Das Zeugnis des Geistes

„Und der Geist ist es, der <dies> bezeugt, denn der Geist ist die Wahrheit“ (1. Johannes 5,6).

Vor einigen Jahren wurde ich eingeladen, an einem Erweckungstreffen in einer Vorortkirche etwas außerhalb von New York teilzunehmen. Die Leute hatten begeistert vom „erfolgreichen Kreuzzug“ geredet, der von zwei jungen Evangelisten durchgeführt worden war. Schließlich ging ich zu einem ihrer Gottesdienste und ich wurde an einen Platz beim Ministry-Team (Dienstgruppe) in der ersten Reihe gesetzt. Ich wusste nicht im Mindesten, dass ich im Begriff stand, ein schreckliches Erlebnis auszuhalten!

Die Leute hatten dieses Paar immer ein „kraftvolles evangelistisches Team“ genannt. Einer predigte und der andere sang und spielte an der Orgel. Doch während der Gottesdienst begann und ich die beiden jungen Männer beobachtete, begann tief in mir etwas zu zupfen. Ich fühlte eine befremdliche Beklommenheit.

Bevor der junge Prediger mit seiner Botschaft begann, puschte er erst einmal das Publikum hoch: Er hatte eine Reihe wunderschöner Geschenke in Schachteln, die er jeden Abend der Person gab, die die meisten Besucher mitgebracht hatte: Da waren Toaster, Radios, Rührgeräte – sogar ein Fahrrad für den Abschlussabend!

Seine Predigt war nichts als eine aufregende Geschichte nach der anderen. Die Menge liebte es – mir aber wurde übel! Nun sprach diese Beklommenheit in mir laut und deutlich: „Dies ist nicht von Gott – es ist alles das Fleisch! Hier geht etwas Übles vor sich. Der Heilige Geist ist nicht hier. Diese beiden Evangelisten sind schwul – und sie narren jedermann!“

An diesem Abend war ich krank, bekümmert jenseits aller Beschreibung – doch das alles deswegen, weil das Zeugnis des Heiligen Geistes in mir arbeitete! Der Pastor war über die großen Menschenmengen so begeistert, dass er jedes Unterscheidungsvermögen abgeschüttelt hatte. Und die Leute liebten diese Fleisch-Show, weil sie sich selbst geistlich blind gemacht hatten – sie folgten einfach dem Pastor!

Einige Jahre später sah ich jene beiden jungen Evangelisten in einem Flughafen. Diesmal wies mich das Zeugnis des Geistes an, sie zu konfrontieren. Wir begrüßten uns, und dann – ohne Böswilligkeit in meiner Stimme – sagte ich: „Ich weiß, was ihr beiden Jungs seid – ihr seid Homosexuelle. Bitte hört auf, euch über den Herrn zu mokieren! Geht hinaus und sucht euch einen anderen Job. Gott wird euch mit dieser Scharade nicht davonkommen lassen. Und ich möchte euch nicht entlarven müssen!“

Meine Warnung schien keinem von ihnen zu schaffen zu machen. Wenige Jahre später war ich in Nord-Kanada wegen eines Kreuzzuges (Evangelisation). Nach einem Gottesdienst spät abends war ich hungrig, also fuhr mich mein Gastgeber in ein abgelegenes Restaurant, etwa eine halbe Stunde entfernt. Während wir hineingingen, wen sahen wir an einem nahegelegenen Tisch sitzen und zwei sehr verweiblichte Männer aushalten? Wie schockiert sie waren, als ich an ihrem Tisch vorbeiging! Sie wussten, dass sie ertappt worden waren.

Nicht lange danach wurden sie entlarvt und sie verließen den Dienst. Der Heilige Geist bestätigte, was Er mir Jahre zuvor gezeigt hatte! Doch was mir am meisten Angst bei diesem Gottesurteil machte, war, dass all die Pastoren großer Kirchen, die diese jungen Männer einluden zu reden, niemals beurteilen konnten, was sie waren. Keiner hatte das Zeugnis des Geistes, um das alles aufzudecken!

Bei anderer Gelegenheit wurde ich eingeladen, einen „kraftvollen Evangelisten“ zu hören, der schon seine sechste Veranstaltungswoche in einer großen Pfingstkirche in einer Stadt im Süden abhielt. Dieses Mal schlüpften meine Frau und ich unbemerkt auf den Balkon – und was für eine Show wir sahen!

Der Evangelist kam wie ein Nachtklub-Künstler, ein rotkariertes glitzerndes Jackett tragend, heraus. Die Menge applaudierte, als er vorgestellt wurde. Ich war bei all dem erschrocken – und sofort wandte ich mich meiner Frau zu: „Liebling, das ist der größte Blender, der jemals auf die Kanzel stieg!“

Die ersten fünf Minuten stolzierte er auf der Bühne umher, witzelnd und der Menge schmeichelnd. Dann stieg er hinunter ins Publikum und küsste ein paar Frauen, wobei er ihre Ehemänner anflehte, nicht eifersüchtig zu sein. Ich dachte mir: „Er ist ein Schauspieler.“ „Er kennt Gott überhaupt nicht!“

Auch sein Predigen bestand aus einer unfassbaren Geschichte nach der anderen – und die Menge war von Ehrfurcht ergriffen! Er sagte: „Ich saß gerade in einem Frisiersalon, als der Vizepräsident hereinkam und sich in den Stuhl neben mir setzte. Er wandte sich mir zu und, zu meiner Überraschung, er kannte meinen Namen. Er sagte: ‚Bruder Billy Bob, der Präsident und ich haben alles über Ihre großartigen Treffen gehört. Bitte kommen Sie doch vorbei, wenn Sie das nächste Mal in der Hauptstadt sind.’“

Ich wandte mich zu Gwen um und sagte: „Liebling, der lügt gerade! Er erzählt großartigen, großen Schwindel!“ Doch jedermann klatschte und wurde verrückt. Der grauhaarige Pastor schluckte das alles. Und die große Menge hielt Festmahl mit all den unverschämten Lügen.

Gwen und ich gingen – und auf dem Weg zum Wagen musste ich mir den Magen halten. Es war kein physischer Schmerz; vielmehr war es ein tiefes, inneres Ächzen, eine unbeschreibliche Verletzung. Es war wieder das Zeugnis des Geistes, der mir den Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Profanen aufzeigte!

Gott hatte jenem Pastor gegeben, was er begehrte: ein gerammelt volles Haus und große Menschenmengen. Aber es hatte ihn das Zeugnis des Geistes gekostet! Er war erblindet – er hatte jedes Unterscheidungsvermögen verloren! Jede geisterfüllte Person, die in jener Kirche ein heiliges Leben lebte, erkannte die Heuchelei innerhalb der ersten fünf Minuten – und ging hinaus! Diese hatten das innere Zeugnis des Geistes – und sie konnten es nicht ausstehen, in der Gegenwart dieses Mannes zu sein!

Da sind Zeiten, in denen das innere Zeugnis des Geistes mir nicht erlaubt, still zu bleiben. Der Geist steigt in mir auf und ich muss lauter sprechen, um das Fleisch und den Teufel laut aufzudecken!

Bei einer Gelegenheit bat mich eine „christliche“ Rockgruppe, ihr Freiluft-Konzert zu besuchen. Ich ging und das Meiste, was ich hörte, war lediglich okay; lautes Schlagzeug und undifferenzierte Musik waren alles. Dann, gegen Ende des Konzerts, gingen die Rauchmaschinen an und die Lichter begannen zu blitzen – und die Menge geriet in Raserei!

Als ich aufschaute, sah ich Horden von Dämonen von der Bühne auffliegen und über der ganzen Versammlung schweben. An diesem Punkt fiel ich rückwärts zu Boden, vom Heiligen Geist buchstäblich geschlagen. Mein Zeugnis in mir sagte: „Dies ist Ichabod! Die Herrlichkeit des Herrn ist gewichen!“

Plötzlich übernahm der Heilige Geist meine Stimme. Ich sprang auf, rannte über den ganzen Platz, wobei ich an Stühle stieß und laut rief: „Ichabod! Hört damit auf – es ist der Teufel!“ Aber niemanden kümmerte das!

Als ich nach Hause kam, fiel ich im Wohnzimmer auf den Fußboden, krümmte mich stöhnend und weinend. Ich konnte kaum noch Atem holen. Als Gwen mich sah, wurde sie hysterisch. „Dave, was stimmt nicht? Wo tut es weh? Sprich mit mir!“

Ich konnte nicht einmal reden. Niemals hatte ich solchen Kummer gefühlt! Schließlich stieß ich hervor: „Liebling, es ist der Kummer Gottes! Da ist eine Blindheit in diesem Dienst. Sie verstehen nicht, dass das alles satanisch war! Jedermann klatschte, aber sie hätten weinen sollen!“

Ich werde diesen Abend niemals vergessen. Bis in die frühen Morgenstunden schrie ich: „O Gott, all jene Prediger, Mitarbeiter, Eltern, Teenager – und keiner von ihnen konnte es sehen! Niemand erkannte, dass es Fleisch war, dass Satan sich dabei manifestierte! Oh Herr, bin ich der Verrückte? Warum war ich so aufgestört? Warum rannte ich wie ein Narr durch die Menge?“

Es war der Heilige Geist in mir, der das Zeugnis zur Wahrheit gebar! „(Der) Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Johannes 14,17).

Der Heilige Geist verweilt in uns, um uns zu offenbaren, was wahr und was falsch ist. Er redet mit einer leisen, sanften Stimme, tief im Herzen. Viele unserer heiligen Vorväter glaubten an dieses Operieren des Geistes in Gläubigen. Sie predigten viel darüber, „das Zeugnis zu haben.“ Aber ich höre nicht mehr, dass diese Wahrheit gepredigt wird. Tatsächlich wird in den meisten Kirchen heute das Zeugnis des Heiligen Geistes praktisch nicht gehört!

Doch Tatsache ist, dass die Gläubigen das Zeugnis des Heiligen Geistes mehr benötigen als jemals zuvor. Und wir werden es mehr und mehr benötigen, während der Tag des Herrn herannaht! Satan ist schamlos als Engel des Lichts gekommen, um, wenn möglich, selbst die Auserwählten Gottes zu täuschen. Seine üblen Verführungen werden florieren: falsche Lehren, falsche Lehrer, falsche Evangelien. Selbst jetzt werden Menschenmengen von bösen falschen Propheten und verdorbenen Lehrern weggefegt und gefangengenommen!

Aber Sie können das Zeugnis des Heiligen Geistes in sich haben – um Ihnen zu helfen zu erkennen, ob das, was Sie hören, richtig oder falsch ist, Wahrheit oder Lügen sind! Mit Seinem Zeugnis in Ihnen am Werk, können Sie jedes Lehrtonband anhören, zu jeder Versammlung gehen, jedes Buch lesen und ohne den Schatten eines Zweifel erkennen, was rein und was unheilig ist. Sie können in der Gewissheit wandeln, dass Sie nicht durch irgendeine Bosheit getäuscht werden!

Sehen Sie, das innere Zeugnis des Heiligen Geistes operiert nach dem „Prinzip des Friedens.“ Der Friede Gottes ist das Größte, was Sie haben können. Und wenn Ihr Friede gestört wird, können Sie sicher sein, dass der Heilige Geist gerade zu Ihnen redet! Wenn da ein Unruhigwerden in Ihrem Geist ist – tief im Innern eine Erschütterung und ein Durcheinander ist – dann sagt Ihnen Gott gerade, dass irgendetwas verkehrt ist. Sie werden Seine Verlegenheit spüren – Seinen Kummer und Zorn!

Sie mögen sagen: „Ich habe den Geist schon in mir wohnen. Aber ich möchte Sein Zeugnis in meinem Herzen. Wie kann ich es bekommen?“

„Und der Friede des Christus regiere in euren Herzen“ (Kolosser 3,15). Sünde bringt Durcheinander in das Herz. Und jede verborgene, nicht bereute Sünde wird den Gläubigen dieses kostbaren Friedens berauben! Sein Herz wird durch Schuld, Verdammnis und Furcht zerrissen werden, und der Geist wird ihm nur zwei Worte sagen: „Bereue! Fliehe!“

Ja, der Heilige Geist wird zu Ihnen reden, um Sie zu korrigieren; Er wird sich mit Ihnen wegen Sünde, Gerechtigkeit und Gericht befassen. Doch wenn es dazu kommt, Ihnen Wegweisung zu geben – das ist die leise, sanfte Stimme, die Sie anweist, was zu tun und wohin zu gehen ist – dann wird Er nicht in einem unreinen Gefäß operieren!

Wenn Sie in Sünde verharren – wenn Sie sie nicht bekennen oder sich nicht damit befassen –, dann wird Sie Ihr Herz mit einem ständigen Strom von Lügen füttern. Sie werden Lehren hören, die Sie in Ihrer Sünde in Leichtigkeit versetzen werden. Sie werden denken: „Mein Problem könnte gar nicht so schlimm sein. Ich fühle mich nicht überführt.“ Doch in Wirklichkeit werden Sie total in die Irre geleitet!

Jesaja spricht von einem Volk, das hinausging und behauptete, den wahren Ratschluss Gottes zu begehren. Sie sagten: „Es eile, es komme rasch sein Werk, damit wir es sehen! Und der Ratschluss des Heiligen Israels nahe heran und komme, damit wir ihn erkennen!“ (Jesaja 5,19).

Aber diese Leute hatten Täuschung in ihrem Herzen – und sie endeten pervertiert in all ihrem Ratschluss! Sünde hatte ihr Urteilsvermögen pervertiert! Als ein Ergebnis daraus waren sie nicht in der Lage, das Üble zu unterscheiden. Und die Dinge, die heilig und rein waren, nannten sie ungerecht. Jesaja sagte von ihnen: „Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem!“ (5,20).

Vor einiger Zeit warnte mich ein mir vertrauter Geistlicher, einen gewissen Bibellehrer nicht anzuhören. Er erzählte mir: „Dieser Mann predigt die schlimmste falsche Lehre! Bleib weg von ihm oder es wird dich zerstören. Er ist gefährlich.“

Dieser Vertraute war voller Zorn gegenüber diesem Bibellehrer. Doch als ich den Lehrer auf Band hörte, hüpfte mein Herz in mir. Frieden flutete meine Seele! Ich wartete weiter auf den „gefährlichen“ Teil – doch in der Botschaft ging es ganz um einen Wandel in Heiligkeit und darum, ein reines Herz zu haben. So bekam ich ein weiteres Band, dann ein weiteres – und jedes war lieblicher als das davor! Ich dachte: „Wie könnte irgendjemand sagen, dass dies gefährlich oder übel ist?“

Doch jener anklagende Prediger hatte wirklich geglaubt, was er mir erzählte. Ich glaube, eine Stimme hatte zu ihm gesprochen – aber es war nicht die Stimme Gottes! Es war die Stimme seines eigenen Fleisches, das aufschrie, weil er von seinen Sünden überführt wurde!

Die Botschaften über Heiligkeit und Reinheit hatten etwas tief in seinem Inneren berührt und ihn zornig gemacht. Eine innere Stimme hatte ihm gesagt, dass diese gute Lehre übel sei. Er urteilte total falsch! Warum? Weil Sünde ihn blind gemacht hatte! Er hatte irgendwie Kompromisse gemacht und der Geist der Welt hatte sich bei ihm eingeschlichen. Jesus sagte, dass jene, die von dieser Welt sind, die Stimme des Geistes, „den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt“, nicht hören können (Johannes 14,17).

Geliebte, seien Sie sehr vorsichtig, dass Sie nicht von einem sogenannten inneren Zeugnis von irgendjemand anderem beeinflusst werden! Wann immer mir jemand etwas Übles oder Vorwurfsvolles über eine andere Person erzählt, dann möchte ich den Beschuldigten treffen. Oft ist es die reine Ergebenheit dieser Person gegenüber Gott, die das Herz des Sünders provoziert!

Lassen Sie mich klar zwischen Stolz und Demut unterscheiden:

Eine demütige Person ist nicht eine, die von sich selbst gering denkt, den Kopf hängen lässt und sagt: „Ich bin nichts.“ Vielmehr ist sie jemand, die in allem von Gott abhängig ist, in jedem Umstand. Sie weiß, dass der Herr sie zu lenken, zu ermächtigen und zu beleben hat – und dass sie ohne das tot ist! Sie sagt: „Ich werde nichts tun, bis ich den Sinn Gottes bekomme. Ich werde nicht handeln, bis Er befiehlt!“

Eine stolze Person auf der anderen Seite ist eine, die Gott auf eine Art lieben mag, doch sie handelt und denkt aus sich selbst heraus. An seiner Wurzel ist Stolz einfach Unabhängigkeit von Gott. Und die stolze Person trifft ihre Entscheidungen aufgrund ihrer eigenen Schlussfolgerung, Geschicklichkeit und Fähigkeiten. Sie sagt: „Gott gab mir ein klares Denken, und Er erwartet von mir, dass ich es gebrauche. Es ist dumm, Ihn bei jedem Detail des Lebens um Wegweisung zu bitten.“

Diese Person ist unbelehrbar, weil sie „schon alles weiß“. Sie könnte auf jemanden hören, der in höherer Autorität steht oder bekannter ist als sie selbst – aber nicht auf jemanden, von dem sie denkt, er sei unterlegen. Ich weiß, dass das wahr ist; es beschrieb mich einmal selbst!

Ich war ein hochfliegender junger Evangelist, in der ganzen Welt bekannt. Ich hätte auf irgendeinen bekannten Mann Gottes gehört. Aber ich hörte nur selten auf eine unbekannte, nicht gebildete Person! Wann immer ein junger Prediger in mein Büro kam, um zu versuchen, mir etwas zu sagen, bekam er fünf Minuten meiner Zeit, bevor er höflich hinausbegleitet wurde. Ich schlussfolgerte: „Ich habe all diese Erfahrung. Ich bin durch so viele tiefe Wasser durch. Wenn sie nicht in gleicher Weise erfahren sind, haben sie mir nichts zu sagen.“

In den letzten Jahren dachte ich, dass Gott dieser Haltung in mir einen Todesstoß versetzt hätte. Dann geschah etwas vor einigen Wochen, was mich sehen ließ, dass ich immer noch etwas davon haben könnte!

Jemand auf unserer Adressliste schickte mir ein Lehrtonband von einem Mann, von dem ich noch nie gehört hatte. Ich nahm das Band nach Hause und hörte für etwa fünfzehn Minuten zu, und ich realisierte, dass dieser unbekannte Mann die Wahrheit sprach. Das Zeugnis des Geistes sagte mir, dass ich einem wahrhaft heiligen, demütigen Mann zuhörte.

Dann sprach der Prediger davon, dass er keine Ausbildung hatte. Er hatte nicht irgendwelche Bücher studiert; nur der Geist hatte ihn gelehrt. Er erklärte in seinem südlichen monotonen ausgedehnten Reden, dass das einzige Buch, das er in den letzten 15 Jahren studiert habe, seine Bibel gewesen sei.

Einen flüchtigen Moment lang dachte ich: „Dieser Mann kann mich nichts lehren. Ich bin ein begeisterter Leser – ich habe ganze Bände der Puritaner und über die großen Missionarsleben gelesen. Aber er klingt, wie wenn er niemals in seinem Leben ein Buch gelesen hat!“ Also schaltete ich das Band ab.

Dann sprach das Zeugnis des Geistes klar zu mir: „Schalte es wieder ein. Er hat dich viel zu lehren!“

Jetzt habe ich sechs weitere seiner Bänder und sein Buch bestellt – und ich bin großartig gesegnet worden! Doch mein blinder Stolz hätte mir beinahe etwas geraubt, was Gott mir für mein Wachstum zugedacht hatte!

Nicht ein Wort, das eine stolze Person empfängt, ist von Gott! Es ist ihr unmöglich, ein gerechtes Urteil zu fällen – unmöglich, Gottes Gedanken aussprechen – weil der Heilige Geist nicht in ihr anwesend ist, um das Zeugnis der Wahrheit zu gebären. „Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber zuletzt sind es Wege des Todes“ (Sprüche 14,12).

Sie mögen sich fragen: „Wie kann eine Person, die vom Heiligen Geist erfüllt ist, fremde Stimmen hören, anstatt die des Geistes?“

Betrachten Sie König Saul – ein Musterbeispiel für Stolz – ein Mann der darauf bestand, die Dinge auf seine Weise zu erledigen! Er konnte nicht darauf warten, dass Gott handelte. Als also der Prophet Samuel seine Ankunft verzögerte, um vor der Schlacht das Opfer darzubringen, spielte Saul den Priester und brachte sein eigenes Opfer dar. Es war ein Verhalten des puren Eigensinns, der Unabhängigkeit, der Ungeduld gegenüber Gottes Wegen!

Gott hatte Saul auch befohlen, alle Amalekiter zu erschlagen. Doch wieder erledigte Saul die Dinge auf seine Weise: Als die Schlacht vorüber war, verschonte er König Agag. Samuel tadelte Saul deswegen und fragte: „Warum hast du Gott nicht gehorcht und ihn getötet?“ Saul antwortete: „Weil ich das Volk fürchtete.“ Wieder menschliche Weisheit!

Die Bibel sagt: „Aber der Geist des HERRN wich von Saul, und ein böser Geist vom HERRN ängstigte ihn. Und die Knechte Sauls sagten zu ihm: Sieh, ein böser Geist von Gott ängstigt dich“ (1. Samuel 16,14-15).

Saul war beunruhigt – er hatte keinen Frieden! Jeder konnte es in ihm sehen: Er hatte einen beunruhigten Blick, einen zornigen Geist. Ein anderer Geist hatte angefangen, zu seinem inneren Menschen zu reden – und es war ein Zeugnis aus der Hölle!

Saul hörte ständig Stimmen, die Gott nachahmten. Sie wiesen ihn an, David zu töten. Sie sagten, sein eigener Sohn sei ein Verräter. Sie überzeugten ihn davon, dass er von seinen eigenen Leibwächtern verraten wurde. „Niemand liebt dich. Jeder ist gegen dich!“ Saul wurde voller Neid, Hass, Ängstlichkeit, Furcht!

Kann eine vom Heiligen Geist ermächtigte Person den Geist verlieren, einem bösen Geist übergeben werden und doch weiter predigen und prophezeien? Ja! Saul war vom Heiligen Geist ermächtigt worden:

„Da geriet der Geist Gottes über Saul ...“ (1. Samuel 11,6). Dann lesen wir, dass „der Geist des HERRN von Saul [wich]“ (1. Samuel 16,14). Und schließlich, „geschah [es] ... dass ein böser Geist von Gott über Saul kam, und er geriet im Innern des Hauses in Raserei. David aber spielte“ (1. Samuel 18,10).

Saul prophezeite immer noch – obwohl ein übler Geist in ihm war! Sie können sicher sein, dass das, was aus diesem Mann herauskam, nicht von Gott war. Es mag richtig geklungen haben – aber alles, was er aussprach, war ein anderes Evangelium! Obwohl dieser Mann einmal von Gott auserwählt und vom Heiligen Geist gesalbt worden war, redete er direkt aus seinem Fleisch!

Gerade jetzt tauschen tausende von Christen Bänder und Bücher aus – aber vieles davon ist voller Gift! Sie mögen den Irrtum zunächst nicht erkennen; aber wenn Sie das Zeugnis des Geistes haben, dann hören Sie einfach eine Weile weiter zu, und Er wird es aufdecken. Der stolze Lehrer oder Prediger – unter der Weisung eines bösen Geistes – wird schließlich etwas sagen, was Sie beschwert. Sie mögen eine ganze Stunde lang ein gut klingendes Evangelium hören, bevor Sie die fünf Minuten des großen Irrtums hören. Aber nur das Zeugnis des Geistes kann es Ihnen offenbaren!

Der Herr flüsterte mir zu: „Diese Gemeinde braucht eine Schockbehandlung! Zu viele sind zufrieden und selbstgefällig geworden. Ihr fühlt euch sicher und geschützt vor all den Winden und Wellen falscher Lehren, die über das Land fegen – aber ihr seid nicht auf das, was am Kommen ist, vorbereitet!“

Geliebte, diese Botschaft, ein inneres Zeugnis des Geistes zu haben, ist keine Bitte – sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod! Wenn Sie das Zeugnis des Heiligen Geistes in diesen letzten Tagen nicht haben, werden Sie es nicht schaffen! Sie werden dem kommenden Geist des Antichristen nachgeben!

Hier ein Beispiel: In Präsident Clintons Gesundheitsprogramm gibt es eine Verordnung für eine nationale Gesundheits-Identifikationskarte – und schließlich ein nach neuestem Stand der Technik manipulationssicheres Nummerierungssystem. Dies bedeutet wahrscheinlich ein implantiertes Gerät im Kopf, Arm oder irgendwo am Körper. Niemand wird ohne eine Nummer Gesundheitskostendeckung erhalten.

Wir steuern auch auf eine bargeldlose Gesellschaft zu – zunächst durch Kreditkarten und später durch Laserimplantation unter die Haut. Die europäische Gemeinschaft hat dafür bereits geplant. Wir mögen ganz am Rand des Malzeichens des Tieres stehen! Und wenn Sie kein Unterscheidungsvermögen haben, werden Sie zu einem Zubehör eines mörderischen Regierungssystems, das Ihre Steuergelder für Abtreibungen einnimmt!

Tragischerweise werden einige Christen diese antichristlichen Installationen nicht erkennen! Das ist es, warum Sie das Zeugnis des Heiligen Geistes jeden Tag brauchen – in Ihrem Job, bei Ihrer Arbeit, in der Schule. Sie werden Politiker und Leiter richtig beurteilen müssen, damit Sie nicht plötzlich in das antichristliche System eingesogen werden.

Wachen Sie auf, Geliebte! Das ist es, was Jesus uns durch das Gleichnis der törichten Jungfrauen zu sagen versuchte, denen das Öl für ihre Lampen ausging! Sie hatten eine Versorgung vom Heiligen Geist – aber sie hatten im entscheidenden Moment nicht Sein Zeugnis. Und wenn Sie keine Vorsorge getroffen haben, ein funktionierendes Zeugnis des Heiligen Geistes in diesen letzten Tagen zu haben, dann wird Ihnen in der letzten Stunde das Öl ausgehen!

Enden Sie nicht als törichte Jungfrau! Wenn Ihnen das Öl ausgeht – Sie auf Ihre Kirche oder Ihren Pastor vertrauen, Ihre Seele zu bewahren – dann tun Sie Buße! Demütigen Sie sich und erforschen Sie Ihr Herz! Schreien Sie auf zu Gott, damit Ihre Seele allen Zorn und alle Bitterkeit loswird. Bekennen Sie Ihre Sünden und entsagen Sie ihnen. Und seien Sie noch einmal bei allem abhängig von Gott!

Bekommen Sie den Frieden Gottes in Ihr Herz, damit Sie ein Zeugnis des Heiligen Geistes haben können. Und bitten Sie den Vater um eine stärkere Bekleidung mit dem Geist. Laden Sie Ihn ein, Ihr Zeuge und Führer bei allem zu sein! Sie müssen in diesen Tagen keine Angst haben. Er wartet darauf, Ihr Zeuge zu werden!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – in Anlehnung an die Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.