Der Leib Christi

Paulus lehrt uns: „Ihr aber seid Christi Leib und, einzeln genommen, Glieder“ (1. Korinther 12,27). Und noch spezifischer sagt er: „Wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder ... obwohl viele, ein Leib sind: so auch der Christus“ (12,12).

Paulus sagt uns damit im Wesentlichen: „Betrachtet euren eigenen Körper. Ihr habt Hände, Füße, Augen und Ohren. Ihr seid nicht nur ein isoliertes Gehirn ohne Verbindung zu den anderen Gliedern. Nun, so ist es auch bei Christus. Er ist nicht nur ein Kopf. Er hat einen Körper, und wir bilden seine Glieder.“

Der Apostel weist dann darauf hin: „So sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander“ (Römer 12,5). Mit anderen Worten: Wir sind nicht nur mit Jesus, unserem Haupt, verbunden. Wir sind auch miteinander verbunden. Tatsache ist, wir können nicht mit ihm verbunden sein, ohne auch mit unseren Brüdern und Schwestern in Christus verbunden zu sein.

Paulus bringt es auf den Punkt, indem er sagt: „Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht <die> Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht <die> Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot“ (1. Korinther 10,16-17). Einfach ausgedrückt, wir werden alle durch dieselbe Nahrung gespeist: Christus, das Manna vom Himmel. „Das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt“ (Johannes 6,33).

Jesus erklärte: „Ich bin das Brot des Lebens ... Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist ... Wer mich isst, der wird auch leben um meinetwillen“ (Johannes 6,35.51.57). Das Bild des Brotes hier ist wichtig. Unser Herr sagt uns damit: „Wenn du zu mir kommst, wirst du genährt werden. Du wirst an mir hängen, als ein Glied meines Leibes. Deshalb wirst du Stärke empfangen aus dem Lebensstrom, der in mir ist.“ In der Tat zieht jedes Glied seines Leibes Stärke aus einer einzigen Quelle: Christus, dem Haupt. Alles, was wir brauchen, um ein überwindendes Leben zu führen, fließt uns von ihm zu.

Dieses Brot ist es, was uns als Glieder seines Leibes unterscheidet. Wir sind von der übrigen Menschheit getrennt worden, weil wir von einem einzigen Laib essen: Jesus Christus. „Wir alle nehmen teil an dem einen Brot“ (1. Korinther 10,17).

Manche Christen möchten jedoch nicht mit anderen Gliedern des Leibes verbunden sein. Sie haben Gemeinschaft mit Christus, isolieren sich aber absichtlich von anderen Gläubigen. Anders als beim Haupt möchten sie nichts mit dem Leib zu tun haben.

Aber ein Körper kann nicht nur aus einem einzigen Glied bestehen. Können Sie sich einen Kopf vorstellen, aus dem nur ein einzelner Arm herauswächst? Der Leib Christi kann nicht nur aus einem Haupt bestehen, ohne Gliedmaßen oder Organe. Sein Leib besteht aus vielen Gliedern. Wir können schlicht mit Christus nicht eins sein, ohne auch mit seinem Leib eins zu sein.

Sie sehen, wir bedürfen nicht nur des Hauptes. Wir bedürfen des ganzen Körpers. Wir sind zusammengewachsen, nicht nur weil wir Jesus brauchen, sondern weil wir genauso jeden Anderen brauchen. Paulus erklärt: „Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht; oder wieder das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht“ (1. Korinther 12,21).

Beachten Sie die zweite Hälfte in diesem Vers. Sogar der Kopf kann nicht zu einem anderen Glied sagen: „Ich brauche dich nicht.“ Was für eine unfassbare Feststellung. Paulus sagt uns damit: „Christus wird nie zu irgendeinem Glied seines Leibes sagen: ‚Ich kann dich nicht gebrauchen.’ Unser Haupt verbindet sich willentlich mit jedem von uns.“ Mehr noch: Er sagt, wir sind alle für das Funktionieren seines Leibes wichtig, sogar notwendig.

Dies gilt besonders für Glieder, die blaue Flecken haben und verletzt sind. Paulus betont: „Gerade die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig“ (1. Korinther 12,22). Dann fügt der Apostel hinzu: „Die uns die weniger ehrbaren am Leib zu sein scheinen, die umgeben wir mit größerer Ehre; und unsere nichtanständigen haben größere Anständigkeit“ (12,23). Er spricht von jenen im Leib Christi, die nicht gesehen werden, verborgen sind, unbekannt sind. In Gottes Augen haben diese Glieder große Ehre. Und sie sind für die Arbeit seines Leibes absolut notwendig.

Dieser Abschnitt enthält eine grundlegende Bedeutung für uns alle. Paulus sagt uns damit: „Es spielt keine Rolle, wie armselig dein Selbstbild sein mag. Du magst denken, dass du dem Maßstab für einen Christen nicht genügst. Aber der Herr selbst sagt: ‚Ich brauche dich. Du bist nicht nur ein wichtiges Glied in meinem Leib. Du bist lebenswichtig und notwendig für ihn, damit er funktioniert.’“

Jedes der Gleichnisse Christi enthält eine verborgene Wahrheit über Gott. Diese Geheimnisse teilten der Vater, der Sohn und der Heilige Geist schon vor der Schöpfung miteinander: „Ich werde meinen Mund öffnen in Gleichnissen; ich werde aussprechen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war“ (Matthäus 13,35). Jesus bezeugt, dass diese verborgenen Wahrheiten nur jenen offenbart werden, die sich Zeit nehmen, nach ihnen zu suchen.

In Matthäus 22 lesen wir ein Gleichnis, das, so glaube ich, viel über den Leib Christi offenbart. Darin skizziert Gott seine ewigen Absichten mit dem Errichten eines Leibes von Gläubigen. Kurz: Er möchte eine Braut für seinen Sohn. Diese Braut soll mit Jesus vereint werden, mit ihm zusammengewachsen sein als ein Fleisch, ein Leib. Christus wird ihr ganzes Leben und genauso ihre Quelle werden. Er wird mit ihr verbunden sein und sie mit ihm.

Jesus beginnt das Gleichnis indem er erklärt: „Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem König, der seinem Sohn <die> Hochzeit bereitete. Und er sandte seine Knechte aus, um die Eingeladenen zur Hochzeit zu rufen“ (Matthäus 22,2-3). Der König in diesem Gleichnis ist ganz klar Gott, der Vater. Und der Sohn hier ist Christus.

Hier sehen wir den Vater den Heiligen Geist aussenden, eine Braut für seinen Sohn zu suchen. Die Braut, natürlich, ist die Gemeinde Jesu Christi. Und diese Braut besteht aus vielen Gliedern. Tatsächlich besteht sie aus jedem Menschen, der die Einladung des Königs zum Hochzeitsmahl annimmt.

Doch Jesus erklärt im nächsten Vers: „Sie wollten nicht kommen“ (22,3). Er spricht hier von seinem eigenen Predigen zu den Juden. Christus drängte Israel, ihn anzunehmen, aber sie weigerten sich. Die Schrift sagt: „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an“ (Johannes 1,11).

Also versuchte es der König noch einmal: „Wiederum sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Eingeladenen: Siehe, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht <darum> und gingen weg, der eine auf seinen Acker, der andere an seinen Handel. Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten und töteten sie“ (Matthäus 22,4-6).

Die Juden töteten nicht nur Jesus, sondern schlachteten auch seine Apostel nach ihm ab. Also, so erzählt uns Christus: „Als der König davon hörte wurde er zornig: und er sandte seine Armeen aus, und vernichtete jene Mörder, und verbrannte ihre Stadt“ (22,7; a. d. englischen King James Version). Jesus sprach hier prophetisch. Schon Jahrzehnte nach seinem Tod marschierten römische Armeen in Jerusalem ein und zerstörten die heilige Stadt. Früher in der Geschichte Israels hatte Gott Assyrien benutzt, um sein Volk zu züchtigen. Nun sandte er die römischen Generäle Vespasian und Titus, um Jerusalem bis auf die Grundmauern niederzubrennen. Dadurch wurde die Prophetie Jesu bis auf den Buchstaben genau erfüllt: „Euer Haus wird euch öde gelassen“ (23,38).

Der nächste Abschnitt im Gleichnis enthält den Kern meiner Botschaft über den Leib Christi. Jesus sagt uns: „Dann sagt er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Eingeladenen waren nicht würdig. So geht nun hin auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viele immer ihr finden werdet, ladet zur Hochzeit ein. Und jene Knechte gingen aus auf die Landstraßen und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse wie Gute. Und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen“ (22,8-10).

Seit Golgatha ist das Evangelium an die ganze Menschheit ergangen: Juden und Nichtjuden, Sklaven und Freie, Reiche und Arme, Gute und Böse gleichermaßen. Auf diese Weise „[wurde] der Hochzeitssaal ... voll von Gästen“ (22,10). Bitte verstehen Sie: In dieser Szene geht es nicht um das Hochzeitsmahl des Lammes. Diese Feier wird nach dem Gericht stattfinden. Nein, dieses Mahl ist ein Verlobungsfest. Und die Gäste sind diejenigen, die den Ruf beherzigen, Christus als Herrn zu empfangen.

Denken Sie darüber nach: Gemäß Jesus besteht sein Braut aus denen, „die sie fanden, Böse wie Gute“ (22,10). Eine solche Gruppe schließt vormals schlechte Menschen ein: Süchtige, Alkoholiker, Prostituierte, Mörder, Spieler, Drogenschieber. Doch er umfasst auch vormals gute Menschen: solche, die sich einst auf Gerechtigkeit aus dem Fleisch verließen.

Nun sind sie alle verändert worden. Sie haben ihre Sünden bekannt und sind durch das Blut Christi reingewaschen worden. Gerade wenn Menschenmengen jede Woche singen, bezeugen sie: „Er hat mich ins Weinhaus hineingeführt, und sein Feldzeichen über mir ist Liebe“ (Das Hohelied 2,4; mit Fußnote).

Als Jesus sagt, dass der Festsaal „voll von“ Gästen war, ist das griechische Wort, das er benutzt „pletho“. Es bedeutet „durchdringen, füllen, beeinflussen“. Mit anderen Worten: Diese Gäste repräsentieren den gereinigten, erlösten Leib Christi. Sie waren beeinflusst, durchdrungen und gefüllt durch Gottes Heiligen Geist. Und er hat jeden von ihnen in ein weißes Hochzeitsgewand gekleidet.

Normalerweise denken wir von Hochzeitsfesten, dass sie wenige Stunden dauern. In der jüdischen Kultur in den Tagen Jesu konnten solche Feste bis zu sieben Tage andauern. Doch für Gott ist ein Tag wie tausend Jahre. Und in diesem Gleichnis dauert das Fest, das wir sehen, schon seit Golgatha an. Es läuft schon jahrhundertelang. Und es wird nicht enden, bis der Bräutigam zurückkommt.

Liebe/r Heilige/r, erkennen Sie, was das bedeutet? Jeder Tag ist Ihr Hochzeitstag. Als Glied des Leibes Christi sind Sie ein Teil seiner Braut. Das bedeutet, dass jeden Morgen, wenn Sie aufstehen, Sie Ihr weißes Hochzeitsgewand anlegen sollen. Wenn es befleckt oder beschmutzt wird, sollen Sie damit zu seinem Wort gehen, damit es rein gewaschen wird. Und Sie sollen Ihren Trauring zu jeder Zeit tragen. Er kennzeichnet Ihren ehelichen Status: mit dem Heiligen Geist versiegelt zu sein. Schließlich sollen Sie sich am Brot aus dem Himmel laben: Christus, dem himmlischen Manna.

DIESES HOCHZEITSFEST FINDET TÄGLICH IM LEIB CHRISTI STATT. JEDOCH IST IN DER FESTHALLE EIN EINDRINGLING ENTDECKT WORDEN. Jesus setzt das Gleichnis fort:

„Als aber der König hereinkam, die Gäste zu besehen, sah er dort einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleid bekleidet war. Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid hast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände, und werft ihn hinaus in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein“ (22,11-13).

Wer ist der Mann im Gleichnis? Klar, seine Identität ist eine ernste Angelegenheit, wegen des furchtbaren Schicksals, das er erleidet. Einige Kommentatoren schlagen vor, dass der Mann diejenigen symbolisiert, die in den Lumpen ihrer eigenen Selbstgerechtigkeit zu Christus kommen. Dieses Bild ist das einer armen, getäuschten, zerlumpten Seele, die durch ihre Selbstbezogenheit verdammt ist.

Ich akzeptiere diese Interpretation nicht. Sie mögen schockiert sein, wenn ich Ihnen sage, was ich glaube, wer dieser Mann ist. Ich finde einen Hinweis, als ihn der König mit „Freund“ anspricht. Jesus benutzt dasselbe Wort für Judas, bevor er verraten wurde. Ich glaube, dass der König in diesem Gleichnis das Wort mit großem Spott verwendet. Schließlich war er dabei, den Mann in die Hölle zu schicken.

Meiner Meinung nach ist dieser Besucher der Mann der Sünde selbst: Satan. Ich stelle mir vor, wie er in den Festsaal marschiert und ein purpurrotes Gewand der eigenen Machart trägt, und nicht die vorgeschriebenen Festkleidung. Er ist ganz das Bild des Stolzes.

Warum wurde der Mann der Sünde nicht an der Tür aufgehalten? Ich glaube, Sacharja gibt uns die Antwort. Der Prophet sagt: „Er ließ mich den Hohenpriester Joschua sehen, der vor dem Engel des HERRN stand; und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihm zu widerstehen. Und der HERR sprach zum Satan: Der HERR wird dich bedrohen, Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt hat, bedroht dich!“ (Sacharja 3,1-2; mit Fußnote).

Jeschua steht natürlich für die Hohe Priesterschaft, jene von Jahwe erretteten. Für die Gläubigen heute repräsentiert er auch den Leib Christi, Gottes königliche Priesterschaft. In Sacharjas Vision stand Satan neben Jeschua, um „ihm zu widerstehen“. Das Wort für „widerstehen“ bedeutet hier „angreifen“ oder „verklagen“.

Ich muss bekennen, dass ich nicht weiß, warum Satan erlaubt wird, Gottes Volk anzuklagen und anzugreifen. Aber ich weiß, was Gott darüber sagt, was aus unserem Feind werden wird: „<Hinab>geworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte“ (Offenbarung 12,10). Eines Tages wird der Herr den Teufel binden und ihn in ein ewiges Gefängnis werfen.

Doch dies ist noch nicht geschehen. Inzwischen weiß Satan, dass seine Zeit kurz ist. Deshalb geht er mit großem Zorn gegen den Leib Christi vor. In der Tat sind seine Angriffe von Dreistigkeit und Schamlosigkeit geprägt wie nie zuvor. Warum? Er weiß, dass die größte Bedrohung für ihn ein Leib aus von im Blut Jesu gereinigten Gläubigen ist, der in Einheit wandelt. Und in diesen letzten Tagen hat der Heilige Geist ein wunderbares Werk vollbracht, indem er in der ganzen Welt Heilige aufgerichtet und miteinander verwoben hat.

Diese hingegebenen Diener stehen als ein Leib zusammen. Sie lieben einander, beten füreinander, dienen den Verwundeten und Entmutigten unter ihnen. Und sie stehen auch im Kampf geeint zusammen. Sie kämpfen mit dem Feind, binden sein Reich, werfen Fürstentümer hinaus, ergreifen die Autorität über höllische Mächte.

Wir sehen diese letzte-Tage-Armee in Jesu Gleichnis, verkörpert in der Hochzeitsgesellschaft. Diese im Blut gereinigten Kämpfer sind am Festmahltisch Christi versammelt, wo sie stark werden, indem sie sich an seinem Brot laben. Und sie alle haben ein Ziel: völlig bereit zu sein, dem Bräutigam zu begegnen, wenn er kommt.

Wir sollten überhaupt nicht überrascht sein, dass Satan in Gottes Haus eingedrungen ist. Es ist seine letzte Gelegenheit, um zu versuchen, den wachsenden, reif werdenden Leib Christi auseinander zu reißen. Also ist er mit Randale in die Festversammlung gekommen und sucht jeden zu zerstören, den er kann. Und er ist überzeugt, dass der beste Weg, dies zu tun, ist, zu versuchen, die Auserwählten Gottes zu täuschen.

Wie geht der Teufel dabei vor? Er tut, was er seit Golgatha immer getan hat: er belügt Sie. Er klagt Sie an. Er injiziert Zweifel und Ängste in Ihr Denken. Ich male mir diese purpurrot gekleidete Figur über die Tische springend aus, wobei sie sich jeden Gast für eine Täuschung heraussucht. Sie pflanzt ihnen Zweifel und Befürchtungen ein, klagt sie subtil an und versucht, ihre weißen Gewänder zu beflecken.

Ich glaube, wir finden den Schlüssel zu Satans Strategie in Genesis 3. Gerade hatte der Teufel Erfolg dabei gehabt, Eva zu versuchen. Nun sagte Gott zu ihm: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen“ (1. Mose 3,15).

Der Same der Frau, von dem hier die Rede ist, ist Jesus. Mit anderen Worten: Der Messias würde aus der Menschheit hervorgehen. Und Gott prophezeite sein siegreiches Werk am Kreuz. Auf Golgatha würde Christus seinen Fuß auf Satans Kopf setzen und ihn verwunden.

Doch der Herr prophezeite auch, dass Satan Christus die Ferse zermalmen würde. Was bedeutet das genau? Als Glieder des Leibes Christi sind wir sein Same. Offenkundig bilden einige von seinem Samen die Ferse im Leib Christi. Auf wen bezieht sich das also?

Uns werden einige Hinweise gegeben. Zunächst ist die Ferse ein Teil des Fußes. Wir wissen, dass die Hauptaufgabe des Fußes ist, zu stehen oder zu gehen. Daher glaube ich, dass die Füße im Leib Christi aus denjenigen Gläubigen bestehen, die für Jesus einen Stand einnehmen. Diese Glieder sind auch dafür verantwortlich, nach der Führung des Heiligen Geistes zu wandeln. Beachten Sie, dass es sich bei diesen Aufgaben um Unterstützungsaufgaben handelt. Sie sind meistens verborgenen und ungesehen, während andere Glieder des Leibes beachtet werden. In dieser Hinsicht sind die Füße ein Beispiel für die anderen Glieder des Leibes Christi.

Doch der Fuß ist auch eines der empfindsamsten Körperteile. Er ist die meiste Zeit bedeckt, zum Schutz. In dieser Hinsicht wird die hebräische Bedeutung von „zermalmen“ vielsagend. Es bedeutet „überlisten oder auflauern, um stolpern zu lassen“. Einfach ausgedrückt: Ich glaube, dass Satan auf jene Glieder im Leib Christi zielt, die feinfühlig und leicht verwundbar sind.

Wahrscheinlich kennen Sie solche Christen. Sie lieben Jesus von ganzem Herzen. Aber oft meinen sie, dass sie dem nicht gewachsen sind, was von ihnen erwartet wird. Verzweifelt versuchen sie, Gott zu gefallen, aber sie sind überzeugt, dass sie es nie tun. Sie zweifeln nicht an ihm, sondern an sich selbst. Und sie geraten leicht unter Verdammnis, wobei sie sich unwürdig, ungewollt und nicht gebraucht fühlen.

Der Teufel weiß dies über sie, weil seine Fürstentümer ihr Leben beobachtet haben. Also, wenn Satan nun den Festsaal des Königs betritt, ist er vollkommen vorbereitet, um anzugreifen. Er macht die Runde und flüstert ihnen Anklagen ins Ohr. Sein Ziel? Diese weichherzigen Heiligen davon zu überzeugen, aufzugeben. Er will sie ihre weißen Gewänder abwerfen und in äußerster Verzweiflung den Festmahltisch verlassen sehen.

Ich muss Sie fragen: Ist Satan schon an Ihrem Tisch gewesen? Haben Sie eine Stimme flüstern hören:

  • „Du siehst rein und heilig aus. Aber dein Herz ist schwarz vor Sünde. Du wirst vor Gott versagen. Du bist ein nutzloser Heuchler.“
  • „Andere Christen respektieren dich nicht, weil du nicht begabt bist. Du wirst für selbstverständlich gehalten. Niemand liebt dich.“
  • „Jene alte Sünde von dir wird dich einholen. Du wirst Gott und seinem Volk Schande machen. Und dein guter Name wird schließlich doch ruiniert werden.“
  • „Du kannst die ganzen Verheißungen vergessen, von denen du dachtest, Gott hätte dabei zu dir gesprochen. Ich habe dich genarrt. Das war meine Stimme, die du in deinem Ohr gehört hast.“
  • „Gott ist sauer auf dich. Das ist es, warum deine Gebete nicht erhört werden. Du hast zu oft gesündigt.“
  • „Du wirst deinen Job verlieren. Du wirst in totaler Armut enden.“
  • „Du wirst es nicht schaffen. Bevor alles vorbei ist, wirst du zu Fall kommen.“

Tag und Nacht hören Sie diese Anklagen. Ich sage Ihnen: Satan will Sie nur vom Festmahltisch wegziehen. Dann kann er Sie in Bezug auf die Nahrung Christi aushungern. Er will Sie so isolieren, dass er Ihren Geist vergiften kann. Er versucht, Sie zu überzeugen: „Du bist dem nicht gewachsen. Was nützt es, weiterzugehen? Du wirst nie ein Glied des heiligen Leibes Christi sein.“ Die Wahrheit ist: Satan weiß, dass sein größter Feind ein geeinter Leib Christi ist. Er ist sich Jesu Verheißung bewusst, dass, wann immer sich zwei oder drei versammeln, der Vater ihren Bitten stattgibt. Deshalb ist er entschlossen, einen nach dem anderen von uns herauszupicken.

Der König konfrontiert diesen Mann schließlich: „Wie bist du hier ohne Hochzeitsgewand hereingekommen?“ Er sagt damit im Wesentlichen: „Was glaubst du, was du hier tust, indem du mein Volk schikanierst? Hast du gedacht, ich würde dich nicht sehen? Hast du geglaubt, ich würde mich nicht mit dir befassen?“

Seit der allerersten Lüge, die Satan Ihnen eingeflüstert hat, hat Gott jede seiner Aktionen beobachtet. Und er hat sich in Bewegung gesetzt, um die Lügen des Teufels zum Schweigen zu bringen. Die Schrift sagt, dass der König den ungeladenen Mann verstummen ließ (siehe Matthäus 22,12). Gott sagte damit: „Keine weiteren Anklagen mehr in meinem Festsaal, Satan. Keine weitere von deinen Lügen gegenüber meinem Volk.“ Dann befahl der König seinen Dienern: „Fesselt ihn und werft ihn hinaus in die Dunkelheit.“

Schließlich endet das Gleichnis mit diesen Worten des Königs: „Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte“ (22,14). Ich male mir aus, wie Gott den ganzen Festsaal überblickt und erklärt: „Viele Jahre lang habe ich nach Israel durch meine Apostel gerufen. Aber sie weigerten sich, zu hören. Jetzt haben diese Gäste in meinem Haus auf meine Einladung reagiert. Ich sage euch, sie sind erwählt worden. Und ich werde Satan nicht erlauben, irgendeinen von ihnen von meinem Leib abzuschneiden.“

Wir wissen, dass der Teufel noch nicht in sein ewiges Gefängnis geworfen wurde. Doch während wir uns am Festmahltisch laben und warten, dass der Bräutigams kommen soll, wird uns ein Befehl gegeben. Der König hat uns angewiesen, den Teufel zu binden und ihn aus dem Festsaal hinauszuwerfen. Kurz: Wir sollen aufstehen und ernsthafte Aktionen gegen Satans Angriffe auf den Leib Christi unternehmen.

Erstaunlicherweise wird diese Anweisung von vielen Christen ignoriert. Wann immer wir einen weichherzigen Gläubigen im Schmerz sehen, denken wir: „Ich werde ihm Trost anbieten. Ich möchte ein offenes Ohr sein.“ Oder: „Ich kann mit einer Art Unterstützung versorgen. Ich werde ihm eine Mahlzeit bringen oder finanzielle Hilfe anbieten.“ Dies sind in der Tat Akte gottgefälliger Liebe. Aber oftmals reichen sie nicht aus.

Wenn wir wissen, dass Satan Lügen in das Leben eines Menschen spricht, wird von uns mehr verlangt, als lediglich zuzuhören oder Rat anzubieten. Wir sollen andere Gläubige miteinander versammeln und Autorität über den Feind ergreifen. Jesus sagt uns, dass manche Arten der dämonischen Unterdrückung „nicht aus(fahren) außer durch Gebet und Fasten“ (Matthäus 17,21). So, mit Fasten und Beten, sollen wir den Feind binden. Und wir sollen ihn aus dem Denken, der Seele und den Umständen unserer Mitgläubigen hinauswerfen.

Ich habe viele Stunden damit verbracht, zu versuchen, niedergeschlagene Gläubige aus ihren Problemen herauszuberaten. Doch mehr und mehr erkenne ich, wie der Teufel über ihnen steht und sie von seinen Lügen überzeugt. Jetzt, wann immer ich heute den Teufel gerade irgendeinen anderen empfindsamen Heiligen bearbeiten sehe, steigt ein heiliger Zorn in mir auf. Und ich erkenne, dass ich tun muss, wozu jeder wahre Diener am Leib berufen ist, es zu tun: Satan im Namen Jesu an Händen und Füßen zu binden und in die äußerste Finsternis zu werfen.

Leben Sie unter einer Wolke der Verzweiflung? Kennen Sie einen Bruder oder eine Schwester, der oder die niedergeschlagen ist und auf Satans Anklagen hört? Ich dränge Sie: Suchen Sie betende Gläubige im Leib Christi. Gehen Sie zu jenen, die Gottes Herz wirklich kennen. Und lassen Sie sie die Lügen des Feindes als das hervorheben, was sie sind.

Die Schrift sagt, dass, wenn einer von uns leidet, alle leiden. Deshalb ist es absolut lebenswichtig, dass wir uns zum Wohl jedes Anderen in Jesu Namen versammeln. Wir sollen uns auf die Autorität unseres Heilands berufen, den Feind binden und ihn aus dem Leben des jeweils Anderen hinauswerfen. Dann werden wir in der Lage sein, jeden Gedanken unter den Gehorsam Christi gefangen zu nehmen. Das ist wirklich die Arbeit des Leibes Christi.

---
Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.