Die Kraft des verborgenen Menschen

Nachdem Jesus die Bergpredigt verkündet hatte, saßen seine Zuhörer ehrfürchtig da. Die Schrift sagt: „Die Menschen waren erstaunt über seine Lehre: denn er lehrte sie wie einer, der Autorität hat, und nicht wie die Schreiber“ (Matthäus 7,28-29; a. d. englischen King James Version). Das griechische Wort für „Autorität“ in diesem Vers bedeutet „mit Herrschaft, Kraft, Freiheit; wie einer, der Kontrolle hat“. Die Zuhörer Jesu sagten im Wesentlichen: „Dieser Mann spricht, als wüsste er, worüber er redet.“

Beachten Sie, dass dieser Vers nicht sagt, dass Christus „mit Autorität“ sprach, sondern vielmehr „wie einer, der Autorität hat.“ Es ist eine Sache, mit etwas zu sprechen, das wir für Autorität halten – mit lauter, heftiger Stimme, mit dem Anschein, die totale Kontrolle zu haben. Aber in Gottes Königreich ist Autorität etwas ganz anderes. Es ist etwas, das Sie haben, nicht etwas, das Sie einfach aussprechen.

Die Autorität, die Jesus ausübte, erschütterte das gesamte religiöse System. Jüdische Leiter kamen immer wieder zu ihm und verlangten zu wissen, woher er seine Autorität erhalten hatte: „In welcher Vollmacht tust du diese Dinge? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?“ (Matthäus 21,23). Jesus antwortete ihnen zielsicher: „Ich sage es euch nicht“ (siehe 21,24-27). Unser Herr wusste, dass er dem Teufel nicht zu beantworten brauchte, woher er seine geistliche Autorität erhalten hatte.

Christus hatte diese Autorität nicht nur auf der Kanzel, sondern auch über alle satanischen Kräfte. Als er in Nazareth eine Synagoge betrat, wurde er von einem Mann angesprochen, der von einem dämonischen Geist besessen war. Der Geist schrie heraus: „Lass uns alleine; was haben wir zu tun mit dir, du Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu zerstören?“ (Markus 1,24; a. d. englischen King James Version).

Ich glaube, der Aufschrei dieses Dämons offenbart eine der Hauptstrategien Satans gegen die Kirche. Als der böse Geist Jesus fragte: „Was hast du mit uns zu tun?“, sagte er damit: „An dieser Angelegenheit bist du nicht beteiligt. Sie ist eine Sache zwischen mir und der toten Kirche hier in Kapernaum. Niemand war bisher um diesen Mann besorgt. Er ist schon seit Jahren in diesem Zustand und die Pastoren haben sich entschieden, damit zu leben. Wir haben hier eine bequeme Vereinbarung erreicht, Jesus. Das ist nicht deine Sorge. Warum lässt du uns nicht allein?“ Kurz: Satan bestritt die Autorität Christi.

Nun, Jesus wusste, dass diese Synagoge nicht noch eine Predigt oder Gesetzesauslegung brauchte. Sie brauchte kein „Wie man ...“-Seminar oder irgendein spannendes neues Programm. Sie brauchte eine Person mit Autorität – jemanden, der den Teufel aus ihrer Mitte hinausjagen und beide, den besessenen Mann und die kraftlose Gemeinde, reinigen konnte.

Christus benutzt seine Autorität, um genau das zu tun. Die Schrift sagt: „Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm!“ (1,25). In moderner Ausdrucksweise sagte Jesus: „Halt den Mund, Teufel, und verschwinde von hier!“ Und Satan floh: „Der unreine Geist ... fuhr von ihm aus“ (1,26). Noch einmal wunderten sich die Menschen und sagten: „Was ist dies für eine Sache? ... denn mit Autorität befiehlt er den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm“ (1,27; a. d. englischen King James Version).

Wenn die Kirche Jesu Christi jemals diese Kraft und Autorität brauchte, dann ist diese Zeit jetzt. Meiner Meinung nach besitzen Christen heute sehr wenig geistliche Autorität, ob auf der Kanzel oder den Kirchenbänken. Als ein Ergebnis daraus tritt Satan regelmäßig in Gottes Haus ein und verdirbt es unangefochten.

Gottes Volk befand sich in einer ähnlichen Lage, als Jesus seinen Dienst auf Erden begann. Die Gemeinde war voller verkrüppelter, deprimierter, dämonisch geplagter Leute. Böse Geister machten die Augen der Menschen blind, verschlossen ihre Ohren, ließen ihre Gliedmaßen verdorren, schlugen sie mit Lepra. Diese Geister hatten auch von Kindern Besitz ergriffen und stürzten sie ins Wasser, um zu versuchen, sie zu ertränken.

Also fragen Sie: Wo waren denn die Hirten dieser schikanierten Herden? Gemäß Jesus waren sie damit beschäftigt, Witwen zu berauben und von ihren eigenen alten Eltern zu stehlen. Diese Männer waren Scharlatane, die auf Kosten der Armen reich wurden, und kein Mitleid für Witwen und Waisen zeigten. Sie waren Heuchler, Unzüchtige, mit Augen voller Begierde. Christus bezeichnete sie als weiß getünchte Gräber, voll von Totengebeinen. Er zeigte geradewegs auf sie und sagte: „Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen?“ (Matthäus 23,33).

Ebenso ist auch heute die Kirche angefüllt mit verletzten, verdorrten, von Dämonen geplagten Leuten. Warum? Wir haben sehr wenig geistliche Autorität, um Satans Invasion gegenüberzutreten. Der Teufel hat bereits seine eigenen falschen Christusse in Gottes Haus gebracht – gottlose, sinnliche Prediger, die als Engel des Lichts sprechen, genau wie es prophezeit wurde. Diese Männer verwandeln Kirchen in Wohlfühl-Komfortzonen, wo Sünde niemals erwähnt wird und das Gewissen der Menschen abgestumpft ist.

Satan hat sogar seine eigene Musik in Gottes Haus gebracht. Einige Kirchen sponsern inzwischen dämonisch inspirierte Punkrock-Konzerte. Christliche Teenager strömen zu diesen „Mosh“-Events, wo sie in die Menge dichtgedrängter Kids eintauchen und ihre Körper aufeinander prallen lassen. Und sie tun das alles mit dem Segen ihrer Pastoren.

Lassen Sie mich Sie fragen: An wen wandten sich vom Teufel geplagte Leute, bevor Jesus auf dem Schauplatz erschien? Schließlich waren dies religiöse Juden, Gottes Auserwählte. Wohin gingen die Leprakranken wegen Hilfe? Nach wem suchte der Vater, als sein dämonisch besessener Junge sich selbst ins Feuer warf? An wen wandte sich die Ehebrecherin? An welche Kirche, an welchen Priester?

Denken Sie nun an all die verzweifelten Eltern heute, die still in der Kirche sitzen und über Söhne und Töchter trauern, die Süchtige, Alkoholiker geworden sind, ohne Eheschließung schwanger geworden sind? Was suchen diese Eltern in einer Kirche? Wollen sie Unterhaltung, Spaß, zehnminütige Kurzpredigten? Nein. Sie brauchen jemanden mit geistlicher Autorität, um ihnen ein Wort der Hoffnung zu bringen.

Denken Sie an all die christlichen Ehepaare, die am Rand einer Scheidung stehen. Ihre Welt fällt auseinander. Ihre Kinder sind konfus. Nach was schauen diese Menschen in Gottes Haus aus? Nach einem lustigen Sketch? Einer Wohlfühl-Botschaft, die ihnen erzählt, dass sie in Ordnung sind? Nein. Sie brauchen geistliche Autorität, Erlösung, Kraft, um ihre Probleme durchzustehen.

Wenn die Wirtschaft zusammenbricht und Jobs verloren sind, während die Rechnungen sich aufstapeln, was werden die Menschen dann brauchen? Teil einer schnell wachsenden Mega-Kirche zu sein? Eine Botschaft darüber zu hören, wie man seine Freizeit genießen kann? Nein. Sie werden Antworten brauchen. Sie werden jemanden mit Vollmacht brauchen, der interpretieren kann, was um sie herum geschieht, jemanden, der die Zeiten lesen kann. Und sie brauchen ein Wort vom Himmel, um ihre Herzen und Sinne im Frieden Gottes zu bewahren.

Satan ficht immer jene an, die über den Zustand des Hauses Gottes trauern und beten. Er zielt darauf ab, die Dinge so zu erhalten wie sie sind. Also sagt er den betenden Dienern Gottes dasselbe, was er Jesus sagte: „Diese Menschen sind mit dieser bequemen Vereinbarung zufriedengestellt. Also, was hat das Geschäft mit dir zu tun? Warum dich dieser Kompromisssituation als dein persönliches Anliegen annehmen? Das ist nicht deine Schlacht. Du solltest für deine eigenen Probleme und Bedürfnisse beten. Lass uns allein. Geh weg und bete Gott an. Erfreue dich selbst.“

Aber jene, die geistliche Autorität besitzen, wollen sich nicht einschüchtern lassen. Sie wissen, dass Gottes Sorge die abtrünnige Gemeinde ist. Und sie weigern sich, danebenzustehen, wenn der Teufel einzieht und übernimmt. Wir wagen es nicht, zu erlauben, dass Satan sein Volk nach Belieben beraubt, täuscht und bestiehlt.

Kürzlich sah ich eine Videoaufzeichnung von einem Gottesdienst an, in dem die Menschen wie wild lachten und Tiergeräusche machten. Was tat der Pastor? Er versuchte, lauter zu sein – die ablenkenden Geister in seiner Gemeinde „hinauszuschreien“. Können Sie sich vorstellen, dass Jesus so reagieren würde? Können Sie sich ihn ausmalen, wie er versucht, gegen den Lärmpegel solcher Schreie gellend anzuschreien? Nein. Jesus sah, was gebraucht wurde, und er nahm Autorität über jede Situation.

Ich glaube, dass die Kirche sich heute durch ihren Mangel an geistlicher Autorität in einer ausgewachsenen Krise befindet. Regelmäßig erhalte ich Anrufe von Pastoren und Eltern, die wegen ihrer Kinder in Panik sind. Sie flehen: „Ich habe gerade entdeckt, dass mein Kind ein Drogensüchtiger ist. Ich habe versucht, ihn dazu zu bewegen, in ein Rehabilitationsprogramm wie Teen Challenge einzutreten, aber er weigert sich. Ich weiß nicht, was zu tun ist.“

Mein Herz ist mit diesen Eltern. Sie sind untröstlich, versuchen verzweifelt, wahre geistliche Autorität zu finden, die zu wirklicher Hilfe führen wird. Doch ich muss mich fragen: Wo ist die geistliche Autorität in ihrem Zuhause? Meiner Meinung nach denken viele solcher Eltern, sie seien hilflos, wenn sie es nicht sind. Jemand in der Familie muss die Vollmacht haben, den Teufel hinauszujagen – aus ihrem Kind, und aus dem Haus. Ich sage allen leidenden Eltern: Sie müssen selbst geistliche Autorität ergreifen. Selbst wenn Ihr Kind Sie ausschließt, können Sie immer noch mit Gebet im Verborgenen zu Autorität gelangen.

Sie mögen protestieren: „Aber ich bin nicht Jesus. Er kam mit göttlicher Autorität auf die Erde.“ Tatsache ist, dass Jesus, obwohl er Gott im Fleisch war, sich dem Teufel als ein Mensch gegenübersah, als ein vom Geist befähigter Mensch. Er bekämpfte Satan aus keinen anderen Grundlagen heraus. Ebenso näherte sich Satan immer Christus als einem Menschen, obwohl er wusste, dass er Gottes Sohn war. Der Dämon bestätigte dies insoweit, als er sagte: „Lass uns alleine ... du Jesus von Nazareth“ (Markus 1,24; a. d. englischen King James Version). Sie sprachen Jesus als ein menschliches Wesen an, geboren in einer bestimmten Stadt in Israel. Doch obwohl Christus ein Mensch aus Fleisch und Blut war, übte er die volle geistliche Autorität über jede dämonische Kraft aus.

Sie mögen auch denken: „Wenn ich nur diese Art von Macht über den Feind hätte. Aber ich besitze nicht die Art von Autorität, die Satan fliehen lässt.“ Das ist gerade nicht wahr. Die Jünger Jesu hatten genau diese Macht: „Als er seine zwölf Jünger herangerufen hatte, gab er ihnen Vollmacht über unreine Geister, sie auszutreiben und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen“ (Matthäus 10,1). „Ich gebe euch die Macht, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes“ (Lukas 10,19; mit Fußnote).

Der Apostel Petrus war aus Fleisch und Blut gemacht, genau wie der Rest von uns. Doch er übte geistliche Autorität über den Teufel aus. Er sagte zu dem Gelähmten am Tempeltor: „Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers: Geh umher!“ (Apostelgeschichte 3,6), und der Mann wurde geheilt. Die religiösen Leiter in jenen Tagen erkannten diese Kraft in Petrus. Sie fragten ihn: „In welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr dies getan?“ (4,7).

An keiner Stelle lässt die Bibel darauf schließen, dass dieselbe Kraft für uns heute nicht bestimmt ist. Wann hat der Herr jemals zu seiner Kirche gesagt: „Ich habe euch bis hierher geholfen. Von jetzt an seid ihr auf euch selbst gestellt.“? Welche Art von Gott würde sein Volk in der Wildnis befähigen, als sie es brauchten – würde Israels Könige, Propheten wie Elia und die Menge am Pfingsttag befähigen – und sie dann seiner Letzte-Tage-Kirche vorenthalten, in der wir sie mehr brauchen als irgendeine andere Generation?

Gemäß der Schrift hat Satans Macht in unserer Zeit zugenommen: „Der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er <nur> eine kurze Zeit hat“ (Offenbarung 12,12). Warum sollte Gott Satan gestatten, eine schwache, kraftlose Kirche anzugreifen, die keine Verteidigung hat? Seine Leute haben niemals den Zugang zu seiner göttlichen Kraft verloren.

Unglücklicherweise hat eine Anzahl von Christen eine verzerrte Vorstellung von geistlicher Autorität. Dies gilt besonders in charismatischen Kreisen. Ich weiß von einer Reihe von „Kraft“-Konferenzen, bei denen Prediger den Menschen die Hände auflegen, um sie mit einer Salbung geistlicher Autorität auszustatten. Doch wenn die Empfangenden nach Hause zurückkehren, versagen ihre Anstrengungen gegen den Teufel immer noch kläglich. Sie landen dabei, dieselbe Frage zu stellen, die die Jünger Jesus stellten: „Warum konnten wir diese Geister nicht austreiben?“

Sie können übernatürliche Kraft nicht einfach dadurch erlangen, dass Sie sich von jemandem die Hände auflegen lassen. Es ist keine Gabe. Es ist ein Lebensstil, des Wandelns mit Jesus. Und nicht jeder, der um solche Autorität bittet, wird plötzlich in ein geistliches Kraftwerk verwandelt. Tatsache ist: Gott vertraut seine göttliche Autorität nur dem an, was Petrus als „der verborgene Mensch des Herzens ... das was nicht bestechlich ist“ bezeichnet (1. Petrus 3,4; a. d. englischen King James Version).

Paulus bezieht sich auch auf einen inneren Menschen (siehe Römer 7,22), und sagt: „So wird doch der innere Tag für Tag erneuert“ (2. Korinther 4,16). In der Tat gibt es in jedem von uns zwei solche Ichs. Es gibt beide, einen äußeren Menschen und auch einen inneren, verborgenen Menschen. Der äußere Mensch wird immer für andere zur Schau gestellt. Aber der innere Mensch wird nur von Gott erkannt. Dieser innere Mensch stellt sich nicht auffällig aus. Er residiert dort, wo niemand anderer das Werk sehen kann, das in ihm getan wird. Und der Heilige Geist ist ständig am Werk in ihm, wobei er ihn stärkt und ihn darauf vorbereitet, wahre geistliche Autorität zu empfangen.

Petrus veranschaulicht dieser Dualität in uns, indem er uns das Beispiel einer bestimmten Frau gibt. Diese Frau ist fein herausgeputzt, trägt die neueste Haarmode und alle Arten von Juwelen, Ringen, Armbändern und Kettchen. Sie ist ein lebendiges, atmendes Beispiel für Fleisch, das das Fleisch anspricht.

Es ist klar, dass Petrus hier von der abtrünnigen Kirche spricht. Diese Kirche operiert im Fleisch, indem sie alles auf den äußeren Anschein gründet. Sie hat keine innere Heiligkeit und daher auch keine wahre Autorität. Tragischerweise werden viele Christen von dieser Art von Kirche angezogen. Sie sind beeindruckt von protzigen Gottesdiensten, die nichts von der wahren Herrlichkeit Gottes besitzen.

Bitte missverstehen Sie nicht: Petrus fordert hier keine Frau auf, ihren Make-up-Set wegzuwerfen. Er sagt vielmehr: „Wenn du dich in geistlicher Autorität bewegen willst, dann höre auf, zu versuchen, andere dadurch zu beeindrucken, wie du handelst. Konzentriere dich stattdessen auf den verborgenen Menschen. Das ist der einzige Weg, Christi Vollmacht zu erlangen.“

Als die Jünger gegenüber dem Feind hilflos waren, erklärte ihnen Jesus, dass Macht über Satan nur durch Beten und Fasten erlangt werden kann. Warum ist das so? Ich glaube, deswegen, weil der Herr Zeit haben möchte, an unserem inneren Menschen zu arbeiten. Er möchte, dass unser Herz ganz auf ihn eingestellt ist. Wir können schlicht keine geistliche Autorität erlangen, ohne gewohnheitsmäßige Gemeinschaft mit ihm zu haben.

Wie können wir erwarten, Satan aus unseren Kirchen, unseren Häusern, unseren unruhigen Kindern zu verjagen, wenn wir nicht beten? Wie können Eltern erwarten, dass Gott sie mit geistlicher Vollmacht ausstattet, wenn sie vor ihren Kindern streiten, kämpfen und tratschen? Wie können sie erwarten, geistliche Autorität zu besitzen, wenn sie ausgehen, um zu trinken, und dann in Rage geraten, wenn sie erfahren, dass ihre Kinder Pot rauchen?

Jesus konnte kühn sagen: „Der Fürst der Welt kommt; und in mir hat er gar nichts“ (Johannes 14,30). Wenn Sie das nicht auch sagen können, werden Sie kraftlos bleiben. Und Satan wird ungezügelt durch Ihren Haushalt rennen können.

Petrus gibt uns einen Schlüssel zur geistlichen Autorität, wenn er schreibt: „Ihr Frauen, seid in Unterordnung unter eure eigenen Männer; dass, wenn einige dem Wort nicht gehorchen, sie auch ohne Wort gewonnen werden mögen durch die Konversation der Frauen“ (1. Petrus 3,1). Das Wort für „Konversation“ hier bedeutet „Lebensstil“ oder „Verhalten“. Ich glaube, Petrus spricht über die Braut Christi. Und das Bild hier ist das von einer Frau, die wahre geistliche Autorität besitzt.

Diese Frau ordnet sich ihrem Mann unter, weil die Bibel es befiehlt. Und weil sie es erlaubt, selbst von Gottes Wort regiert zu werden, wird ihr innerer Mensch mit seinem göttlichen Bild in Übereinstimmung gebracht. Petrus schließt daraus, dass solch eine Frau ihren Mann nicht zu schelten, mit Tiraden zu überziehen oder ihm zu predigen braucht. Sie wird in der Lage sein, ihn für Christus zu gewinnen, ohne ein einziges Wort zu sagen. Wie? Ihr Zeugnis ist die stille Beredsamkeit und Kraft ihres göttlichen Wandels.

Der Mann dieser Frau mag widerlich und herrisch sein. Sie mag sich immer wieder auf die Zunge beißen müssen. Aber weil sie in Unterordnung ist – unter Gottes Wort, und deshalb auch gegenüber ihrem Mann –, gewinnt sie Tag für Tag geistliche Autorität. Eine mächtige Kraft wird in ihr freigesetzt, die ihre Autorität gegenüber dem Zugriff des Feindes auf ihren Mann zunehmen lässt.

Nun mag die Nachbarin dieser Frau ebenfalls gläubig sein. Auch sie betet eifrig für ihren nichterretteten Ehemann. Aber statt auf das Zeugnis ihres eigenen gottgefälligen Wandels zu vertrauen, jagt sie ihrem Mann hinterher. Sie zitiert ihm Schriftverse, bittet ihn, in die Kirche zu gehen, streitet mit ihm. Leider ist diese Frau machtlos. Sie hat bereits alle geistliche Autorität verloren, weil sie ihrem Mann die Leitung im Zuhause weggenommen hat.

Ich sage zu solchen Frauen: Versuchen Sie nicht, Ihrem Mann Zeugnis zu geben, und versuchen Sie nicht, Gebetstreffen in Ihrem Haus zu abzuhalten. Wenn Sie Ihrem Ehepartner nicht untergeordnet sind, haben Sie überhaupt keine Vollmacht, irgendjemanden zu erlösen. Sie haben jede geistliche Autorität verwirkt, weil Sie nicht mehr unter der Herrschaft von Gottes Wort stehen.

Singles, haben Sie sich der Autorität gottgefälliger Hirten in Ihrem Leben untergeordnet? Und ihr Pastoren – seid ihr dem Wort Gottes und den geistlichen Ältesten um euch herum untergeordnet? Ich sage Ihnen: Keine Person kann Autorität haben, bis er oder sie selbst unter einer Autorität ist. Geistliche Autorität kommt nur zur Braut, wenn sie in der Unterordnung unter Gottes Wort wandelt.

Die meisten von uns setzen Kraft mit etwas sichtbarem, protzigen, erdbebenartigen gleich. Doch dies gilt nicht für geistliche Vollmacht. Petrus sagt, dass Gott geistliche Autorität dem verborgenen Menschen des Herzens anvertraut, wegen eines gewissen charakterlichen Schmucks. „Der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen <Schmuck> des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr köstlich ist“ (1. Petrus 3,4).

Der griechische Ausdruck hier bedeutet „die Unverderblichkeit eines sanften und ruhigen Geistes“. Solch ein Geist ist immun gegen Verfall, ist ohne irgendwelche Verdorbenheit. Und er ist in den Augen unseres Herrn von großem Wert. Wir finden denselben griechischen Ausdruck in Markus 14,3, als eine Frau ein Alabastergefäß mit Parfümöl aufbrach und über das Haar Jesu goss. Auch dieses Parfümöl wurde als „sehr kostbar“ bezeichnet. Einfach ausgedrückt: Der Charakterschmuck, den Petrus beschreibt, hat einen göttlichen Duft. Und er besteht aus einer unverderblichen Substanz.

Dieser besondere Charakterschmuck – ein sanfter und ruhiger Geist – ist die Quelle aller geistlicher Autorität. Doch täuschen Sie sich nicht: Es ist nicht etwas, das in der Seele kultiviert werden kann. Es ist vielmehr eine Kraft aus dem Himmel, die den verborgenen Menschen erfasst und einen reinen, unverderblichen Geist der Sanftmut und Ruhe hervorbringt. Mehr noch, dieser Charakterschmuck ist nicht nur für Frauen. Petrus fügt hinzu: „Ihr Männer ebenso“ (1. Petrus 3,7), und: „seid alle gleichgesinnt“ (3,8). Er richtet diese Lehre an den gesamten Leib Christi.

Das griechische Wort, das Petrus für „Sanftmut“ benutzt, bedeutet „Milde“. Und das Wort für „Ruhe“ bedeutet „gesichert, ungestört“. Petrus spricht von einem Herzen, das in seiner Stellung in Christus immer im Frieden ist. Solch ein Herz besitzt wirkliche geistliche Autorität.

Natürlich, das spricht allen säkularen Philosophien über Kraft und Autorität Hohn. Die Welt sagt uns: „Setze dich durch! Benutze Kraft durch Einschüchterung. Stelle Blickkontakt her, benutze Körpersprache, starre andere nieder. Setze deine eigenen Bedürfnisse an die erste Stelle.“ Wir sehen diese Einstellung auf den Album-Covern heutiger Musikgruppen widergespiegelt. Bandmitglieder machen ein mürrisches Gesicht, drohen: „Ich spring dir ins Gesicht.“ Sie setzen solches Posieren gleich mit Autorität haben .

Unsere Haltung als Gläubige ist komplett anders. Wir streben aus einem einzigen Grund nach Kraft und Autorität: um Satan in die Flucht zu schlagen. Wir wollen in der Lage sein, gegen seine Angriffe auf unser Leben, unsere Kirchen und unsere Familien aufzustehen. Und wir müssen anerkennen, dass wir ohne einen Geist der Sanftmut und Ruhe in unserem verborgenen Menschen keine wirkliche Kraft haben.

David schreibt: „Deine rechte Hand hat mich hochgehoben, und deine Sanftmut machte mich groß“ (Psalm 18,35; a. d. englischen King James Version). Der Ausdruck „machte mich groß“ hier bedeutet „ließ meine Barmherzigkeit für andere überreichlich zunehmen“. David stellt fest: „Herr, deine Sanftmut mir gegenüber hat mein eigenes Fassungsvermögen für Gnade zunehmen lassen.“

Denken Sie darüber nach, was David hier sagt. Dieser König hatte an Gottes Treue zu Israel gezweifelt. Er hatte Ehebruch begangen. Er hatte sogar einen Mann ermordet, um seine eigene Sünde zu verdecken. Doch der Herr zeigte David gegenüber unfassbare Barmherzigkeit und Vergebung.

David war überwältigt davon, wie sanftmütig und liebevoll Gott in dieser schrecklichen Periode zu ihm war. Und nun sagte er: „Der Herr ist so zärtlich mit mir umgegangen. Wie könnte ich jemals hart gegen einen Menschen sein, der durch das geht, was ich durchgestanden habe? Gottes Gnade mir gegenüber hat mein Herz vergrößert. Nun möchte ich anderen Menschen mit Zärtlichkeit begegnen – meiner Frau, meinen Kindern, jedem.“

David erklärte: „Ich [fürchte] kein Unheil“ (Psalm 23,4). Er spricht hier von der Art eines ruhigen, gelassenen Geistes, die Petrus beschreibt. Davids verborgener Mensch blieb unbewegt, im Herzen gelassen, egal was Satan nach ihm warf. Warum? Er ruhte vollkommen in Gottes Treue, sein Wort zu vollbringen.

David war in der Lage, zu sagen: „Ich hatte eine Offenbarung der Liebe und Geduld meines Vaters mir gegenüber. Deshalb werde ich keine Lügen des Teufels mehr akzeptieren. Ich weiß Besseres, als ihm weiterhin zuzuhören, weil der Heilige Geist mich ausgebildet hat. Lasst Stürme der Unruhe kommen, lasst Dämonen wüten, lasst Feinde auf allen Seiten sich erheben. Lasst Krankheit und sogar Tod mir ins Gesicht starren. Mein Herz ist in der Ruhe, weil ich weiß, dass alle Dinge in den Händen meines Vaters sind. Und er wirkt alles zum Guten.“

Im Gegensatz dazu haben händeringende Christen keine Autorität. Alles, was sie denken können ist: „Warum wollte Gott dies geschehen lassen? Was soll ich tun?“ Ihr Leben ist von Chaos, Angst und Murren erfüllt, weil sie alle Ressourcen verwirkt haben. Sie haben es versäumt, Gottes Wort in ihrem Herzen zu verbergen, sodass sie nicht in der Lage sind, sich ihm in Zeiten der Krise zuzuwenden.

Die einzige Gerechtigkeit, die Satan Angst macht, ist die Gerechtigkeit des Glaubens. „Das Werk der Gerechtigkeit wird der Friede sein und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit für ewig“ (Jesaja 32,17). Sie können dem Teufel nicht einfach deshalb standhalten, weil Sie nicht mehr trinken oder Drogen benutzen. Sie mögen nach einem ganzen Katalog von Tun und Lassen leben, aber der ist nicht das Wesentliche der Gerechtigkeit Gottes. Gerechtigkeit ist, dem zu glauben, von dem Gott sagt, dass es wahr ist, und sein Leben darauf auszurichten. So einfach ist das.

Sie sind nicht wahrhaft gerecht, bis Sie an die absolute Kraft des Blutes Jesu glauben, unsere Seele zu reinigen. Einige der eifrigsten Zeugen Christi, die ich kenne, haben sich nie das Gefühl erlaubt, dass ihnen vergeben ist. Sie sind immer davon überzeugt, dass Gott sauer auf sie ist.

Wenn Jesaja sagt: „Der Ertrag der Gerechtigkeit sind Ruhe und Sicherheit für ewig“, bedeutet das für „Sicherheit“ benutzte hebräische Wort „Zuversicht“. Einfach ausgedrückt: Glaube an Gottes Verheißung der Vergebung erzeugt eine unerschütterliche Zuversicht in uns. Wir mögen nach wie vor heftig versucht werden, aber wir wissen, dass Jesus in uns am Werk ist. Und die Bibel sagt, dass er treu darin ist, uns einen Weg zu schaffen, bei all unseren Versuchungen durchzuhalten (siehe 1. Korinther 10,13).

Kurz: Geistliche ist Autorität dies: Ich wandle in voller Gewissheit über die Zuverlässigkeit von Gottes Wort. Ich tue, was es sagt und ordne mich jedem Befehl unter. Und mein Glaube an sein Wort für mich bringt mein Herz zur Ruhe. Satan kann nicht länger in meiner Gegenwart bleiben. Ich brauche lediglich zu sagen: „Der Herr tadle dich, Satan“, und er wird fliehen.

Lieber Heiliger, liebe Heilige, Sie brauchen nicht länger unter Verdammnis zu leben. Ihnen ist vergeben. Sie werden in der Barmherzigkeit und Freundlichkeit Gottes trainiert und zur Reife gebracht. Und Sie lernen, in Ihrem verborgenen Menschen zu wachsen. Schließlich vertrauen Sie in jeder Krise seinem Wort an Sie. Das gibt Ihnen alle geistliche Autorität.

---
Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.