Bewahrt euch selbst in der Liebe Gottes

Vor fünfunddreißig Jahren legte Gott es mir aufs Herz, ein Heim für Jungen in Amityville, New York, auf Long Island zu gründen. Ich spürte wahrhaftig, dass der Herr hinter dieser Arbeit stand. Doch schon nach anderthalb Jahren erließen Staatsbeamte strenge Regulierungen für das Heim. Sie wiesen uns an, einen Vollzeit-Psychologen zu haben sowie einen Priester oder Rabbi, falls wir Jungen aufnähmen, die katholisch oder jüdisch waren. Wir konnten es uns nicht leisten, unter solchen Restriktionen zu operieren, also schlossen wir einfach unsere Türen.

Wir hatten nur vier Jungen in der kurzen Zeit aufgenommen, in der wir geöffnet hatten , und nachdem wir zumachten, verlor ich den Kontakt zu ihnen. Ich habe immer gedacht, dass dieses Projekt einer der größten Fehlschläge aller Zeiten war. Mehr als drei Jahrzehnte lang fragte ich mich immer wieder, warum Gott jemals erlaubt hatte, dass wir uns damit vorwärtsbewegten.

In der vergangenen Woche jedoch erhielt ich einen Brief von einem Mann namens Clifford. Er erzählte die folgende Geschichte:

„Bruder David, ich war einer der vier Jungen, die vor fünfunddreißig Jahren durch die Nassau County Children’s Agency in Ihr Heim in Amityville geschickt wurden.

Mein Vater und meine Mutter waren jüdisch, aber sie trennten sich und meine Mutter heiratete wieder. Sie war solch eine Rebellin, dass sie mich in eine katholische Schule setzte. Ich wurde in der katholischen Kirche besprengt, als ich elf Jahre alt war.

Direkt danach wurde unser Zuhause funktionsuntüchtig. Ich musste das ganze Haus putzen, kochen, auf meinen kleinen Bruder aufpassen und mich um meine Mama kümmern, während ich früh am Morgen Zeitungen austrug. Einmal musste ich das Schlafzimmer meiner Mutter aufbrechen, wo ich sie mit schäumendem Mund auf dem Boden fand. Eine Menge leere Tablettenröhrchen lagen verstreut um sie herum.

Ich hatte eine riesige katholische Kathedrale besucht, war zur Beichte gegangen, hatte gekniet, hatte meinen Rosenkranz gebetet – aber ich fürchtete Gott nur. Ich war überzeugt, dass er sich nicht um mich sorgte.

Weder ich noch meine Mutter wussten, dass der Sozialarbeiter kam, um mich in Ihrem Heim unterzubringen. Aber ich verlangte verzweifelt danach, von der Misshandlung durch meinen Stiefvater, der Armut und den Selbstmordversuchen meiner Mutter wegzukommen. Also ging ich mit und landete in Ihrem Heim.

Ihre Hauseltern waren so liebevoll und freundlich. Sie lehrten uns aus der Bibel und nahmen uns in die Kirche mit. Eines Tages nahmen sie uns in eine kleine Kirche mit, die eine Zelterweckung abhielt. Ich war innerlich so bitter und so bedrückt. Es war in dieser kleinen Kirche, unter diesem Zeltdach, dass der Heilige Geist begann, an meinem Herzen zu ruckeln. Eines Abends konnte ich nicht länger widerstehen. All die Jahre des Schmerzes, der Konfusion und Hoffnungslosigkeit kamen an die Oberfläche. Ich war am Ersticken.

Dann hörte ich den Prediger sagen: ‚Jesus liebt dich.’ Ich ging auf meine Knie und betete: ‚Gott, ich bin nicht wirklich sicher, dass du real bist, oder dass du mir zuhörst. Aber wenn du real bist, bitte vergib mir, und bitte hilf mir. Ich brauche jemanden, der mich liebt, weil ich mich so bitter, abgelehnt und voller Aufruhr fühle.’

Auf einmal fühlte ich so, als ob mir jemand warme Melasse über den Kopf goss und sie über meinen ganzen Körper floss. Die Bitterkeit schmolz ganz ab. Von diesem Tag an hatte Gott mein komplettes Herz.

Bruder David, das war vor fünfunddreißig Jahren. Jetzt hat Gott mich berufen, zu predigen, und er bewegt mich in den Vollzeit-Dienst. Ich fand Sie beim Surfen im Internet. Dieses Danke arbeitete in mir schon seit fünfunddreißig Jahren. Ich möchte Ihnen einfach Dank sagen, dass Sie sich gekümmert haben. Ich weiß, was die Liebe Gottes ist.“

Der Brief dieses Mannes beweist mir, dass nichts, was wir für Christus tun, vergeblich ist. Das Jungen-Heim war kein Fehlschlag – weil ein verlorener, konfuser jüdischer Junge die Liebe Gottes entdeckte. Er hatte nur die schreckliche Furcht vor Gott gekannt, bis er an unseren Zufluchtsort kam.

Wie traurig es ist, dass so viele Millionen wie Clifford aufwachsen und nichts von der Liebe Gottes wissen. Sie haben niemals liebende Eltern kennen gelernt, also wissen sie auch nicht, wie sie eine Beziehung zur Liebe Gottes herstellen sollen. Sie leben ein Leben lang voller Furcht, Konfusion und Ablehnung.

Doch es ist genauso tragisch, dass eine Menge von Gläubigen, die von der Liebe Gottes geschmeckt haben, niemals gelernt hat, wie man in die Fülle seiner Liebe hineingeht. Sie kennen die Lehre über Gottes Liebe, sie haben darüber gepredigt gehört – doch sie wissen nicht, was es bedeutet, in seiner Liebe bewahrt zu sein.

Vor kurzem störte der Heilige Geist meinen Geist bezüglich seiner Liebe auf. Er leitete mich zu dieser Passage aus Judas: „Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist, bewahrt euch in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben“ (Judas 20-21; mit Fußnote). Als ich diese Verse las, hörte ich den Heiligen Geist leise zu mir flüstern:

„David, du bist noch nie in die Fülle und Freude meiner Liebe gekommen. Du hast die rechte Theologie – aber du hast noch nicht die Ekstase und Ruhe dessen erfahren, dich in meiner Liebe zu bewahren. Bis jetzt bist du nur bis zu den Knöcheln in ihr gewesen. Aber da ist ein ganzer Ozean meiner Liebe, um darin zu schwimmen.“

Die Bibel ist erfüllt von der Wahrheit über Gottes Liebe. Aber manchmal erlaube ich mir, zu fragen, wie der Herr mich jemals lieben konnte. Es ist nicht so, dass ich seine Liebe bezweifle; es ist mehr ein Versagen meinerseits, mich in der Erkenntnis und Gewissheit seiner Liebe zu mir zu bewahren.

Das ist der Grund, warum ich diese Botschaft schreibe. Ich möchte, dass jeder von uns mehr darüber lernt, wie man in der Liebe Gottes bewahrt wird.

Die Offenbarung von Gottes Liebe kommt zum Teil, wenn wir wiedergeboren werden. Wenn Sie die meisten Christen fragen müssten, was sie von Gottes Liebe zu ihnen kennen, würden sie antworten: „Ich weiß, dass Gott mich liebt, weil er seinen Sohn gegeben hat, für mich zu sterben.“ Sie würden Johannes 3,16 zitieren: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“

Es ist ein wunderbarer Moment, wenn Sie diese Wahrheit ergreifen. Sie realisieren plötzlich: „Gott liebte mich, als ich verloren, ungefestigt, ein Fremder war. Und er bewies seine Liebe dadurch zu mir, dass er seinen eigenen Sohn meinetwegen opferte.“

Wenige Christen jedoch lernen es, wie man in der Liebe Gottes bewahrt wird. Wir wissen etwas über unsere Liebe zum Herrn – aber wir suchen selten nach der Offenbarung der Liebe Gottes zu uns. Tatsächlich, wenn Sie die meisten Christen bitten würden, Bibelpassagen über Gottes Liebe zu uns zu finden, könnten sie nur auf wenige Abschnitte verweisen.

Doch Gottes Liebe zu verstehen, ist das Geheimnis eines überwindenden Lebens. Eine Menge Christen werden geistlich kalt und faul, weil sie ignorant sind gegenüber der Liebe des Herrn für sie. Sie wissen nicht, dass ihre stärkste Waffe gegen Satans Angriffe ist, völlig überzeugt von der Liebe Gottes für sie zu sein, durch die Offenbarung des Heiligen Geistes.

Lassen Sie mich drei Dinge mit Ihnen teilen, die Gottes Geist mir über seine Liebe für sein Volk gezeigt hat:

In seinem letzten Gebet auf Erden sagte Jesus: „Vater ... du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt“ (Johannes 17,24). Was für ein unfassbarer Gedanke: Christus wurde vor der Schöpfung vom Vater großartig geliebt. Bevor irgendetwas im Kosmos platziert wurde – bevor irgendein Planet gebildet, bevor Sonne, Mond und Sterne in Existenz kamen, bevor die Erde gemacht wurde, vor der Erschaffung des Menschen –, wurde Jesus vom Vater geliebt.

Dann betete Jesus dieses bemerkenswerte Gebet: „... du, Vater ... [hast] sie geliebt ... wie du mich geliebt hast“ (17,21-23). Er betete auch: „... damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen“ (17,26). Christus sagte damit: „Vater, ich weiß, dass du jene lieben wirst, die ich in meinen Leib bringen werde, genau auf die Weise, wie du mich geliebt hast.“

Gemäß Jesus sind in Gottes Augen Christus und die Kirche eins. Paulus illustriert dies durch die Analogie mit einem menschlichen Körper. Er sagt, Christus ist das Haupt, und wir sind sein Leib – Knochen von seinem Knochen, Fleisch von seinem Fleisch: „Alles hat (Gott) seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt“ (Epheser 1,22-23). „Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch, und von seinen Gebeinen“ (Epheser 5,30; a. d. englischen King James Version).

Die Implikation hier ist, dass, wenn der Vater Jesus von Ewigkeit her liebte, er auch uns liebte. In der Tat, als der Mensch erst ein Gedanke in Gottes ewigem Denken war, war der Herr schon dabei, unsere Teile zu nummerieren und unsere Erlösung zu planen: „Wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe“ (Epheser 1,4).

Ich glaube an die unbegrenzte Vorkenntnis Gottes. Ich akzeptiere, dass der Vater von Ewigkeit her alle kannte, die auf seinen Ruf ansprechen würden, in dem Bild Christi gemacht zu werden. In den Psalmen schreibt David, dass er von Gott geliebt wurde, während er noch im Mutterleib war:

„Du bist es, der mich aus dem Mutterleib gezogen hat, der mir Vertrauen einflößte an meiner Mutter Brüsten. Auf dich bin ich geworfen von Mutterschoß her, von meiner Mutter Leib an bist du mein Gott“ (Psalm 22,10-11). „Deine Augen sahen meine Substanz, noch unvollkommen [ungeformt]; und in dein Buch waren alle meine Glieder geschrieben, die in Fortdauer gestaltet wurden, als bis dahin keines von ihnen war“ (Psalm 139,16; a. d. englischen King James Version). Im Wesentlichen sagt David hier: „Noch bevor ich geformt wurde, kanntest du mich, Herr. Du hast alle meine Teile im Voraus niedergeschrieben.“

Gott hat sowohl seinen Sohn als auch uns immer geliebt – weil seine Liebe so ewig ist wie er selbst: „... Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt ...“ (Jeremia 31,3). „... Gott, unser Vater, der uns geliebt und <uns> in <seiner> Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat ...“ (2. Thessalonicher 2,16).

Jesus verdiente sich die Liebe seines Vaters nicht, indem er ans Kreuz ging, oder durch seinen Gehorsam, oder indem er seinen Vater liebte. Niemand kann Gottes Liebe erwerben – nicht durch irgendeine gottgefällige Sache, die er oder sie tut. In gleicher Weise hat Gott auch nicht an dem Tag angefangen, Sie zu lieben, an dem Sie Buße taten und Christus als Herrn empfingen. Er liebte Sie nicht plötzlich, als Sie begannen, seinem Wort zu gehorchen und im Geist zu wandeln. Sie waren schon geliebt, von Ewigkeit her.

Wie lange hat Gott Sie geliebt? Er hat Sie geliebt, seit er existierte – weil Gott Liebe ist. Es ist seine ureigenste Natur. Er liebte Sie als Sünder. Er liebte Sie im Mutterleib. Er liebte Sie, bevor die Welt begann. Da war kein Anfang seiner Liebe für Sie – und da ist kein Ende für sie.

Wann wird Gott aufhören, Sie zu lieben? Er wird erst dann aufhören, wenn er aufhört, seinen Sohn zu lieben – was unmöglich ist. Christus sagte: „... (der) Vater ... da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende“ (Johannes 13,1).

Jetzt können wir besser verstehen, was Judas damit sagt, wenn er instruiert: „Bewahrt euch in der Liebe Gottes.“ Er sagt uns damit: „Bewahrt diese Wahrheit– ergreift sie, und lasst sie niemals los. Die Erkenntnis von Gottes Liebe ist zu eurem Trost gedacht, eurer Stärke. Sie wird euch freisetzen und in Freiheit halten.“ Der Apostel Johannes fügt hinzu: „Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden ... Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Johannes 4,10.19).

Jeder kann seine Freude bewahren, wenn er hoch im Heiligen Geist fliegt, nicht geprüft oder versucht wird. Aber Gott möchte, dass wir uns zu allen Zeiten in seiner Liebe bewahren – ganz besonders in unseren Versuchungen.

Der Apostel Johannes sagt uns sehr einfach, wie wir uns in der Liebe Gottes bewahren können: „Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm“ (1. Johannes 4,16). Kurz: Wenn wir „in Gottes Liebe verweilen“, bewahren wir uns in Gott.

Das Wort „bleiben“ bedeutet hier so viel wie „in einem Zustand der Erwartung bleiben“. Mit anderen Worten, Gott möchte, dass wir erwarten, dass seine Liebe zu uns täglich erneuert wird. Wir sollen jeden Tag in dem Wissen leben, dass Gott uns immer geliebt hat, und uns immer lieben wird.

In der Realität huschen die meisten von uns in die Liebe Gottes hinein und heraus, gemäß unserem emotionalen Auf-und-Ab. Wir fühlen uns in seiner Liebe nur sicher, wenn wir es gut gemacht haben. Aber wir sind uns seiner Liebe nicht sicher, wenn wir versucht oder geprüft werden, oder in der Zeit, in der wir ihm gegenüber versagt haben. Das ist speziell die Zeit, in der wir seiner Liebe vertrauen sollen. Er sagt uns dabei in diesen Passagen: „Egal, welcher Prüfung du dich gegenübersiehst, du darfst niemals meine Liebe zu dir bezweifeln. Wenn du aktiv auf meine Liebe vertraust, dann lebst du so, wie ich möchte, dass du so lebst.“

Stehen Sie gerade irgendeine große Versuchung durch? Sind Sie von einer alten Begierde, die Sie hassen, überwältigt worden? Ist Ihre Ehe in Aufruhr, Ihre Familie im Chaos? Dies sind die Zeiten, in denen Sie es am meisten brauchen, sich in der Liebe Gottes zu bewahren. Sie müssen wissen, dass durch das alles hindurch der ewige Vater Sie immer noch liebt.

Sie mögen fragen: „Meinen Sie damit, dass dadurch, dass er mich liebt, Gott einfach über meine Fehler hinwegsieht? Wendet er etwa meiner Sünde ein blindes Auge zu?“ Natürlich tut er das nicht. Er wird Sie mit seiner Rute züchtigen – aber immer korrigiert er seine Kinder in großer Liebe. „Wen der Herr liebt, den züchtigt er“ (Hebräer 12,6).

Jeremia 31 bietet uns eine herrliche Illustration für Gottes Liebe. Israel war abtrünnig geworden. Das Volk war fett und wohlhabend geworden und frönte allen Arten von Bosheit. Sie hatten sich Götzen zugewandt und begingen Unzucht und Ehebruch. Sie hatten all die liebevolle Barmherzigkeit, die Gott ihnen gezeigt hatte, ganz vergessen.

Dann plötzlich wurden ihre Begierden bitter. Sie verloren jedes Vergnügen daran, ihren sinnlichen Appetit zu stillen. Bald schrien sie auf: „Herr, wir sind verloren. Wir brauchen dich, um uns umzuwenden.“ Gott hörte ihren Schrei der Buße und sein liebendes Herz ging hinaus zu ihnen. Er züchtigte das Volk mit seiner Rute der Korrektur – und Israel schrie: „... Du hast mich gezüchtigt ... Lass mich umkehren, dass ich umkehre ... Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue“ (Jeremia 31,18-19).

Hören Sie sich Gottes Wort an diesem Punkt an: „... Denn sooft ich auch gegen ihn geredet habe, muss ich <doch> immer wieder an ihn denken. Darum ist mein Innerstes um ihn erregt. Ich muss mich über ihn erbarmen, spricht der HERR“ (Jeremia 31,20). „... mit liebevoller Freundlichkeit habe ich dich gezogen“ (31,3; a. d. englischen King James Version).

Hier ist, was Sie über Gottes Liebe wissen müssen: Gott sagte seinem Volk: „Ich musste dich züchtigen und dir harte Worte der Wahrheit sagen. Doch selbst dann sündigtest du gegen mich, trotztest meiner Gnade und Barmherzigkeit, die ich nach dir ausstreckte. Du hast dich gegen meine Liebe gewandt, mich abgewiesen. Nichtsdestoweniger wurden meine Eingeweide des Mitgefühls zu dir hin bewegt. Ich erinnerte mich an dich in deinem Kampf – Ich werde dir frei vergeben und dich wiederherstellen.“

In Hosea 3 vergleicht Gott das abtrünnige Israel mit einer Ehebrecherin. Er sagt Hosea: „... Geh noch einmal, liebe eine Frau, die sich von einem anderen lieben lässt und Ehebruch treibt, wie der HERR die Söhne Israel liebt, die sich aber anderen Göttern zuwenden ...“ (Hosea 3,1).

Gott instruierte Hosea dabei, Israel eine anschauliche Predigt über seine Liebe zu ihm zu halten, sogar als es ihn betrog. Er sagte: „Ihr habt unverhohlen gegen mich gesündigt, wie eine Prostituierte auf der Straße. Aber ihr seid immer noch mit mir verheiratet – und ich liebe euch. Ich werde für euch sein. Jetzt, seid ihr für mich.“

Wir sehen diese Art der bedingungslosen, wiederherstellenden Liebe in einem Brief, der uns durch eine liebe Schwester geschickt wurde. Sie schrieb: „Vor einem Jahr, als ich in eine ehebrecherische Affäre verwickelt war, schrieb ich Ihnen einen anonymen Brief und bat um Gebet. Ich war in solcher Qual wegen dem Betrug in meinem Leben. Ich bin wirklich wiedergeboren und der Heilige Geist befasste sich mit mir.

Ich bin jetzt für meinem Mann und meinen wundervollen Herrn wiederhergestellt. Wir brauchten wirklich Heilung in vielen Bereichen unseres Lebens nach dreiundvierzig Ehejahren. Ihre Botschaften überführten mich so, und ermutigten mich auch, auf die Liebe Gottes weiter zu vertrauen. Ich habe jetzt mehr denn je gelernt, wie sehr Gott mich liebt.“

Gottes Liebe hatte bei dieser Frau eine kraftvolle Auswirkung. Doch Unkenntnis über die Gottes Liebe kann den genau gegenteiligen Effekt haben. Betrachten Sie diesen Brief, geschrieben von einer anderen Frau:

„Ich habe so oft empfunden, dass Gott darauf aus war, mich zu kriegen – um mich zu versohlen und für alles zu bestrafen, was ich tat. Deshalb war ich anderen gegenüber hart und gemein, wobei ich versuchte, sie auf Linie zu peitschen. Jetzt möchte ich einfach zu seinem Barmherzigkeitsthron laufen, um seine Liebe zu empfangen, und seine Liebe anderen Menschen zu zeigen. Ich bin es müde, so verurteilend zu sein.“ Dank sei Gott – sie begehrt, in der Liebe des Vaters bewahrt zu werden.

Gemäß Johannes verweilt die ganze Liebe Gottes in Jesus. Er schreibt: „... aus seiner Fülle haben wir alle empfangen ...“ (Johannes 1,16). Wie haben wir die Liebe des Vaters empfangen? Wir haben sie dadurch erlangt, dass wir in Christus waren.

Aber, mögen Sie fragen, was ist so wichtig an dem Wissen, dass Gottes Liebe uns durch Christus vermittelt wird. Wie wirkt sich das auf unseren Alltag aus?

Diese Erkenntnis ist mehr als nur ein biblisches Konzept. Im Gegenteil: Zu wissen, dass Gottes Liebe uns durch Jesus vermittelt wird, hat alles damit zu tun, wie wir uns in seiner Liebe bewahren. Sehen Sie, es ist nicht genug für mich, zu wissen, dass Gott mich immer lieben wird und auch in all meinen Schwierigkeiten niemals aufhören wird, mich zu lieben. Er möchte auch, dass seine Liebe einen gewissen Effekt auf mich hat.

Wie wirkt sich Gottes Liebe auf unser Leben aus? Wir können uns keinen Menschen als Beispiel ansehen. Viele Christen reagieren auf die Offenbarung von Gottes Liebe damit, dass sie es zur Lizenz zum Sündigen verdrehen. Sie reden sich ein: „Gott liebt mich bedingungslos. Er muss mich weiter lieben, trotz meines Trinkens, Ehebruchs und meiner Vergnügungssucht. Seine Gnade ist größer als meine Sünden.“ Solche Menschen trotzen der Liebe Gottes.

Wir müssen auf Christus als unser Vorbild schauen. Jesus hat uns schon gesagt, dass der Vater uns auf die gleiche Weise liebt, wie er den Sohn liebte. Also, welche Wirkung hatte die Liebe des Vaters auf Jesus?

Johannes schreibt: „Hieran haben wir die Liebe erkannt, dass er für uns sein Leben hingegeben hat ...“ (1. Johannes 3,16). Hier war die Frucht der Liebe Gottes in Jesus: Er gab sich selbst als Opfer für andere hin.

Die zweite Hälfte dieses Verses sagt uns den Zweck der Liebe Gottes in unserem eigenen Leben: „... für die Brüder das Leben hinzugeben“ (3,16). Gottes Liebe leitet uns, unseren Leib ebenfalls als lebendiges Opfer darzubringen.

Haben Sie jemals darüber nachgedacht, was es bedeutet, Ihr Leben wirklich für Ihre Brüder und Schwestern hinzugeben? Paulus spricht hier nicht darüber, Märtyrer auf fremdem Boden zu werden. Er bezieht sich nicht darauf, ein Organspender zu sein. Und er meint damit auch nicht, den Platz irgendeines verurteilten Kriminellen in der Todeszelle einzunehmen. Christus allein hat dieses Opfer gebracht.

Nein, die einzige Art von Christ, der seinen Geschwistern Leben und Hoffnung bringen kann, ist ein toter. Solch ein Diener ist dieser Welt gestorben – allem Selbst, Stolz und aller Ambition. Und er hat sich dem heiligen Willen Gottes verschrieben.

Dieser „tote“ Christ hat dem Heiligen Geist erlaubt, eine geistliche Inventur seiner Seele vorzunehmen. Er sieht die Verdorbenheit und Gottlosigkeit in seinem Herzen. Und er geht willentlich zu Gottes Altar, schreiend: „Herr, verzehre mich. Nimm es alles.“ Er weiß, dass er nur dadurch, dass er durch das Blut Christi gereinigt wird, sein Leben für seine Geschwister geben kann.

Dies ist die einzig wichtigste Wahrheit, die mich befähigt, den geistlichen Kampf fortzusetzen. Wenn ich völlig überzeugt bin, dass Gott treu darin ist, mir zu vergeben und mich wiederherzustellen, werde ich die Kraft haben, aller Versuchung zu widerstehen. Ich werde wissen, dass er mit mir ist, egal womit ich konfrontiert werde – und er wird mich durch all das hindurch lieben. Vielleicht werde ich gelegentlich fallen. Aber ich werde wissen, dass er am Ende des Kampfes auf mich warten wird – und ich werde daraus von ihm geliebt hervorgehen.

Ich möchte, dass Sie einen kraftvollen Brief lesen, den wir kürzlich von einer bekehrten Hexe bekommen haben. Ihre Geschichte ist eine lebendige Illustration von jemandem, der in Gottes Liebe bewahrt worden ist:

„Lieber Pastor Dave, ich kam vor zwanzig Jahren zu Jesus, nach zehn Jahren der Hexerei. Ich las Tarotkarten und hielt Séancen in meinem Heim. Ich hatte Gelingen, wurde reich, fuhr einen Sportwagen.

Als ich mein Leben Christus gab, erschien Satan sechs Wochen später in meinem Schlafzimmer. Er sagte mir, dass ich die Hexe des Südens sein könnte, wenn ich Jesus ablehnte. Er lähmte mich vom Nacken an abwärts, und fesselte mich ans Bett. Ich sah Jesus nicht im Raum, aber ich konnte spüren, dass er kam. Er kam in den Raum, sprach Luzifer bei seinem Namen an und sagte: ‚Du kannst sie nicht haben – sie ist mein.’ Satan verließ den Raum wie ein ausgeschimpfter Hund, wobei er einen üblen Geruch hinterließ.

Jetzt, nachdem ich dem Herrn zwanzig Jahre gedient habe, sehe ich so viel Hexerei in der Kirche. Wann immer eine Person mit einer Prophetie oder einem Wort zu Ihnen kommt und Ihnen etwas aus Ihrer Vergangenheit erzählt, das schon unter dem Blut und vergeben ist, ist das ein Hexenhilfsgeist. Der Heilige Geist würde niemals etwas aus der Vergangenheit hervorholen, das unter dem Blut Jesu ist. Wenn er Ihre Sünden vergessen hat, die Ihnen vergeben wurden, dann würde sich nur der Teufel an sie erinnern.

Außerdem sehe ich viele Manifestationen in der Kirche, die dem Heiligen Geist zugeschrieben werden, aber Menschen erhalten die ganze Aufmerksamkeit. Der Heilige Geist kommt mit einer einzigen Absicht – aus einem Grund – und der ist, alle Augen auf Jesus zu fokussieren. Wenn eine Manifestation eine Person ins Zentrum stellt, können Sie sicher sein, dass sie nicht von Gott ist.“

Diese liebe Frau ist ein kraftvolles lebendiges Opfer. Sie sieht sich immer noch vielen Prüfungen gegenüber: Sie ist an einen Rollstuhl gebunden und lebt mit furchtbaren körperlichen Schmerzen. Und manche Christen sagen ihr, dass sie sich noch unter der Kraft des Teufels befindet, weil sie nicht geheilt worden ist.

Aber sie ist zuversichtlich in Gottes Liebe zu ihr. Sie weiß, dass ihr ihre Verwicklung in die Hexerei vergeben wurde und sie vollständig davon befreit wurde. Und sie lässt sich durch nichts davon abhalten, ihren Brüdern und Schwestern in Liebe die Wahrheit zu sagen. Sie schloss ihren Brief an mich, indem sie sagte: „Ich gebe Gott Ehre und Preis dafür, dass er mir seine Liebe gezeigt hat.“

Bewahren Sie sich selbst in Gottes großer Liebe zu Ihnen, wie diese Frau es getan hat. Sie wird durch alle Dinge hindurch Ihre Stärke sein.

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.