch wenn unsere Herzen vor Gott recht sind und wir die große Hingabe eines Mitgläubigen sehen, werden wir uns an der Macht und Autorität erfreuen, die Gott ihm verliehen hat. Und wir werden dem geweihten Leben jenes Bruders erlauben, uns herauszufordern und zu provozieren, einen tieferen Wandel mit dem Herrn zu erreichen.

Doch viele Gläubige weigern sich, eine üble Eifersucht in ihrem Herzen loszulassen. Betrachten Sie diese Beispiele:

  • Ich fuhr einmal zusammen mit einem Bruder im Auto, der gerade durch unfassbare finanzielle Härten ging. Ein weiterer Bruder kam in unserem Gespräch auf, jemand, dessen Finanzen großartig von Gott gesegnet worden waren. Der Mann in meinem Auto wurde plötzlich rot vor Rage. Es prasselte aus ihm heraus: „Jedes Mal, wenn ich an ihn denke, wie er den neuen Wagen fährt, dieses große Haus besitzt, all jene Segnungen genießt – ich kann es nicht ausstehen. Das verbrennt mich! Ich habe so viel gelitten. Wenn ich sehe, was er alles bekommt, geht mir das richtig nahe.“
  • Riesige Venen schossen aus dem Hals dieses Mannes hervor. Seine Eifersucht und Rage waren übergekocht!
  • Als Kain seinen Bruder, Abel, von Gott gesegnet und für gut befunden sah, erhob sich in ihm eine Eifersucht bis zu dem Punkt, dass er einen Mord beging. Er war neidisch auf den engen Wandel seines Bruders mit Gott!

David ist ein Beispiel für einen glaubenden Mann, der gegen einen anderen Pläne schmiedete. Er legte eine Schlinge für Uria, einem Offizier in seiner Armee, nachdem er Urias Frau geschwängert hatte. Er rief Uria von der Front nach Hause, und beorderte ihn dazu, Zeit mit seiner Frau zu verbringen. David hoffte, dass Uria mit ihr intim werden würde, und dass auf diese Weise Davids Sünde des Ehebruchs verdeckt werden würde.

Aber Uria ging nicht heim zu seiner Frau. Stattdessen sagte er: „Wie kann ich meine Frau genießen, wenn die Armee des Herrn dort draußen am Leiden ist. Ich werde hierbleiben und leiden, wie sie es tun.“

Das musste ein furchtbarer Tadel für David gewesen sein. Er legte dann eine andere Schlinge für Uria aus. David befahl ihm, zu einem großen Festessen im Palast zu kommen, wo er Uria mit Wein abfüllte. David dachte: „Wenn ich ihn nur betrunken bekomme, dann kann er in einer angetrunkenen Benommenheit nach Hause geführt werden und ins Bett gebracht werden. Auf diese Weise wird er denken, er hätte seine Frau geschwängert.“

Aber in jener Nacht schlief Uria außerhalb seines Hauses, sich immer noch der Behaglichkeit mit seiner Frau verweigernd.

Nachdem er wieder mit seiner Intrige versagt hatte, verschwor sich David, Uria in einer aussichtslosen Schlacht an der Front zu platzieren, wissend, dass er getötet werden würde. Und das ist genau das, was geschah.

Davids Sünde des Pläneschmiedens gegen Uria wurde ihm in den Augen Gottes als seine gravierendste Sünde zur Last gelegt. „Warum?“, mögen Sie fragen. „Sündigte David nicht auch mit dem Begehen des Ehebruchs mit Batseba? Und sagt die Bibel nicht, dass er sündigte, indem er einen Mangel an Glauben aufwies, als er zu den Philistern floh, bezüglich Schutz vor Saul?“

Ja! Die Schrift erzählt uns auch, dass David mit seiner voreiligen Entscheidung, Nabal zu töten, sündigte, bis Abigail kam und sein Denken veränderte. David sündigte genauso darin, das Volk zu zählen, eine Sünde des Stolzes und des Begehrlichkeit.

Eine weitere Sünde bestand darin, dass David nicht Kontrolle über seine Kinder ausübte. Niemals redete er ein Wort gegen Absalom – und der junge Mann erhob sich und riss widerrechtlich den Thron seines Vaters an sich. Jene Sünde der Vernachlässigung durch einen Vater kostete Davids Sohn schließlich das Leben.

Da waren viele Sünden in Davids Leben. Doch wenn wir danach schauen, was Gottes Wort über dieses Thema sagt, dann ist die einzige Sünde, die erwähnt wird, die Schlinge, die David für Uria gelegt hatte: „... weil David getan hatte, was recht war in den Augen des Herrn, und von allem, was er ihm geboten hatte, nicht abgewichen war alle Tage seines Lebens, außer in der Sache mit Uria, dem Hetiter“ (1. Könige 15,5).

Dieser Vers erwähnt den Namen Batseba nicht. Auch benennt er nicht irgendeine andere von Davids Sünden des Ungehorsams. Vielmehr sagt er, dass die einzige Sache, bei der David von Gott abwich, die war, dass er eine Falle auslegte – als er sich gegen einem unschuldigen Mann verschwor!

Was für einen furchtbaren Preis David für sein Pläneschmieden gegen einen Mitgläubigen zahlen musste. Welche großen Schwierigkeiten es über ihn und seine Familie brachte: Seine Tochter wurde vergewaltigt. Sein Sohn Amnon wurde in angetrunkener Benommenheit durch die Hände Absaloms getötet. Ganz Israel verließ David und scharte sich um Absalom. Und seine Frauen und Konkubinen wurden von seinem Sohn befleckt, der jetzt über das Königreich herrschte.

David war gezwungen, hin und her zu ziehen und unterzutauchen, um sein eigenes Leben zu retten. Das Schlimmste von allem: Die Bibel sagt, er verlor die Freude seiner Rettung: „Lass mir wiederkehren die Freude deines Heils“ (Psalm 51,14).

Die Freude am Herrn war aus Davids Leben gewichen.

Geliebte, Gott zeigt uns seine Verachtung für diese Sünde, einem Mitchristen Schlingen zu legen. Sie zahlen einen schrecklichen Preis – und Ihre Familie zahlt einen furchtbaren Preis –, wenn Sie eine Falle für einen anderen Gläubigen auslegen!

Gott helfe dem Christen, der sich an seiner Eifersucht gegenüber einem Bruder oder einer Schwester festklammert. Wenn diese Art Geist in Ihrem Herzen ist, wird Satan Sie ganz sicher zu irgendeiner Art dämonischer Verschwörung verlocken. Er wird Sie durch Täuschung dazu bringen, an einem Racheplan gegen jene Person mitzuwirken – aber Sie werden sich damit nur Schwierigkeiten für sich selbst und Ihr Haus aufhäufen!

Wenn Sie gerade Ihren Chef verleumden oder einen Mitarbeiter niedermachen ... wenn Sie in üble Nachrede verwickelt sind ... wenn sie an einer Konspiration irgendeiner Art teilnehmen ... wenn Sie irgendjemandes Namen auf irgendeine Weise anschwärzen, dann legen Sie eine Schlinge aus. Und Gott verabscheut das! Er wird veranlassen, dass Sie in die Grube fallen, bei der Sie geholfen haben, Sie für andere zu graben!

Oft wird Satan Sie angreifen, um ein großes Werk Gottes zu stoppen. Er wird eingeschworene Feinde in einem Bündnis zusammenstellen, nur um Ihre Arbeit zu behindern. Sie werden unisono gegen Sie kommen – versuchen, den Geistlichen gering zu schätzen, so dass sie den Dienst stoppen können! Doch Sie können sich dessen sicher sein: Wenn Sie in einer göttlicher Mission sind – wenn Sie berufen sind ein Werk für den Herrn zu tun und damit beschäftigt sind, jenes Werk zu tun, vertrauend auf Jesus – dann wird keiner ihrer Komplotte gegen Sie funktionieren.

Nehemia war von Gott berufen, die Mauern Jerusalems wieder aufzubauen. Das Werk kam wundervoll voran mit den stetig wachsenden Mauern. Dann plötzlich störte Satan ein Hornissennest auf, um das alles zu behindern. Vier VIP-Führer verbanden sich zu einem Komplott gegen Nehemia – Sanballat, Tobija, Geschem, der Araber und eine Prophetin namens Noadja. Nehemia berichtete: „Sie beabsichtigten aber, mir Böses anzutun“ (Nehemia 6,2).

Viermal stellten diese Führer eine Falle. Sie riefen Nehemia zu: „Komm herunter von deiner Mauer. Wir wollen eine Konferenz mit dir haben. Wir bestehen darauf, dass du mit uns redest!“

Aber viermal sagte Nehemia: „Ich komme nicht von dieser Mauer herunter! Ich habe hier eine Arbeit zu tun bekommen – weil Gott es mir verordnet hat, sie zu tun!“

Geliebte, Sie dürfen sich nicht in das Argumentieren mit Leuten verwickeln lassen, nur weil sie argumentieren wollen. Das alles soll nur eine Ablenkung sein. Sie müssen weitermachen mit Gottes Werk!

Sie müssen verstehen – der Grund, aus dem Satan gegen Ihr Gebetsleben kommt, gegen Ihre Weihung für Gott, Ihren Wandel mit Ihm, ist nicht, nur sie Fall zu bringen. Er möchte auch den Dienst ruinieren, den Gott Ihnen gegeben hat. Er möchte alles zerstören, was Sie tun, das Gott Ruhm bringt!

Diese vier VIPs starteten eine Reihe von Gerüchten gegen Nehemia. Sie behaupteten: „Du tust dies für dich selbst, nicht für Gott!“ Einer von ihnen, Tobija, schickte verleumderische Briefe an andere Führer in Israel. Als ein Ergebnis daraus „... gab [es] viele in Juda, die sich ihm mit einem Eid verbunden hatten“ (6,18).

All die Verleumdung, Verschwörung und die Schlingen wurden entworfen, um Furcht in Nehemias Herz zu legen, in der Hoffnung, er würde entmutigt werden und davonrennen. Nehemia fasst die Intrige in Vers 13 zusammen: „... dass ich aus Furcht so handeln und mich versündigen sollte.“

Doch keine jener Schlingen konnte das Werk Gottes stoppen! Die Schrift stellt fest: „Und die Mauer wurde ... fertiggestellt. Und es geschah, als alle unsere Feinde es hörten, da fürchteten sich alle Nationen, die rings um uns her waren, und unsere Feinde sanken sehr in ihren Augen. Und sie erkannten, dass dieses Werk von unserem Gott aus geschehen war“ (6,15-16).

David schreibt: „Hochmütige haben mir heimlich ... eine Schlinge ... gelegt“ (Psalm 140,6; Kursiv von mir).

Die Falle, die der Teufel oder die Bösen Ihnen stellen, ist etwas, das Sie nicht sehen können. Sie wird im Geheimen ausgelegt: „...sie [haben] mir heimlich eine Schlinge gelegt“ (Psalm 142,4). „... Sie reden davon, Fallstricke zu verbergen ...“ (Psalm 64,6).

In der Tat, die Schrift sagt uns: „In den Augen aller Vögel ist das Fangnetz ja <auch> ohne Absicht bestreut (Sprüche 1,17).

Wenn ein Vogel einen Vogelsteller eine Falle aufstellen sieht, wird er davonfliegen. Ebenso will der Teufel keine Falle stellen, die Sie sehen können. Er wird Ihnen nicht erzählen, wann oder wo sie ausgelegt wird. Nein – er tut das alles im Geheimen, abseits Ihres Blickfeldes!

Der Prophet Micha informiert uns darüber, dass diese Fallen vorsätzlich sind und im Geheimen gut durchdacht sind. Ein Vogelsteller wird die ganze Nacht aufbleiben und Pläne schmieden, um die Unschuldigen in der Schlinge zu fangen: „Wehe denen, die Unheil ersinnen und böse Taten auf ihren Lagern! Beim Morgenlicht führen sie es aus, weil es in der Macht ihrer Hand steht“ (Micha 2,1). Unglücklicherweise gehen ihnen viele Gläubige in die Falle!

Vielleicht sind Sie gerade jetzt in einer Schlinge gefangen – sind durch den Feind in der Falle. Sie waren einmal wie ein Vogel, herumfliegend, ein liebliches Lied singend. Sie spreizten Ihre Flügel des Glaubens aus und segelten in die Himmel. Sie wussten, was es heißt, in Christus frei zu sein.

Doch der Feind stellte Ihnen eine Falle – er legte sein Netz aus und legte Körner in der Nähe aus – und Sie gingen darauf ein. Sie flogen herab, Ihr Fuß verfing sich im Netz des Vogelstellers und die Falle schnappte zu. Sie wurden gefangen!

Lieber Heiliger, liebe Heilige, was war die Falle des Teufels für Sie? War es eine alte Angewohnheit – Drogen, Sex, Alkohol, Pornografie, Ehebruch, Unzucht? War es Lügen, Stehlen, Begierde, Kreditkartenschuld, Betrügerei in irgendeiner Art und Weise, Ungehorsam? Egal, welche Art von Falle er für Sie ausgelegt hat: Sie müssen realisieren, dass Ihr Sturz sehr wahrscheinlich nicht vorsätzlich war. Im Gegenteil, sie flogen plötzlich in sie hinein. Der Teufel wusste von einer Schwäche in Ihnen, und er fing Sie mit einer Schlinge darin.

Heute sitzen Sie in Gebundenheit da, fühlen sich durch Ihre Sünde in der Falle. Sie beschuldigen sich fortwährend selbst und denken: „Wie konnte ich solch eine Sache nur tun? Ich bin unheilig, unrein. Ich schaffe es nicht. Ich werde es niemals schaffen!“ Aber sich selbst auf diese Weise zu schlagen ist absolute Zeitverschwendung! Es wird Sie niemals aus dem Netz bekommen. Sie werden niemals in der Lage sein, herauszubekommen wie Sie so töricht, blind und unbesonnen sein konnten, in die Falle des Feindes zurückzufallen.

Doch ich habe unfassbare Neuigkeiten für Sie. Wenn in der Falle des Feindes sind – wenn Sie in seiner Schlinge gefallen sind, doch wissen, dass Sie Gott von ganzem Herzen lieben – dann wird der Herr nicht erlauben, dass Sie das Opfer des Feindes sind. Er wird Sie nicht zwischen den Zähnen des Teufels lassen. Sie stehen im Begriff, freigemacht zu werden!

„Gepriesen sei der Herr, der uns ihren Zähnen nicht zum Raub gab!“ (Psalm 124,6).

Gott verheißt, dass Sie nicht in der Falle bleiben werden! Lassen Sie mich für Sie das Bild ausmalen.

Stellen Sie sich einen kleinen Vogel, im Netz des Vogelstellers gefangen, vor. Hilflos liegt er dort – sein kleines Herz pocht dabei vor Furcht und Schrecken, seine Flügel schlagen heftig gegen das Netz, aber vergeblich. Je mehr er kämpft, desto übler zugerichtet und gequetschter wird er. Verängstigt beginnt er zu schreien und zu kreischen. Aber Flucht ist unmöglich. Er ist vollkommen auf die Barmherzigkeit des Vogelstellers angewiesen.

Geliebter, Geliebte, jener kleine Vogel sind Sie – gefangen im Netz der Sünde! Und der Vogelsteller ist der Teufel, der Böse. Er hat seine Falle ausgelegt und Sie in ihr gefangen.

Nun betrachten Sie jenen gefangenen kleinen Vogel und sagen Sie mir, wie er sich womöglich aus eigener Stärke und Kraft befreien könnte. Wenn er kämpft, um zu versuchen, durch das Netz durchzubrechen, wird er sich nur noch mehr darin verfangen. Er mag sich sogar einen Flügel brechen oder verbluten. Er kann sich nicht selbst befreien. Es liegt nicht an seiner Kraft oder Fähigkeit!

Ist das nicht ein Bild auf uns, wenn wir in der Falle der Sünde sind? Wir machen Gott alle Arten von Versprechungen. Wir kämpfen und schreien, versuchen aus unserer Gebundenheit auszubrechen. Aber wir bleiben gefangen. Wir haben unsere Freiheit verloren!

Denken Sie noch einmal an den kleinen Vogel, gefangen im Netz. An jenem Abend geht der Vogelsteller zu Bett und träumt von dem besonderen kleinen Vogel, hinter dem er her ist. Er kann kaum schlafen; er ist so darauf bedacht, am nächsten Tag hinauszugehen und zu sehen, ob er ihn gefangen hat.

Und tatsächlich, während der Vogelsteller der Falle näherkommt, sieht er, dass sie zugeschnappt hat. Plötzlich wird er aufgeregt: Er erwartet, einen abgenutzten, blutenden, verängstigten, halbtoten kleinen Vogel im Netz zu sehen.

Aber, siehe da, als er die Falle untersucht, sieht er, dass das Netz zerrissen ist – durchbrochen. Der Vogel ist noch einmal aufgestiegen!

Wir finden den kleinen Vogel auf einem Ast sitzend wieder, auf einem Baum hoch oben auf Gottes Berg. Er ist frei, und seine Wunden heilen gerade. Und das alles, weil der Herr kam und das Netz aufschlitzte!

Der kleine Vogel sagt sich: „Wenn der Herr nicht gewesen wäre – wenn Er mir nicht an meine Seite geeilt wäre -, dann wäre ich geschluckt und verschlungen worden. Der wütende Jäger hätte mir die Flügel ausgerissen. Sein wütender Hass hätte mich vernichtet. Aber Gott zerriss die Schlinge. Er zog mich aus den Zähnen der Falle heraus!“

„Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelsteller. Die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entronnen“ (Psalm 124,7). Die Schlinge ist zerrissen – und wir sind entkommen!

Wie kommen Sie aus der Falle einer hartnäckigen Sünde heraus? Zu wem schreien Sie aus dem Netz: „Ich will meine Freiheit zurück!“

Zunächst malen Sie sich als kleinen Vogel im Netz des Vogelstellers aus. Halten Sie still. Flattern Sie nicht mit Ihren Flügeln; kämpfen Sie nicht. Da ist ein Geheimnis der Erlösung für Sie, und es ist überhaupt nicht kompliziert:

„Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat“ (124,8).

Ihre Flucht in die Freiheit geschieht im Namen Jesu – in Seinem unfassbareren, herrlichen, allmächtigen Namen!

Alles, was Sie wissen müssen, ist, dass Er auf Ihrer Seite ist. Er ist nicht sauer auf Sie, weil Sie in die Falle getappt sind. Er ist nicht gegen Sie. Nein – Er hört Ihren Schrei! Nicht einmal ein Spatz fällt auf die Erde ohne seine Kenntnis davon!

Hier ist, was Vogel der Freiheit zu sich selbst singt! „Ich sage zum Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, ich vertraue auf ihn! Denn er errettet dich von der Schlinge des Vogelstellers, von der verderblichen Pest ... Weil er an mir hängt, will ich ihn erretten. Ich will ihn schützen, weil er meinen Namen kennt. Er ruft mich an, und ich antworte ihm. Ich bin bei ihm in der Not. Ich befreie ihn und bringe ihn zu Ehren“ (Psalm 91,2-3.14-15).

Seien Sie gewiss, Geliebte – Gott wird Sie befreien! Egal, was Ihr Versagen, Ihre Härte, Ihre Falle ist, Er steht auf Ihrer Seite. Stehen Sie still und sehen Sie Seine Rettung. Selbst wenn Sie schwach sind, können Sie zu Ihm schreien. Er verheißt, zu kommen und das Netz wegzureißen!

Er ist gekommen, um Sie aus Ihrer Verzweiflung herauszuholen – um die Schlinge zu zerreißen, die Sie bindet, und Sie freizumachen.

Halleluja!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.