Die Altäre Baals niederreißen

Beachten Sie den eröffnenden Vers von Richter 6 sorgfältig: „Und die Söhne Israel taten, was böse war in den Augen des HERRN. Da gab sie der HERR in die Hand Midians, sieben Jahre“ (Richter 6,1). Diese Worte beschreiben einen endlosen Kreislauf, der sich im Leben Israels über Generationen wiederholte.

In allen vorangegangenen Kapiteln finden wir, dass diese Worte wieder und wieder wiederholt werden. Sie lesen sich im Wesentlichen: „Und die Söhne Israel taten, was böse war in den Augen des HERRN, und dienten den Baalim ... und Gott, in seinem glühenden Zorn, verkaufte sie in die Hand ihren Feinde.“

Das erste Beispiel kommt in Kapitel 3 vor. Uns wird erzählt: „Und das Land hatte vierzig Jahre Ruhe ... Und die Söhne Israel taten weiter, was böse war in den Augen des HERRN“ (Richter 3,11-12). Gott übergab sein Volk einem Feind, Moab, „weil sie taten, was böse war in den Augen des HERRN“ (3,12). Und Israel musste diesem heidnischen Feind achtzehn Jahre lang dienen und Elend und Terror ertragen.

Dann, in Kapitel 4, lesen wir: „Und die Söhne Israel taten weiter, was böse war in den Augen des HERRN ... Da verkaufte sie der HERR in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan“ (4,1-2). Dieses Mal wurden die Israeliten durch die Kanaaniter zu Gefangenen gemacht.

Natürlich, jedes Mal, als Israel versklavt war, schrie es nach Gott. Und jedes Mal war der Herr treu und sandte ihnen einen Befreier. Aber sobald dieser gerechte Führer starb, kehrte das Volk, wie vorauszusehen war, zu seiner Sünde zurück. Und der ganze Kreislauf begann von neuem. Er setzt sich mit unserem Verstext in Kapitel 6 fort: „Und die Söhne Israel taten, was böse war in den Augen des HERRN. Da gab sie der HERR in die Hand Midians, sieben Jahre“ (6,1).

Während dieser Periode wurde Israel ständig durch die Midianiter erniedrigt. Wie nach einem Uhrwerk fielen die Midianiter jedes Jahr in Israel ein und plünderten ihr Getreide und ihre Güter. Die midianitischen Karawanenführer würden all ihre Kamele und all ihr Vieh losmachen, um sie auf Israels Feldern grasen zu lassen. Und die Tiere verschlangen das Getreide vollständig, indem sie wie Heuschrecken über die Felder ausschwärmten.

Wann immer Israel widerstand, trieben es die Midianiter auf die Hügel und Berge. Gottes Volk landete dabei, in Höhlen und Unterschlüpfen Zuflucht zu suchen und nach Essbarem stöbern zu müssen. „So verarmte Israel sehr wegen Midian“ (6,6). Israel verlor alles an seine Feinde: seine Häuser, seine Nahrung, seine Güter. Sie lebten wie Arme, obdachlos und zurückgelassen.

Noch einmal sagt die Schrift: „Die Söhne Israel schrien zu dem HERRN“ (6,6). Doch dieser Schrei war keiner der Buße. Israel schrie wegen seiner Unterdrückung durch die Midianiter. Es war ein Schrei der Qualen, aufgrund ihrer Armut, ihren Verlusten, ihrer Unsicherheit.

Bevor Gott diesmal Israel einen Befreier sandte, sandte er einen Propheten. Dieser Mann Gottes legte seinen Finger auf die Ursache, aufgrund derer das Volk so schikaniert wurde. Er zeigte auf: „Seht auf eure Geschichte. Bei jeder Gelegenheit hat Gott euch aus den Händen aller befreit, die euch unterdrückten. Er brachte euch aus der Sklaverei in Ägypten heraus. Und er sagte zu euch, die Götter der Amoriter nicht zu fürchten, in deren Land ihr wohnt. Aber ihr habt ihm nicht gehorcht. Ihr zollt immer noch falschen Göttern Ehre“ (siehe 6,8-10).

Der Herr sagte damit seinem Volk im Wesentlichen: „Ich habe es euch von Anfang an klar gemacht: Ihr sollt niemanden fürchten außer euren himmlischen Vater. Lasst keine andere Furcht in euer Herz kommen. Aber ihr habt mir wieder einmal nicht gehorcht. Ihr habt allen Arten von Furcht erlaubt, einzutreten. Und ihr habt mich gezwungen, euch euren Feinden auszuhändigen, um euch zu mir zurückzutreiben.“

Der Prophet zeigte den Israeliten klar, was ihre Sünde war: Sie vergaßen den Befehl Gottes, die Götter dieser Welt nicht zu fürchten. In Richter 10 sehen wir Gottes Volk diese Sünde eingestehen: „Da schrien die Söhne Israel zu dem HERRN um Hilfe und sagten: Wir haben gegen dich gesündigt, weil wir unseren Gott verlassen und den Baalim gedient haben“ (Richter 10,10).

Was meinten die Israeliten hier, wenn sie sagten, dass sie den Baalim dienten? Das Wort Baalim ist eine Pluralform. Es bezeichnet all die falschen Götter in der Welt. Die Wurzel von Baalim ist Baal, den wir anhand der Schrift als einen dämonischen Geist erkennen. Baals Mission ist es, Gott aller Anbetung und allen Vertrauens durch sein Volk zu berauben. Er vollbringt das, indem er unsere Aufmerksamkeit mehr auf unsere Umstände lenkt als auf den Herrn.

Das ist exakt das, was mit Israel geschah. Ihre Sünde hatte Kummer, ökonomisches Desaster, Terrorismus durch ihre Feinde und Ungewissheit gebracht. Tatsache ist, dass Gott sie nicht länger beschützte. Natürlich liebte er Israel immer noch, aber er musste sie der Willkür ihrer Feinde aussetzen, um sie aufzuwecken. Er versuchte, sie zurück unter seine schützenden Flügel zu treiben.

Aber Israel weigerte sich, anzuerkennen, dass die Ursache seiner Krise seine eigene Sünde war. Es ist unfassbar: Diese Menschen opferten Babys, vergossen unschuldiges Blut, wurden lüstern und süchtig nach Vergnügen. Als Ergebnis dessen brach ein Desaster nach der anderen über sie herein. Doch nicht ein einziges Mal brachten sie diese Desaster mit ihrer Rebellion in Verbindung. Sie konnten sich nicht selbst dazu bewegen, zu glauben, dass Gott dies alles erlaubte, um sie zur Buße zu führen.

Ich sehe Amerika gerade jetzt in derselben Situation. Die World Trade Centers wurden zerstört. Das Pentagon wurde in Brand gesteckt. Doch nur ein kleiner Überrest im Leib Christi erkannte in diesen Dingen Gottes Hand. So wie er es vor Jahrhunderten bei Israel tat, lieferte er uns einen Augenblick lang einem Feind aus. Unsere Sünden haben uns ihm entfremdet und er möchte uns zu sich selbst zurücktreiben.

Denken Sie darüber nach: In den vergangenen sechs Monaten hat Amerika die schlimmsten Feuer seiner Geschichte gesehen. Ein ganzes Drittel der Nation stand in Flammen. Außerdem haben wir drastische Wetteränderungen und verheerende Fluten gesehen. Und Japankäfer verschlingen riesige Waldflächen.

Nun sehen wir einen Ausbruch des tödlichen Nilfieber-Virus. Und im oberen Mittleren Westen hat eine schreckliche Gehirnerkrankung die Hirschpopulation erfasst. Über 50.000 Hirsche mussten bei einem Versuch, die Krankheit zu stoppen, geschossen werden. Aber einige Experten sagen, dass vielleicht weitere 200.000 Hirsche getötet werden müssen, bevor sie ausgerottet ist.

Jedes Mal, wenn wir uns umwenden, scheint es, dass wir uns einer neuen Krise gegenübersehen. Ich frage Sie: Könnte Gott seine Botschaft irgendwie deutlicher machen? Er sagt uns damit: „Ich tippe an eure Schulter und versuche, euch aufzuwecken. Aber ihr macht damit weiter, mich zu ignorieren. Das lässt mich euch nur noch stärker antippen.“

Lassen Sie mich Sie fragen: Glauben Sie, dass Gott die moslemischen Entführer hätte stoppen können, die die Flugzeuge in die Zwillingstürme flogen? Natürlich hätte er das können. Er hat solche Anschläge wieder und wieder aufgedeckt. Aber letztes Jahr tat er das nicht. Warum? Er versucht, zu uns zu sprechen, unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Er ließ die Zerstörung unserer Symbole des Wohlstands zu, weil es dort ist, worauf wir unseren Stolz und unsere ganze Abhängigkeit gegründet haben.

Unser Präsident, unsere Kongressführer und Sicherheitsbeamte haben uns gewarnt: „Der große Angriff muss noch kommen.“ Nun höre ich einige Christen sagen: „Wartet nur auf den großen. Es könnte eine Kofferbombe sein. Oder jemand könnte Pocken oder Anthrax in einer Großstadt auslösen. Was immer auch geschieht, es wird tausende Opfer geben. Und das wird Amerikas Aufmerksamkeit bekommen. Die Menschen werden erkennen, dass Gott diese Nation zu sich zurückruft. Eine Vielzahl wird nach dem Herrn schreien.“

Ich stimme nicht damit überein. Lassen Sie mich Ihnen sagen warum.

Israel weinte laut und schrie in seinen Qualen nach Gott. Also sandte der Herr einen Propheten, um ihnen zu zeigen, dass Sünde dieses Gericht über sie herab gebracht hatte. Nun, um wahrhaft bußfertig zu sein, musste Israel seine Sünde als Ursache seiner Schwierigkeiten erkennen. Und sie taten genau das: sie bekannten, dass sie gesündigt hatten.

Aber es blieb noch ein weiterer Schritt zu tun. Sehen Sie, sogar wenn wir in Buße zum Herrn schreien mögen, verlangt er noch etwas von uns. Und wenn dieser Schritt nicht getan wird, wird Gott seinen mächtigen Arm für uns nicht zeigen. Was dieser Schritt ist, sehen wir genau in Gottes nächstem Befehl: „Reißt Baal nieder.“

Der Herr sprach dieses Wort zu Gideon: „Nimm einen Stier von den Rindern, die deinem Vater gehören, und zwar den zweiten Stier, den siebenjährigen! Und reiße den Altar des Baal, der deinem Vater gehört, nieder und die Aschera, die dabei<steht>, haue um!“ (Richter 6,25).

Davor dachte Gideon wahrscheinlich, dass er ausreichend bußfertig gewesen war. Schließlich hatte er zum Herrn geschrien. Er hatte das prophetische Wort gehört, das Gott Israel sandte. Und er hatte voll auf es reagiert, indem er seine Sünden eingestand.

Ich sehe dieselbe Art von Buße bei vielen Christen heute. In Gemeinden sind die Leute von Küste zu Küste auf den Knien und schreien zu Gott. Und das ist gut. Aber gemäß dem Herrn bleibt ein Problem übrig. Es ist ein Götzen in unserer Mitte: Baal.

Ja, Baal ist heute immer noch ein sehr großer Götze. Und wenn unsere Buße vollständig sein soll, müssen wir diesen Götzen niederreißen. Andernfalls wird es keine Rolle spielen, wie sehr wir zum Herrn schreien, beten oder fasten. Keine unserer Aktionen wird irgendeine Wirkung haben, bis wir den Götzen herunterziehen, der so viele Herzen ergriffen hat.

Sie mögen fragen: „Also, was ist dieser Baal? Wo sehe ich ihn am Werk? Wie könnte ein antiker falscher Gott in unserer modernen Gesellschaft präsent sein?“

Im Alten Testament wurde Baal durch ein Schnitzbild, aus Holz, Stein oder Metall gemacht, repräsentiert. Es wurde in das Bild eines Mannes geformt, eines gut aussehenden Adonistypen. Obwohl dieses Schnitzbild nur ein Stück lebloser Materie war, stand da ein mächtiger Geist dahinter.

In unserem aufgeklärten Zeitalter können wir uns nicht vorstellen, dass irgendein intelligenter Mensch sich vor einer Statue niederbeugt. Sicherlich, da sind noch heidnische Religionen, die solche Statuen bei der Anbetung verwenden, einschließlich Buddhismus, Hare Krishna oder Hinduismus. Aber ob der Götze Baal, Buddha oder einer der Millionen Hindugötter ist, es steht derselbe dämonische Geist dahinter. Und dieser Geist wurde mit einer Absicht aus der Hölle gesandt: die Menschen zu veranlassen, an der Realität Gottes zu zweifeln. Es ist schlicht und einfach ein Geist des Unglaubens. Und er bestürmt unser Denken mit Zweifeln an Gottes Treue.

Es ist äußerst gefährlich, diesen Geist einzuladen. Wenn er nicht bei der ersten Attacke hinausgeworfen wird, wird er das Denken infiltrieren. Und wenn einmal Zweifel und Furcht erlaubt wird, einzutreten, ergreift der Baalsgeist von der Seele Besitz.

Ohne Frage ist Unglaube ein Götze. Er beugt Sie nieder zur Unterwerfung unter seine Macht. Und er öffnet Ihre Seele für alle Arten von Übel. Tatsächlich, der Vers, den wir im ganzen Buch Richter wiederholt sehen – „Die Söhne Israel taten, was böse war in den Augen des HERRN“ – bezieht sich nicht auf irgendeine grobe Sünde, sondern auf den Unglauben der Menschen.

Dies ist in Hesekiel 8 klar veranschaulicht. Der Heilige Geist nahm den Propheten Hesekiel mit auf eine Visionsreise in den heiligen Altarraum. Dort offenbarte er dem Propheten vier beklagenswerte Gräuel, die Gottes Volk verübte. Dann zeigte er dem Propheten ein sogar noch größeres Gräuel: „Er sprach zu mir: Menschensohn, durchbrich doch die Wand! Da durchbrach ich die Wand; und siehe, da war eine Tür. Und er sprach zu mir: Geh hinein und sieh die schlimmen Gräuel, die sie hier verüben! Und ich ging hinein und sah“ (Hesekiel 8,8-10).

Was Hesekiel dort sah, entsetzte ihn. Die Wände waren übersät mit Bildern: „allerlei Abbilder von Kriechtieren und Vieh: Abscheuliches und allerlei Götzen des Hauses Israel“ (8,10). Diesen Wänden zugewandt standen siebzig Älteste Israels und schwenkten Weihrauchbehälter. Sie beteten den Geist hinter diesen Gemälden an.

Der Heilige Geist sagte Hesekiel, dass diese Szene offenbarte, was das Denken der Ältesten Israels erfüllte. Und hier ist das, was diese Männer dachten: „Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat das Land verlassen“ (8,12).

Geliebte, hier wurde der Baalsgeist völlig aufgedeckt. Durch eine Vision, die durch den Heiligen Geist gegeben wurde, sah Hesekiel aus erster Hand, wie dieser Geist einen Altar im Denken eines Menschen errichtet und die Kontrolle übernimmt. Als Ergebnis davon verwarfen Israels Leiter Gottes Fürsorge für sie. Als sie ihre Armut mit dem offensichtlichen Wohlstand der Midianiter verglichen, dachten sie: „Wo ist unser Gott? Unsere Gebete sind nicht beantwortet worden. Wir sehen keinen Beweis, dass er für uns am Werk ist. Der Herr hat uns verlassen.“

Satan hatte seine einfache, vorrangige Mission erfüllt: in das Denken der Gläubigen einzupflanzen, dass Gott nicht der ist, von dem die Bibel sagt, wer er ist. Der Teufel möchte Ihnen einreden, dass Gott nicht allwissend, allmächtig und allsorgend ist. Er ist ständig am Werk, Saaten des Zweifels in Sie zu pflanzen. Er veranlasst Sie zu denken, dass Gott Ihre Gebete nicht erhört, dass er seine Verheißungen an Sie nicht einhält. Und er sendet den Baalsgeist aus, um dieses Werk in Ihnen zu vollenden.

Der Baalsgeist ist immer an der Bettkannte eines sterbenden Kindes oder eines heimgesuchten Familienmitglieds präsent. Wenn wir unseren Geliebten leiden sehen, fragen wir nach Gottes Absichten. Und plötzlich wird eine Furcht in unser Denken injiziert. Später, wenn der Tod zuschlägt, wird jene Saat des Zweifels bewässert. Bald finden wir uns dabei, zu fragen: „Wie konnte ein liebender Gott so etwas zulassen?“

Letzten Monat hörte ich im Radio Berichte über den Jahrestag der Angriffe vom 11. September. Hunderte von Menschen wurden interviewt. Die überwältigende Mehrheit erklärte, dass sie nach diesen Anschlägen jedes Vertrauen auf Gott verloren. Die typische Antwort war: „Wie könnte ein gerechter, liebender Gott dabei stehen und dies geschehen lassen? Ich kann nicht länger an einen Gott glauben, der erlaubt, dass so viele Menschen sterben.“ Mehrere Leute erklärten: „Mein Gott starb am 11. September.“

Es ist egal, ob Sie ein hingegebener Liebhaber Jesu oder ein Ungläubiger sind. Nach jeder Katastrophe, jedem Unglück, jedem tödlichen Unfall entsendet Satan Horden dämonischer Geister, um das Werk des Baal zu tun. Sie rücken sofort an und flüstern: „Wo war Gott? Wie konnte er solch eine Sache geschehen lassen?“

Gerade jetzt ist da eine weit verbreitete Unsicherheit in unserer Gesellschaft. Konkurse sind auf einem Allzeithoch. Arbeiter befürchten, ihre Jobs zu verlieren. Wenn die Menschen in die Zukunft sehen, werden sie von Furcht überwältigt. Ich sage Ihnen, dass gerade in einer solchen Zeit Satan einen Generalangriff durchführt. Er möchte in Ihre Gedanken gelangen, um seine Saat auszustreuen und einen Altar des Baal zu errichten. Er möchte, dass Sie alles anzweifeln, was Sie jemals über Gottes Wort gewusst haben.

Sie mögen denken: „Ich habe keinen Götzendienst in meinem Leben. Wie kann ich einen Altar des Baal niederreißen?“ Lassen Sie mich es wieder-betonen: Baal ist ein Geist des Unglaubens. Sie mögen Buße getan haben für Ihre Sünden, zu Gott um Barmherzigkeit geschrien und alle prophetischen Warnungen beachtet haben. Aber wenn Sie in Ihrem Herzen Zweifel an Gottes Treue zu Ihnen haben, sind Sie Untertan des Geist des Baal. Und Gott sagt Ihnen: „Du musst diesen Geist des Unglaubens aus deiner Seele ausreißen.“

Ich glaube, wir verstehen einfach nicht, wie sehr Gott Unglauben in seinem Volk hasst. Wir sehen ihn nicht als den schrecklichen Fluch an, wie die Schrift ihn bezeichnet. Wir realisieren nicht, dass jeder Zweifel, jeder Gedanke des Unglaubens, vom satanischen Geist Baals ist.

Der Prophet Jeremia beschreibt den Unglauben als eine Sünde, „geschrieben mit eisernem Griffel, mit diamantener Spitze; sie ist eingegraben in die Tafel ihres Herzens“ (Jeremia 17,1). Gemäß ihm sagte Gott: „Ihr habt ein Feuer angezündet in meinem Zorn, es wird ewig brennen“ (17,4). Was war ihre Sünde? „Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz vom HERRN weicht! ... Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Vertrauen der HERR ist!“ (17,5.7).

Behalten Sie diese kraftvollen Worte im Gedächtnis, während wir unsere Aufmerksamkeit wieder Gideon zuwenden. Hier war ein Mann, der zu Gott schrie, der mit einem starken prophetischen Wort aufgesucht wurde, und der dieses Wort beachtete. Doch Gideon beherbergte immer noch Zweifel und Befürchtungen. Warum?

Gideons Vater hatte auf seinem Grundbesitz einen Altar für Baal errichtet. Es war nur eine Statue, die aus Holz gemacht war. Aber der Geist dahinter hatte eine Festung in Gideons Herz gebaut. Jedes Mal, wenn Gideon vorüberging, sprach die Stimme dieses Götzen zu seiner Seele: „Schau dir deine Armut an, deine Notlagen, deine ungestillten Bedürfnisse. Wo ist Gott?“ In der Tat stand der Götze als ein Zeugnis für jeden Israeliten da, der ihn sah: „Gott ist nicht bei dir. Er kümmert sich nicht. Er ist zu sehr mit Weltangelegenheiten beschäftigt, um sich darum zu sorgen, euch kleinen Leute zu ernähren und zu schützen. Der Herr hat euch verlassen.“

Jetzt, in Richter 6, bringt ein Engel Gideon dieses Wort: „Der Herr ist mit dir, du tapferer Held!“ (Richter 6,12). Gott spricht hier nur acht Wörter. Und die ersten fünf sind nicht nur an Gideon gerichtet, sondern an sein ganzes Volk, einschließlich der Gemeinde heute: „Der Herr ist mit dir.“ Der Herr sagt damit im Wesentlichen: „Diese Verheißung ist alles, was du brauchst: Ich bin mit dir.“

Geliebte, diese Wahrheit muss die eigentliche Grundlage unseres Glaubens werden. Es ist egal, womit wir konfrontiert werden – Elend, Tragödie, Krankheit, Armut, Versuchung –, die Verheißung unseres Vaters bleibt wahr: „Ich bin mit dir.“ In all unseren Prüfungen, besonders wenn wir überflutet und überwältigt werden, müssen wir uns an dieses Wort klammern. Wir sollen im Glauben ausrufen: „Ich weiß, dass du mit mir bist, Herr. Und wenn du bei mir bist, wer kann gegen mich sein?“

Doch als Gideon dem Engel des Herrn begegnete, hatte er einen Geist des Unglaubens in seinem Herzen. Er antwortete dem Engel: „Wenn der HERR mit uns ist, warum hat uns denn das alles getroffen? Und wo sind all seine Wunder, von denen uns unsere Väter erzählt haben, wenn sie sagten: Hat der HERR uns nicht aus Ägypten heraufkommen lassen? Jetzt aber hat uns der HERR verworfen und uns in die Hand Midians gegeben“ (6,13).

Haben Gideons Worte einen bekannten Klang? Er sagte dieselben Dinge, die das Denken der siebzig Ältesten in der Vision Hesekiels erfüllten: „Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat das Land verlassen“ (Hesekiel 8,12). Sie sagten sich: „Ja, es gibt einen Gott. Er existiert, und er ist Schöpfer von allem. Aber er nimmt keine Notiz von uns. Er sieht unsere Situation nicht. Er hat uns verlassen.“

Der Herr sagte Gideon: „Du hast immer noch Zweifel, dass ich mit dir bin. Das ist Götzendienst, Gideon. Es ist der Geist des Baal. Jetzt geh, nimm den Bullen deines Vaters und reiß diesen Götzen nieder. Dann fälle alle Bäume im Hain und benutze sie dazu, einen neuen Altar zu bauen. Du sollst den Götzen deines Vaters auf diesem Altar verzehren lassen. Ich will, dass du dieses Symbol des Unglaubens erniedrigst und es völlig vernichtest.“

Warum wählte der Herr diesen ungläubigen Mann, um Baal niederzureißen? Es war ganz klar ein Akt der liebevollen Barmherzigkeit Gottes. Hier war ein Mann mit starken Zweifeln, der damit rang, zu glauben, dass Gott sich überhaupt um ihn kümmerte. Er war so erfüllt mit Unglauben, dass er einem Engel sagen konnte: „Gott hat uns verlassen.“ Und er stellte Gott immer wieder auf die Probe. Doch jedes Mal antwortete der Herr auf Gideons Zweifel.

Lassen Sie mich ein Beispiel geben. Als Gideon dabei war, in die Schlacht zu ziehen, stellte er Gott auf die Probe. Israels Situation sah unmöglich aus. Also betete Gideon: „Herr, wenn du in dieser Schlacht wirklich mit uns bist, zeige es mir. Ich werde heute Abend etwas geschorene Wolle auf das Gras legen. Morgen werde ich wissen, dass du mit uns bist, wenn die Wolle nass, aber das Gras trocken ist.“

Sie mögen verblüfft sein über Gideons Verwegenheit. Doch am nächsten Morgen sah Gideon, dass der Boden trocken war. Und als er die Wolle aufhob, triefte sie vor Wasser, gerade so wie er es erbeten hatte.

Die meisten von uns sind wie Gideon. Gott begegnet uns treu in Prüfung auf Prüfung, wobei er uns befreit und uns in unseren Nöten versorgt. Aber dann sehen wir uns noch einer weiteren Situation gegenüber, die uns veranlasst, zu sagen: „Herr, das ist meine größte Krise bisher. Ich habe mich noch keiner wie dieser gegenübergesehen. Ich habe Zweifel bekommen.“

Ist da ein bestimmtes Maß an Unglauben in Ihnen? Ringen Sie damit, indem sie Fragen stellen wie: „Wo bist du, Herr? Hast du meine Tränen nicht gesehen? Wo ist irgendein Beweis, dass du in meiner Prüfung bei mir bist? Hast du mich verlassen? Bewegt mein Glaube dein Herz nicht? Warum willst du diese Lasten nicht von mir wegnehmen?“

Der Herr verurteilt niemanden und setzt niemanden herab wegen seiner Zeiten des Zweifels und der Angst. Die Wahrheit ist: Gott wusste, dass Gideons Zweifel keine Anklagen waren. Sie waren Fragen. Gideon suchte einfach nach Antworten.

Ich sage Ihnen, dass der Gott der Barmherzigkeit, der einem ungläubigen Gideon begegnete und ihn zur Aktion aufrief, dasselbe für Sie tun möchte. Er hat große Siege für Sie geplant. Und er sehnt sich danach, jeden Feind in Ihrem Leben zu besiegen. Deshalb möchte er Ihnen seine Kraft und Autorität geben, um jede Festung niederzureißen: jeden Zweifel, jede Furcht, jeden Gedanken des Unglaubens.

Der Herr hat mir eingeprägt, dass er dabei ist, ein besonderes Werk im Leben vieler Christen zu tun. Tatsächlich, er wird sie sogar zu ihrem bislang wichtigsten Sieg führen. Er ist schon dabei, sie an neue Orte des Friedens und der Ruhe in Christus zu führen. Und er ist dabei, seinen starken Arm für sie zu offenbaren.

Ich glaube, dass dies Gottes Absicht für viele Leser dieser Botschaft ist. Er steht im Begriff, etwas Neues in Ihnen zu tun. Aber zuerst müssen Sie jeden Gedanken des Zweifels herunterreißen und jede Furcht niederlegen. Gott möchte, dass Sie den Geist des Baal in Ihrem Herzen herunterziehen, und beginnen, im Glauben zu leben und zu reden.

Der Herr wird für den mächtigen Bullen sorgen, der nötig ist, um diesen Götzen herunterzuziehen. Er wird Ihnen seine Macht und Stärke des Heiligen Geistes geben. Also, lassen Sie den Feind Notiz davon nehmen: „Gott ist mit mir, Teufel. Du kannst mich nicht verletzen. Und du kannst seine Pläne für mein Leben nicht aufhalten. Der Herr hält Siege für mich bereit.“

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.