Die heilende Kraft der Freude

Jesaja 16 beschreibt lebhaft, was mit einer stolzen Nation geschieht, die unter Gottes Gericht fällt. Jesaja prophezeit hier über Moab, einen Feind Israels: „Wir haben gehört von dem Hochmut Moabs, dem sehr hochfahrenden, von seinem Stolz, seinem Hochmut und seiner Überheblichkeit, von seinem eitlen Prahlen“ (Jesaja 16,6).

Durch die ganze Schrift hindurch dient die Nation Moab als Symbol. Sie repräsentiert alle selbstsicheren Leute, die Gott den Rücken zugekehrt haben und unter sein Gericht gefallen sind. In jedem Fall sandte der Herr seinen Zorn zu solchen Nationen. Doch Jesaja prophezeit hier nicht nur über biblische Nationen, sondern über Gesellschaften durch die Geschichte hindurch bis in unsere Zeit. Der Prophet warnte im Wesentlichen: „Jede stolze Nation wird sich Gottes Zorn gegenübersehen.“

Die Moabiter waren wiederholt wegen ihrer Sünde gewarnt worden. Aber sie lehnten alle barmherzigen inständigen Bitten Gottes ab. Diese Leute wollten nichts mit Gott Jahwe zu tun haben. Stattdessen begannen sie, sein Volk zu verfolgen. Als Ergebnis waren die Gerichte Gottes über Moab sehr schwer. Furchtbare Dürren ließen ihre Felder verdorren und vernichteten ihre Weinberge. Die Verwüstung war so schrecklich, dass über die Tränen des Propheten gesagt wurde, sie seien das einzige Wasser im Land (siehe 16,9).

Viele ähnliche Gerichte werden im Buch Jesaja erwähnt. Doch ein bestimmter Satzteil taucht immer wieder auf, um sie zu beschreiben: „Da sind Freude und Jubel aus den Fruchtgärten abgeerntet“ (16,10). Einfach ausgedrückt: Zu einer bestimmten Zeit war Wohlstand, Fülle und Überfluss da. Aber plötzlich, in einem Augenblick, verschwanden diese Segnungen.

In biblischen Zeiten war die Ernte immer eine Zeit großer Feiern. Doch nachdem das Gericht über Moab kam, hallten keine Rufe „Ernte!“ mehr durch die Straßen. Gott erklärte: „In den Weinbergen wird nicht gejubelt, nicht gejauchzt. In den Kelterkufen tritt kein Kelterer den Wein; dem Jauchzen habe ich ein Ende gemacht“ (16,10).

Jede Spur von Freude in Moab wurde eine Sache der Vergangenheit. Jetzt hing stattdessen eine Wolke der Traurigkeit und des Kummers über der Gesellschaft. Wir finden eine ähnliche Beschreibung Moabs in Jeremia 48. Gemäß Jeremia waren alle Freude und Fröhlichkeit weggenommen, weil Moab unter göttlichem Gericht stand. Und an ihrer Stelle herrschte ein furchtbares, ernstes Schweigen.

Ich möchte, dass Sie einmal die Landschaft im heutigen Amerika betrachten. Was sehen und hören Sie? Ich persönlich bin noch nie Zeuge einer solchen Furcht in unserem Land geworden. Das nicht nur deshalb, weil ich in New York City lebe und die Auswirkungen der Terrorangriffe vom 11. September gesehen habe. Nein, mein prophetischer Sinn sagt mir, dass Angst in der Luft liegt, weil wir gerichtet werden. Unsere stolze, hochmütige Nation ist Gottes göttlichem Zorn verfallen. Und Heiterkeit und Freude werden weggenommen.

Doch diese Furcht tritt nicht nur in Amerika auf. Sie hat sich weltweit ausgebreitet. Nach den terroristischen Bombenattentaten in Israel zum Beispiel, verlassen die Menschen ihr Zuhause nicht mehr. Sie haben Angst, ihre Autos zu fahren, in Restaurants zu gehen, in einer Menge erwischt zu werden. Kinder spielen nicht mehr im Freien. Und Erwachsenen ist es nicht möglich, zu schlafen. Heiterkeit und Freude sind buchstäblich aus Israels Straßen verschwunden.

In Indien und Pakistan lebt eine Vielzahl in Furcht vor nuklearer Vernichtung. Beide dieser gegnerischen Nationen haben jetzt Nuklearwaffen und fürchten sich vor der Feindseligkeit der anderen. Doch selbst innerhalb der eigenen Grenzen sind die Menschen misstrauisch dem Anderen gegenüber. Sie gehen furchtsam umher, ohne jede Freude.

In Argentinien bricht die nationale Währung zusammen. Banken schließen und Menschen reihen sich über ganze Häuserblöcke hinweg auf, wobei sie hoffen, ihr Geld herauszubekommen. Neue Fotos haben Menschen in Benommenheit durch die Straßen gehend gezeigt. Frauen, die früher in der Öffentlichkeit tanzten und sangen, sind heute still. Stattdessen versammeln sie sich zu Tausenden, marschieren und schlagen mit Löffeln auf Töpfe und Pfannen, um ihrer Verzweiflung Geltung zu verschaffen. Die Freude in dieser Nation ist vergangen.

Japan schwebt am Rande des äußersten Chaos. Sein einst stolzes Volk gibt sich nun ungezügelter Sünde hin, um die Angst zu dämpfen. Pornografie floriert. Alkohol- und Drogenmissbrauch steigen steil an. Die Leute versuchen, sich zu betäuben, aber wenn die Party vorbei ist, sind sie immer noch von Furcht erfüllt. Mittlerweile ist ihre Freude verflogen.

Russland ist ein verwundeter Bär, der seine offenen Wunden leckt. Alkoholismus hat eine Vielzahl arbeitsloser Männer in dieser verkrüppelten Nation versklavt. Sie sehen sie verloren in Stadtparks sitzen, mit einem leeren Blick der Verzweiflung in ihren Augen, das Leben an den Wodka verloren. In nur zehn Jahren ist die durchschnittliche Lebenserwartung russischer Männer von 60x auf 54 Lebensjahre gesunken. Die Freude ist aus ihrem Leben gewichen.

In China, dem bevölkerungsreichsten Land der Erde übertreffen jetzt die Männer die Frauen zahlenmäßig sechs zu eins. Dies ist ein Resultat der Entscheidung der Regierung, das Bevölkerungswachstum zu stoppen, wodurch die Abtreibung weiblicher Babys verstärkt wurde. Jetzt sind Millionen erwachsener Chinesen verzweifelt, weil sie wissen, dass sie niemals heiraten werden. Sie werden nie dahin gelangen, die Freude zu erleben, eine Familie zu haben. Und ihre Verzweiflung hat sich allmählich in Schäumen verwandelt. Millionen dieser Männer sind in die Städte geströmt, können aber keine Jobs finden. Die Stimmung überall in der Nation ist eine kränkelnde, voll von Hoffnungslosigkeit. Die Freude der Menschen ist verloren gegangen.

Als die Zerstörung in die Zwillingstürme in New York City einschlug, war der Aufschrei: „Das wird unsere Nation für immer verändern. Wir werden niemals wieder dieselben sein. Nichts wird jemals wieder normal sein.“ Wie wahr. Die Unschuld, Freude und Fröhlichkeit, die viele Amerikaner einmal kannten, sind für immer verschwunden. Und sie wird nie wieder zurückerobert werden.

Doch diese Stimmung ist nicht nur das Ergebnis des 11. Septembers. Waldbrände haben landesweit unkontrollierbar gewütet und Millionen Bäume verzehrt. Einige der schlimmsten Dürren in der Geschichte haben sich über ein Drittel der Vereinigten Staaten erstreckt und eine Menge Morgen Ackerland dezimiert. Verschlingende Heuschrecken sind durch mehrere Bundesstaaten geschwärmt und brachten eine Plage, schlimmer als irgendeine andere in unserer Geschichte, mit sich. Fluten überwältigten Texas, die ganz Houston und San Antonio lahm legten und Schäden im Wert von Millionen Dollar verursachten.

Dann kamen die Erschütterung an der Wall Street. In den vergangenen zwei Jahren sind 1.000 Firmen bankrott gegangen, die meisten in unserer Geschichte. Selbst das mächtige Amerika Online wankt. Und nun hören wir schockierende Enthüllungen über die steil ansteigende Habgier unter Spitzenbeamten. Die Köpfe einiger der angesehensten amerikanischen Institutionen haben Milliarden Dollar veruntreut, während ihre Einrichtungen aufgelöst wurden.

Hier ist das, was ich gerade jetzt in Amerikas Landschaft sehe: Verwüstung und Traurigkeit. Genauso, wie Jesaja über Moab prophezeite, so werden unserer Nation heute Freude und Fröhlichkeit weggenommen. Warum? Amerika ist unter Gericht wegen seines sündigen Stolzes. Und, wie Moab sehen wir Gottes Zorn, wohin wir uns auch wenden.

Gemäß Jesus werden die Menschen wegen den furchterregenden Dingen, die über die Erde kommen sollen, Herzanfälle erleiden. Während dieser Zeit des Gerichts wird von den Gottlosen alle Freude und Fröhlichkeit weggenommen werden. Doch zur selben Zeit wird Gottes Volk ein Geist der Freude und Fröhlichkeit gegeben werden: „Die Befreiten des HERRN werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein. Sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen“ (Jesaja 35,10).

Jesus Christus allein ist die Quelle aller Freude und Fröhlichkeit. Der Psalmist sagt über ihn: „Gott ... [hat] dich gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten“ (Psalm 45,8). Das Öl, das in diesem Psalm erwähnt wird, repräsentiert den Heiligen Geist. Der Schreiber sagt damit: „Nur diejenigen, die in einen engeren Wandel mit Jesus vordringen, werden die Freude seines Geistes erlangen.“

Im Abschnitt oben sagt Jesaja uns, dass inmitten der düsteren Zeiten, die kommen sollen, ein Überrest Gottes erwachen wird. Und sie werden nach dem Geist Christi greifen, ihn besitzen, ihn erlangen, ihn fassen. In diesen harten Tagen des Gerichts wird der Geist der Freude und Fröhlichkeit, der in Christus wohnt, der ihre sein. Und kein Zustand, kein Umstand und keine Person werden in der Lage sein, ihre Freude anzutasten oder zu stehlen.

Eine andere Geschichte wird das mit einer zurückgefallenen Gemeinde werden. Der Prophet Joel sagt uns, dass eine Gemeinde, die „mit Sünde verwüstet liegt“, von aller Freude und Fröhlichkeit abgeschnitten wird: „Ist nicht die Speise vor unseren Augen weggenommen, Freude und Jubel aus dem Haus unseres Gottes?“ (Joel 1,16). Einfach gesagt: Tote Religion hat keine Freude in sich.

Bitte nehmen Sie das, was ich nun sage, nicht als eine Kritik an der katholischen Kirche. Aber nach den jüngsten Skandalen von Sex mit Kindern, in die Priester verwickelt sind, sind viele katholische Kirchen wie Leichenhallen geworden. Tausende haben die Kirchen verlassen, entweder aus Traurigkeit und Kummer oder aus Angst um ihre Kinder. Es ist fast unmöglich, in katholischen Kirchen jetzt irgendein „Freudenöl“ zu finden.

Derselbe tote Geist erfüllt auch viele protestantische Kirchen. Junge Männer und Frauen treten in theologische Seminare ein, nur um dort ihres Glaubens beraubt zu werden. Sie werden gelehrt, nicht mehr an Himmel oder Hölle, an Auferstehung, an Jungfrauengeburt zu glauben. Es ist kein Wunder, dass die Gemeinden, die sie als Pastor leiten, tot sind. Wenn Christus nicht anwesend ist, kann da keine Freude oder Fröhlichkeit sein. Jesus ist die einzige Quelle von alledem.

Es mag in einer bösen Gesellschaft, oder unter den Gottlosen, oder in toten, formalen Gemeinden keine Freude oder Fröhlichkeit geben. Aber Jesaja spricht zu den Gerechten ein Wort der Hoffnung:

„Hört auf mich, die ihr Gerechtigkeit kennt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist“ (Jesaja 51,7). Gott spricht hier zu all jenen, die ihn kennen und ihm gehorchen. Und er erteilt ihnen einen liebevollen Tadel:

„Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist du, dass du dich vor dem Menschen fürchtest, der hinstirbt, und vor dem Menschenkind, das <wie> Gras dahingegeben wird, und dass du den HERRN vergisst, der dich macht, der den Himmel ausspannt und die Grundmauern der Erde legt, und dass du dich beständig, den ganzen Tag, vor dem Zorn des Bedrängers fürchtest, wenn er zielt, um <dich> zu vernichten?“ (51,12-13).

Der Herr sagt damit: „Warum habt ihr vergessen, wer ich bin? Bin ich nicht derselbe Allmächtige, der euren Feind Ägypten zurückgeschnitten hat? Ich habe diese mächtige Nation mit großen Gerichten verwundet. Und euch habe ich durch mächtige Wunder erlöst. Ich öffnete das Rote Meer und ihr tratet in die Sicherheit ein. Ich hielt euch und bewahrte euch in all dem.

Ich weiß, dass ihr euch einem neuen Tag der harten, beängstigenden Zeiten gegenüberseht. Aber ich bin noch immer euer starker Erlöser. Ich schuf euch und ich kann euch bewahren. Ich habe die Himmel ausgebreitet und die Fundamente der Erde gelegt. Ihr wisst das. Doch trotzdem vergesst ihr schnell meine Macht zu eurem Nutzen. Wo ist der Feind, der euch verletzen kann? Niemand kann Schaden über euch bringen, weil ich euch in meiner Handfläche halte.“

Wir wurden gesegnet, sowohl mit der Liebe als auch mit der Furcht Gottes. Und sein Wille für uns in den dunkelsten, schrecklichsten Zeiten ist, seine Freude und Fröhlichkeit zu empfangen. Selbst wenn wir überall um uns herum Gericht niedergehen sehen, sollen wir singen, rufen und uns freuen – nicht, weil Gericht gekommen ist, sondern trotzdem.

Jesaja 51,11 beginnt mit dem Wort „Deshalb“ (Englische King James Version), was bedeutet: „im Licht dessen, was ich gerade gesagt habe.“ Was hatte Gott hier gerade gesagt? Er hatte sein Volk erinnert: „(Ich habe) die Tiefen des Meeres zu einem Weg gemacht … damit die Erlösten hindurchzogen“ (51,10). Er sagte damit: „Ich bin immer noch der Herr, der Alte an Tagen, der Wunderwirkende. Und mein Arm ist immer noch stark, um euch zu befreien.“

Also, was ist es, das Gott den Seinen im Lichte dieser Wahrheit bewusst machen möchte? Er sagt es in einem einzigen Vers in Jesaja 51,11:

  • „Deshalb werden die Erlösten des Herrn zurückkehren und mit Jauchzen zum Zion kommen“ (a. d. englischen King James Version). Mit anderen Worten: „Ich werde ein Volk haben, das mit Vertrauen, Glauben und Zuversicht zu mir zurückkommen wird. Sie werden ihre Augen von ihren Umständen und dem Unglück, das sie umgibt, abwenden. Und sie werden zu ihrem Freudengesang zurückgelangen.“
  • „Ewige Freude wird über ihrem Haupt sein.“ Die Freude, die Gottes Volk erfährt, wird nicht nur für einen Sonntagmorgen, oder eine Woche, oder einen Monat währen. Sie wird das ganze Jahr über andauern, auch in schweren Zeiten, sogar bis ganz ans Ende.
  • „Kummer und Seufzen werden entfliehen.“ Dies bedeutet nicht, dass all unser Leiden aufhören wird. Es bedeutet, dass unser Vertrauen auf den Herrn uns über alle Schmerzen und Prüfungen stellen wird. Solche Dinge werden nicht in der Lage sein, uns unsere Freude und Erfüllung in Christus zu rauben.
  • „Sie werden Wonne und Freude erlangen.“ Gott schaute durch die Zeitalter hinab und sagte: „Ich werde ein Volk haben, das Freude erlangen, sie annehmen und besitzen wird. Meine Kinder werden nach der Freude greifen und sie wird ihnen gehören.“ Diejenigen, die seine Freude erlangen, werden zu einigen der größten Zeugen der Kraft Gottes auf Erden werden. Bedenken Sie, was dies bedeuten wird, wenn die schlimmste der Zeiten zuschlagen wird. Während die Herzen der Menschen versagen werden und die Gesellschaft sich selbst betäuben wird, wird ein bescheidenes Volk zuversichtlich inmitten all dessen stehen. Und sie werden übernatürliche Freude und Fröhlichkeit ausstrahlen.

Machen sie keinen Fehler: Christen werden unter denselben Dingen leiden wie alle anderen in Zeiten des Gerichts. Sie werden Jobs verlieren, Schmerzen körperlicher Leiden empfinden, familiäre Probleme ertragen. Aber in alledem werden sie einen Geist des Friedens haben. Und die Welt wird es erkennen. Die Menschen werden sie ansehen und sagen: „Er muss Gott nach alledem tatsächlich kennen. Wie könnte er sonst so ruhig sein?“

Ich kenne zwei solche lebensprühenden Zeugen, ein Ehepaar, das die Times Square Church besucht. Vor sieben Jahren kamen sie zu mir und baten um Gebet, als sie ein Kind erwarteten. Der Arzt hatte ihnen gesagt, dass ihr Baby behindert sein würde. Aber dem Herrn sei Dank, der kleine Brian wurde vollkommen gesund geboren.

Jetzt, sieben Jahre später, hat sich in Brians Wirbelsäule ein Tumor entwickelt. Vor kurzem verursachte der, dass er zusammenbrach und führte zu einer Tetraplegie. Als seine Eltern mir die Neuigkeit berichteten, brach mein Herz. Aber trotz ihres Schmerzes waren Brians Vater und Mutter voller Frieden. Sie hinterfragten Gott nicht. Stattdessen fanden sie Freude im Herrn. Alles, worum sie an diesem Tag baten, war: „Bitte bete für Brian.“

Dieses großartige Ehepaar bildet einen starken Kontrast zu einer mit Furcht erfüllten Gesellschaft. Sie sind in der Lage, wie es David tat, die heilende Kraft der Freude bezeugen: „HERR, mein Gott, zu dir habe ich geschrien, und du hast mich geheilt ... du hast meine Seele aus dem Scheol heraufgeholt ... Meine Wehklage hast du mir in Reigen verwandelt, mein Sacktuch hast du gelöst und mit Freude mich umgürtet, damit meine Seele dich besinge und nicht schweige. HERR, mein Gott, in Ewigkeit will ich dich preisen“ (Psalm 30,3-4.12-13).

Doch welch ein Armutszeugnis sind manche Christen heute. Alles, worüber sie reden können sind ihre Befürchtungen: Angst, einen Job zu verlieren, Angst, dass der Aktienmarkt kollabiert, Angst vor einem Terroranschlag. Ich sage damit nicht, dass wir keine Befürchtungen haben sollten. Das wäre nicht normal, besonders in diesen Zeiten. Aber Jesus befiehlt uns, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen, weil er für uns sorgt. Die meisten furchtsamen Christen heute tun das überhaupt nicht. Sie sind niedergeschlagen und verzweifelt wie der Rest der Gesellschaft.

Ebenso haben auch viele christliche Ehen keine Freude oder Fröhlichkeit. Kinder kommen nach Hause und finden ihre Eltern kämpfend und zankend vor. Und wenn das Haus nicht von Chaos erfüllt ist, ist es eine schweigende Leichenhalle. Da ist keine Liebe, sondern nur Groll, Leblosigkeit und Isolation. Ich sage Ihnen, diese Eltern haben Satan erlaubt, sie dessen zu berauben, was ein Zuhause stark macht. Die Schrift sagt, dass die Freude am Herrn unsere Stärke ist. Und gerade jetzt braucht ihr Zuhause eine Taufe der Freude und Fröhlichkeit.

Andere Christen sind durch Ketten der Angst und Sorge gebunden. Sie sorgen sich um die Zukunft, ihre Gesundheit, ihre Kinder, die wachsende Panik in der Welt. Wenn das auf Sie zutrifft, erinnern Sie sich an die Worte des Herrn: „Wer bist du denn, dass du dich fürchtest und sorgst. Bin ich nicht mehr der Gott, der Allmächtige für dich? Bin ich in deinem Leben nicht treu gewesen? Du bist immer noch ein Schaf in meiner Herde. Und ich habe versprochen, dir einen Weg zu bereiten. Also warum hast du mich vergessen?“

Das Übel, das ich über die Welt kommen sehe, ist unglaublich. Es wird so widerwärtig und böse sein, dass selbst die härtesten, atheistischsten Menschen im Schock und in Panik taumeln werden. Doch Gottes Wort sagt das alles voraus. Jesus selbst sagte, dass üble Menschen zunehmend schlimmer würden, und dass eine schreckliche Erschütterung über die ganze Erde kommen würde.

Ich frage Sie, welche Art von dämonischem Wahnsinn ist über Amerika hergefallen, dass unschuldige kleine Mädchen gekidnappt, vergewaltigt und getötet werden? Selbst verhärtete Häftlinge weinen über diese Tragödien. Welche Art von Hölle ist über unserer Nation niedergegangen, dass hunderte Kinder aus den Innenstädten verschwinden und als Sklaven an Prostitutions-Ringe verkauft werden? Bald werden wir furchtbare Enthüllungen über Kindersklavenlager hören, in denen Kinderpornografie gefilmt wird.

Jetzt hat eine Panik an der Wall Street eingesetzt. Ich glaube, dass wir den Dow Jones letztendlich unter 5.000 Punkte fallen sehen werden. Immobilien werden ihren Wert einbüßen. Der Aktienmarkt mag sich erholen, aber es wird nur ein närrischer Markt sein. Hier in New York City sehen wir die Auswirkungen des wirtschaftlichen Chaos. Schon sehen wir jene, die plötzlich obdachlos geworden sind.

Wie soll Gottes Volk in solchen Zeiten reagieren? Sollten wir einfach sagen: „Ich weigere mich, irgendwelche schlechte Nachrichten anzuhören“, unseren Kopf in den Sand stecken und alle Enthüllungen des Übels ignorieren? Wir könnten das gar nicht tun, selbst wenn wir wollten. Wir werden jeden Tag mit furchtbaren Nachrichten bombardiert.

Also, wie können wir nun in einer von Panik erfassten Welt, die wahnsinnig geworden ist, Freude und Fröhlichkeit erlangen? Jesaja gibt uns die Antwort. Zuerst beschreibt er die Zustände seiner Zeit, die er sah: „Räuber rauben, und räuberisch raubend rauben sie. Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner der Erde! ... Berstend zerbirst die Erde ... taumelnd taumelt die Erde wie ein Betrunkener ... Und schwer lastet auf ihr ihr <Treue>bruch“ (Jesaja 24,16-17.19-20).

Das klingt exakt wie der gegenwärtige Zustand der Welt. Geschäftsführer haben treulos gehandelt und werden ins Gefängnis gebracht. Unser Land muss Desaster auf Desaster ertragen. Und Menschen taumeln in absoluter Furcht. In der Tat: Ich glaube, dass Jesaja unsere Zeit sah.

Doch selbst als Jesaja Zeuge wurde, wie die Erde unter Gottes Gericht taumelte, sah er etwas Wunderbares, das das alles übertraf. Diese Vision erfüllte ihn mit Jubel. Er erklärte: „HERR, du bist mein Gott! Ich will dich erheben, preisen will ich deinen Namen. Denn du hast Wunder gewirkt, Ratschlüsse von fern her, Treue <und> Wahrheit“ (25,1).

Der Prophet sagte im Wesentlichen: „Herr, deine wunderbare Führung kommt zu deinem Volk. Deine neue Barmherzigkeit und große Treue ist auf dem Weg. Kein menschliches Wesen hat jemals gesehen, was du bringen wirst.“

Was wird Gott tun? Zuerst wird er jeden gewalttätigen Feind seiner Gemeinde stürzen: „Du hast aus einer Stadt einen Steinhaufen gemacht, die uneinnehmbare Stadt zu einem Trümmerhaufen, den Palast der Fremden, dass sie keine Stadt mehr ist; sie wird in Ewigkeit nicht <mehr> aufgebaut werden. Darum wird ein starkes Volk dich ehren, Städte gewalttätiger Nationen werden dich fürchten“ (25,2-3).

Doch hier ist das, was Jesaja jubeln ließ. Mitten in all der Gewalt, den wütenden Stürmen, den Desastern der Nationen, der Zunahme der Bosheit sah Jesaja Gottes Hand seine Macht offenbaren: „Denn du bist dem Armen eine Kraft, eine Kraft dem Bedürftigen in seinem Kummer, eine Zuflucht vor dem Sturm, ein Schatten vor der Hitze, wenn das Schnauben der Schrecklichen wie ein Sturm gegen die Mauer ist“ (25,4; a. d. englischen King James Version).

Was meint Jesaja hier, wenn er vom „Sturm gegen die Mauer“ spricht? Die Mauer ist Jesus Christus, unser Beschützer und unsere Verteidigung. Jesaja sah den aufkommenden Sturm auf die Mauer treffen, aber sie sich nicht bewegen. Tatsächlich kann kein Sturm sie jemals erschüttern. Jesus herrscht als König über jeden Sturm. Und seine Leute sind sicher innerhalb seiner Mauern.

Jesaja sah auch Menschen, die „arm und bedürftig“ sind, in äußerstem Kummer. Er sprach von Menschen ohne Jobs, ohne Finanzen, von den Obdachlosen, von den Hungernden. Jesaja sagt, dass an jenem Tag Christus selbst für diese Menschen ein Schutz und eine Kraft sein wird. Er wird sich persönlich all ihrer Bedürfnisse annehmen.

„Der HERR der Heerscharen wird auf diesem Berg allen Völkern ein Mahl von fetten Speisen bereiten, ein Mahl von alten Weinen, von markigen fetten Speisen, geläuterten alten Weinen“ (Jesaja 25,6).

Der Berg, auf den sich Jesaja hier bezieht, ist ein Berg des Gebets. In der finstersten der Zeiten sah der Prophet ein Volk Gottes durch Fürbitte zum Tisch des Herrn hinaufziehen. Und sie feierten in intimer Gemeinschaft mit ihm. Sie nahmen „fette Speisen“, zu sich oder „Dinge, die das Angesicht aufleuchten lassen“. Dieses Fett repräsentiert das Öl des Heiligen Geistes. Kurz: Diese Menschen wurden bis zum Leuchten mit dem Heiligen Geist erfüllt.

Da ist das Bild, das Jesaja zum Jubeln veranlasste: In einer Zeit der Gewalt und des äußersten Chaos ging Gottes Volk auf die Knie. Und sie schmausten an seinem Tisch, wobei sie machtvolle Mittel erhielten, dem Sturm entgegenzusehen.

„Dann wird er auf diesem Berg die Hülle verschlingen, die das Gesicht aller Völker verhüllt, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist“ (25,7). Diese betenden Menschen waren von jedem Schleier befreit worden, der sie für eine größere Vision von Christus blind machte. Gott öffnete ihre Augen übernatürlich. Und sie konnten durch keine falsche Lehre getäuscht werden.

Ich preise Gott für Jesajas unfassbare Vision. Durch diesen Abschnitt hat der Prophet uns das Geheimnis gegeben, den Geist der Freude und Fröhlichkeit zu erlangen. Es geht alles darum, ins Gebet zu gehen und auf den Herrn zu warten. Er wird uns an jenem Tag retten, weil wir innerhalb seiner Mauer vorgefunden werden.

Diese Gewissheit macht uns zu kühnen Zeugen der Güte Gottes in jedem Sturm. Wenn jener Tag kommt, wird die ganze Welt uns ansehen und erkennen: „Das Warten der Gerechten <führt zur> Freude“ (Sprüche 10,28).

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.